Zum Lachen und Fürchten: Der Professor von Amélie Nothomb

  • Klappentext:


    Die alten Eheleute Hazel sehnen sich nach einem friedlichen Lebensabend auf dem Land. Als sie ihr kleines Traumhaus beziehen, dürfte ihrem Glück eigentlich nichts mehr im Wege stehen. Doch dann lernen sie ihren Nachbarn kennen. Ein Psychothriller, der Alptraum, Endzeitstimmung und schlagfertigen Witz zu einem atemberaubenden Lesegenuss vereint.


    „In ihrem neuen Roman erzählt Nothomb mit spürbarer Wonne, witzig und temporeich die Geschichte einer Kapitulation: Sie schildert beeindruckend den terroristischen Quälgeist mit seinem schlechten Benehmen, sie zeigt den Belagerungszustand so anschaulich wie den passiven Widerstand des Opferpaars bis zum grotesken Höhepunkt. Der zunächst harmlose Kleinkrieg steigert sich zum makabren Schauspiel.“
    Der Spiegel, Hamburg


    „Es beginnt wie eine Zeichnung von Sempé, es geht weiter wie ein Roman von Stephen King, um schließlich zu enden wie ein Stück von Beckett.“
    Pierre Assouline/ Lire, Paris


    „Boshaft, grotesk und teilweise brüllend komisch schildert die Autorin, wie nah Menschenfreundlichkeit und mörderischer Hass zusammenliegen können…“
    Freundin, München


    „Ein Psychothriller zum Totlachen – nur Amélie Nothomb kann so mit Entsetzen Scherz treiben.“
    Die Weltwoche, Zürich


    Meine Meinung:


    Ich kann mich den obigen Kritiken nur anschließen: Die gesamte Handlung des kurzen Romans „Der Professor“ spielt in zwei Häusern und die Darsteller sind drei Personen und ein „Fleischberg mit Tentakeln“. Stellenweise musste ich beim Lesen laut lachen, so wie man manchmal lachen muss, weil etwas ganz furchtbares, groteskes und unerwartetes passiert… Gleichzeitig wuchs meine Furcht vor dem merkwürdigen Nachbarn des ebenfalls etwas merkwürdigen Ehepaars.


    Ich habe schon mehrere Bücher von Amélie Nothomb gelesen, und ich finde nicht nur ihre Geschichten, sondern auch ihren Schreibstil einfach bezaubernd!


    Ein Lesetipp von der verzauberten Waldfee…

  • Schubs... für ein wirklich tolles Buch! :-)


    Gehört eigentlich in das Forum "Zeitgenössisches".

    Ich habe keine Lösung, aber ich bewundere das Problem.

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Waldfee ()

  • Hallo,


    wenn ich mal wieder ein Ticket hab, werd ich es mir ertauschen, hört sich gut an...neue Schriftsteller wo ich noch nichts gelesen hab ertausch ich mir lieber..erstmal...


    LG Iris

  • Zitat

    Original von Buffy
    Hallo,


    wenn ich mal wieder ein Ticket hab, werd ich es mir ertauschen, hört sich gut an...neue Schriftsteller wo ich noch nichts gelesen hab ertausch ich mir lieber..erstmal...


    LG Iris



    Amelie Nothomb ist bei TT leider so gut wie unertauschbar... Ich habe seit Monaten Suchanfragen laufen und diverse Male im TT-Forum gepostet: Die gibt einfach keiner her! :-(

  • Ich fand das Buch auch sehr amüsant. Ich dachte immer schon, ich wäre mit meinen Nachbarn nicht sonderlich gut beraten, aber wie man sieht, kann man es noch wesentlich schlechter erwischen :grin ...

    "Es gibt einen Fluch, der lautet: Mögest du in interessanten Zeiten leben!" [Echt zauberhaft - Terry Pratchett]

  • Titel: Der Professor
    Originaltitel: Les Catilinaires
    Autorin : Amelie Nothomb
    Übersetzt von: Wolfgang Krege
    Verlag: Diogenes
    Erschienen: August1997
    Seitenzahl: 196
    ISBN-10: 3257229682
    ISBN-13: 978-3257229684
    Preis: 8.90 EUR


    So beschreibt der Klappentext das Buch:
    Die alten Eheleute Hazel sehnen sich nach einem friedlichen Lebensabend auf dem Land. Als sie ihr kleines Traumhaus beziehen, dürfte ihrem Glück eigentlich nichts mehr im Wege stehen. Doch dann lernen sie ihren Nachbarn kennen.


    Meine Meinung:
    Amelie Nothomb hat mit diesem Buch eine Mischung aus Psychothriller, Alptraum und Obsession geschaffen. Langsam entwickelt sich die Idylle des Lehrerehepaars in einen grotesken Alptraum. Jeden Tag von 16 bis 18 Uhr sucht sie ihr Nachbar auf, ein Arzt, setzt sich in einen Sessel, spricht kaum ein Wort und schafft es, dass das Ehepaar nur noch auf diese zwei Stunden fixiert ist. Was sie auch anstellen, der aufdringliche Nachbar lässt sich nicht von seiner Gewohnheit abbringen. Es ist teilweise schon surreal was sich dort in dem kleinen Traumhaus abspielt. Die Autorin versteht es sehr geschickt, die verschiedenen Stimmungen anschaulich zu beschreiben. Ab und an meint man sogar ein leichtes Augenzwinkern zu bemerken, denn dieses Buch lebt auch nicht zuletzt von einer gewissen sehr unterschwelligen Komik. Die 196 lesen sich sehr schnell weg und sind es aber auch wert gelesen zu werden. Man kann dieses Buch durchaus als kleinen literarischen Leckerbissen bezeichnen. Eine bitterböse Posse, die sicher anders endet als man es letztendlich erwartet. Ein durchaus empfehlenswertes Buch, wirklich lesenswert.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Ich habe das Buch gestern verschlungen und bin begeistert. Ich würde es als Roman mit Thrillerzügen beschreiben.
    Dies war mein erstes Buch von Amelie Nothomb und sicherlich nicht das Letzte. Ihre Schreibweise hat mich gefesselt, fasziniert und berührt. Ich fand es unheimlich gut wie die Verbindung zwischen dem Ehepaar hervorgebracht wurde, da konnte man die Liebe richtig spüren. Die unterschwellige Komik, wie Voltaire es so treffend benennt, würzt das Ganze perfekt. Den Nachbar und seine Frau habe ich so genau vor Augen als wäre ich dabei gewesen und ich konnte so richtig das Gefühl des Ehepaars, das in ihrem so schön herbeigesehnten Lebensabend belästigt wurde, nachempfinden und miterleben.
    Ein echtes Lesevergnügen.