Meine Frage: Muss ich meinem Arbeitgeber (Caritas) sagen, dass ich mit meinem Freund zusammenlebe, wir aber nicht verheiratet sind usw.
Habe gehört, dass die einem dann kündigen können, wenn man das nicht angibt und sie das herausfinden.
Weil es eben katholische Kirche ist usw. und die ja dann immer ein bisschen anders sind...
Aber normalerweise geht das doch niemanden etwas an, oder?
einfach FRAGEN (ab 12.01.11)
- Jasmin87
- Geschlossen
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Manche kirchlichen Arbeitgeber kündigen einem auch, wenn man es freiwillig angibt. Ist die Caritas eigentlich katholisch?
Ich würde es für mich behalten und mich (z.B. bei Kollegen) erstmal informieren, wie in solchen Fällen verfahren wird. Wenn man wirklich gefeuert werden kann, nur weil man unverheiratet mit jemandem zusammen lebt, würde ich mich mittelfristig nach einem neuen Job umsehen und erst kündigen, wenn ich einen neuen gefunden habe. Obwohl du natürlich auch sagen kannst, dass du nicht mit deinem Freund zusammen lebst, sondern mit einem guten Bekannten eine WG gegründet hast, weil ihr euch allein keine Wohnung leisten könntet ;-).
Edit: Ja, die Caritas ist katholisch :-].
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Juli, Du bist Deinem Arbeitgeber keine Rechenschaft ueber Dein Privatleben schuldig. ( Es sei denn, Du arbeitest woanders.) Seit dem Antidiskriminierungsgesetz ist eine Kuendigung aus ethischen, religioesen, sexuellen Vorliebn etc Gruenden rechtswidrig.
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Danke für eure Antworten
Ein paar Freunde meinten das, deshalb war ich mir jetzt nicht mehr sicher..
Ich musste halt bei dem Einstellungsbogen ankreuzen, ob ich verheiratet, ledig oder geschieden bin. Hab halt ledig angekreuzt.
Ist halt ein katholischer Kindergarten...
Ich werd einfach nix sagen -
Das hat vielleicht einfach was mit Deiner Lohnsteuerklasse zu tun....Geht auf jeden Fall niemanden was an, ob Du mit jemanden zusammen wohnst, welche Beziehungen Du hast etc! Auch Fragen nach zb Kinderwunsch und Schwangerschaft sind nicht zulaessig und Du brauchst sie nicht zu beantworten.
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Danke, Rienchen
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@ rienchen: Bist du dir sicher, dass die Kirche da keine Sonderrechte genießt? Ein "normaler" Arbeitgeber darf schließlich niemanden wegen seiner Religionszugehörigkeit diskriminieren, aber die (katholische) Kirche muss meines Wissens keine Zugehörigen anderer Religionen einstellen. Wenn man aus der Kirche austritt ist das bei vielen kirchlichen Einrichtungen auch ein Kündigungsgrund, obwohl die Religionszugehörigkeit Privatsache ist. Und deshalb bin ich nicht sicher, ob ein Lebenswandel, der von der Kirche als sündhaft (oder wie auch immer die das nennen) erachtet wird, weil er im Gegensatz zur vertretenen Lehre steht, nicht zur Entlassung führen kann.
Hier ist zum Beispiel so ein Fall (von 2010), wo jemand wegen einer zweiten Eheschließung entlassen wurde:
http://www.n-tv.de/ratgeber/Be…digung-article984271.html
Edit: Im Artikel ist die Rede von "verkündungsnahen" Tätigkeiten, zu denen auch der Beruf der Erzieherin gehört. Von diesen kann ein Kindergarten laut Artikel verlangen, dass sie auch katholisch sind (und nach den Vorgaben der Kirche leben), was bei einer Putzfrau nicht unbedingt notwendig ist.
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Gibts eigentlich Eulen, die Interesse an einer Wanderbücherkiste haben?
Kann ich evtl. hier einen Thread erföffnen (Plauderecke) oder lieber im WB-Forum nachfragen? -
das wäre vielleicht eher eine Frage für Voltaire und Beo. Mir leichtete ein, dass die kath. Kirche als Arbeitgeber zu diesen "Tendenzbetrieben" gehört, die unterschiedliche Behandlungen bei der Bewerbung etc aufgrund der Religion und Weltanschaaung machen dürfen. Dass eine katholische Kirche beispielsweise jemanden, der zweimal geschieden ist und aus der Kirche ausgetreten ist einen Arbeitsplatz versagt, versteht sich von selbst.
Aber- in dem von Dir verlinkten Artikel steht auch folgendes;
ZitatLaut Hammer führt das zu einer grotesken Situation für kirchlich Beschäftigte: Es hat keine Folgen, wenn ihre Ehe aus ist und sie einen neuen Partner haben. "Aber sobald sie wieder heiraten, droht die Kündigung." Eine Ehescheidung allein rechtfertige beim Beispiel der Erzieherin im katholischen Kindergarten dagegen keine Entlassung, meint Rechtsanwalt Bauer.
Also- Juli ist eine ledige, junge Frau, die Erzieherin in einer katholischen Einrichtung ist und mit ihrem Freund zusammen lebt. Das ist nun wirklich was ganz Normales und keine abweichende Weltanschauung. ( Wie gesagt- ein Paragraphenkenner bin ich nicht, aber das sagt mir mein gesunder Menschenverstand.) Ich traue der katholischen Kirche wirklich eine Menge Weltfremdheit zu, aber soviel dann doch nicht.
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Zitat
Original von rienchen
Eddie Poe :
Also- Juli ist eine ledige, junge Frau, die Erzieherin in einer katholischen Einrichtung ist und mit ihrem Freund zusammen lebt. Das ist nun wirklich was ganz Normales und keine abweichende Weltanschauung. ( Wie gesagt- ein Paragraphenkenner bin ich nicht, aber das sagt mir mein gesunder Menschenverstand.) Ich traue der katholischen Kirche wirklich eine Menge Weltfremdheit zu, aber soviel dann doch nicht.Aber eine Scheidung und anschließende erneute Eheschließung ist nun auch nicht so ungewöhnlich. So spielt das Leben halt manchmal. Und was wäre, wenn Juli nicht mit einem Mann, sondern mit einer Frau eine Lebenspartnerschaft führen würde? Wenn die Chance bestünde, dass ich deshalb meinen Job verliere, würde ich mir lieber so bald wie möglich einen neuen suchen und nicht warten bis ich irgendwann aufgrund meines Alters und eventuell vorhandener Kinder als "schwer vermittelbar" gelte.
Aber was ich nicht verstehe ist folgendes:
In der Katholischen Kirche lassen sich Sakramente (Taufe, Ehe, etc.) meines Wissens nicht rückgängig machen. Solange eine Ehe nicht vom Papst geschieden wurde, gilt eine Scheidung also nicht. Wenn man erneut heiratet, liegt also Bigamie vor. Was aber andererseits nicht sein kann, weil man in der Katholischen Kirche nicht heiraten kann, wenn man schon verheiratet war. Eine standesamtlich geschlossene Ehe ist schließlich nicht das gleiche. Warum regen die sich also auf, wenn jede weitere Eheschließung in ihren Augen sowieso ungültig ist? Zumal eine Lebenspartnerschaft / "wilde Ehe" ja auch kein Problem darstellt (was ja in dem von dir angegebenen Zitat zum Ausdruck kommt).
Das gleiche gilt für den Kirchenaustritt. Das Sakrament der Taufe lässt sich vom Amtsgericht doch wohl kaum rückgängig machen, oder?
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Huhu!
Na ja, da fragste mich jetzt aber was. Das ziemlich viel in der katholischen Kirche sehr doppelmoralisch ist, steht - für mich - !!! außer Frage. Nicht erst seitdem die ganzen Missbrauchsfälle an die Öffentlichkeit gelangten. (Wie sah es eigentlich dort mit der "Weltanschauung und Amtsenthebung" aus? :gruebel) Wie gesagt- diese Sache mit der Scheidung und erneuter Eheschließung von "Verkündungsnahen" Angestellten macht ja noch halbwegs Sinn, aber Juli lebt weder irgendwie in Sünde noch sonst irgendwas. (Oder untesuchen die Jungfernhäutchen vor der Ehe? )
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Zitat
Original von rienchen
Huhu!Na ja, da fragste mich jetzt aber was. Das ziemlich viel in der katholischen Kirche sehr doppelmoralisch ist, steht - für mich - !!! außer Frage. Nicht erst seitdem die ganzen Missbrauchsfälle an die Öffentlichkeit gelangten. (Wie sah es eigentlich dort mit der "Weltanschauung und Amtsenthebung" aus? :gruebel) Wie gesagt- diese Sache mit der Scheidung und erneuter Eheschließung von "Verkündungsnahen" Angestellten macht ja noch halbwegs Sinn, aber Juli lebt weder irgendwie in Sünde noch sonst irgendwas. (Oder untesuchen die Jungfernhäutchen vor der Ehe? )
Aber jemand der geschieden ist und neu geheiratet hat, lebt nach den Vorstellungen des durchschnittlichen Deutschen doch auch nicht in Sünde. Menschen, die eine gleichgeschlechtliche Beziehung führen, genauso wenig. Nur die Katholische Kirche hat ein Problem damit. Und da liegt es doch nicht so fern, dass sie ein unverheiratet zusammenlebendes Pärchen auch nicht gerade toll finden. Gesunder Menschenverstand hin oder her...
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Wie gesagt, das wäre wohl eher eine Frage für einen Arbeitsrichter oder sowas, aber jetzt mal Hand aufs Herz: irgendwo ist doch eine Grenze. Juli ist schließlich keine Nonne, die einen Sexfilm gedreht hat oder sowas. Und ehrlich gesagt kann ich mir nicht vorstellen, dass es jemanden bei der Caritas interessiert, ob eine junge Frau unverheiratet mit ihrem Freund zusammenlebt. Bzw der Aufwand, die Angestellten erstmal auf ihre Lebensgewohnheiten zu kontrollieren, dürfte wohl den Nutzen übersteigen. Außerdem läuft das sicherlich schon unter "Eheähnlicher Gemeinschaft", oder? Deiner Argumentation nach dürfte die Kirche ja dann ledige Frauen, die erst alleine gelebt haben und dann jemanden kennenlernen, einfach so kündigen? Gibt es da eine bestimmte Zeitspanne vom ersten Date bis zum Eheversprechen, die strikt einzuhalten ist? Und was ist mit GV vor der Ehe? Verboten? Also bitte.
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In dem Artikel steht doch, dass es okay/ kein Entlassungsgrund wäre, wäre man geschieden und hätte einen neuen Partner, mit dem man zusammenlebt. Nur heiraten darf man ihn nicht. Ist doch mit Julis Situation vergleichbar (gut, abgesehen davon, dass sie noch nicht geschieden ist... :rofl) - aber die gemeinsame Wohnung an sich stellt doch nicht das Problem dar.
(Meine persönliche Meinung zur Kirche im Allgemeinen und zur Katholischen im Besonderen lasse ich dabei lieber außen vor)
EDIT:ZitatLaut Hammer führt das zu einer grotesken Situation für kirchlich Beschäftigte: Es hat keine Folgen, wenn ihre Ehe aus ist und sie einen neuen Partner haben. "Aber sobald sie wieder heiraten, droht die Kündigung."
Und nüchtern betrachtet: gäbe es nicht einen extremen Personalmangel, würden sie niemanden einstellen, der mit Partner(in) unverheiratet zusammenlebt? Abgesehen davon kann man diese ganzen schlimmen Sachen ja auch machen, ohne zusammen zu wohnen... Also dürften die ja nur noch Nonnen einstellen. Und selbst bei denen... könnten sie sich da sicher sein? Ich will ja niemandem was unterstellen... -
Ja, so sehe ich das auch. Das ist doch völlig hahnebüchen. Kein Arbeitsgericht der welt würde einer Kündigung zustimmen, deren Begründung: "lebt unverheiratet mit ihrem Freund zusammen" lautet.
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Ich werf mal eine Buchempfehlung in den Raum
Gibt vielleicht etwas Einblick in die Sakramente (insb das Sakrament der Ehe).Übrigens:
In der katholischen Kirche ist ein Zusammenleben vor der Ehe nicht vorgesehen (außer, man kann nachweisen, dass man wie Geschwister zusammen lebt).Juli :
Ich würde mich mal vorsichtig, durch die Blume bei den Arbeitskollegen erkundigen, wie sie es gehalten habenedit:
Übrigens würde eine Kündigung ja nicht aus religiösen Gründen ausgesprochen werden, nur mal so nebenbei bemerkt. Juli ist ja katholisch, was soll man da diskriminieren?
Und von einem Katholiken dürfte man sich ja eigentlich erwarten, sich entsprechend der katholischen Lehre zu verhalten. -
Ja, so denke ich auch.
Ich werde einfach nichts sagen Wurde ja auch nie gefragt danach. Hat mich nur mal interessiert. Und wenn sie fragen sollten, kann ich ja vorsichtshalber sagen, ich lebe in einer WG.
Habe nur schon von Leuten gehört, die solche schlechten Erfahrungen gemacht habe.
Eine gute Freundin meiner Mutter war schon jahrelang Leiterin eines Hortes. Da bekommt sie ein uneheliches Kind. Sie wollten sie sofort kündigen.
Irgendwie hat sie es dann geschafft, dass sie doch bleiben durfte. Ich glaube, sie hat ihren Freund dann sogar geheiratet, aber da bin ich mir jetzt nicht sicher.
Mein Wunsch ist eh nach diesem Jahr in einen Kindergarten mit städtischem Träger oder privat zu arbeiten. Mal sehen.
Aber danke nochmal für eure Antworten -
Naja, aber nur weil ich katholisch bin, habe ich keine Lust zu warten, mit meinem Freund zusammenzuziehen, bis ich 30 bin und verheiratet.
Das ist doch lächerlich in der heutigen Zeit.
Ich kenne so viele, die getauft, gefirmt sind und mit ihrem Partner, ihrer Partnerin zusammen leben.. Einfach so. Ist doch normal. -
Zitat
Original von Prombär
Übrigens:
In der katholischen Kirche ist ein Zusammenleben vor der Ehe nicht vorgesehen (außer, man kann nachweisen, dass man wie Geschwister zusammen lebt).
Versteh das bitte nicht als Stichelei oder gar als Angriff, ich meine es wirklich ernst: Wie um Alles in der Welt soll man das bitte nachweisen? Liveübertragung ins Schlafzimmer?ZitatOriginal von Prombär
Und von einem Katholiken dürfte man sich ja eigentlich erwarten, sich entsprechend der katholischen Lehre zu verhalten.
Das finde ich eben so schade. Angenommen man stimmt mit der katholischen Lehre in 999 Punkten überein, nur in einem nicht... ist so ein Handeln (Kündigung etc.) dann nicht sehr überzogen? Muss man den 100%ig alles genauso sehen? Mit einer Diskussion über die Sinnhaftig-/Sinnlosigkeit eines Keuschheitsgebotes vor der Ehe will ich gar nicht erst anfangen... -
Zitat
Original von Motte
Versteh das bitte nicht als Stichelei oder gar als Angriff, ich meine es wirklich ernst: Wie um Alles in der Welt soll man das bitte nachweisen? Liveübertragung ins Schlafzimmer?Das frag ich mich allerdings auch.
Allerdings dürfte ein Indiz sein, dass sie nicht wie Geschwister zusammen leben, wenn sie küssend, eng umschlungen und mit anzüglichen Blicken in die Wohnung verschwinden.Das Buch oben empfehle ich euch aber wirklich. Es ist sehr gut geschrieben und räumt mit allerhand Vorurteilen über die kath. Kirche auf.
Juli :
Tja, wenn du bei einer katholischen Insitution arbeitest, wirst du dich an ihre Spielregeln halten müssen.
(sorry, das klingt jetzt böse, ist aber nicht so gemeint ... aber da du es ohnehin verschweigst, brauchst du dir ja keine Gedanken machen ... nur halt auch nicht murren, wenn sie drauf kommen und du unangenehme Konsequenzen tragen musst).