Die Schuld - John Grisham

  • Ich hoffe, ich mache alles richtig bei dieser meiner ersten Rezension.


    Inhaltsangabe aus dem Buch/Klappentext:


    Clay Carter ist ein junger Rechtsanwalt. Er träumt von einer prestigeträchtigen und lukrativen Stelle in einer der großen Kanzleien. Stattdessen muss er sich schon viel zu lange und zu mühsam seine Sporen im Büro des Pflichtverteidigers verdienen. Nur zügernd nimmt er einen Fall an, der für ihn schlicht ein weiterer Akt sinnloser Gewalt in Washington, D.C., ist: Ein junger Mann hat mitten auf der Straße scheinbar wahllos einen Mord begangen. Doch als Clay sich routinemäßig mit den Hintergründen der Tat und der Vergangenheit des Angeklagten befasst, taucht wie aus dem Nichts ein geheimnisvoller, einflussreicher Mann auf, der Clay ein Angebot macht, das er kaum ausschlagen kann: Aus dem einfachen Mordfall wird unversehens ein kompliziertes und gefährliches Verfahren gegen einen der größten Pharmakonzerne der Welt. Die Schadenssumme, um die es geht, ist gigantisch. Der Fall könnte Clay zerstören, sollte er jedoch Erfolg haben, wäre Clay am Ende des Verfahrens nicht nur ein reicher Mann, sondern über Nacht ein berühmter und gefürchteter Opferanwalt. Er muss nur bereit sein, sich viele, mächtige Feinde zu machen - und alles zu verraten, an der er je geglaubt hat.


    Meine Meinung:


    Wer einen Grisham gelesen hat, kennt ja das Grundmuster, in dem sich seine Anwaltsromane abspielen. Die Geschichte wird durch die Inhaltsangabe ja schon sehr ausführlich skizziert, da möchte ich gar nicht viel mehr verraten. Für mich persönlich ist "Die Schuld" der beste Grisham-Roman, weil man sehr tief in die Figur Clay Carter eintaucht. Man kann seine Motive nachvollziehen und am Ende des Buches steht man wie er selbst vor der Frage, ob man sich immer treu bleiben sollte oder mit Selbstverleugnung einen lukrativeren Weg einschlagen sollte.


    Wie Clay sich entscheidet, werde ich nicht verraten. Seine Motive für sein Handeln konnte ich gut nachvollziehen. Es ist vieles dabei, was ihn beeinflusst, insbesondere ein Abreibung der klassischen Art. Er verändert sich des Geldes wegen - aber nicht nur ein einziges Mal.


    Die Geschichte diente mir nur als Rahmen für die Persönlichkeit des Clay Carter. Man lernt auch viele Weggefährten gut kennen und damit Clays Umfeld und sein Leben. Die Geschichte ist eben eine Grisham-Geschichte, wie sie ist.

  • So hin und wieder befreie ich Grisham gerne aus einem Bücherschrank, da stehen ja immer welche drin. Es sind Erinnerungen an die Oberstufe, die Anfänge des Studiums, da hatte ich eine Grisham-Phase und fand die Bücher da auch echt spannend und gut. Mittlerweile weiß ich, ich habe Spaß am Lesen, auch wenn ich mit einigen Schilderungen/Entscheidungen Bauchschmerzen bekomme, und die Bücher kommen immer zurück in die Bücherschränke, sie haben keine Chance auf mein Regal.


    So auch beim Roman Die Schuld, welches ich von damals aber auch gar nicht kannte. Das Buch hat mittlerweile auch 20 Jahre auf dem Buckel, und wie bei Grisham bekannt, sind die Rollenbilder gefühlt noch älter. Diesen Roman kannte ich noch nicht, und führte mich ein in die Welt der Sammelklagen, mit der Grisham abrechnet. Das war dann ganz interessant, ich hatte aber gar keinen Spaß am Lesen. ich fand keinen Charakter, den ich sympathisch fand. Dennoch wurden einige moralische Fragen aufgeworfen, und es war interessant zu Lesen, wie Grisham "JCC", Clay Carter, aufgebaut und entscheiden lassen hat. Wie ein junger Mann in Entscheidungen gedrängt wird, überfordert wird und sich dann darüber neu findet.


    Zwei Sachen haben mich dabei leider massiv gestört:

    - Wie die Figur Rebecca aufgebaut wurde. Aber das ist irgendwie typisch für Grisham, ich habe noch kein Buch von ihm gelesen, wo er sich aus meiner Sicht Mühe mit weiblichen Protagonisten gegeben hat. Wobei ich die aktuelleren Bücher von ihm nicht kenne, sondern nur die alten Werke. Vielleicht hat sich da was geändert, ich kann es nur auf die Bücher beziehen die ich gelesen habe, glaube da ist keins aktueller als 2004/2005.

    - Lieber als Spoiler


    Fazit: Es war interessant zu Lesen, ich bin auch froh, einige Stunden damit verbracht zu haben (obwohl ich zwischendurch sehr kurz vom abbrechen war), teils auch aus Nostalgiegründen. Empfehlen kann ich das Buch aber nicht.


    ASIN/ISBN: 3453877861