Spinnenfalle – Nina Schindler
Inhalt:
Eigentlich ist alles in Ordnung in Alexandra Koopmanns Welt: Prima Familie, nette Freundinnen und ein cooler neuer Typ in der Klasse. Bis das Au-Pair-Mädchen Ljuba bei den Koopmanns einzieht. Anfangs scheint das hübsche Mädchen ein Traum und macht sich bei allen unentbehrlich. Nur Alex hat ein mulmiges Gefühl, bekommt Albträume, bleibt immer öfter von zuhause fort: Denn Ljuba scheint eine dunkle Agenda zu verfolgen, mit einem einzigen Ziel: Alex aus dem Weg zu räumen, koste es, was es wolle …
Autorin:
Nina Schindler war 21 Jahre lang Gesamtschullehrerin und hat schon in dieser Zeit als Kritikerin und Jurorin im Kinder-/Jugendmedienbereich gearbeitet. Seit 1992 schreibt sie Bücher, Beiträge zu Anthologien, Glossen für Hörfunk und Zeitschriften, Comics und Kindersachbücher und übersetzt Kinder- und Jugendliteratur und allgemeine Belletristik aus dem Englischen/Französischen. Sie lebt mit ihrem Mann und fünf Kindern in Bremen.
Meine Meinung
Diesen Jugendthriller habe ich gestern aus Neugier begonnen, da der Klappentext doch sehr interessant klang.
Ich habe ja einen Hang sowohl zu Thrillern, als auch zu Jugendbüchern. Und die Verbindung beider interessiert mich dann besonders.
Und – ich habe es gestern angefangen und es hat mich nicht mehr losgelassen, bin ich es abends durch hatte.
Ich konnte nicht aufhören, bevor ich nun alle Hintergründe kannte und wollte wissen, wie diese spannende Geschichte endet.
Die Geschichte wird von der Hauptprotagonistin Alex in der Ich-Erzählform geschrieben – eine Erzählform, wie ich sie besonders mag, da sie mir einfach eher vermittelt selber mitten drin und dabei zu sein.
Bisher wuchs Alex so auf, wie es als „normal“ erachtet wird. Im Elternhaus mit ihrem großen Bruder und den beiden lütten Zwillingsmädchen ( Übrigens sehr süße und für Humor sorgende lütte Mädels )
Die Mutter beschließt, wieder arbeiten zu gehen und daraufhin wird nach einen Au Pair Mädchen gesucht, die sich um den Haushalt und die lütten Zwillinge – liebevoll „die Minis“ von Alex genannt – kümmern soll.
So kommt dann Ljuba – ein russisches Au Pair Mädchen zu den Koopmanns, sich um die Minis kümmern und ihre Deutschkenntnisse erweitern.
In der Familie wird sie herzlich empfangen, auch Alex versucht anfangs mit ihr Freundschaft zu schließen.
Doch so nett, liebevoll und herzlich Ljuba der Familie gegenüber ist – zu Alex verhält sie sich sonderbar, geradezu ablehnend. Allerdings so geschickt, daß es dem Rest der Familie nicht auffällt und nur Alex es bemerkt……
Soweit zum Inhalt – ich will ja nicht zuviel der Spannung vorwegnehmen.
Die Stimmung, baut sich langsam auf, besonders die feindselige Stimmung Ljubas Alex gegenüber.
Daß es außer ihr selber niemand zu bemerken scheint, läßt Alex immer mehr verzweifeln, an sich selber zweifeln und ganz langsam bekommt sie das Gefühl, ihre Familie zu verlieren, die Aussenseiterin zu werden.
Warum treibt Ljuba dieses Spiel mit ihr, weshalb scheint es niemanden zu interessieren, niemanden zu geben der Alex glaubt?
Die Hintergründe wurden für mich selber zwar relativ schnell ersichtlich – aber da es ja ein Jugendbuch ist, seh ich das einfach als "Erwachsenenthrillererfahrung“ bei mir an.
Auch ist es der Spannung in keinster Weise abträglich, da der Spanungsbogen doch immer weiter ansteigt und man sich fragt: was passiert noch alles?
Die Geschichte wird sehr plastisch von der Ich –Erzählerin Alex erzählt, auch andere Themen kommen nicht zu kurz.
Die erste Liebe, Freundschaft und Schule. Aber jedes Thema doch so, daß es nicht dominiert und das Augenmerk auf die eigentliche Handlung wegnimmt.
Einziges Manko – wenn man es denn überhaupt so nennen kann. Ein ganz klein wenig erzieherisches, das meiner Meinung nicht so unbedingt deutlich sein muß. Mag aber auch sein, daß es nur auf mich so deutlich wirkte. Eben so besonders hervorgehoben, daß rauchen , Alkohol und Drogen bäh sind.
Das sprech ich jetzt aber mal dem Alter zu, da das Dinge sind, die eh jedem klar sind und nicht extra noch betont werden müssen. Ich schätze mal, das ist eben einer der Punkte, an dem es deutlich wird, wer die eigentliche Zielgruppe ist.
Ansonsten aber weist das Buch doch echte Thrillern Qualitäten – auch für „große“ Jugendliche auf.
Fazit:
Eins spannender Thriller, der einen nicht mehr losläßt und einem das Buch in einem Rutsch durchlesen läßt.
Sehr gut beschrieben und die Autorin versteht es, daß man das Gefühl vermittelt bekommt, die Hauptdarstellerin selber zu kennen und mit im Geschehen dabei zu sein.
Sehr empfehlenswert für jugendliche Thrillerfans und auch für etwas ältere Fans des Genres.