Jana Kleinkes - Schattenopfer

  • ==Ungewöhnliches Fantasy-Abenteuer==


    Hallo lieber Leser, liebe Leserin.


    ===Einleitung===
    „Schattenopfer“ wurde mir freundlicherweise von der Autorin Jana Kleinkes zur Rezension zur Verfügung gestellt. Dieses möchte ich euch nun vorstellen.


    ===Buchdaten===
    Autor: Jana Kleinkes
    Titel: Schattenopfer
    Verlag: epubli Verlag
    Erschienen: 12. 2010
    ISBN-13: 978-3869319308
    Seiten: 160
    Einband: Taschenbuch
    Kosten: 12.00€
    Genre: Fantasy
    Serie: -


    ===Autor/in===
    Jana Kleinkes wurde 1984 geboren. Nachdem sie die Fachoberschule abgeschlossen hatte, machte sie eine Ausbildung als Arzthelferin. Seit 2007 ist sie als Autorin aktiv.


    ***Weitere Werke***
    * Weil nichts ist wie es scheint
    * Gedicht – Gefängnis
    * Afrika – Kehrseiten ein und derselben Medaille
    * Unsterblich?
    * Ein Schrei


    ===Genehmigter Klappentext===
    Sind Katana, sogenannte Schattenopfer nur ein Mythos?
    Lange Zeit lebten sie unerkannt zwischen den Menschen. Alles Leid und alles Unglück lenkten sie auf sich und wahrscheinlich wäre es immer so weitergegangen, wenn nicht eines Tages, die Katana von Saya, Nebai Lebana, während einer Mission in schwerwiegende Probleme geraten wäre.
    Ein Ereignis jagt das Nächste und wird alles für immer verändern.


    ===Meine Meinung===
    Kantana, Schattenopfer? Ich muss zugeben, als ich den Klappentext gelesen hatte, wusste ich nicht was mich erwarten würde. Das Cover war genauso verwirrend. Es ist durch den schwarzen Hintergrund passend, aber was genau das helle darstellen soll, bleibt wohl immer ein Rätsel, da die Autorin es nicht jedem verrät.
    Als Leser wurde ich in eine Welt geworfen, die ich einfach nicht einordnen konnte. Spielt die Geschichte in der Gegenwart, Zukunft, Vergangenheit und wo genau befand ich mich überhaupt. Zwar wird der Ort genannt, aber ich fühlte mich irgendwie anfangs fremd. Das lag aber vielleicht auch an den vielen fremdklingenden Namen. Auch mein Stiefsohn fragte mich, wo sich denn Saya befindet.
    Was bei der Ortsbeschreibung am Anfang zu kurz kam, wurde bei der Figurenbeschreibung wieder aufgeholt. Jana Kleinkes führt liebevoll und knackig die wichtigsten Charaktere ein. Dadurch das die Autorin ihre Geschichte aus Sicht einer dritten Person schreibt, konnte ich jeden Charakter kennenlernen und musste mich nach dem schweren Einstieg nicht noch in eine bestimme Figur hineinversetzen. Ich hatte dadurch die Möglichkeit, Sympathien für jede einzelne Figur nach und nach zu entfalten. Man merkt, dass Jana Kleinkes viele unterschiedliche Charaktere ins Leben gerufen hat. Für jeden Geschmack ist etwas dabei.
    Jedoch musste ich bei diesem Punkt feststellen, dass ihr eigenes Bild, nicht unbedingt mit meinem Kopfkino zusammenpasste. Zum Beispiel stellte ich mir bei Joanas Einführung ein Mädchen von 8-12 Jahren vor. Im späteren Verlauf wird es jedoch minimal intimer und man merkt, dass dieses Alter definitiv falsch ist.
    Dies ist aber nur nebensächlich, wenn man die gesamte Geschichte betrachtet. Jana Kleinkes Geschichte geht um Nebai, den Katan von Saya. Er wurde von Onbabu ins Nachbarreich geschickt, um dort für ihn zu spionieren. Doch statt Nebai kommt nur seine tierische Freundin, ein Falke, blutend zurück. Irgendetwas muss passiert sein. Joana und andere Freunde machen sich auf den Weg, um Nebai zu retten.


    Wer erstmal verstanden hat, was es mit den fremdklingenden Namen auf sich hat, wird von dieser Geschichte schnell gefesselt. Jana Kleinkes versteht es den Leser zu fesseln. Immer neue Wendungen, Spannungsbögen und liebevolle Details haben mir viel Freude bereitet. Trotzdem es sich hier um ein Kinderbuch für Leser ab 12 Jahren handelt, konnte mich das Buch packen. Anfangs habe ich die Geschichte mit meinem 7jährigen Stiefsohn zusammen gelesen. Jedoch musste ich dies abbrechen, als die Beschreibung zu dem Ort kam, wo Nebai verschwunden ist. Es ist von Leichen und Blut die Rede. Für 12jährige Leser sicherlich in Ordnung, da keine Details genannt werden, für jüngere Leser aber nicht unbedingt empfehlenswert. Später fragte ich mich aber, ob die Wahl der Altersangabe nicht lieber 14 hätte sein sollen. Die Beschreibung der Liebesszenen, besonders die detaillierten Küsse, könnten viele Eltern als störend empfinden. Es ist weder vulgär beschrieben, sondern auf ganz natürliche Art und Weise. Kinder lesen es, aber manche Eltern sind dafür eben noch nicht modern genug.
    Die Idee hinter der Geschichte fand ich sehr schön. In der Mitte des Buches hatte ich allerdings das Gefühl, dass zwei Geschichten verknüpft wurden. Nebais Verschwinden, seine spätere Amnesie und dann kommt etwas ganz unerwartetes. Es war für mich zwar zusammenhängend, aber so, als würde ich Band eins und Band zwei lesen. Auf den ersten Blick ist dies überraschend. Für Kinder finde ich dies jedoch gut, da sie so nicht mit zu vielen und langatmigen Passagen überfordert werden. Der Inhalt ist dadurch ähnlich, wie der Aufbau des Buches. Knackig, viele kurze Absätze und Kapitel. Auch die Sprache, welche die Autorin wählt, ist für das Alter angemessen. Schwere Worte oder lange Sätze werden hier gemieden.


    Der Schluss ist zwar abgeschlossen lässt jedoch einige Fragen offen. Ob dies beabsichtigt für eine Fortsetzung oder unbeabsichtigt war, kann ich allerdings nicht einschätzen.


    Nachdem lesen war mein erster Gedanke – Ungewöhnlich. Ungewöhnlich heißt jedoch in diesem Fall nicht gleich schlecht. Es ist eine einmalige Geschichte. Es macht Spaß die Geschichte zu lesen und sie ist von vorne bis hinten durchdacht. Es wirkt nicht künstlich, langgezogen oder unlogisch. Die Spannungsbögen kommen immer am richtigen Platz, sodass jüngere Leser nie der Langeweile verfallen. Ich bekam jedoch durch die obengenannten Kleinigkeiten das Gefühl, dass die Autorin sich hier auf Neuland bewegt, und noch etwas Feinschliff benötigt. Wie zum Beispiel, dass dem Leser andere Bilder entstehen, als der Autor vorgeben möchte; oder man anfangs gar nicht weiß, wo man sich befindet.Trotzdem kann ich das Buch sowohl jung, als auch alt empfehlen. Auf Markt ist diese Geschichte einzigartig.


    ===Bewertung===
    Ungewöhnlich und trotzdem schön zu lesen. Ein schwerer Einstieg, aber es kann sich lohnen. Selbst wenn an einigen Stellen der nötige Feinschliff fehlt, ist es eine schöne Fantasy-Geschichte, die drei Sterne von mir bekommt.


    Pro: Idee, Detailreichtum
    Contra: falsches Kopfkino, schwerer Einstieg


    Danke fürs Lesen und Bewerten. Freu mich über Lob / Kritik, also her mit Kommentaren.



    Eure Sarah


    Wer jetzt noch mag, findet hier eine Leseprobe.



    ===Leseprobe===
    http://www.epubli.de/preview/publication/5086

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  • Der Inhalt - in eigenen Worten:
    "Katana" werden Schattenopfer genannt, die bereits vor ihrer Geburt als solche erwählt werden und die Menschen ihres Reiches vor allen Gefahren beschützen sollen. Die Katana von Saya heißt Nebai Lebana und als von einer Mission nur sein blutverschmierter Falke zurückkehrt, schickt Fürst Onbabu die Schirokokos (eine Elite-Kriegertruppe) aus, um Nebai zu retten - leider vergebens. Ist nun Saya ohne seine Katana in großer Gefahr? Und was ist mit Nebai geschehen?



    Meine Meinung:
    Anfangs hatte ich leichte Schwierigkeiten, mich in die Handlung bzw. in diese fremde Welt einzufinden. Auf die Handlungsschauplätze wird nicht näher eingegangen, was ich schade finde, denn ich hätte gern mehr über Saya erfahren. Weiters erfährt man auch nicht, ob die Geschichte in der Vergangenheit, Gegenwart oder Zukunft spielt.


    Und auch das Alter der Protagonisten ist nirgends auch nur annähernd aufgeführt, was für mich persönlich allerdings wichtig ist. Denn ein z.B. 15-jähriger handelt und denkt anders als ein 35-jähriger Mensch und bei mir läuft mein "Kopfkino" immer mit und wandelt das Gelesene in Bilder um. ;-) Ein wenig gestört hat mich auch die Tatsache, dass oft nur von dem "Dunkelhaarigen" (Nebai) und der "Blonden" (Joana, eine Schirokoko und die beste Freundin der Katana) die Rede war.


    Die Charaktere sind jedoch liebevoll sowie facettenreich ausgearbeitet und die eigentlichen Hauptpersonen Nebai und Joana habe ich besonders ins Herz geschlossen.
    Erzählt wird die Fantasygeschichte von verschiedenen Personen, jeweils in der 3. Person - dadurch erleben wir die Gefühls- und Gedankenwelt der unterschiedlichen Figuren hautnah mit. :-]


    Schlägt man das Buch auf, ist man sofort mitten in der Geschichte und fast live dabei, wie die Katana von Saya vermisst wird und nur der Schneefalke "Federchen" zurückkehrt. Viele Fragen werden aufgeworfen und meist auch im Handlungsverlauf beantwortet.
    Und die Autorin versteht es gut, immer wieder neue überraschende Wendungen und Irrwege in den Plot einzubauen, so dass die Handlung nicht vorhersehbar ist.


    Die Grundidee mit den Katanas finde ich toll, so etwas kenne ich aus keinem anderen Buch. Durch die angenehm leichte Sprache und den durchwegs flüssigen Schreibstil halte ich "Schattenopfer" für Jugendliche ab 13 durchaus geeignet.


    Wer sich fragt, was es mit dem Cover auf sich hat: Jana Kleinkes hat mir verraten, dass das Coverfoto -auf den Kopf gestellt- das nächtliche Ibiza vom höchsten Punkt der Stadt aus gesehen, darstellt. Coole Idee!


    Fazit:
    Ein gut gelungenes Fantasybuch mit einer neuen Thematik, das sich schnell lesen lässt und sowohl für Jugendliche als auch für Erwachsene geeignet ist. "Schattenopfer" bietet interessante Unterhaltung und über eine Fortsetzung würde ich mich freuen. Dafür vergebe ich gern 8 Punkte! :-)



    Ich bedanke mich für dieses Rezensionsexemplar und den netten Schriftwechsel recht herzlich bei Jana Kleinkes!