Zum Inhalt (kopiert bei amazon)
Sie mussten tot sein. Von Tina Williams und den Bennett-Zwillingen fehlte jede Spur. Als der Außenseiter Jerome Monk bei dem Überfall auf ein viertes Mädchen gefasst wird und die Morde gesteht, sind alle erleichtert. Ein Alptraum scheint zu enden. Doch Monk weigert sich zu verraten, wo die Opfer begraben sind. Bis in den Sümpfen von Dartmoor eine Leiche gefunden wird. David Hunter kann Tina Williams identifizieren. Mit Hilfe der Profilerin Sophie versuchen David und sein Freund Detective Terry Connors, auch die anderen beiden Mädchen zu finden. Eine großangelegte Suchaktion im Moor endet jedoch in einem Desaster. 10 Jahre später bricht Jerome Monk aus dem Hochsicherheitsgefängnis aus und scheint sich an allen, die damals an der Suche beteiligt waren, rächen zu wollen. Auch an Terry und David, die schon lange keine Freunde mehr sind. Zusammen mit Sophie versucht David, Jerome zu stoppen und merkt erst viel zu spät, dass die wahre Bedrohung aus einer ganz anderen Richtung kommt.
Eigene Beurteilung
Simon Becketts vierter Roman um David Hunter ist in zwei Teile gegliedert. Der erste, relativ kurze Teil geht 8 Jahre (falsche Angabe in der Kurzbeschreibung bei amazon) in die Vergangenheit zurück. Damals wurde im Moor eher zufällig eine weibliche Leiche gefunden, die als eins von drei vermissten jungen Mädchen identifiziert wird. Jerome Monk, der bereits inhaftiert ist, seitdem er neben der Leiche einer anderen jungen Frau erwischt wurde, hat auch die Morde an den drei vermissten Teenagern gestanden. Er soll nun die Polizei zu den Gräbern der zwei noch vermissten Leichen führen, behauptet jedoch, sich nicht erinnern zu können. Damit verläuft die Suche im Sande.
Der zweite Teil des Romans spielt in der Gegenwart. David Hunter wird von damals an der Suche beteiligten Kollegen über die Flucht von Jerome Monk aus der Haft unterrichtet. Der Serienmörder hat es jetzt anscheinend auf die Mitglieder des Polizeiteams abgesehen. Besonders Sophie, die damals mit der Polizei zusammenarbeitete, bittet David um Hilfe. Als er in Sophies abgelegenem Haus in der Nähe des Moores eintrifft, findet er sie niedergeschlagen und bewusstlos im Bad vor. David bleibt in den folgenden Tagen bei Sophie, die sich trotz der Bedrohung durch den Verbrecher beharrlich weigert, ihr Haus zu verlassen und wird in eine rasante Mörderjagd verwickelt, die ihn wieder mal zu 150% fordert und mehrfach in Lebensgefahr bringt...
Dieser Roman, der erste der Reihe, den ich im englischen Original gelesen habe, ist sehr einfallsreich konstruiert und extrem spannend. Die Örtlichkeiten, in denen sich ein Großteil der Handlung abspielt (ein nebelverhangenes Moor, ein abgelegenes Haus in dessen Nähe und ein Tunnelsystem unterirdischer alter Minenschächte) sorgen für eine gruselige Atmosphäre. Die Kapitel sind relativ kurz und verleiten dadurch zu zwanghaftem Weiterlesen, zumal auch die Sprache unkompliziert und flüssig gehalten ist. Bei den Spannungseffekten greift der Autor manchmal etwas zu sehr in die Trickkiste und die Protagonisten ähneln in ihrer Widerstandfähigkeit im Hinblick auf Verletzungen und langwährenden Schlafmangel manchmal einer Katze mit 9 Leben. Wenn man sich daran nicht weiter stört, hat man jedoch einen äußerst fesselnden Krimi vor sich, der erst gegen Ende hin etwas vorhersehbar wird.
Die forensischen Details, die in den ersten drei Bänden der Reihe sehr detailliert dargestellt wurden, werden hier kürzer abgehandelt, was mich persönlich nicht gestört hat.
Ich vergebe für "The calling of the grave" 8 Punkte.