Hier kann zu den Kapiteln 04 - 07 geschrieben werden.
'Das Lied der Sonnenfänger' - Kapitel 04 - 07
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Walters Taten sind mir immer noch zu gegensätzlich - einerseits schauen sie sich am Tisch verliebt an, andererseits geht es im Bett nicht ohne blaue Flecken ab. Sich zurückzuziehen ist auch keine Lösung, er muss doch merken, dass es auch anders geht. Wobei ich mir auch überhaupt nicht vorstellen kann, dass jemand, der mitfühlend und zärtlich ist so dermassen die Kontrolle verliert - das müsste sich auch tagsüber äußern. Irgendwie ist die Situation zwischen den beiden verfahren - und die Entwicklung gefällt mir nicht. Auch dass sie Erlösung bei Amiri sucht - das ist wieder so waghalsig, das muss sie doch erkennen. Was ist, wenn sie schwanger wird, kann sie Walter ein Maorikind unterjubeln? Hier kann ich mich mit der Geschichte nicht wirklich anfreunden, ich finde, Walter hätte eine Chance auf Besserung verdient.
Finn ist nun weg und Helen hat noch ein Kind bekommen. Vor Lachen unterm Tisch hab ich bei der Szene mit den jungen Frauen gelegen, herrlich, wie sie der einen vom Bordell erzählt haben, ohne dass sie etwas gemerkt hat.
Dean Gregory hat nun also Diane geheiratet - ob die Ehe wohl so glücklich ist? Über die Frauen erfährt man leider viel zu wenig, trotzdem fliegen die Seiten irgendwie nur so dahin. Danke für diesen Stil, er ist anziehend und flüssig, man liest gerne weiter und harrt der Dinge, die da kommen.
Emiliy ist auch zwiegespalten, warum weist sie Aaron nur so von sich? Er ist doch eigentlich der Traum eines wissensbegierigen Mädchens zu der Zeit, aber sie ist wohl in ihren Konventionen zu fest verankert.
Mal schauen, wie es weitergeht - aber morgen erst *g*.
LG
Patty -
Zitat
Original von tinkerbell
Vor Lachen unterm Tisch hab ich bei der Szene mit den jungen Frauen gelegen, herrlich, wie sie der einen vom Bordell erzählt haben, ohne dass sie etwas gemerkt hat.Patty
Ging mir auch so und der Satz: In Dunedin studieren Frauen. Ist das nicht schrecklich, hat mich auch amüsiert.
Ich verpasse immer das Ende jedes Kapitels, ruckzuck bin ich schon viel weiter.
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Zitat
Original von tinkerbell
Walters Taten sind mir immer noch zu gegensätzlich - einerseits schauen sie sich am Tisch verliebt an, andererseits geht es im Bett nicht ohne blaue Flecken ab. Sich zurückzuziehen ist auch keine Lösung, er muss doch merken, dass es auch anders geht. Wobei ich mir auch überhaupt nicht vorstellen kann, dass jemand, der mitfühlend und zärtlich ist so dermassen die Kontrolle verliert - das müsste sich auch tagsüber äußern. Irgendwie ist die Situation zwischen den beiden verfahren - und die Entwicklung gefällt mir nicht. Auch dass sie Erlösung bei Amiri sucht - das ist wieder so waghalsig, das muss sie doch erkennen. Was ist, wenn sie schwanger wird, kann sie Walter ein Maorikind unterjubeln? Hier kann ich mich mit der Geschichte nicht wirklich anfreunden, ich finde, Walter hätte eine Chance auf Besserung verdient.Das findet Siobhan natürlich auch! Aber das, was sie bei ihm sucht (Liebe und Geborgenheit, um endlich in dieser Familie und in Neuseeland anzukommen), kann er ihr eben nachts nicht bieten. Deshalb hält er sich ja bewusst zurück. Er weiß, worauf sie beide dadurch verzichten, und glaub mir, er liebt sie aufrichtig. (ich habe noch ein bisschen was dazu im ersten Thread geschrieben, Suzann hat nämlich mal ein bisschen die Tiefen ausgelotet, warum Walter so geworden ist, wie er ist.)
Zitat
Emiliy ist auch zwiegespalten, warum weist sie Aaron nur so von sich? Er ist doch eigentlich der Traum eines wissensbegierigen Mädchens zu der Zeit, aber sie ist wohl in ihren Konventionen zu fest verankert.Wäre sie in den Konventionen fest verankert, würde sie eine Ehe mit Aaron sicher in Betracht ziehen, das wär ja nicht das Schlechteste.
Bei Emily brodelt es unter der Oberfläche. Aaron ist selbst schuld, er hat ihr die Flausen in den Kopf gesetzt. Sie ist für die Hausarbeit nicht geschaffen, sie gibt sich redlich Mühe, aber Aaron erkennt eben als erster, dass sie sich darauf nicht reduzieren lassen kann. Und als Finn geht, erkennt sie, wie sie sich selbst helfen kann, indem sie beginnt, diesen Wirbel aus Worten aufzuschreiben. Was natürlich immer wieder von den Konventionen behindert wird, denn sie schafft es einfach nicht, die "gute" Tochter zu sein, die Helen so gern hätte (Siobhan wäre da der glänzende Gegenentwurf).
Sie versucht es ja. Weil sie weiß, dass ihr Schreiben Helen verstören würde bzw. es nur noch ein Zeichen dafür wäre, dass Emily nicht der von Helen errichteten Norm entspricht, wirft sie den Zettel mit den allerersten Schreibversuchen weg, nachdem sie ihrer Mutter erzählt, dass Finn geht. Sie ahnt, wie weit sie sich mit ihrem Schreiben von der Mutter entfernen würde, wenn sie dem Drang nachgibt, und sie spürt auch, dass sie das Helen nicht antun darf. Nicht in diesem Moment, als Finn geht.
Mal schauen, wie es weitergeht - aber morgen erst *g*.
LG
Patty[/quote] -
Dieser Abschnitt umfasst nun schon einen etwas grösseren Zeitrahmen.
Das Leben auf der Farm hat sich eingespielt, jeder kennt seinen Platz und ist mehr oder weniger zufrieden und glücklich damit.Emily fühlt sich unausgelastet und unzufrieden mit der ihr zugedachten Rolle und zieht sich immer mehr in sich selbst zurück.
Nur Aaron versteht und akzeptiert nicht nur ihr "anders" sein, sondern fördert ihre Wissbegier und ermutigt sie zum Schreiben.Emily sieht für sich keine Möglichkeit zu studieren und denkt deshalb darüber nach, dass sie eigentlich das tun müsste, was für junge Frauen damals das Nächstliegende war -einen Mann finden.
Ich glaube, dass sie tiefere Gefühle für Aaron hegt, aber Angst hat dass er diese Gefühle nicht erwidert. Weil sie nicht glauben kann, dass ein Mann die Intelligenz und Klugheit einer Frau zu schätzen weiss, und sie trotzdem als Frau begehrenswert findet.
In der damaligen Zeit schien das Eine das Andere wohl auszuschliessen.
Und Aaron liebt sie ganz sicher, hat aber womöglich ebenso Angst vor ihrer Zurückweisung, weil er wahrscheinlich glaubt, dass sie sich nicht einschränken lassen will...Siobhan denkt (S. 97), Walter wäre so wütend und brutal geworden, weil sie ein "dreistes Weibsbild" ist, das im Bett die Initiative ergreift (weil sie ihn bittet, mit ihr zu schlafen) und nicht die schüchterne Ehefrau , die sie eigentlich sein sollte.
Und sie glaubt weiterhin, dass Gewalttätigkeit und Schmerzen dazu gehören -und nicht nur bei ihrem eigenen Mann.
(s. 145 bei Amiri: >Sie durfte nicht bleiben. Er sollte ihr nicht weh tun<)So wie bisher beschrieben, wäre es schon mehr als aussergewöhnlich gewesen, wenn Amiri sie massiv umworben und sie ihm irgendwann nachgegeben hätte.
Aber jetzt ergreift sie plötzlich sogar selbst die Initiative und läuft ihm nach (bzw. reitet zu ihm), genau wissend, was daraus entstehen wird.
Und sie fragt ihn, ob sie wiederkommen darf.Hier findet eine so gravierende Wesensänderung statt, dass sie für mich nicht nachvollziehbar ist und mich in ihrer Unglaubwürdigkeit sehr stört.
Sie erträgt die Brutalität ihres Mannes nur, weil sie hofft, schwanger zu werden.
Sie erwartet die gleiche Brutalität bei Amiri und darf von ihm ganz sicher nicht schwanger werden. Ein Kind von einem Maori wird ganz sicher sofort als Kuckuckskind erkannt.
Warum dann diese Handlungsweise??Helen bekommt einen Sohn, der offensichtlich eine weichere, liebevollere Mutter hat, als seine älteren Geschwister. Denn bei denen lässt ihre Strenge nicht nach.
Dass Finn die Familie verlässt -was ja keine wirkliche Überraschung für Helen gewesen sein kann- lässt sie fast zerbrechen - und Emily fühlt sich verantwortlich, indem sie versucht die angepasste, brave Tochter zu sein. Sie stellt ihr Bedürfnis zu schreiben hintenan, und ein Literaturstudium verbannt sie völlig aus ihren Gedanken.
Ich hoffe sehr, das ändert sich später noch!?Edward bleibt in diesem Abschnitt fast "unsichtbar". Schade, von dieser Romanfigur hätte ich gern mehr erfahren.
Nicht ganz klar ist mir, ob Walter begriffen hat, dass Siobhan ihn betrügt, ob er ahnt, mit wem -und wie er reagieren wird.
Es bleibt spannend...
Nachtrag:
Auch ich habe mich köstlich darüber amüsiert, wie Frauen dieser Zeit über ihre Zeitgenossinnen gedacht haben, die sich nicht für oberflächliches Gerede interessierten:
"Man stelle sich nur vor, es gibt Frauen, die halten sich für so klug wie Männer" (S. 118)Solche Frauen soll es heute auch noch geben.
"Derek sagt immer, dass das Frauengehirn gar nicht dafür geschaffen ist zu studieren" (S. 119)
Ich hoffe, dass es solche Dereks heute nicht mehr gibt.
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Zitat
Hier findet eine so gravierende Wesensänderung statt, dass sie für mich nicht nachvollziehbar ist und mich in ihrer Unglaubwürdigkeit sehr stört. Sie erträgt die Brutalität ihres Mannes nur, weil sie hofft, schwanger zu werden. Sie erwartet die gleiche Brutalität bei Amiri und darf von ihm ganz sicher nicht schwanger werden. Ein Kind von einem Maori wird ganz sicher sofort als Kuckuckskind erkannt. Warum dann diese Handlungsweise??
Hier ändert sich ja nicht ihr Wesen. Siobhan sucht immer noch das, was sie bei Walter nicht findet. (Zärtlichkeit, Geborgenheit, Liebe, wie sie sein sollte.) Sie ist zwar davon überzeugt, dass das alles dazu gehört, aber zugleich ist sie natürlich ein Mensch mit Gefühlen.
Man kann manchmal nicht gegen seine Gefühle an. Und bei Siobhan regt sich - weil sie sich vor Walter fürchtet, sich aber zugleich so sehr ein Kind wünscht - ein Gefühl. Weil Amiri nicht der unzivilisierte Wilde ist, vor dem sie sich anfangs fürchtete. Sie fasst Vertrauen zu ihm, wie ein wildes Tier, das instinktiv weiß, ob man ihm etwas Gutes will oder nicht. Siobhan geht zu Amiri, weil sie eine Anziehung spürt. Die ist anders als das, was sie mit Walter verbindet. Und dem kann sie sich nicht entziehen, auch wenn sie sich vor diesem Gefühl fürchtet.
Liebe treibt uns weit. Wenn man weiß, dass es Liebe ist, kann man immer noch sagen "das mach ich doch nur, weil ich ihn liebe, ist das jetzt so klug?" Siobhan steht vor diesem riesigen Gefühl und weiß es nicht einzuordnen, sie weiß nur, sie will ihm nachgeben, wie unklug das auch sein mag.
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Zitat
Original von butterfly49
Emily fühlt sich unausgelastet und unzufrieden mit der ihr zugedachten Rolle und zieht sich immer mehr in sich selbst zurück.
Nur Aaron versteht und akzeptiert nicht nur ihr "anders" sein, sondern fördert ihre Wissbegier und ermutigt sie zum Schreiben.Emily sieht für sich keine Möglichkeit zu studieren und denkt deshalb darüber nach, dass sie eigentlich das tun müsste, was für junge Frauen damals das Nächstliegende war -einen Mann finden.
Ich glaube, dass sie tiefere Gefühle für Aaron hegt, aber Angst hat dass er diese Gefühle nicht erwidert. Weil sie nicht glauben kann, dass ein Mann die Intelligenz und Klugheit einer Frau zu schätzen weiss, und sie trotzdem als Frau begehrenswert findet.
In der damaligen Zeit schien das Eine das Andere wohl auszuschliessen.
Und Aaron liebt sie ganz sicher, hat aber womöglich ebenso Angst vor ihrer Zurückweisung, weil er wahrscheinlich glaubt, dass sie sich nicht einschränken lassen will...
Das könnte durchaus sein, dass beides zu haben, damals undenkbar war. Entweder die Frau ging an die Universität und studierte oder sie ging eine Ehe ein und blieb zu Hause. Schließlich galt in zweiten Fall ihre Pflicht dem Ehemann und den zwangsläufig eintrudelnden Kindern. Das hätte bestimmt keiner akzeptiert, wenn sie mit kleinen Kindern studieren würde. Das ist ja in manchen "Breiten" heutzutage immer noch nicht gern gesehen, wenn Mütter mit kleinen Kindern berufstätig sind. Und das dann erst in dieser Zeit...ZitatOriginal von butterfly49
Siobhan denkt (S. 97), Walter wäre so wütend und brutal geworden, weil sie ein "dreistes Weibsbild" ist, das im Bett die Initiative ergreift (weil sie ihn bittet, mit ihr zu schlafen) und nicht die schüchterne Ehefrau , die sie eigentlich sein sollte.
Und sie glaubt weiterhin, dass Gewalttätigkeit und Schmerzen dazu gehören -und nicht nur bei ihrem eigenen Mann.
(s. 145 bei Amiri: >Sie durfte nicht bleiben. Er sollte ihr nicht weh tun<)So wie bisher beschrieben, wäre es schon mehr als aussergewöhnlich gewesen, wenn Amiri sie massiv umworben und sie ihm irgendwann nachgegeben hätte.
Aber jetzt ergreift sie plötzlich sogar selbst die Initiative und läuft ihm nach (bzw. reitet zu ihm), genau wissend, was daraus entstehen wird.
Und sie fragt ihn, ob sie wiederkommen darf.Hier findet eine so gravierende Wesensänderung statt, dass sie für mich nicht nachvollziehbar ist und mich in ihrer Unglaubwürdigkeit sehr stört.
Sie erträgt die Brutalität ihres Mannes nur, weil sie hofft, schwanger zu werden.
Sie erwartet die gleiche Brutalität bei Amiri und darf von ihm ganz sicher nicht schwanger werden. Ein Kind von einem Maori wird ganz sicher sofort als Kuckuckskind erkannt.
Warum dann diese Handlungsweise??
Das fand ich auch etwas undurchsichtig. Warum reitet sie zu Amiri, um ihm das Tuch zu bringen? Sie fürchtet sich doch vor ihm und fühlt sich in seiner Gegenwart äußerst unwohl. Es kam vorher zu wenig heraus, dass sie sich vermutlich körperlich von dem Maori angezogen fühlte. Anscheinend ist Siobhan trotz des spröden Äußeren eine leidenschaftliche Frau, sonst wäre sie ja auch nicht auf Walter zugegangen. Und da sie diese Gefühle mit ihrem Ehemann nicht ausleben kann, hat sie sich unbewußt ein anderes Objekt ihrer Begierde gesucht. Trotzdem ist sie sich nicht sicher, ob dieser ihr nicht auch weh tut. Obwohl ich Siobhans Verhalten ein bisschen nachvollziehen kann, ist es für mich dennoch nicht plausibel. Soviel Forschheit passt in meinen Augen nicht zu ihr. So etwas würde eher zu Emily passen, die Vögel zähmt und immer wieder undamenhafte Ideen hatEine kleine Anmerkung am Rande: Am Anfang fand ich Amiri ganz sympathisch. Dieses Gefühl ist mir jetzt aber abhanden gekommen. In meinen Augen nutzt er Siobhans Schwachstelle aus. Sollte das Verhältnis auffliegen, dann ist Siobhan die Dumme. Amiri kann sich absetzen, aber wo sollte Siobhan hin. Und Walter ein Kind unterzuschieben wird auch nicht funktionieren.
ZitatOriginal von butterfly49
Nachtrag:
Auch ich habe mich köstlich darüber amüsiert, wie Frauen dieser Zeit über ihre Zeitgenossinnen gedacht haben, die sich nicht für oberflächliches Gerede interessierten:
"Man stelle sich nur vor, es gibt Frauen, die halten sich für so klug wie Männer" (S. 118)Solche Frauen soll es heute auch noch geben.
"Derek sagt immer, dass das Frauengehirn gar nicht dafür geschaffen ist zu studieren" (S. 119)
Ich hoffe, dass es solche Dereks heute nicht mehr gibt.
Mir hat die Szene zwischen Emiliy und Rebecca, deren Mann ins Hurenhaus geht und alle wissen davon, nur sie nicht, sehr gefallen. Als erstes dachte ich, Emily will gehässig sein, weil sie das doofe Gerede dieser "Tussen" nervt. Aber nein, weit gefehlt, sie hat sich eine schlaue Taktik zurecht gelegt, wie sie Rebecca dazu bringen will, ihren Mann die Besuche bei Madame Robillard zu verbieten, ohne Rebecca mit der Wahrheit zu verletzen. Grandios -
Spannend geht es auch in den Kapiteln 04. - 07. weiter, die sich wirklich sehr flüßig und gut lesen lassen. Besonders das Kapitel 05. hat mir sprachlich sehr gut gefallen und die Beschreibungen von Emily und ihren Gedanken sind sehr gefühlvoll. "Emily lachte. Ein bitteres Lachen. ...Das Lachen sperrte sie in ihr Herz; es durfte nicht entkommen, denn sonst kämen die Tränen, und sie müsste schreien und toben."
Emily ist immer noch sehr verträumt und schreibt nun regelmäßig, angeregt durch Aaron ihre Gedanken nieder. Sie tut dies heimlich und nur er weiß davon. Überhaupt ist Aaron der Einzige, der ihr wirklich Aufmerksamkeit schenkt, der sogar den Mut hat ihr zu sagen, dass sie einfach nicht in die neue Heimat passen will. Auch wenn sie zunächst doch verletzt ist von seinen Worten, so merkt sie doch schnell, dass er es eigentlich nur gut mit ihr gemeint hat. Trotzdem bricht zunächst der Kontakt zwischen ihnen ab, bis er weiter weg geht, um dort eine Universität zu besuchen und sie den Kontakt über Briefe wieder aufnehmen. Ich bin gespannt, wie es mit Emily weiter geht, mir ist sie jedenfalls ans Herz gewachsen. Ich hoffe Sie uns Aaron finden dann doch noch irgendwann wirklich zueinander...
Finn folgt endlich seinem Drang und verlässt die Schafzucht seiner Eltern, um sich den Maori anzuschließen. Hier habe ich mich ein wenig gewundert, dass seine Eltern ihn so schnell ziehen lassen und nicht wirklich versuchen ihn umzustimmen. Immerhin sind sie ja gerade dabei eine neue Existenz aufzubauen und können sicherlich jede helfende Hand, vor allen Dingen aber die ihrer Familie, gebrauchen. Aber vermutlich wissen sie genau, wie sinnlos es gewesen wäre, den abenteuerlustigen Finn vom Bleiben zu überzeugen.
Am überraschendsten ist wohl die Veränderung von Siobhan. Ich hätte von ihr mehr Angst vor diesem Schritt erwartet. Zum einen, weil Sie ihren Mann natürlich sehr heftig damit betrügt, aber auch aufgrund der negativen und schmerzhaften Erfahrungen, die sie gemacht hat. Eigentlich kann das ganze ja nur in einer Katastrophe enden, falls Walter irgendwann davon erfährt...
Ich bin auf jeden Fall gespannt, wie es weiter geht. Der Stil ist jedenfalls packend...Also entschuldigt mich, ich muss jetzt weiterlesen...
PS: Den Begriff "Blaustrumpf" musste ich ersteinmal im Internet nachschlagen, dieser war mir bisher noch nicht bekannt. Wieder was gelernt.
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Ich kann Siobhans Verhalten schon irgendwie nachvollziehen, aber ich finde auch, dass dieses unbedachte Verhalten nicht so ganz zu dem Charakter passt, den sie bisher im Buch gezeigt hat.
Ich war mir auch nicht sicher, ob Walter es nun gemerkt hat, dass sie ihn betrogen hat. Ich könnte mir aber vorstellen, dass er es vielleicht sogar billigt, wenn Siobhan eine Affäre hat. Schließlich weiß er, was er ihr antut, wenn er mit ihr schläft und hat deswegen ja auch ein schlechtes Gewissen. Vielleicht ist er insgeheim froh, wenn er dem so aus dem Weg gehen kann. -
Zitat
Original von Sangrid
Ich war mir auch nicht sicher, ob Walter es nun gemerkt hat, dass sie ihn betrogen hat.
Da war ich mir auch nicht sicher und stellte mir schon die katastrophale Reaktion vor.ZitatIch könnte mir aber vorstellen, dass er es vielleicht sogar billigt, wenn Siobhan eine Affäre hat.
Das glaube ich allerdings überhaupt nicht. Weil ich annehme, dass die Toleranz eines (Ehe)-Mannes in der damaligen Zeit niemals so weit gereicht hätte. Selbst in unserer Zeit ist das sicher immer noch eine Ausnahme.ZitatSchließlich weiß er, was er ihr antut, wenn er mit ihr schläft und hat deswegen ja auch ein schlechtes Gewissen. Vielleicht ist er insgeheim froh, wenn er dem so aus dem Weg gehen kann.
Aber er kann dem ja gar nicht aus dem Weg gehen. Denn er schläft ja nicht nur mit ihr, um ihr einen Gefallen zu tun, sondern letztlich um seine eigenen Bedürfnisse zu befriedigen. Wenn dann zu seinem sowieso schon gestörten Verhalten noch der Gedanke an ihr Fremdgehen dazu käme - nicht auszudenken!
Ausserdem wäre irgendwann die Affäre auch vor dem ganzen Clan nicht mehr zu verheimlichen.
Dann müsste Walter irgendwie begründen, warum er das toleriert und seine Gewalttätigkeit offenbaren.
Die Konsequenzen mag ich mir gar nicht vorstellen.
geht gar nicht. -
Zitat
Original von Sangrid
Ich kann Siobhans Verhalten schon irgendwie nachvollziehen, aber ich finde auch, dass dieses unbedachte Verhalten nicht so ganz zu dem Charakter passt, den sie bisher im Buch gezeigt hat.Ihr dürft nie vergessen, dass Siobhan das Gefühl hat, als Ehefrau zu versagen. Ihr Mann meidet sie, sie bekommt keine Kinder (was sich aus Punkt 1 ergibt), und damals war es nun mal so, dass man immer noch gerne der Frau die Schuld in die Schuhe schob, wenn eine Ehe kinderlos blieb. Da kam dann schnell der Verdacht, sie sei "hysterisch", und es gab damals Behandlungsmethoden, die jeglicher Logik entbehren, um solche Hysterien zu heilen.
Nein, Siobhan will nicht versagen, sie will alles richtig machen. Sie will nicht bloß auf das Geld reduziert werden, das sie in die Familie gebracht hat. Und ohne Kind fühlt sie sich nicht ganz; sie ist die geborene Mutter, der man genau das verwehrt. Vielleicht wird sie deshalb etwas mutiger, als man ihr zutrauen würde. Vielleicht steckt einfach mehr unter dieser weichen Schale, als man auf den ersten BLick vermutet.
LG, Jules
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Zitat
Original von butterfly49
Das glaube ich allerdings überhaupt nicht. Weil ich annehme, dass die Toleranz eines (Ehe)-Mannes in der damaligen Zeit niemals so weit gereicht hätte. Selbst in unserer Zeit ist das sicher immer noch eine Ausnahme.Walter hat davon nichts gewusst, definitiv.
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Zitat
Ich glaube, dass sie tiefere Gefühle für Aaron hegt, aber Angst hat dass er diese Gefühle nicht erwidert. Weil sie nicht glauben kann, dass ein Mann die Intelligenz und Klugheit einer Frau zu schätzen weiss, und sie trotzdem als Frau begehrenswert findet. In der damaligen Zeit schien das Eine das Andere wohl auszuschliessen. Grübeln Und Aaron liebt sie ganz sicher, hat aber womöglich ebenso Angst vor ihrer Zurückweisung, weil er wahrscheinlich glaubt, dass sie sich nicht einschränken lassen will...
Das kann gut sein
Ich glaube, sie würde gerne sie selbst sein, aber ihre Mutter lässt es nicht zu. Das ist das Problem bei ihr hauptsächlich, oder?Also ich kann Siobhan verstehen. Sie wollte doch die ganze Zeit, dass ihr Mann sie liebt, aber auch berührt und ihr zeigt, dass er sie liebt. Und genau das fehlt ihr eben bei Walter. Amiri hat sich vermutlich ihr so langsam angenähert. Man darf nicht vergessen, dass wir hier immer wieder Zeitsprünge drinhaben...
Helen scheint ja doch in ihrer Mutterrolle aufzugehen, auch wenn sie erst gesagt hat, dass sie kein Kind mehr haben will!
Wie alt ihr Helen eigentlich? -
Zitat
Original von Nightflower
Helen scheint ja doch in ihrer Mutterrolle aufzugehen, auch wenn sie erst gesagt hat, dass sie kein Kind mehr haben will!
Wie alt ihr Helen eigentlich?
Stand da nicht irgendwas von 42? -
Zu Beginn der Schwangerschaft ist sie 43 (steht auf Seite 73)
Also eigentlich noch eine junge Frau.
Aber damals begann wahrscheinlich jenseits der 40 schon die "Götterdämmerung"edith hat Satz ergänzt
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Naja, aber mit über 40 ein Kind zu bekommen kann auch böse ausgehen...
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Die Frauen haben früher Kinder bekommen solange es ging.
Bei meiner Ahnenforschung kommt es oft vor das es schon ein paar Enkelkinder gibt und dann noch eigene. -
Naja, ich denke halt nur an so Krankheiten wie Trisomie 21, die da ja erhöht sind. Aber ist ja jetzt für dieses Buch nicht wichtig Ich bin nur ein kleiner Molekularmediziner, der immer gleich an sowas denkt^^
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Zitat
Original von Nightflower
Das kann gut sein
Ich glaube, sie würde gerne sie selbst sein, aber ihre Mutter lässt es nicht zu. Das ist das Problem bei ihr hauptsächlich, oder?Nicht ganz. Emily würde tatsächlich gerne sie selbst sein, aber es ist nicht nur die Mutter, die das nicht zulässt, sondern Emily selbst. Sie kennt ihren Platz, sie weiß um ihre Rolle. Deshalb fühlt sie sich zerrissen zwischen der Pflicht und dem, was in ihr brennt und sich beinahe gewaltsam Platz schaffen will. Sie kämpft gegen diesen Drang an, weil sie sein will, was von ihr erwartet wird.
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Zitat
Original von Alyson
PS: Den Begriff "Blaustrumpf" musste ich ersteinmal im Internet nachschlagen, dieser war mir bisher noch nicht bekannt. Wieder was gelernt.Das ging mir genauso. "Blaustrumpf" habe ich vorher noch nie gehört.
Ich kann Siobhans Affäre gut verstehen und finde es auch nicht widersprüchlich zu ihrem Charakter. Allerdings will ich nicht wissen, was passiert, wenn die Sache rauskommt...
Dass Finn weg ist, finde ich sehr schade. Ich mochte ihn gerne und fand ihn gerade mit Emely zusammen, sehr sympatisch.