'Das Rätsel' - Kapitel 01 - 03

  • Okay, dann versuch ich mal einen Anfang zu machen. :-)


    Also ich habe 2 verschiedene Ausgaben von dem Buch. Im letzten Herbst hab ich mir die Weltbildausgabe gekauft, welche 680 Seiten umfässt. Als dann im Dezember ein Bücherverkauf in der ULB statt fand, hab ich dort die TB-Ausgabe gefunden und es sofort freudestrahlend mitgenommen. Erst zu Hause merkte ich, dass ich es bereits besitze. Ärgerlich, aber das passiert, wenn man nicht alle Bücher im Kopf hat, die im häuslichen Regal stehen. Nun gut, diese Ausgabe hat auch 680 S. Und auch wenn das WB-Buch natürlich noch neu ist, hab ich die abgegriffenere Variante vorgezogen, da mir hier das Cover besser gefällt und ich so, dass andere Buch vlt noch verschenken kann.


    Okay, dann will ich mal zum Inhalt kommen.


    Das Buch entwickelt einen gewissen Sog und es entsteht schon auf den ersten Seiten eine spannungsgeladene Atmosphäre. Es liest sich sehr flüssig und auch sehr kurzweilig. Aber abgesehen davon, gibt es auch für mich ein paar kritische Punkte.


    Vor allen Dingen ist das die dargestellte Gewaltbereitschaft, die an der Uni und scheinbar in der ganzen Stadt zu herrschen scheint. Da erinnert die Lehranstalt nicht nur an einen, wenn auch maroden, Sicherheitstrakt, sondern da scheint es auch nicht unüblich zu sein, wenn der Wachmann vor der Pizzeria mit einer Waffe herum schwenkt, um die wartenden Gäste in Reihe und Glied zu halten. Zudem wird die Stadt durch Kindergangs unsicher gemacht. Wobei mir hier der kurz angerissene Zusammenhang zwischen diesen Gangs und dem aufgehobenem Abtreibungsrecht äußerst fragwürdig erscheint.
    Es entsteht also eine düsteres Bild, bei dem man unweigerlich denken muss, zum Glück lebe ich nicht dort. Aber irgendwie empfinde ich das ganze als zu überstrapaziert.


    Die Idee mit einem möglicherweise 51. Bundesstaat find ich sehr interessant. Man will hier einen Hort der Sicherheit und der alten Werte schaffen, auch wenn dies gleichzeitig eine Enschränkung oder Umdeutung der verfassungsmäßig gegebenen Rechte nach sich zieht. Es steckt also dahinter eine utopische Idee und macht zugleich, durch die Einschränkung der Rechte, die Unmöglichkeit des Erreichens deutlich. Und plötzlich passiert genau hier auch noch einer der drei Morde. Wahrlich ein ziemliches Dilemma.
    Ich bin gespannt, wie diese Geschichte hier weiter geht.


    Was die Hauptprotagonisten bislang angeht, so bin ich mir noch nicht wirklich schlüssig, was ich von ihnen halten soll.

  • Gleich auf der ersten Seite fiel mir das mit der Motte auf. Darüber habe ich nie nachgedacht. Zwar wusste ich, das sie vom licht angezogen wurde, aber warum?


    Nachdem ich noch mal den Klappentext gelassen habe, wurde mir bewusst, dass der Roman in einer fiktiven USA spielt.
    Ob es wohl eine Art Thriller-Satire wird, in der Gewalttätigkeit zum normaler Alltag zählt?
    Macht mir den Eindruck.


    Einen Zusatzartikel zur Unendschuldbarkeit in der Verfassung!! Das heißt doch nichts anderes, als es gibt keine milderten Umstände mehr, oder ?


    Eine Professur für die Psychologie des Abnormen spricht schon Bände. Habe ich noch gehört, obwohl in USA ist vieles möglich.


    Jeffrey Claytons Monolog auf den Serienkiller - köstlich. Den Satz sollten sich einige Thrillerautor über den Arbeitsplatz hängen:


    „Du (Serienkiller) bist ein Klischee. So banal wie ein Schnupfen im Winter“


    Vielleicht gibt es dann endlich wieder weniger Metzger und Schlächter in den Romanen.


    Je weiter ich gekommen bin, desto mehr kommt mir der Roman wie ein utopische Satire auf die Waffengesetzgebung und Gewaltbereitschaft in den USA vor, wie der Satz
    „Er fragte sich, ob die Politiker, die das Abtreibungsgesetz aufgehoben haben, je die Kinder-Gangs auf den Straßen zu sehen bekamen, und sich einen Moment lang fragten, wie es dazu kam.“
    Welcher Politiker bekommt schon die Auswüchse seiner Entscheidung jemals zu spüren?


    Diesen Satz muss man sich auf der Zunge zergehen lassen:
    „Die Drohung ätze sich in Jeffreys Haut wie ein Sonnenbrand an einem heißen Sommertag“
    Autor oder Übersetzer verzapft?


    Dann wieder am Ende des Abschnitts ein sehr interessanter Gedanke zu Büchern, die möglicherweise für immer verschlossen bleiben, da sie vom Wandel der zeit überholt und nutzlos geworden sind.
    Und der zu der Gefährlichkeit alter Ideen und Mord als Virus, gegen jedes Antibiotikum.


    Ein interessanter Beginn, der ahnen lässt, wohin das ganze führen könnte - Jeffrey der Sohn eines noch lebenden Serienkillers - aber auf noch einige, die Spannung erhöhende Wendungen und „spitze“ Gedanken hoffen lässt.


    Bin vom bisherigen richtig angetan

    "Sie lesen?"
    "Seit der Grundschule, aber nur, wenn's keiner sieht."


    Geoffrey Wigham in "London Calling" von Finn Tomson

  • Dies ist mein dritter Katzenbach-Roman nach "Der Patient" und "Das Opfer" - und offen gesagt, mit diesem tue ich mich schon zu Anfang etwas schwer. Die beiden anderen haben mich anfangs gefesselt und die Spannung liess irgendwann nach, weil es logisch "hakte". Bei diesem habe ich gleich zu Anfang meine Probleme...


    Den Prolog fand ich noch ganz spannend - da gab es etwas unterschwellig Bedrohliches, das von einer kleinen, scheinbar harmlosen Nachricht ausging.


    Danach konnte ich mich aber nicht mehr recht mit dem Buch anfreunden. Die Darstellung der Gewalt oder vielmehr der möglichen Gewaltbereitschaft sowohl an der Universität als auch in der Stadt erscheint mir überzogen, auch wenn das wohl ebenso fiktiv ist wie dieser "51. Bundesstaat". Ob das nun satirisch gemeint ist, weiss ich nicht, aber es gefällt mir nicht wirklich. Ich habe mir das Buch als Thriller gekauft, nicht als Science-Fiktion-Roman (die mag ich nämlich nicht).


    Die Angelegenheit mit Jeffreys Vater finde ich ganz interessant - der Vater des Psychologieprofessors mit Spezialgebiet Psychologie des abnormen ist Tatverdächtiger in einer Mordserie. Und womöglich nicht tot wie der Sohn glaubt, sondern sehr lebendig und aktiv.


    Mal sehen, ob das Buch mich noch packt - vielleicht ist der Spannungsverlauf ja diesmal umgekehrt zu den bisher gelesenen Katzenbach-Romanen. Dem könnte ich dann durchaus etwas abgewinnen :chen

  • Ich muss zu meiner Schande gestehen, dass mir das mit der Fiktivität sehr sehr spät erst bewusst geworden ist. Das ändert auch meinen Blick auf die dargestellte Gewalt(-bereitschaft), die mir zuerst absolut überzogen vorkam und mit der ich mich ebenfalls anfangs gar nicht anfreunden konnte.


    Den Ansatz, dass es eine Satire über bestehende Verhältnisse sein könnte, find ich sehr interessant und durchaus plausibel.


    Also ich vorhin das bisher geschehene noch mal neu überdacht habe, kam mir noch eine Idee. Vielleicht ist die Gewaltdarstellung auch nötig, um so die Notwendigkeit und Legitimität einer möglichen Gründung eines 51. Bundesstaates stärker herauszustreichen. Und damit es wirklich plausibel erscheint, spitzt es Katzenbach zu.

  • Hallo,


    ich bin zwar noch nicht ganz mit diesem Abschnitt durch, schreibe trotzdem schonmal auf, was mir so durch den Kopf gegangen ist.
    Gott sei Dank kann ich in meinem Ebook-Reader beim Lesen Notizen machen.


    Der Anfang hat mich sofort in seinen Bann gezogen.
    Ich fand das mit der Rätselschreiberin recht interessant und das Schreiben, das sie bekommen hat, ziemlich unheimlich.


    "Ich habe dich gefunden..."
    Das kann ein Versprechen oder eine Drohung sein. :grin


    Die Atmosphäre an der Uni fand ich schon reichlich überzogen, Zukunftsvision hin oder her.
    Natürlich war mir sofort klar, dass der Krimi gleichzeitig ein bisschen Science-Fiction Roman ist und damit eine düstere Zukunftsvision zeigt.
    Aber das war mir doch fast ein bisschen zu dick aufgetragen.
    Ok, wenn man es als Parodie auffassen will, dann passt das natürlich wieder ganz gut, in Parodien darf man ja übertreiben.


    Die Rätselschreiberin vom Anfang ist also Claytons Schwester, interessant.
    Trotz der schon sehr düsteren Atmosphäre, übertreibt Clayton meines Erachtens ein bisschen sehr panisch.
    Normalerweise würde ich die Einweisung in eine geschlossene Anstalt empfehlen, aber dann wäre der restliche Krimiverlauf natürlich etwas langweilig. :lache


    :wave

    LG
    Alisha

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    Good girls go to heaven, bad girls go everywhere! :-]
    (Jim Steinman)


  • Gestern noch vergessen:


    Diese Szene zwischen Clayton und diesem Agent Martin fand ich auch sehr sonderbar. Mir ist gar nicht richtig klargeworden, was er jetzt von Clayton will. Ich dachte, er wolle ihn um Hilfe in einem aktuellen Fall bitten.
    Und dann reitet er auf dem alten Fall herum, in dem Claytons Vater verdächtigt wurde. Es gibt Parallelen, ok. Aber bisher ist Agent Martin den Beweis schuldig geblieben, dass Claytons Vater tatsächlich noch lebt.


    Das sollte doch zuallererst geklärt werden, wenn er nämlich nicht mehr lebt, braucht man sich doch über den alten Fall nicht mehr den Kopf zu zerbrechen. Es sei denn, er war damals nicht der Täter, konnte auch entlastet werden, und der wirkliche Täter wurde nicht gefasst.


    Oje, ich höre besser auf zu spekulieren, sonst werde ich noch ganz wirr :pille

  • Zitat

    Original von marple
    Also ich vorhin das bisher geschehene noch mal neu überdacht habe, kam mir noch eine Idee. Vielleicht ist die Gewaltdarstellung auch nötig, um so die Notwendigkeit und Legitimität einer möglichen Gründung eines 51. Bundesstaates stärker herauszustreichen. Und damit es wirklich plausibel erscheint, spitzt es Katzenbach zu.


    Dies scheint mir die Rechtfertigung für die Gewaltbereitschaft zu sein. Habe auch nochmals nachgeschaut - der Roman datiert im Original von 1997 und der Originaltitel "State of mind" hat mal wieder garnichts mit dem Deutschen zu tun.

    "Sie lesen?"
    "Seit der Grundschule, aber nur, wenn's keiner sieht."


    Geoffrey Wigham in "London Calling" von Finn Tomson

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  • Zitat

    Original von SamtpfoteXL
    Aber bisher ist Agent Martin den Beweis schuldig geblieben, dass Claytons Vater tatsächlich noch lebt.


    Das sollte doch zuallererst geklärt werden, wenn er nämlich nicht mehr lebt, braucht man sich doch über den alten Fall nicht mehr den Kopf zu zerbrechen. Es sei denn, er war damals nicht der Täter, konnte auch entlastet werden, und der wirkliche Täter wurde nicht gefasst.


    Ob Claytons Vater noch lebt oder wann und wie er gestorben ist, scheint bisher niemand wirklich rechercherit zu haben.


    Er wurde damals als Verdächtiger verhört, aber man konnte ihm nichts nachweisen und einen anderen Täter auch nicht finden.


    Etwas besser wirst Du es im 2. Teil verstehen, wenn Jeffrey das komplette Verhör lesen darf.

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    Geoffrey Wigham in "London Calling" von Finn Tomson

  • Ich habe es nun auch geschafft zu beginnen, und zu meinem Bedauern muss ich sagen, dass ich mit diesem Buch mehr als meine liebe Mühe habe :-( Und das bei meinem ersten Katzenbach, 2 weitere habe ich hier noch stehen...
    Ich komme nicht in die Geschichte rein und für mich liest es sich auch nicht wirklich gut, weder fesselnd noch packend oder ähnliches.


    Ich wünsche Euch daher noch viel Spass bei dieser LR, für mich ist dieses Buch zum jetzigen Zeitpunkt leider nichts...

  • @nofret: Das ist aber wirklich schade. Hoffe, für dich, dass es wirklich nur am falschen Zeitpunkt liegt und das die drei Bücher für dich keine Fehlinvestition waren.


    dyke : Der Orginaltitel ist mir gestern auch quasi ins Auge gesprungen und irgendwie find ich den besser als den Deutschen.

  • Als ich das Buch vor einiger Zeit gelesen habe, wusste ich anfangs nicht, dass die dargestellte Welt fiktiv ist. Ich dachte es spielt in den USA und alles ist so, wie es wirklich ist. Mich hat das am Anfang sehr ver- und auch gestört. Ich konnte diese ganzen Gewaltakte nicht verstehen und das mit dem 51. Bundesstaat war mir neu und ich habe erstmal gegoogelt. Danach dämmerte mir dann langsam, dass da irgendwas nicht normal ist... da hab ich dann auch gemerkt, dass es fiktiv ist. Das hat mich von Anfang an sehr gestört, was wohl einfach daran lag, dass ich das nicht erwartet hatte.
    Die Vorstellung dieses Alltags in der Realität ist schrecklich... man müsste immer Angst haben und um sein Leben bangen...

    :wave Gruß Dany


    Die Wirklichkeit ist etwas für Leute, die mit Büchern nicht zurechtkommen.
    Leserweisheit

  • Oh je, ich hatte so wenig Zeit in letzter Zeit, dass ich jetzt erst mit diesem ersten Abschnitt fertig geworden bin.


    Wenn man allerdings mal dabei ist, lässt es sich wirklich sehr flüssig und flott lesen.
    Agent Martin nervt mich ein bisschen mit seinen vagen Andeutungen, mit denen er die ganze Zeit um sich wirft.


    Clayton tut mir ein wenig leid und selbstverständlich gehe ich davon aus, dass sein Vater keineswegs tot ist sondern noch unter den Lebenden weilt!


    Das ist auf jeden Fall spannend und ich bin gespannt, wie es weitergeht.


    :wave

    LG
    Alisha

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  • Ich häng immer noch am ersten Abschnitt. Bin in den letzten Tagen nicht zum lesen gekommen.


    Das was ich bisher gelesen hab, gefällt mir schon mal. Es lässt sich auf jeden Fall für mich schon mal gut lesen.

  • Ich habe den ersten Abschnitt jetzt auch hinter mir. Nachdem ich bereits "Das Opfer" ( welches mir gar nicht gefallen hat) und "Die Rache"( Die mir sehr gut gefallen hat) bin ich mal gespannt, wie mir dieses Buch gefallen wird.
    Man kommt gut in die Geschichte rein und es liest sich auch sehr flüssig.
    Agent Martin nervt ein bisschen, aber ich glaube, er will nur seine Fehler in der Vergangenheit wieder gut machen.
    Clayton ist mir irgendwie sympathisch. Keine Ahnung warum. Das ist eben so. ^^


    Jetzt werde ich mal weiterlesen. Aber ich habe es im Gefühl, dass dieses Buch nicht so schlimm wird, wie mein letztes Buch von ihm: "Das Opfer"

  • So, endlich finde ich die Zeit meine ersten Eindrücke festzuhalten.


    Gleich zu Beginn sät der Autor eine verängstigende, fast panische Stimmung um Susan - die ihren Alltag bestreitet indem sie für eine Zeitung Rätsel entwirft und sich um ihre krebskranke Mutter kümmert.
    Etwas verstörend fand ich die vielen Waffen, mit denen sie sich umgibt.
    Wer hat schon ein automatisches Sturmgewehr am Kleiderschrank hängen?
    Die düstere und gewaltgeladene Stimmung vertieft sich weiter im Hörsaal von Jeffrey Clayton, Susan`s großem Bruder, der dem Agenten Robert Martin als Profiler bei seinem aktuellen Fall behilflich sein soll.


    Zugegeben, ein bewaffneter Professor der auf ein SWAT-Team wartet weil der stumme Alarm im Hörsaal durch Metalldetektoren ausgelöst wurde, sowie eine Bibliothekarin mit einer Maschinenpistole über der Schulter fand ich auch etwas übertrieben, aber es ist wahrscheinlich wirklich nötig um die Fiktion des geplanten 51. Bundesstaates plausibel zu erklären.


    Schattenumwobene Charaktere und ein scheinbar düsteres Familiengeheimnis machen Lust auf mehr ...

  • So den ersten Abschnitt hab ich jetzt auch endlich geschafft.


    Ist ja mein erstes Buch von katzenbach. Muss sagen bisher gefällts mir ganz gut.


    Es liest sich leicht und man kommt gut voran.


    Die geschichte mit den 51. Bundesstaat fand ich auch interessant, warum dieser gegründet wurde.


    Dieser martin ist etwas eigenartig. Jeffrey find ich bisher ganz gut.


    Bin bereits gespannt wie sich die geschichte weiter entwickelt.