Schreibwettbewerb Januar 2005 - Thema: "Ekelhaft"

  • Thema Januar 2005:


    "Ekelhaft"



    Vom 01. Januar bis 21. Januar 2005 könnt Ihr uns Eure Beiträge für den Schreibwettbewerb Januar 2005 zu o.g. Thema per Email an webmistress@buechereule.de oder über das Kontakt-Formular (s.o. im Forum) zukommen lassen. Euer Beitrag wird von uns dann anonym eingestellt.


    Den Ablauf und die Regeln könnt Ihr hier noch einmal nachlesen.



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    Wir wünschen Euch viel Spaß und viel Erfolg!

  • von Idgie


    In der Hektik der Mittagspause nahm Frank Martin nur aus den Augenwinkeln wahr. Meine Güte, wie lange war das her, seit er Martin regelmäßig in der Jugendgruppe im Gemeindehaus getroffen hatte. Mindestens 25 Jahre. Franks Gedanken machten einen Ausflug zurück in seine Jugendtage.


    Martin, der Spasti, war ein bisschen gewöhnungsbedürftig. Manchmal kamen sie gleichzeitig am Gemeindehaus an; Frank auf seiner Puch Maxi und Martin auf seinem Dreirad, einer Sonderanfertigung, denn mit einem normalen Fahrrad hätte Martin es nicht mal bis zur ersten Kurve geschafft, so unkontrolliert waren seine Bewegungen. Der wäre sofort auf die Schnauze gefallen. Auch an Martins Gebrabbel musste man sich erst eine Weile gewöhnen, bis man ihn verstand. In der Gruppe kannten alle Martin und seine Behinderung und versuchten, so gut es ging, damit umzugehen. Am besten gelang das noch Dani, der es auch nichts ausmachte, Martin mal die Spucke aus dem Gesicht zu wischen. Frank hatte Dani immer ein bisschen für ihre Unbefangenheit bewundert. Ihm zog jedes Mal eine Gänsehaut über den Rücken, wenn Martin beim Essen Spuckefäden zog, oder mal wieder die Hälfe von der Gabel flog. Besonders fies war es, wenn Rainer sich einen Spaß erlaubte und Martin eine von den selbstgedrehten Zigaretten anbot. Ohne Filter natürlich. Nach ein paar ruckartigen Zügen hatte Martin die Fluppe so weich gelutscht, dass sie mit tödlicher Sicherheit abriss und Martin mit dem widerlichen Gemisch aus Tabakfäden und Spucke kämpfte. Frank musste dann immer weggucken, sonst wurde ihm schlecht.


    Irgendwie tat Martin ihm ja leid, aber das Ekelgefühl war meistens größer. Mit 16 hatte Frank seine eigenen Vorstellungen von einem lebenswerten Leben. Martin, das arme Schwein, konnte sich nicht mal allein einen runterholen, wenn ihm danach war. Der hätte sich dabei sicher amputiert. Für Frank war Martins Leben einfach unvorstellbar.


    Er erinnerte sich an den Abend, als er zum letzten Mal im Gemeindehaus war. Sie wollten gemeinsam Pizza backen. Dani hatte die Zutaten mitgebracht. Martin war auch da und wollte mithelfen. Beim Teig belegen ist es dann passiert. Aus Martins Mund löste sich wieder so ein Spuckefaden. Seine Unterlippe schnappte unkontrolliert. Langsam, wie in Zeitlupe, löste sich der Sabber und klatschte mitten in die Tomatensauce. Frank saß da und glotzte auf das Backblech. Er spürte, wie sein Magen anfing zu rebellieren. Er unterdrückte mühsam ein Würgen. Der Gedanke, von der Rotze zu essen, ließ ihm den Schweiß auf die Stirn treten. Von Ekel geschüttelt sprang er auf und rannte aus dem Raum. Hinter der Hecke zum Pfarrhaus kotzte er sich die Seele aus dem Leib.


    Er hat es danach nie wieder geschafft noch mal hinzugehen, teils aus Scham, teils aus Ekel vor Martin. Und auch Pizza hat er seither nie wieder angerührt.

  • von DocHollywood


    Heute war es besonders schlimm, ihr war sterbenslangweilig. Als sich ihr Chef heute Mittag verabschiedete und klar war, daß er erst nächste Woche wieder antanzen würde, wich urplötzlich aller Enthusiasmus aus ihr heraus. Klar, sie hatte noch jede Menge Arbeit, aber es war nichts dabei, was sie nicht auch noch morgen oder übermorgen ganz locker würde erledigen können. Und jetzt war es kurz vor halbzwei und die Sonne machte gerade wieder einmal einen kurzen Abstecher durch die Bürofenster herein. Sie konnte - nein, sie wollte heute wirklich nichts mehr tun.


    Eine Sache machte ihr allerdings noch zu schaffen, eine Sache, die ihrer Ansicht nach schon längst überfällig war. Das Verlangen quälte sie schon seit geraumer Zeit, doch bis jetzt konnte sie sich noch beherrschen. Die Kollegin ihr gegenüber machte aber auch keinerlei Anstalten endlich mal den Raum zu verlassen, damit sie ungestört war. Sie wurde immer kribbeliger, langsam gewann dieser Zwang, der sie dabei befiel wieder die Oberhand. Sie wollte das eigentlich gar nicht, aber es machte ihr einfach zuviel Freude, fast so, als ob sie ein Stückchen Schokolade im Mund hin und her schaukeln würde. Endlich! Ihre Kollegin schob sich mit einem Ruck vom Schreibtisch weg und stand auf. „Ich hol' mir mal schnell einen Kaffee. Möchtest Du auch einen?“ Sie sah kurz von ihrem Bildschirm auf, der schon seit einer Viertelstunde nur den Bildschirmschoner zeigte, und schüttelte lächelnd ihren Kopf.


    Jetzt konnte sie sich ganz dem Hingeben, was eine ihrer liebsten Beschäftigungen war, wenn ihr langweilig wurde. Langsam und bedächtig steckte sie sich den Zeigefinger in das linke Nasenloch und drehte ihre Fingerspitze vorsichtig und und tastend in ihrer Nase herum. Ah, da wurde sie schliesslich fündig - da war einer. Und was für ein schönes Exemplar musste das sein! Es fühlte sich noch in der Nase großartig an. Mit einem kleinen Ruck zog sie den Finger wieder heraus und betrachtete fasziniert ihren Fund. Sie sah noch einmal prüfend zur Zimmertür und steckte sich schnell den Finger in den Mund und lutschte an diesem Prachtstück, bis leider nichts mehr davon übrig blieb.

  • von Smarana


    Das Deckenlicht spiegelte sich auf dem glatten Boden des Krankenhauskorridors. In der Luft hing der undefinierbare, aber für Krankenhäuser typische Geruch und bewirkte ein merkwürdig bedrückendes Gefühl. Man hatte mich aus dem Zimmer geschickt, weil die Schwestern die Betten machen wollten. Ich war hier, um meine Großmutter zu besuchen. So wartete ich also geduldig am Gang und beobachtete das Geschehen rings um mich herum. Vor einem Zimmer stand eine junge Schwester mit etwas verzweifeltem Gesichtsausdruck, holte tief Luft, setzte ein verkrampftes Lächeln auf und ging hinein. Nur kurze Zeit später, war sie schon wieder draußen mit einem Essenstablett in der Hand und atmete tief aus. Verwundert beobachtete ich dieses merkwürdige Verhalten. Ihr Gesichtsausdruck sah richtig angeekelt und erschüttert aus. Ich schlenderte ein Stückchen den Gang entlang und kam dem Zimmer näher. Zwei Besucherinnen näherten sich und unterhielten sich eindringlich miteinander. „Versuch vor allem durch den Mund zu atmen. Du hältst es sonst nicht lange aus. Und bitte zeig auf keinen Fall, dass dich ihr Gesicht erschreckt. Es ist schlimm genug für sie.“ Beide bemühten sich um einen gefassten Gesichtsaudruck und gingen ins Zimmer hinein.


    Mir war völlig unverständlich, was da los war. Die taten ja alle so, als wenn ein Monster hinter dieser Zimmertür verborgen wäre.


    Da nun aber die Schwestern wieder das Zimmer meiner Oma verließen, konnte ich wieder zu ihr zurück. Ich sprach sie auf die eigenartigen Vorgänge, die ich im Gang erlebte, an.


    „Ja nun, es ist wirklich ein schweres Schicksal“ meinte sie. Ihr altes von Falten zerfurchtes Gesicht verzog sich zu einem bedauernden Ausdruck. Sie erzählte, dass ihre Liege beim Warten auf eine Untersuchung neben der Liege dieser Frau stand. Und wie schrecklich ekelhaft der Gestank war, der von dieser Frau ausging. Die Hälfte ihres Gesichtes war von einem Gazetuch abgedeckt. „Mir war ganz schlecht von diesem Geruch und als ich zu ihr herübersah, man sah mir den Ekel sicher an, sah ich ihre tieftraurigen Augen.“ Ich konnte meiner Oma ansehen, dass diese Begegnung sie noch immer erschütterte. „Seit drei Monaten hat sich ihr Zungengrundkrebs ausgebreitet und ist nach außen durch die Wange durchgebrochen. Die Hälfte ihres Gesichtes ist eine einzige verfaulende Wunde.“ Und mit leiser bestimmten Stimme sprach sie weiter: „Ich konnte deutlich spüren, dass sie nur mehr sterben wollte. Aber nicht weil sie selbst keinen Lebenswillen mehr hatte, sondern weil sie die angeekelten Reaktionen ihrer Umwelt nicht mehr aushalten konnte.“

  • von Telefonhexe


    Schon seit Monaten fühlte sich Marianne unwohl. Sie knibbelte dauernd an den kleinen hubbeligen Verhärtungen unter der Kopfhaut herum, während sie auf den Arzt wartete. "Es sind Grützbeutel" hatte er ihr erklärt, als sie ihn vor einigen Wochen auf ihr Problem ansprach. Marianne war darauf aufmerksam geworden, als ihr immer mehr die Haare an bestimmten Stellen ausgingen und sich diese glänzenden Schwellungen durch das nunmehr schüttere Haar bohrten. "Das wird einfach weggeschnitten, dann sind sie die Dinger los. Andernfalls riskieren sie eine heftige Entzündung" erklärte ihr ihr Hausarzt, Dr. Schiller - und schon war der Termin zur ambulanten Operation vereinbart.


    Endlich kam der Arzt, schon im grünen Kittel. Es sei nur eine kleine Geschichte, sehr blutig aber dafür Erfolg versprechend. Die Arzthelferin rasierte rund um die betroffenen Stellen die Haare weg und Dr. Schiller setzte die erste Spritze, die Marianne zusammenzucken ließ. Ungeduldig wartete der Doktor darauf, dass die Wirkung einsetzte und schnitt nach 10 Minuten probeweise in die Kopfhaut. Marianne schrie auf und der Operateur beschloss noch eine Spritze nachzusetzen. Nach nochmals 5 Minuten versuchte er es wieder und ignorierte Mariannes Stöhnen. "Das sind aber sehr weiche Dinger" meinte der Arzt zu seiner Schwesternhelferin und schnitt weiter an Mariannes Kopf herum. Insgesamt wurden 4 Grützbeutel entfernt, die Wunden mit je 2 kleinen Stichen wieder verschlossen.


    Die Schwester half Marianne in eine sitzende Position und versuchte mit einem feuchten Tuch das Blut aus Gesicht und Nacken zu entfernen. Der Doktor ging auf Marianne zu. "Wollen sie mal sehen, was sie da so hatten?" fragte er und hielt ihr im gleichen Atemzug ein grünes Tuch unter die Nase, auf dem 4 weiße, schwabbelige Kügelchen, die fast so wie winzige Mozzarellakügelchen aussahen,lagen. "Sehen sie mal wie leicht die aufgehen" sagte er, drückte mit seinem Handschuh auf eines der Kügelchen, dieses platzte auf und der Inhalt spritzte direkt in Mariannes Gesicht. "ich glaube mir wird übel" war das letzte was sie sagte, bevor sie ohnmächtig zusammensackte.

  • von Flöt


    Der dumpfe Klang einer Stimme weckt mich. Meine Lider sind schwer. Jemand berührt meinen rechten Arm. „Machen Sie sich keine Sorgen. Alles ist gut verlaufen. Und lassen Sie sich Zeit beim Aufwachen.“ Die Stimme verschwindet ins Nichts. Undefinierbare Geräusche aus der Ferne. Langsam öffne ich die Augen. Alles ist hell und fühlt sich weich an. Meine Blicke folgen dem Schlauch, der an meinem rechten Arm beginnt, und in einer Flasche endet, die über meinem Kopf baumelt. Aha, meinen Freund, den Blinddarm, bin ich nun also endgültig los, nachdem er mich jahrelang gequält hat. Es klappert am anderen Ende des Zimmers. Ich drehe den Kopf zur Seite. So ähnlich muss Schweben sein. Die Frau neben mir bekommt gerade die Bettpfanne untergeschoben. Sie wimmert. Gott, bin ich müde…


    Als ich aufwache, steht Mama an meinem Bett und macht ihr gütiges Gesicht. Ich lächle sie an. Alles wird gut. Und dann fühle ich mich ganz klein, wie in den Nächten, in denen sie mir den Kopf gehalten hat, wenn ich mich übergeben musste.
    Arne kommt durch die Tür geradewegs auf mein Bett zu. Er ist die personifizierte Gesundheit. Mein Herz hüpft. Misstrauisch beäugt er die Alte neben mir und zischelt: „Es riecht nicht gut hier. Desinfektion und Urin…“ Ich rieche nichts. Zucke mit den Achseln. „Armes Mausi! Und dass, wo du dich immer gleich ekelst und bei jedem Geruch, der nicht nach deiner Nase ist, Kotzen rennst. Soll ich vielleicht…“ Ich kann ihn nicht mehr hören. Bin zu sehr mit mir selbst beschäftigt. Das Narkosemittel verliert seine Wirkung, ich bestehe einzig aus einem großen, schmerzenden Unterleib. Muss mich ausruhen…


    Ihr Wimmern holt mich aus dem Schlaf. Ich weiß nicht, was los ist. Beißender Uringestank steigt mir in die Nase. Ich bin orientierungslos. Sie hört nicht auf zu Weinen. Von meinem Bett aus spreche ich auf sie ein. Meine Stimme klingt fremd. Keine Reaktion. Jede Bewegung schmerzt. Mühsam arbeite ich mich zum Klingelknopf vor. Es kommt mir vor, als würden Stunden vergehen.


    Sie liegt nackt auf dem Rücken in ihren frischen Bettlaken. Sieht mich mit großen Augen an und spricht kein Wort. Ich verstehe jedes davon. Eine Schwester steckt ihren Kopf zur Tür herein. „Alles in Ordnung?“ Ich betrachte den Schlauch, der sich unter meiner Decke hervorschlängelt und nicke. Seit der OP kann ich nicht urinieren. Ein Katheder soll Abhilfe schaffen. Der Schmerz, der mir Tränen in die Augen treibt, hat keine körperliche Ursache.


    Die Alte neben mir bekommt ein neues Nachthemd. Vorsichtig wird sie aufgerichtet und ein klein wenig zur Seite gedreht. Leise wimmert sie vor sich hin. Von der Seite beobachte ich die routinierten Handgriffe der Krankenschwester. Ich möchte wegsehen, doch kann ich es nicht. Meine Augen hängen an dem offenen, wundgelegenen Rücken der Frau, als sie längst wieder angezogen in ihren Kissen liegt. Ich fühle Leere und Traurigkeit. Der Beutel an meinem Bett füllt sich langsam mit gelblicher Flüssigkeit.

  • von WilmaWattwurm


    David Mandelbaum ist tot. Zufällig fiel mir in der Zeitung sein Name auf. Schwarzumrandet. Plötzlich und unerwartet.


    Mein Herz machte “plong” und ich hatte das Gefühl, daß irgendwo in meinem Innern eine Saite zu reißen drohte, die sich dann aber wieder entkrampfte und heftig hin und her zu schwingen begann, und unversehens wurde ich viele Jahre in die Vergangenheit zurückgeschleudert.


    Dreizehn war ich damals. David ging in dieselbe Schule, zwei Klassen über mir.


    Er war lang und dünn, mit pechschwarzem Haar, und alle Mädchen in der Schule waren in ihn verliebt. Ich auch. Und wie!


    David war anders, David fiel auf, David hatte ein Internat in Oxford besucht und sprach fließend englisch, David brachte Schlangen und Eidechsen mit in die Schule, David sagte Dinge, die sich niemand zu sagen traute, David war schlau, David war cool, David war der Beste. Die anderen Jungs mochten ihn nicht, aber die Mädchen liefen ihm alle nach.

    Ich hatte den Vorteil, daß wir denselben Nachhauseweg hatten. Dadurch ergab sich von selbst, daß er mich als seine “Vertraute” betrachtete. In meiner Unschuld liebte ich ihn – rein platonisch versteht sich - und ich schwebte auf Wolken, als er einmal – wenn auch sicher nur spaßeshalber -, sagte, er würde mit achtzehn zum Katholizismus übertreten und mich heiraten.


    Ja, ich war zum ersten Mal verliebt und ich phantasierte mir hemmungslos eine rosarote Zukunft, bis zu jenem fatalen Nachmittag, an dem meine Traumtänzerei zu einem jähen Stillstand kam.


    Es gab einen Auflauf auf dem Schulhof.


    Ich weiss nicht mehr, wie es gekommen war, auf jeden Fall hatte David behauptet, daß in Australien lebende Regenwürmer eine Delikatesse wären, und daß er in seinem Urlaub dort auch welche gegessen hätte. Diese Behauptung war natürlich ungeheurerlich und jetzt forderten die Schulkameraden den Beweis.


    Man hatte ihm ein besonders langes Exemplar ausgesucht. Da stand er dann, mit der schleimig fleischfarbenen Delikatesse in der Hand, und die Mitschüler drängten sich um ihn herum und feuerten ihn an.


    Ich sehe noch deutlich sein Gesicht vor mir, bleicher als gewöhnlich, die dunklen Augen konzentriert auf das vor seinem Mund baumelnde Opfer gerichtet. Ganz kurz berühren seine Lippen den Wurm, als wolle er ihn zum Abschied küssen. Mein Magen dreht sich um, doch wie angwurzelt bleib ich stehen, außerstande meine Augen von dem Schauspiel zu wenden. Dann, mit einem Schrei, der sich anhört wie Kriegsgeheul, bringt David das glitschige Ding zum Mund, schlürft es in sich hinein, als wäre es eine Spaghetti. Ein widerliches Schmatzen mit verzerrten Gesichtszügen, ein kurzes glucksendes Schlucken, und weg ist der Wurm. Als letztes ein Rülpser, so laut und widerlich, als versuche der Wurm doch noch zu entkommen.


    Wie ich nachhause gekommen bin, weiß ich nicht mehr. Jedenfalls war mir eine Woche lang kotzübel und konnte ich nichts essen.


    Seit jenem Nachmittag mied ich David.


    Meine empfindliche Puberseele hatte einen häßlichen Kratzer bekommen. Meine Schwärmerei verwandelte sich in Abscheu und Verwirrung, und meine Zukunftsträume, die gab ich auf.


    Wer kann es mir verübeln, wer will schon mit einem Sadisten verheiratet sein?

  • von Sisia


    Wieder ein Jahr rum!


    Wir hatten gegessen, gelacht und getrunken. Dominic bekundete mir zum hundertsten Mal an diesem Abend seine Liebe, als die Uhr zwölf schlug. Gläser klirrten, Raketen wurden in die Luft geschossen und Böller in Briefkästen gesteckt. Ein vollkommenes Silvester also.


    Doch irgendwann an jedem Abend kommt der Punkt, an dem sich alle wieder in ihre Wohnungen und Häuser begeben, um dort weiter zu feiern, oder sich dem Rausch in seligem Schlaf zu widmen.


    Wieder andere übergeben sich heimlich auf dem Teppichboden und liegen dann gemütlich schlafend in den bereits halb verdauten, gelben, in Stücken wieder ausgespieenen Fondueresten.


    Dominic war so einer.


    Während der junge Mann, dessen Name sowieso schon genannt wurde, mich also kurz nach halb zwölf wieder umarmt hatte, mir versichtere, dass er sich niemals in seinem Leben je übergeben habe, sofort darauf eine halbe Flasche Baccardi in einem Zug leerte und mir dann lallend alles Gute und viel Liebe im neuen Jahr wünschte, kippte er rückwärts um und blieb auf der Stelle wie tot liegen.


    Mein Vater und ich blickten uns mit zusammengezogenen Brauen an: War er wirklich tot?


    - Nein, das war er nicht, denn er atmete wieder. Aber einen Toten auf unseren neuen blauen Fliesen konnten wir nicht riskieren, nicht schon im neuen Jahr.


    Also zogen und zerrten wir den armen, leider aber 100kg schweren Dominic zu einem unserer Vorleger. Dort gaben wir uns redlich Mühe die stabile Seitenlage zu rekonstruieren und legten eine Decke um seinen Körper. Besagter Gast fühlte sich sichtlich wohl, schmatze genüßlich und begann zu schnarchen. Einer meiner Freunde, Benny mit Namen, fühlte sich verpflichtet, als ehemaliger Krankenwagen-Zivi, nach dem Rechten zu sehen: "Ob er noch Puls hat?" –"Er schnarcht, da wird er wohl noch Puls haben.", gaben wir zu bedenken.


    Mit den Worten: "Och, ich fühl mal.", kniete Benny sich im schummrigen Licht der Bleigießkerzen zum Schlafenden hinunter und fühlte dessen Puls. Sehr konzentriert und mit halb leerem Bierglas in der Hand. "Warte, ich mach ein Foto!", rief ich und knipste ein, zwei Schnappschüsse, während mein Freund fachmännisch feststellte: "Er lebt noch."


    Ein wenig später stand die gesamte Silvestertruppe wie zum Indianertanz um den Schnarchenden Vorleger-lieger herum und sang: "I will survive!" auf MTV mit.


    "Hey, es schnarcht nicht mehr.", stellte Benny besorgt fest.. Also beugte er sich erneut zu unserem- nun nicht mehr schnachenden- Gast herunter. "Der hat gekotzt.", sagte er nüchtern und lachte. "Natürlich!", stimmten wir lachend mit ein. "Riecht doch!."


    - Und tatsächlich! Dominic hatte uns offenkundig gezeigt, was er von unserer stabile Seitenlage-Aktion gehalten hatte. Zum Fleisch hatte er anscheinend Kräuterbutter und eine Vielfalt von Soßen zu sich genommen, die das stinkende Gebräu auf einem unserer Vorleger in ein oranges Fleischfeld verwandelten. Auch die Decke, der Vorleger und meine Mutter waren im wahrsten Sinne des Wortes "angekotzt".


    Das Ereignis fand am folgenden Tag seinen krönenden Abschluß, als wir mit der Familie nichts ahnend um den Pc versammelt die Silvesterfotos ansahen.


    Besonders letztere Fotos bereiteten uns dank Blitz und hoher Auflösung eine schöne Neujahrsüberraschung.

  • von Tom


    Vielleicht kennt Ihr das. Vielleicht auch nicht. Es verfolgt mich. Und es holt mich in den unmöglichsten Situationen ein.


    Der Termin ist um halb elf, aber ich sitze schon um kurz vor zehn im Vorzimmer des Personalchefs. Pünktlichkeit, habe ich mir gedacht, wird gerne gesehen. Aber der Praktikant, der die Bewerber auf einer Liste abhakt, hat mich nur mitleidig angelächelt. Also sitze ich blöd grinsend auf einer Kunstledercouch, traue mich nicht, den Zeitungsstapel durchzublättern – irgendwas würde ganz sicher runterfallen, und im Nachgang würde sich das zur totalen Katastrophe aufschaukeln -, drücke die feuchtkalten Hände ineinander und probe Anreden. Natürlich stumm. Sonst würde der Praktikant noch mitleidiger schauen.


    Um Viertel vor elf werde ich hereingebeten – ich werfe einen siegesgewissen Blick in die Bewerberrunde, weshalb ich fast gegen die Tür laufe. Den Personalchef nehme ich zunächst nur verschwommen war, bekomme meine Beine kaum sortiert, verhaspele mich bei der Anrede, drehe den Stuhl so, daß er mir gegen das Knie schlägt. Endlich sitze ich.


    „Nun, Herr Böger, dann wollen wir mal“, sagt eine freundliche, sehr männliche Stimme. Ich sammele mich, schiebe mit den Handflächen auf den Oberschenkeln herum und blicke ihm endlich ins Gesicht.
    „Ja“, bringe ich gerade noch heraus, viel zu leise.


    Und dann verschwimmt alles. Ich sehe nur noch IHN. Rötlich umrandet, riesengroß, beigeweiß gekrönt, mit einem kaum sichtbaren schwärzlichen Rand. Der ultimative Riesenpickel. Der Referenzpickel. Der Pickel aller Pickel. Der Herr der Pickel. König Pickel von Picklingen. Der Pickelgott. IHN.


    Ich atme tief durch und versuche, mich zusammenzureißen. Alles in mir will nur zu IHM. IHN sanft umstreicheln. Die Zeigefinger beider Hände neben IHN legen. Sie ganz, ganz sacht, aber auch mit bestimmter Kraft aufeinander zu bewegen. Dem feinen Laut der Eiterexplosion lauschen. Ich will. Ich will. Ich WILL.


    „Und?“ fragt der Personalchef, laut, etwas unwirsch und jetzt nicht mehr so freundlich. Ich hüstele. Aber ich habe keine Ahnung mehr, worum es geht, wo ich bin, was hier geschieht. Meine Hände zittern, mir ist heiß. DAS IST MEINER schreit alles in mir. Dieser Pickel und dann nie wieder ein anderer. Ich lechze. Ich könnte sterben dafür, diesen Pickel auszudrücken. Mich an SEINEM Ausbruch zu laben. Was gäbe ich dafür, IHN selbst zu haben, auch noch das Gefühl spüren zu können. Die Feuchtigkeit auf der Haut. Das Jucken danach.


    „Herr Böger, ist alles in Ordnung?“
    Ich huste. Wahrscheinlich bin ich blaß. Der Personalchef steht auf und kommt um den Tisch herum.
    „Brauchen Sie etwas? Ein Glas Wasser?“
    Ich huste wieder. Er blickt mir prüfend ins Gesicht. Das seinige ist ganz nahe. Jetzt oder nie.


    „Entschuldigung“, sage ich leise, und dann geht alles rasendschnell.


    Fünf Minuten später stehe ich unten vor der Tür, zwölf Stockwerke vom Büro des Personalchefs entfernt. Zwei Security-Menschen gehen kopfschüttelnd zurück ins Gebäude. Aber ich lächle. Ich hebe den Zeigefinger und betrachte die weiße Schlange auf der Fingerkuppe. Ich hatte IHN. Scheiß auf den Job.


    Vielleicht kennt Ihr das. Vielleicht auch nicht. Es ist ein irres Gefühl. Das schönste auf der Welt.

  • von Geli


    Sie war völlig verspannt, Muskelkater quälte sie. Die stille Wohnung schlug ihr aufs Gemüt. Die letzten Tage waren anstrengend. Jeder schien irgendwas von ihr zu wollen, ständig klingelte das Telefon, sie kam nicht zur Ruhe. Hing durch, konnte kaum noch lächeln.


    Also, aufgerafft, und dahin fahren, wo alles Schwere Leicht wird, wo hinter den Wolken die Sonne scheint, wo aus Tränen ein Lächeln wird. Und so packte sie ihre Sachen, und fuhr in die Saunalandschaft, die in der Nähe lag. Zuerst fiel es ihr schwer, die Gedanken und die Anstrengungen hinter sich zu lassen, die sie so quälten, aber nach und nach entspannte sie sich. Sie sah die Blicke der Männer nicht, die über ihren schlanken Körper glitten, hin und wieder kam auch mal ein Lächeln, aber auch dafür war sie blind, alles, was sie interessierte, war, die wohlige Wärme zu spüren, die sich in einem ausbreitet, wenn man es sich in der Sauna so richtig gut gehen lässt.


    Als sie sich in die Biosauna begab, um unter der Lichtleiste Energie zu sammeln, kam ein Mann herein, schlank, dunkelhaarig, und fragte, ob er sich neben sie legen dürfte. Sie zuckte mit den Schultern, warum nicht (und dachte bei sich, ist doch nicht reserviert, Blödian…) Nach und nach kamen noch 2-3 Menschen in die Sauna.


    Sie fühlte sich beobachtet, guckte nach links, wo der Mann saß. Er guckte weg. Das Licht wechselte von einem Grün zu einem Rot. Sie schaute einmal in die Runde, nur Männer. Sie fühlte sich unbehaglich. Aber die anderen Typen schienen nichts zu bemerken.
    Da hörte sie von links Geräusche. Guckte aus den Augenwinkeln zu diesem merkwürdigen Kerl. Kann es das sein, was sie denkt? Macht er das wirklich, obwohl noch andere da sind? Und tatsächlich. Er beobachtete sie, während er sich einen runterholte.


    Ihre Gedanken überschlugen sich. In solchen Momenten fehlt einem doch wirklich die Schlagfertigkeit. Was tun, was sagen, überhaupt etwas sagen? Sie erhob sich, schweigend, und verließ die Sauna, mit dem Gedanken, wie ekelhaft ein Mann eigentlich sein kann?

  • von Historikus


    Begierig nimmt die kleine Nathalie ihre Schaufel, wendet sich Richtung Meer und beginnt sogleich, im Sand zu graben. Nathalie ist eine begeisterte Sandburg-Architektin.
    Architektin will sie werden. Auf die Architektenschule in Berlin zu gehen, ja, dies wäre ihr größter Traum.
    Liebevoll beobachtet der im Liegestuhl lungernde Vater sein Kind beim Sandburg bauen. Architektin will sie werden - so wie er es ist.
    Sinnierend setz sich der Vater auf. Das Meer ist seit einigen Minuten etwas komisch. Ein brodelndes Meer, so ähnlich wie bei Muttis Eierkocher. Doch der Vater nimmt kaum Notiz davon, bis sich das Meer mysteriös in rasender Geschwindigkeit zurückzieht. Der Vater stutzt, blickt auf seine Uhr und schüttelt den Kopf. Ebbe ist doch erst in einigen Stunden angesagt. Der Vater kneift seine Augen zusammen. Hinten im Meer, dort draußen bei den Korallenriffen, da ist ein langer Schaum entlang des Meeres zu erkennen. Plötzlich vernimmt der Vater ein Rauschen, ein tosender Lärm, den er so noch nie gehört hat. Der Mann reißt seine Augen auf. Plötzlich ist ganz nahe am Strand eine 10 Meter hohe Welle erschienen, er schreit nach seiner Tochter, schreit seiner Frau warnend zu, aber da war es schon geschehen.
    Ein Nichts. Schreie. Kreischende Frauen, Kinder, Männer, Pensionisten. Holz knarrt, zersplittert. Wieder ein Nichts.
    Wie in Trance klammert sich der Mann an seinen Liegenstuhl. Er spürt, mit welch ungeheurer Kraft er und der Stuhl in die Luft geschleudert, von den Wassermassen wie eine kleine Puppe behandelt wird. Meine Frau. Meine Tochter.
    Er weiß nicht, wie lange er im Wasser herumtreibt, aber auf einmal spürt der Vater einen dumpfen Schlag. Er kann es nicht fassen, als ihn zwei starke Hände packen, und in ein Fischerboot ziehen. Der Fischer hat Mühe, den durchnässten Mann vom Liegestuhl zu trennen.
    Als die Sinnflut sich zurückzieht, sieht er das ganze Ausmaß der Katastrophe: Entsetzen, Unfassbarkeit ergreift ihn, als er an seine Familie denkt, und die Umgebung sieht: Leichen, nichts als Leichen, Körperteile, Menschen aufgespießt auf Trümmern aus Holz und Stein, Häuser und Bungalows existieren nicht mehr. Doch eines macht den überlebenden Männern im Boot Mut: Die Hoffung.
    Das Wasser ist nun ganz verschwunden, so laufen die Männer wie auf Kommando zum Strand, der nun einer städtischen Müllhalde gleicht.
    Verzweifelt beginnt der Architekt, seine Frau und seine Tochter zu suchen. Mit Tränen in den Augen gräbt er mit seinen eigenen Händen, räumt Trümmer beiseite. Innerhalb weniger Minuten findet er 2 tote Menschen, entsetzlich entstellt, aber von seiner Familie fehlt jede Spur.
    Keuchend muss der Mann eine Pause machen. Plötzlich kommt ein beleibter, sonnengebräunter Urlauber mit Badehose auf ihn zu und spricht: "Hören Sie mal! Können Sie sich nicht beeilen, den Strand zu säubern? Ich habe schließlich für meinen Urlaub viel bezahlt!"
    Grenzenloser Ekel umfasst den Architekten, er wendet sich ab, und geht wieder ans traurige Werk.
    Der Vater hört Schreie. Ein kleines Mädchen ist gefunden. Er rennt hin. Nathalie. Bestürzt kniet sich der Vater zum toten Kind hin, und wischt dem Mädchen zärtlich den weißen Schaum vom Mund.

  • von Leseratte007


    Jessica schlenderte durch den Schulflur. Unter dem Arm hatte sie sämtliche Schulbücher , überhaupt war sie eine totale Leseratte. Auch privat schmökerte sie in jeder freien Minute in irgendeinem Buch. Ihr Lieblingsort war die Stadtbibliothek , das hatte so etwas anheimelndes fand sie. Jessica war 14 und schwer verliebt in ihren Schwarm Patrick , leider war sie jedoch nicht besonders gut gelitten bei den Mitschülern da sie wegen ihres extremen Interesses für Bücher nie Zeit für andere hatte. Dabei wünschte sich Jessica so sehr eine Freundin , die vielleicht sogar ihr Interesse für Bücher teilte. Und natürlich wünschte sie sich Patrick an ihrer Seite. Er war drei Klassen über ihr und Star des Basketballteams. Er hatte blaue Augen , blonde Haare , ein süßes Lächeln und sah auch sonst umwerfend gut aus.


    Sie hatte jetzt Geschichte , ein Fach das sie überhaupt nicht beherrschte , doch das war ihr egal denn diese Stunde hatten sie immer zusammen mit Patricks Klasse. Wer konnte da schon an Geschichte denken?


    Während der ganzen Geschichtsstunde bekam sie nicht ein Wort mit. Nicht das sie es nicht versucht hätte , doch ihr Blick blieb immer wieder an Patrick hängen.


    Die Geschichtsstunde war die letzte Stunde für heute , und dann war erst mal Wochenende.


    Da Jessica wusste das Patrick Freitags immer in die Eisdiele ging hatte sie sich vorgenommen heute auch hin zu gehen. Bisher hatte sie sich das nicht getraut aber heute wollte sie sich einen Ruck geben.


    In der Eisdiele suchte sie sich einen Tisch aus wo sie Patrick genau sehen konnte. Kurz darauf kam er dann auch. Doch anstatt sich einen Tisch auszusuchen wie Jessica zuvor , nahm er direkten Kurs auf ihren Tisch. Jessica konnte es kaum glauben. Im stillen betete sie Lass mich jetzt bloß nichts falsch machen.


    Patrick blieb mit einem Lächeln bei ihrem Tisch stehen „ Darf ich mich zu Dir setzen , Jessica?“ Jessicas Herz klopfte wie wild Er wusste ihren Namen.


    „J-Ja“ stotterte sie „gerne“.


    Patrick hatte sich ihr gegenüber hingesetzt und schaute ihr nun genau in die Augen. „Ich bestelle uns ein Eis was hältst Du davon , ich lade dich ein!?“


    „Oh ja , das wäre nett“ sagte Jessica.Er winkte den Kellner herbei und flüsterte ihm die Bestellung ins Ohr. Der Kellner nickte und kam kurz darauf wieder. Er stellte ein Pärchen-Becher auf den Tisch , so einen mit zwei umschlungenen Schalen , in Jessicas Schale steckte eine Waffel auf die der Kellner mühevoll „Ich Liebe Dich“ draufgespritzt hatte. Jessica konnte es kaum glauben.


    Patrick sah sie an und lächelte wieder „Das wollte ich Dir immer schon mal sagen“ sagte er.


    Jessica schaute ihn sprachlos an , doch er nahm ihre Hand und küsste sie vorsichtig. Jessica


    war so nervös das sie vermehrt Speichel produzierte , und das ausgerechnet als er sie küsste.


    Sie fand es mehr als nur EKELHAFT aber Patrick schien es nicht zu stören , also versuchte sie es zu verdrängen und gab sich ganz seinem Kuss hin.

  • von Christiane


    „So, das wäre geschafft“. Sie trat einen Schritt zurück und betrachtete den liebevoll gedeckten Frühstückstisch. Alles war fertig, bis auf die Spiegeleier, die er sich zu seinem Geburtstagsfrühstück gewünscht hatte.
    Die fünfjährige Tochter war auch schon munter. „Bibi Blocksberg die kleine Hexe“ brüllte der Cassettenrekorder herauf. Schon kurz nach dem letzen hex-hex polterte die kleine Doro aus ihrem Zimmer. Sie blieb verblüfft vor dem Bett ihres vierjährigen Bruders Jan stehen. „Woher hast du denn die Schokolade???“ „Mama, Mama, der Jan isst im Bett Schokolade! Er macht ja das ganze Bett dreckig! Und die Wand ist auch voll, komm mal schnell.“ Alarmiert von dieser Botschaft machte sich die Mutter auf den Weg nach unten zum Kinderzimmer der Beiden.
    Sie glaubte kaum was sie sah. ES war einfach überall.
    Fassungslos schaute sie sich um. Hilflosigkeit breitete sich aus, Tänen schossen ihr in die Augen und der Geruch! Den konnte man nur mit vorgehaltener Hand ertragen. Mühsam den aufsteigenden Brechreiz bekämpfend betrachtete sie, was ihr Down-Kind angestellt hatte.

    Fein säuberlich hatte der kleine Kerl seine Pampers aufgeknibbelt, diese zerflückt und die weißen von Feuchtigkeit getränkten Watteflocken rund um sich und das Bett verteilt.
    Den widerlich stinkenden braunen Windelinhalt hatte er wohl zunächst ausgekippt, dann fein säuberlich auf sich und seine Umgebung verteilt. Das vormals blonde Haar war einfach nur noch braun. Bröckchen hingen darin, die auch überall am Körper hingen. Sein Kinderbett mit den Gitterstäben war voll geschmiert mit seinen Exkrementen. Die gerade frisch gestrichene Wand, liebevoll mit einem Teddybär gestaltet – voll! Alles war bemalt mit Scheisse.

    „Mamama“ strahlte er die Mutter an und reckte ihr seine verklebten braunen Arme entgegen. Aus dem Mund hin ihm noch ein Rest seines „Frühstücks.“
    Noch mit ihren unterschiedlichen Gefühlen kämpfend, zupfte Doro an ihr herum. „Mama, soll ich schon mal Badewasser machen?“ fragte sie ganz erwachsen. Das brachte die Mutter wieder zur Besinnung.
    Nachdem die Mutter das Kind gebadet und das Kinderzimmer wieder gereinigt und gelüftet hatte, erschien das verschlafene Geburtstagskind.
    „Eigentlich hätte ich doch lieber Rühreier zum Frühstück“ bekannte er. Mahlzeit.

  • von Columbo


    Hans pfiff leise vor sich hin. „Schwarzbraun ist die Haselnuss ...“ Er lächelte: Welches Lied könnte ihm heute auch sonst über die Lippen kommen? Dunkelbraune, große Augen hatte seine kleine Lore. Und am Abend würde er sie wiedersehen.


    Mit federnden Schritten marschierte Hans über den weiten Hof hinüber zur Baracke. Heute schien ihm sogar dieser durchdringende, süße Geruch - der in jede Pore kroch, der in seiner Hose, in seiner Jacke, ja sogar in seinem Unterhemd hing – angenehm, ja fast anregend.


    Um vier durfte er gehen, das hatte der „Alte“, wie sie den Kommandanten nannten, ausnahmsweise genehmigt. Immerhin war es ja sein 25. Geburtstag. Wenn er mit dem Motorrad Gas gab, dürfte er in anderthalb, zwei Stunden bei ihr sein; Rückkehr erst am nächsten Tag. Junge, Junge, das hatte es seit Wochen nicht mehr gegeben. Die Arbeit wuchs ihm und den Kameraden in den vergangenen Monaten einfach über den Kopf.


    Die Holztüre mit den schweren Eisenbeschlägen klemmte schon seit längerem, er musste sie mit aller Kraft aufdrücken. Die staubige, stickige Luft schlug ihm auf die Brust, die ersten Atemzüge in der Baracke fielen ihm jedesmal schwer. Man gewöhnt sich eben nicht an alles. Die zwei Gefreiten am Eingang grüßten erschrocken, doch Hans gab mit einer Handbewegung zu verstehen, dass er keinen Wert auf Diensteifer legte. Nicht an einem solchen Tag. „Wo ist der Verwaltungsführer ?“ Einer der Gefreiten wies zu den aufgetürmten Brillengestellen. „Dort hinten, Herr Hauptscharführer“.
    Hans kannte Konrad Raumayer schon seit der Zeit vor dem Einsatz; der alte Fuchs hatte ihm damals beim Aufstieg geholfen. Wenn der Verwaltungsführer nicht ein Auge zugedrückt hätte, wäre aus der Überraschung für Lore sowieso nichts geworden. Die Politische Abteilung war dafür zu aufgeweckt.


    „Und Konrad, wie sieht er aus?“ Raumayer winkte Hans in eine Ecke zu einem der Sortiertische. Dort zog er ein kleines, mit Faden umwickeltes Paket aus Ölpapier aus der Jackentasche. „Da schau, wundervoll, findest Du nicht?“ Warm schimmerte das goldene Metall im Dämmerlicht der Halle. Hans blieb fast die Luft weg, „Ja, zauberhaft. Sie wird begeistert sein.“ Ein geschickter Kerl, dieser Tannenbaum. Immerhin stand ihm hier kaum Werkzeug zur Verfügung. Aber es hatte sich gelohnt. Auch für den Juden. Nach links hatte er ihn vor drei Wochen geschickt. Nach links hieß: noch eine Chance. Wer weiß, es wäre doch schad’ um so einen aufgeweckten Kerl.


    Das Gold hatte ihm schon mehr Kopfzerbrechen bereitet. Da reichte nicht mal die Freundschaft zum Verwaltungsführer, vier Frauen musste er für die Mitwisser besorgen. Zum Glück fiel ihm das nicht schwer; er kannte die hübschesten Dinger und wusste, was die Kameraden wollten. Erstaunt war er nur, wieviel Material Tannenbaum für den Ring benötigte. Ein ganzer Karton Zähne. Unglaublich, was da an Abfall anfiel.
    „Schwarzbraun ist die Haselnuss“, pfiff Hans fröhlich, als er die Maschine anwarf. Er prüfte, ob das Ölpapier-Päckchen in der Jackentasche war und wischte sich den feinen Aschenstaub vom Ärmel. Heute wollte er schick sein für seine Lore. Gott, was wird sie staunen. So ein Verlobungsgeschenk musste ihm erst mal einer nachmachen.

  • von BabyJane


    Sie stand in der Schlange vor der Kinokasse, vor sich ihr Begleiter und hinter sich einen Fremden, der sich immer wieder gegen sie drückte. Leichte Gänsehaut kitzelte ihre Haut, sie versuchte der Berührung nach vorne zu entfliehen. Ihr Begleiter ergriff ihre Hand, strich beruhigend mit dem Daumen darüber.


    Ruhig bleiben, alles in Ordnung. Endlich hatten sie die Karten, konnten dem widerlichen Körperkontakt in der Schlange mit Fremden entfliehen. Kino 10, ganz oben, sie beäugte die Rolltreppe. Griff seine Hand fester. Er sah sie an. Deutete ihre blasse Gesichtsfarbe richtig. „Wir können auch den Aufzug nehmen.“ Widerwilliges Kopfschütteln. Sie strebt auf die Rolltreppe zu. Versucht nicht herunter zu sehen, während sie höher und immer höher getragen wird. Schwindelig will sie sich am Handlauf festhalten. Zuckt kurz vor der Berührung zurück. Nein, den haben zu viele Menschen angefaßt. Ekel spiegelt sich auf ihrem Gesicht, während sie sich verkrampft an ihrem Begleiter festhält. Er lächelt sie aufmunternd an. „Wir sind ja gleich oben.“ Sie nickt und vor ihren Augen dreht sich alles, als sie langsam nach unten sieht.


    Beide treten von der Treppe aus auf den Gang. Am Popcornstand bleiben sie stehen. „Was trinken?“ fragt er sie. Ihr Blick fällt auf die gestapelten Becher und den Verkäufer der gerade einen dieser Becher befüllt, indem er ihn oben am Rand anfaßt, dort wo sich beim Trinken ihre Lippen befinden würden. Rasch schüttelt sie den Kopf. Er zuckt die Achseln, „Popcorn?“ Sie nimmt die Maschine in Augenschein. Beobachtet wieder den Verkäufer, wie er sich erst durch die fettigen ungewaschenen Haare streicht und sich am schuppigen Kopf kratzt bevor er mit den Händen eine Tüte mit Popcorn befüllt. Sie muß kurz würgen. Ihr Begleiter sieht sie an. „Also kein Popcorn.“


    Arm in Arm betreten sie das Kino. Finden ihre Stühle und lassen sich nieder. Stocksteif sitzt sie neben ihm. Peinlich genau darauf bedacht sowenig Oberfläche des Sessels zu berühren wie möglich. Vor ihren Augen das Bild sämtlicher ekelerregender Menschen, die vorher bereits auf dem Samtigen Stuhl gesessen haben könnten. Deren Hautschuppen sich nun an ihren Mantel heften. Deren Ausdünstungen tief im Sessel schlummern. Sie muß erneut würgen. Ihr Begleiter streichelt wieder ihre Hand. Sie rückt näher zu ihm, weg von dem dicken Fleischklops, der neben ihr im Sessel sitzt, der schwitzt, und schnauft und stinkt. Bei dem Gedanken daran, sie könnte Luft einatmen, die vorher in den Lungen dieses Menschen gewesen sein könnte, versagt ihr die Atmung. Sie schnauft. Fast die Hand ihrer Begleiters fester.


    Doch auch er kann sie nicht halten. Sie stürmt aus dem Kino, die Rolltreppe herunter an die frische Luft. Jemand legt ihr die Hand auf die Schulter. „He, diesmal haben wir es sogar bis zur Werbung geschafft.“ Sie lächelt traurig und dankbar zurück, daß er ihren übertriebenen Ekel erträgt. Sie nicht wie die anderen für verrückt hält, wenn sie Türklinken mit Sagrotanspray besprüht oder ihre Blase fast platzt, weil sie nicht auf eine öffentliche Toilette gehen kann, ohne sich zu übergeben. Er lächelt: „Wir schaffen das.“ Sie weint an seiner Schulter.

  • von Mike


    Thorsten schaut ständig auf die Uhr, der Zug müsste doch schon längst den Bahnhof erreicht haben. Ist es im Zug so warm oder ist es nur ihm warm, er beginnt zu schwitzen. Wird er wegen der Unpünktlichkeit der Bahn zu seinem ersten Date nach seiner mehr als ein Jahr zurückliegenden Scheidung zu spät kommen. Wieder schaut er auf die Uhr, die Verspätung wird langsam kritisch.


    So ein Pech, da hatte er sich endlich aufgerafft und allen Mut zusammengenommen, um seine Bekannte aus dem Internet nach einem persönlichen Treffen gefragt, nachdem sie schon lange in sehr engen Kontakt gestanden sind. Zuerst nur in einem Chat, aber seit geraumer Zeit eher in einem immer persönlicher werdenden Kontakt im MS-Messenger und sie hatten ihre Gedanken, Träume und Wünsche anvertraut. Etwas was ihm im realen Leben immer sehr schwer gefallen war und was vielleicht mit zum Scheitern seiner Ehe beigetragen hatte.


    Endlich die Ankündigung, dass der Zug in Bremen Hauptbahnhof einläuft. Thorsten steht auf und hastet Richtung Tür, doch der Gang ist bereits mit anderen Reisenden gefüllt. Wieder ein Blick auf die Uhr, jetzt müsste er bereits am Bahnhofsvorplatz sein. Er fährt sich mit den Fingern und weitet den nur mit einer Krawatte geschlossenen Hemdkragen, er fühlt sich unter den schwitzenden und einen wenig ansprechenden Duft verströmenden Menschen nicht wohl. Thorsten will nur raus.


    Endlich ist er auf dem Bahnsteig und hastet durch die Menschen, die die Treppe hochsteigen, hinunter in den Verteilergang und zur Bahnhofshalle. Er sucht nur die Lücken zwischen den entgegenkommenden und der zu überholenden Menschen. Fast 5 Minuten über die Zeit und er ist doch immer so pünktlich, ob sie gehört hat, dass sein Zug Verspätung hatte. Aber weiss sie überhaupt mit welchem Zug er kommt. Hätte er nicht doch einen früheren nehmen sollen. Warum hat er nicht angerufen, ihre Handynummer hat er doch. Jetzt lohnt es sich nicht mehr. Noch schneller, noch schneller. Er sieht bereits die Ausgangstüren. Plötzlich rutscht sein rechter Fuß weg, er kann sich gerade noch auf den Beinen halten. Er schaut hinunter und stellt entsetzt fest, dass er in einen Haufen getreten ist, den wohl ein Bernhardiner gerade hinterlassen hat. Sein Schuh ist total verschmutzt, er stinkt bestialisch. Wie soll er das nur wegkriegen? Vielleicht auf der Toilette, aber ob er da an den Reinigungskräften vorbeikommt. Er schwitzt noch stärker, soll er wirklich so zu seinem Date gehen, kann er das oder soll er sie anrufen und den Termin absagen oder verschieben. Er kann sich nicht entscheiden. Er bleibt stehen, dann dreht er sich um und geht mit schleppenden Schritten zurück zum Bahnsteig. Vorbei.

  • von Eowyn


    Bevor ich anklopfe, setzte ich mein fröhlichstes Lächeln auf. Mein Bruder öffnet mir die Tür, ich trete ein - und die Tortur beginnt.


    Insgesamt fünfzehn Personen sitzen um den runden Esstisch, während meine pausbackige Tante die große Suppenschüssel absetzt und dann einen Teller nach dem andern füllt. Der volle Suppenteller wirkt beängstigend. Ich schaue in die Runde und habe das Gefühl, als ob alle Blicke nur noch auf mich gerichtet sind. Ich führe den ersten Löffel zu Mund und spüre, wie die warme Flüssigkeit meinen Hals hinunterrinnt. Am liebsten würde ich husten, alles wieder herausspucken, doch ich weiß, dass es nicht kann. Mein Herz beginnt zu rasen, als das Hauptgericht hereingebracht wird. Noch immer sitze ich vor meinem fast vollen Suppenteller und starre auf die braune Bratensoße, deren blinde Fettaugen mich auslachen.


    "Na, was ist denn mit der Suppe - oder willst du noch ein wenig Platz für die Nachspeise lassen?", erkundigt sich mein Sitznachbar grinsend. Nur allzu gern würde ich ihm den Teller ins Gesicht schmeißen und ihn anschreien, sich doch einfach um seine eigenen Angelegenheiten zu kümmern. Hastig löffle ich den Teller leer und merke, wie mein Bauch immer dicker und dicker wird.


    Verzweifelt blicke ich dann auf dem zweiten vollen Teller, den man mir vor die Nase stellt. Ich füge mich und beginne zu essen. Die Fleischsoße treibt mir die Tränen in die Augen, während sie mir in den Magen läuft. Mein Hals, mein Mund, mein Magen, alles scheint bei jedem Bissen immer mehr anzuschwellen, bis ich das Gefühl habe, dass mein ganzer Körper nur noch aus triefendem Fett besteht. Ich platze aus allen Nähten, doch ich esse tapfer weiter, lasse die Kartoffeln meinen Hals hinunterrollen, ohne überhaupt zu kauen, in der Hoffnung, dass sie dort einfach weiterrollen werden. Ich nehme mir sogar noch eine Scheibe Brot, um auch den letzten Rest Soße von meinem Teller aufzuwischen, damit dieses braune Zeug mich nicht länger quälen kann.
    Ich werde gleich platzen, ich spüre es, in meinem Magen rumort es schmerzhaft, und doch schwebt da schon erbarmungslos ein riesiges Stück Kuchen auf mich zu. Ich blicke auf, in das dicke, rote Gesicht meiner Tante und möchte am liebsten weinen.
    Tränen aus Fett, aus Blut und aus brauner Bratensoße.


    Ich klammere mich an den Tisch und schiebe mir das erste Stück Sahnetorte in den Mund. Ich schmecke nur noch Zucker, atme nur noch Zucker, huste nur noch Zucker.
    Wieder versucht mein Sitznachbar, eine Unterhaltung zu beginnen, doch ich kann nur noch essen. Wie ein Automat schiebe ich mir ein Stück nach dem anderen zwischen die Zähne, schlucke es hinunter und schiebe das Nächste gleich nach. Meine Hände zittern, ich schwitze und sehe dann, wie die Welt sich vor meinen Augen aufbläst wie ein überdimensionaler Luftballon.



    Mein Kuchenteller ist leer.
    Ich schiebe meinen Stuhl zurück und stehe auf. Leise lächelnd, wie in einem Traum, durchquere ich den Raum und gehe ins Badezimmer. Mein ganzer Körper spannt sich erwartungsvoll, da jedes kleinste Bisschen von mir genau weiß, was jetzt kommen wird:
    Befreiung.

  • von Marlowe


    Sie hatte diese vier Worte sehr leise geflüstert, trotzdem hallten sie in seinem Kopf so laut wie die Kirchenglocke neben seinem Elternhaus.


    Warum nicht, fragte er sie laut und sich selber mitleidig leise und unhörbar für sie, warum sollte es denn so schwer sein, es zu tun.


    Ich konnte es noch nie, meinte sie entschuldigend, rechtfertigend, aber ohne Überzeugung. Fand er jedenfalls.


    Hast Du es jemals schon probiert? Seine Frage war rhetorisch, verriet aber seine Ungeduld und sein Unverständnis.


    Bist Du verrückt? Ihre Frage stand in Raum wie sein Wunsch, erstarrend und fest.


    Ich verlange doch nichts Unmögliches von Dir. Stammelte er da oder hörte er sich nur unsicher an?


    Nichts Unmögliches? Nichts Unmögliches? Ich finde es ekelhaft, was Du da verlangst! Sie wollte nicht schreien, tat es aber doch.


    Aber, Liebste, ich bitte Dich, das ist doch nicht unnatürlich, es ist das Normalste auf der Welt. Er sah sie fest an.


    Oh nein, normal ist das nicht. Sie wusste wovon sie redete. Ich habe das noch nie in den Mund genommen, ich hasse es, ich ekele mich davor, ich.....! Sie schluchzte und schwieg und schluchzte weiter.


    Nur einmal, forderte er sie auf, nur einmal, wenn Du es probiert hast und dann immer noch nicht willst, werde ich es nie mehr von Dir verlangen! Ehrenwort.


    Ehrenwort? fragte sie. Er nickte.


    Sie vertraute ihm. Wie immer. Langsam streckte sie ihren Arm aus, nahm das längliche dicke Ding in die Hand und führte es zu ihrem Mund. Sie biss hinein und schrie vor Ekel. Gurken hatte sie noch nie gemocht und würde sie auch niemals mögen.