Scherbenmond - Bettina Belitz

  • Kurzbeschreibung:
    In Ellis Leben ist seit dem Sommer einiges passiert: sie hat ihr Abitur gemacht, ihr Vater ist verschwunden und auch Collin hat sie seit der Trennung nicht mehr wiedergesehen. Sie droht in Lethargie zu versinken, doch ein Brief ihres Vaters bringt neue Bewegung in ihren Alltag. Sie soll nach Hamburg reisen, um den Schlüssel zu einem geheimnisvollen Safe zu finden und ihren Bruder Paul nach Hause zu holen. Doch auch Paul hat sich verändert – und er scheint ein Geheimnis vor seiner Schwester zu haben. Als dann plötzlich wieder Collin auf der Bildfläche erscheint, wird Elli erneut hineingezogen in einen Albtraum, in dem Mahre eine große Rolle spielen…


    Meine Meinung:
    Nachdem mich „Splitterherz“ als Buch nicht wirklich überzeugen konnte und erst das Hörbuch es schaffte, mich in den Bann von Ellie und Collin zu ziehen, stand ich dem zweiten Band etwas skeptisch gegenüber. Würde Ellie mich genau so nerven wie im ersten Band? Oder würde „Scherbenmond“ den Zauber, den das Hörbuch geschaffen hatte, erhalten können? Im Nachhinein hat sich meine Skepsis als völlig unbegründet erwiesen, denn „Scherbenmond“ ist völlig anders als „Splitterherz“. Mit Ellie ist auch die Geschichte älter und reifer geworden. Von der nervigen Penntüte ist nicht mehr viel übrig. Zwar ist sie immer noch impulsiv, störrisch und kann den Menschen um sich herum den letzten Nerv rauben. Aber man kann sich viel besser in sie hineinversetzen, sie wird endlich für den Leser greifbar. Szenen, in denen man sie am liebsten schütteln oder ihr die Dummheit aus dem Leib prügeln würde, sind viel viel seltener als in „Splitterherz“.


    Und auch die Beziehung zwischen Ellie und Collin ist eine andere. Zwar ist der Mahr immer noch irgendwie der Chef im Ring, aber Ellie biedert sich nicht mehr in grenzenloser Naivität an. Sie ist sich der Gefahr, die von Collin ausgeht, durchaus bewusst und geht völlig klar damit um. Endlich merkt man ihr die Intelligenz, mit der die Autorin sie ausgestattet hat, auch an!
    Auch Collin, mit dem ich im ersten Teil recht wenig anfangen konnte, ist nun viel greifbarer für mich, auch wenn ich ihn besonders zum Ende hin manchmal ziemlich erschreckend fand.
    Besonders gefallen hat mir, dass Ellies Bruder Paul eine so große Rolle in diesem Teil der Trilogie spielt. Auch die Italienerin Gianna fand ich sehr amüsant, ich hoffe, dass es im dritten Teil ein Wiedersehen mit den beiden gibt.


    „Scherbenmond“ ist sehr viel düsterer und verworrener als „Splitterherz“, was sich auch im Cover widerspiegelt. Statt in freundlichem Weiß ist es dieses Mal in dunklerem Grau gehalten, und dieses Dunkle, Düstere findet man auch in der Handlung wieder. Fröhliche Sequenzen gibt es nur wenige, die Stimmung ist überwiegend düster und irgendwie bedrohlich. Man bekommt das deutliche Gefühl, dass eine Gefahr auf Ellie und ihre Freunde zukommt, auch wenn sie noch nicht wirklich greifbar wird. Es bleibt also weiter spannend!


    An einigen Stellen habe ich die Handlung aber auch als sehr verwirrend empfunden, was besonders durch Ellies Träume, die nie als diese gekennzeichnet sind, ausgelöst wurde. Mehrfach war mir nicht klar, was wem da gerade passiert und nicht immer konnte ich das gerade Gelesene einordnen. Bis auf diese kleinen Ungereimtheiten hat mich „Scherbenmond“ aber völlig überzeugt. Von Bettina Belitz Schreibstil und von der Geschichte selbst. Ich freue mich auf den dritten Teil!

  • Meine Meinung


    Nach "Splitterherz" ist "Scherbenmond" der zweite Teil der Trilogie um Ellie und Colin, auf den ich mich das gesamte Jahr über sehr gefreut habe. Der Anfang war etwas holprig, musste ich mich doch erst wieder in Ellis Welt zurecht finden. Aber dann tauchte ich schnell in die Geschichte ein, die erneut von Ellie in der Ich-Form erzählt wird. Nachdem Colin sie am Ende des Sommers verlassen musste, da nur so sie sicher sind, hat sie einen langen Winter ohne ihn durchgestanden. Sie war krank, zudem ist ihr Vater verschwunden und sie musste sie obendrein noch auf ihre Abiturprüfungen vorbereiten. Es zieht sie nach Hamburg zu ihrem Bruder Paul, der in diesem Band eine größere und nicht unwesentliche Rolle spielt, um zumindest teilweise auf der Spur ihres Vaters zu kommen. Auch sind weitere Nebenfiguren wie Tillmann, aber auch neue wieder mit dabei, was das Gesamtbild nur abrundete.


    Das lange Warten hat sich gelohnt, "Scherbenmond" hat mir ebenso gut wie der Vorgänger gefallen und hat mich in die sonderbare Welt der Nachtmahre entführt. Auch wenn es zum Teil traurig ist, so musste ich doch oft herzhaft lachen. Über die Beschreibungen und die Bilder, die diese vor meinen inneren Augen gemalt hatten.
    Jetzt heißt es erneut wieder ein Jahr warten auf den abschließenden Band, auf den ich mich schon sehr freue.

  • Habe ebend gerade 'Scherbenmond' beendet.


    Ich kaufte mir Splitterherz damals, wegen dem schoenen Cover und dem 'geheimen' Klappentext.
    Ich habe es am gleichen Tag (+Nacht - Schule war mir egal) durchgelesen.
    Ich war einfach hin und weg.
    DENNOCH wurde meine Freude getruebt, als ich lesen musste, dass ich auf den zweiten Teil, den ich sofort haben wollte, EIN JAHR warten musste!
    Also wurde der Januar 2011 angemakert, mit einem traurigen Smiley.


    Dann war es endlich soweit - Scherbenmond in meinen Haenden und ein dummes Grinsen im Gesicht, fing ich an zu lesen.
    Ich war sofort wieder in der Geschichte und konnte, wie beim ersten Teil auch, nicht mehr aufhoeren zu lesen.


    Ellie ueberrascht mich immer wieder:


    Schoen finde ich auch, dass die Figur von Tillmann im zweiten Teil eine Rolle spielt, dieser hatte mir im ersten Teil schon gefallen.


    In diesem Teil ist mir leider EIN großer Nachteil/Minuspunkt aufgefallen:



    Ansonsten bin ich absolut begeistert von dem zweiten Teil und werde gleich mal schauen, wann der Dritte (und letzte ;( ) erscheinen wird !

    Manche Bücher müssen gekostet werden,
    manche verschlingt man,
    und nur einige wenige kaut man
    und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz)

  • Rezension
    Letztes Jahr erst hat Ellie sich in einen Nachtmahr verliebt. Sie hat um ihn gekämpft, hat sich selber fast verloren… nur um am Ende erst ganz sie selbst zu sein und dafür Colin, den Nachtmahr, zu verlieren.
    Mittlerweile sind mehrere Monate vergangen und nach einer schweren Krankheit, die sie fast den ganzen Winter über beschäftigt hat, erkennt die Abiturientin nun, dass etwas unternommen werden muss. Ihr Vater, ein Halbblut, ist ebenso verschwunden wie Colin und da ein erwartetes Lebenszeichen ausbleibt, beschließt Ellie, den gut gehüteten Tresor in ihrem Keller zu öffnen. Was sie dort findet, stellt sich als eine Aufgabe heraus: hol deinen Bruder Paul zurück aus Hamburg. So macht sie sich auf den Weg in die Stadt an der Elbe und bemerkt schnell, dass etwas nicht stimmt. Paul verhält sich merkwürdig, ganz anders, als sie ihn sonst kennt und bald schon steckt sie tiefer in Schwierigkeiten, als sie geahnt hätte. Eine Bedrohung ist ganz in ihrer Nähe und diesmal ist nicht nur sie in Gefahr, sondern auch ihre Familie…


    An die Lektüre von „Scherbenmond“ bin ich gleich mit gemischten Gefühlen heran gegangen weil ich sowohl überschwängliche Lobeshymnen, als auch sehr harte Kritik im Vorfeld gelesen habe. Leider muss auch ich sagen, dass der Zauber des ersten Bandes hier auf sich warten lässt und die Geschichte sich relativ schleppend entfaltet.


    Zunächst aber einmal zu den Charakteren:
    Ellie war schon in „Splitterherz“ ein relativ schwieriger Charakter. Nicht unbedingt das, was man als Romanheldin vor Augen hat und dennoch absolut passend und vielleicht gerade deswegen so reizvoll in ihrer Rolle. Nun, in „Scherbenmond“, ist sie deutlich gereift. Beschäftigte sich der erste Band noch damit, wie sie ihre Ängste überwindet und zu sich selber findet – gar eine eigene Persönlichkeit entwickelt – so merkt man ihr mittlerweile an, dass sie viel miterlebt hat. Sie ist härter geworden, aggressiver und abwehrender. Gerade auf der Grundlage, dass ihr schon viele unfassbare und schlechte Dinge widerfahren sind, kann man als Leser diese Entwicklung nachvollziehen. Dennoch hat sie mit ihrem aggressiven und oft kindisch-motzigem Verhalten mehrmals in meinen Augen die Grenze des Erträglichen überschritten. Obwohl man beim Lesen immer danach giert sich mit der Protagonistin identifizieren zu können, bleibt gerade das leider in „Scherbenmond“ aus. Ellie ist anstrengend – nicht nur für ihre Mitmenschen in der Geschichte, sondern auch für den Leser. Das eine ums andere Mal möchte man sie am liebsten packen und schütteln um sie zur Besinnung zu bringen oder sie zumindest auf die stille Treppe schicken, bis sie ihre Wut in den Griff bekommen hat.


    Diese emotionale Kälte und Zerschlagenheit setzt sich auch fort, als sie Colin wieder begegnet. War Ellies Beziehung zu dem Nachtmahr zuerst noch zart und von einer gewissen Magie umgeben, so wird der Leser nun auf den Boden der Tatsachen zurückgeholt. Es geht um Disziplin, Sex und Gewalt. Die kleinen Momente, in denen die Liebe der beiden zueinander deutlich wird und sich leise und unterschwellig bemerkbar macht, fehlen beinahe gänzlich. Für meinen Geschmack tritt der Nachtmahr dieses Mal auch zu sehr als Lehrer, denn als Freund auf und man hat zu wenig Einblicke in seine Gedanken- und Gefühlswelt, als dass man sowohl für ihn, als auch für die Beziehung zwischen ihm und Ellie Sympathien entwickeln könnte.


    Besonders zermürbend empfand ich auch die Entwicklung, die Tillmann vollzogen hat. War er in „Splitterherz“ noch der etwas absonderliche und rotzfreche Bengel, den man einfach lieben musste, so ist er jetzt nur noch sonderbar. Damals war er mein Lieblingscharakter und der heimliche Held der Geschichte – mittlerweile ist er mir zu machohaft, zu experimentell und zu abgebrüht. So greift er schon mal zu illegalen Aufputschmitteln um wach zu bleiben, verteilt eindeutige Angebote und lenkt sich hauptsächlich mit Liebschaften von unerwünschten Gedanken ab. Sein Kleiner-Junge-Charme ist irgendwie dahin.


    Somit bleiben nicht mehr viele Charaktere, zu denen man während der Lektüre Sympathien aufbauen kann. Erstaunlicherweise findet man gerade diese viel vermissten Sympathien in einer völlig neuen Figur – der Journalistin Gianna. Dass sie dafür nur eine sehr kleine und randständige Rolle übernimmt, ist schade und es bleibt zu hoffen, dass sie im dritten und letzten Teil erheblich mehr in die Geschichte verwoben sein wird. Immerhin wird in „Scherbenmond“ bereits der Grundstein dafür gelegt und die Entwicklung der Geschichte lässt einen interessanten Weitergang erhoffen.


    In diesem Sinne nun zur „Story“ selber:
    Hatten wir Leser uns gerade an die Einöde des Westerwaldes gewöhnt, so finden wir uns plötzlich in der pulsierenden Großstadt Hamburg wieder. Diese Ortsveränderung bietet neue Möglichkeiten und könnte neuen Schwung in das Geschehen bringen – entfremdet aber letztlich etwas. Während ich beim Lesen von „Splitterherz“ den Wald, durch den Ellie immer wieder streift, geradezu bildlich vor Augen hatte, schafft Bettina Belitz diesen Sprung in „Scherbenmond“ nicht. Die Speicherstadt in Hamburg, in der de Großteil der Geschichte sich abspielt, ist mir genauso fremd wie zuvor und auch die Abstecher nach Sylt, die kurz auftauchen, konnten mir kein Bild der Umgebung vermitteln (und das, obwohl ich persönlich Sylt sehr gut kenne).
    Was ich hingegen sehr gut gelungen finde, ist die Art und Weise, wie stetig über einen langen Zeitraum Spannung aufgebaut wird. Gleich recht früh zu Beginn der Geschichte werden Anzeichen gemacht, dass etwas mit Paul und seiner Umgebung nicht stimmt. Als Leser fragt man sich beständig was da überhaupt los ist die immer größer werdende Bedrohung, die aus dem Unbekannten herüberschwappt, lässt einen unruhig und gebannt weiter lesen. Da ich beim Lesen diese Bedrohung und das nahende Unheil als dominanten Teil de Geschichte wahrgenommen habe, erstaunt es mich auch nicht weiter, dass alles in „Scherbenmond“ düsterer erscheint als noch in „Splitterherz“ – angefangen beim Cover, das nicht mehr in blütenweiß sondern grau daher kommt, über die Entwicklung der Charaktere bis hin zum Gefühl, das einem vermittelt wird.
    Insofern hoffe ich inständig, dass meine Kritikpunkte mit voller Absicht in die Geschichte eingebaut wurden. Vielleicht muss es einen Dämpfer geben, bevor das fulminant Finale der Trilogie erscheint. Vielleicht soll ein Tiefpunkt erreicht werden, damit es nur noch bergauf gehen kann.


    Fest steht: „Scherbenmond“ konnte mich keinesfalls so sehr begeistern wie „Splitterherz“. Beinahe wehmütig erinnere ich mich daran, welche Gefühlsachterbahnen ich damals beim Lesen durchlaufen habe, denn dieses Mal blieb kontinuierlich ein etwas bitterer Geschmack leider das Hauptmerkmal. Zudem ergaben sich einige Handlungsstränge, die weder weitergeführt wurden, noch so subtil angebracht wurden, dass ihr nicht-weiter-Verfolgen nicht stören würde. So zum Beispiel ein Jobangebot an Ellie und nicht zuletzt die Frage, was mit ihrem Vater geschehen ist. Rekapituliert man „Scherbenmond“, bleiben für den letzten Teil noch sehr, sehr viele Fragen zu klären. Wo ist ihr Vater? Was tut er eigentlich? Nimmt Ellie den Job an? Oder was wird überhaupt aus ihr? Und Colin? Werden die beiden wieder auf Colins „Erschafferin“ Tessa treffen und wenn ja: wird es einen Weg geben, damit sie von den beiden ablässt?

  • Ich habe Scherbenmond fast so schnell verschlungen wie Splitterherz und war genauso begeistert!
    Ich habe ja lange gbraucht, um mit Ellie warm zu werden, aber mittlerweile mag ich sie sehr. Ich persönlich konnte mich so gut in sie hineinversetzen in manchen Situationen - Beispiel Irrfahrt durch hamburg im Regen. Ganz ähnlich ging es mir auch mal und das ist wirklich nicht schön ^^
    Ich fand die Entwicklung der Beziehung zwischen Ellie und Colin sehr interessant, es war nun nicht mehr dieses bedingungslose Verliebtsein, sondern auch mal ein paar Zweifel und Konflikte. Ellie stellt sich auch mal gegen Colin und hat ihren eigenen Willen, statt ihm mit leuchtenden Augen überallhin zu folgen.
    Was man über Colin erfährt, macht ihn zu weit mehr als dem recht flachen Gary Stu, der er in Splitterherz teilweise noch war. Man lernt einige unschöne Seiten an ihm kennen.
    Paul war mir von Anfang an sympathisch, er passt als Bruder sehr zu Ellie und auch Tillmann gefällt mir immer besser. In Splitterherz war er mir noch etwas zu "jungenhaft", dieses draufgängerische, rebellische gefällt mir sehr.
    Das Ende ist nicht gar so traurig wie das von Splitterherz (was hab ich da geheult), aber es lässt einen doch äußerst gespannt auf den 3. Teil warten, der leider erneut viel zu lange auf sich warten lassen wird.
    Ich finde es nicht weiter tragisch, dass so viele Fragen offen bleiben - wozu sollte es noch einen 3. Band geben, wenn nun schon alles geklärt wäre?


    10 Punkte!

  • Ich tue mich etwas schwer mit meinem Urteil.


    Die Geschichte spielt diesmal größtenteils in Hamburg, wohin Ellie per Brief von ihrem verschwundenen Vater Leo geschickt wurde, um sich um ihren Bruder Paul zu kümmern.
    Gleich nach ihrer Ankunft wird ihr klar, dass mit Paul etwas nicht stimmt und er sich sehr verändert hat. Unter anderem scheint er schwul geworden zu sein, zumindest hat eine Art Lebensgefährten.


    Die Liebesgeschichte zwischen Colin und Ellie hat mich in diesem Buch leider gar nicht überzeugt. Es gab einige schöne Szenen zwischen den beiden, aber insgesamt war mir da zu viel Distanz zwischen ihnen.


    Tilmann entwickelt sich in diesem Band zu einem echten Lichtblick, ohne ihn wäre sowohl die Geschichte reichlich öder gewesen als auch Ellie völlig aufgeschmissen.


    Eine weitere Person taucht auf, eine junge Journalistin namens Gianna - aber ihre Rolle fand ich total unglaubwürdig und unrealistisch, konnte mich leider gar nicht mit ihr anfreunden.


    Das Buch hat sich ganz gut lesen lassen, aber insgesamt fehlte mir der Zauber von Splitterherz.

  • Nachdem meine Tochter mich zu "Splitterherz" genötigt hatte, habe ich konsequenter Weise nun auch "Scherbenmond" gelesen.


    Meine Meinung:


    Das Buch ist wesentlich besser als das erste. Zum einen braucht es keinen so endlos langen Einstieg wie sein Vorgänger (bei dem ich die ersten 200 Seiten kaum durchhalten konnte) und zum anderen ist Elisa ein wesentlich interessanterer Charakter geworden. Ihr Wutausbrüche Collin gegenüber gefallen mir sehr, und das "einfach einfach langweilig ist" kann ich ziemlich gut nachempfinden :grin


    Tillmann und auch Paul gefallen mir in ihren Rollen gut, und mit diesem Buch hab ich weniger das "Teenie-Herschmerz-Bella&Edward-Gefühl" als bei Splatterhe...ääh...Splitterherz :lache.


    Ich denke das Buch ist werder für meine Alterklasse noch für mein Geschlecht geschrieben, dennoch finde ich es gut lesbar, und in weiten Teilen auch unterhaltsam spannend. Die Zielgruppe allerdings, die trifft es voll - würde ich sagen. Zumindest die Begeisterung meiner Tochter zeigt, das die Autorin hier ziemlich gut getroffen hat.

  • Von Anfang an konnte mich das Buch nicht richtig fesseln. Der Erzählstil ist sehr ausführlich, ja fast elegisch. Stellenweise hat es mir gut gefallen regelrecht in dieser Ausführlichkeit zu versinken und Ellies Gedanken und Empfindungen bis ins letzte Detail zu erfahren, doch meistens empfand ich es als langatmig.


    Über Ellies Besuch bei ihrem Bruder in Hamburg habe ich mich sehr gefreut, denn ich war schon seit „Splitterherz“ sehr neugierig auf ihn. Die Ideen rund um ihn haben mir gut gefallen. Das hätte auch alles sehr spannend und kurzweilig werden können, wäre da nicht der weitschweifige Erzählstil.


    Von den Personen hat sich vor allem Tillmann zu einer interessanten Persönlichkeit entwickelt, der mir mit seiner spröden, aber doch zuverlässigen Art gut gefallen hat. Ganz im Gegensatz zu Ellie, die mir oft auf die Nerven ging, auch wenn am Ende erklärt wird, warum sie sich so verhält.


    Besonders gelungen sind der Autorin die Begegnungen von Colin und Ellie, bei denen spürbar ein Knistern in der Luft liegt. Auch tritt hier der teils bissige Humor viel deutlicher in den Vordergrund und ich musste beim Lesen häufig Grinsen. Von den beiden hätte ich gerne mehr gelesen.


    Manchmal verging mir allerdings auch das Grinsen, wenn solche Sätze auftauchten wie: „Ich schnupperte wie ein Trüffelschweinchen an seiner Achselhöhle...“ Vielleicht muss man dafür das Alter der Zielgruppe haben. Doch zum Glück waren solche Sätze eher die Seltenheit.


    Was mich jedoch etwas mit dem Buch versöhnt hat waren die letzten 80 Seiten. Da wurde die Handlung so fesselnd und spannend, dass ich sie in einem Rutsch verschlungen habe. Da ist die Autorin regelrecht zur Höchstform aufgelaufen.


    Worum es im letzten Band geht ist schon relativ deutlich geworden. Ich hoffe trotzdem, dass es noch ein paar überraschende Wendungen gibt, denn ich werde ihn auf jeden Fall lesen, einfach weil ich wissen will, wie die Geschichte von Colin und Ellie weitergeht.

  • Huch, wundere mich grad wieso diese Bücher hier unter "Fantasy" eingeordnet wurden?
    Hätte das jetzt gedanklich ins Jugendbuch verfrachtet... :gruebel

    "Katzen achten nicht drauf, welche Namen wir ihnen geben. Sie haben ihre eigenen Namen und brauchen unsre nicht. Darum schaut einen eine Katze auch immer so mitleidig an, wenn man sie beim Namen ruft, den man ihr gegeben hat, als ob man es nie lernt.

  • Nunja, es ist ja ein Fantasy-Jugendbuch, insofern passt es in beide Rubriken, würde ich mal sagen :) ...


    Und zumindest "Scherbenmond" finde ich gar nicht mehr so jugendlich, das ist für ein Jugendbuch an manchen Stellen schon etwas heftig.

  • Ich hatte ungeduldig auf die Fortsetzung von "Splitterherz" gewartet und habe den 2. Band genauso schnell gelesen wie den ersten und fand es auch genauso spannend. Schön fand ich, dass nun Ellis Bruder mit ins Spiel kam und die beiden sich auch wieder näherkamen, und die neuen Entwicklungen konnten mich durchaus in ihren Bann ziehen.


    Bettina Belitzs Schreibstil gefällt mir nach wie vor gut - diesmal 9 von 10 Punkten!


    LG, Bella :blume: