Gemini,
gib doch mal bei google "Studium feministische Theologie" ein. Auf jeden Fall kriegst Du eine Menge informativer Links angezeigt. *blätter*
Gemini,
gib doch mal bei google "Studium feministische Theologie" ein. Auf jeden Fall kriegst Du eine Menge informativer Links angezeigt. *blätter*
Hallo Gemini!
ZitatOriginal von Gemini
Aber die Quintessenz des Buches ist wohl (immerhin ist die Autorin Theologin und wird sich wohl mit dem Thema auseinandergesetzt haben), dass schon immer in der Menschheitsgeschichte auch weibliche Gottheiten angebetet wurden. Bis der Monotheistische Glaube die Frauenfigur abschaffte.
Bei feministischen Theologinnen wird mir schon fast augenblicklich speiübel, weil ich mich geradezu genötig fühle, die Rolle des Advocatus diaboli zu übernehmen! Sorry, aber da wird in nahezu allen Fällen jeder wissenschaftliche und philosophische Anspruch über Bord geworfen und ein Text nur noch daraufhin gelesen, was er für das Dogma "böse Männer und gute (arme unterdrückte) Frauen" hergibt!
ZitatIch denke, die Historiker unter uns (zu Hülf, Iris!!) werden dir bestätigen können, dass vieles in der christlichen Religion nichts anderes als Überlieferungen heidnischer Bräuche sind, die angepasst wurden.
Das ist in ausnahmslos allen Religionen so! Wir wissen rein gar nichts über den tatsächlichen Ursprung heutiger religiöser Riten, können nur die direkte oder indirekte Übernahme aus anderen Religionen (während der Auseinandersetzung) feststellen, aber woher diese Riten wiederum kamen und was sie für die Menschen damals bedeuteten, ist wüste Spekulation. Insbesondere, wenn dahinter so eine Idee von einer Ursprungsreligion (Große Göttin etc.) gesucht wird. In diesem Falle werden die Riten künstlich auf der Basis eines modernen Konstrukts rekonstruiert.
Bekanntlich haben Zirkelschlüsse jedoch keinerlei Wert in sich. Was immer die Erfinder von Wicca sich gedacht haben mögen, eine "Urreligion" à la Bachofens und Lafargues Mutterrecht-Theorien sowie Göttner-Abendroths Das Matriarchat sind bestenfalls moderne Hypothesen - übrigens ohne jede sachliche Grundlage!
Wenn jemand sich daraus eine Religion zimmert und damit glücklich wird, soll es mir recht sein. Irgendeine methodisch belegte Relevanz haben diese Ideen jedenfalls nicht.
ZitatAuch ein interessanter Aspekt, der mir bisher unbekannt war, ist das der "Heilige Geist" (unbestritten ein ER) in der Überlieferung eindeutig eine weibliche Form hat (sprachlich). Solche Beispiele findet man zu Hauf in diesem Buch.
Gemini, bitte nimm 's mir nicht übel, aber bei solchen Argumenten kriege ich Anfälle! Die lateinische Form spritus sanctus ist eine Übersetzung des griechischen hágion pneûma -- und das ist grammatisch ein geschlechtsloses Neutrum! Die lateinische Sprache kennt keinen grammatisch geschlechtslosen Begriff für "Geist", der im übrigen aus der gnostischen Stoá-Rezeption übernommen wurde (die anderer Seite der Münze heißt sich dann lógos, lógos bezeichnet den ordnenden Aspekt, pneûma den besselenden/belebenden).
An ein Geschlecht im engeren Sinne wird hier in der Theologie überhaupt nicht gedacht! Maßgeblich ist in diesem Bereich immer noch Thomas -- aber die Thomas-Kenntnisse der feministischen Theologinnen beschränken sich leider auf eine Episode aus dessen Jugendzeit!
Im Übrigend finde ich es wissenschaftlich-philosophisch gesehen höchste albern, aus dem grammatischen Geschlecht eines Begriffs auf eine Geschlechtlichkeit dieses Begriffs zu schließen.
ZitatOriginal von Gemini
Wieso muss es ums Verrecken eine männliche Figur sein?
Andere Frage:
Wieso muß Gott ums Verrecken ein Geschlecht haben?
Solange ein Mensch "Gott" ein Geschlecht unterstellt, hat er sich der Kraft, die alles einschließt, noch nicht genähert.
Was soll diese Diskussion? Jedes Geschlecht möchte "Gott" für sich vereinnahmen? Ganz schön kitschige Vorstellung.
ZitatOriginal von Iris
Andere Frage:
Wieso muß Gott ums Verrecken ein Geschlecht haben?
Und wie nennen wir es denn: das Göttin?
ZitatWas soll diese Diskussion? Jedes Geschlecht möchte "Gott" für sich vereinnahmen? Ganz schön kitschige Vorstellung.
Schon alleine sich einen möglichen Gott als Person vorzustellen, stellt sich doch gegen jede Vernunft.
Gruß
ZitatOriginal von Marlowe
Solange ein Mensch "Gott" ein Geschlecht unterstellt, hat er sich der Kraft, die alles einschließt, noch nicht genähert.
Was soll diese Diskussion? Jedes Geschlecht möchte "Gott" für sich vereinnahmen? Ganz schön kitschige Vorstellung.
Marlowe, wir wissen, dass du die WAHRHEIT kennst und gefunden hast. Hab etwas Geduld mit jemand unwissendem wie mich...
ZitatOriginal von Gemini
Und wie nennen wir es denn: das Göttin?
Das wäre doch auch nur eine weitere alberne sprachliche Konvention wie die Doppelformulierungen wie "MitbürgerInnen", "SchülerInnen", "IngenieurInnen" usw.
ZitatUnd wie nennen wir es denn: das Göttin?
@Gemini:
Merkst du denn nicht, dass dieser Göttinnen-Hokus-Pokus um nichts besser ist als der vom Feminismus so beklagte Anspruch des angeblichen starken Geschlechts in allen Bereichen?
Gott ist männlich - Nein, Gott ist eine Frau. So ein Quatsch!
Gruß
ZitatOriginal von Historikus
Schon alleine sich einen möglichen Gott als Person vorzustellen, stellt sich doch gegen jede Vernunft.
Zumindest bei einem philosophischen Gottesbegriff: Denn wie kann das, was erste und letzte Voraussetzung für alles ist, durch irgendetwas, was durch "ES" existiert, repräsentiert werden?
ZitatOriginal von Iris
Gemini, bitte nimm 's mir nicht übel, aber bei solchen Argumenten kriege ich Anfälle! Die lateinische Form spritus sanctus ist eine Übersetzung des griechischen hágion pneûma -- und das ist grammatisch ein geschlechtsloses Neutrum! Die lateinische Sprache kennt keinen grammatisch geschlechtslosen Begriff für "Geist", der im übrigen aus der gnostischen Stoá-Rezeption übernommen wurde (die anderer Seite der Münze heißt sich dann lógos, lógos bezeichnet den ordnenden Aspekt, pneûma den besselenden/belebenden).
Ich nehm`s dir nicht übel. Für mich sind die Gedankengänge der Mulack wirklich neu. Nicht, dass ich sie eins zu eins in mein Weltbild übernehmen werde, möchte, will... Interessant ist die Thematik trotzdem.
Und hat Diskussionspotential, wie man (pardon:frau) sieht.
ZitatZumindest bei einem philosophischen Gottesbegriff: Denn wie kann das, was erste und letzte Voraussetzung für alles ist, durch irgendetwas, was durch "ES" existiert, repräsentiert werden?
ZitatMarlowe, wir wissen, dass du die WAHRHEIT kennst und gefunden hast. Hab etwas Geduld mit jemand unwissendem wie mich...
Interessant, woher wisst Ihr das, wen meinst Du mit "wir"? Sollte ich die Wahrheit gefunden habe, gehe ich damit jedenfalls nicht missionieren. Das Schlimmste, was man einem Menschen antun kann ist, ihn die Wahrheit nicht selber finden zu lassen. Ansonsten finde ich Deinen Beitrag ein wenig niveaulos.
ZitatOriginal von Iris
[quote]Original von magali
Die christliche Religion ist ein geschlossenes System, das einen einzigen Gott als Zentralfigur hat, der ist männlich und das bestimmt das Weitere.
<räusper>
Iris, du räusperst dich natürlich zurecht *Iris ein tolles feinsäuerliches grünes Bonbon rüberschieb* Ein gaaanz komplkexes Problem.
Schlüsselworte waren christl. Religion, d.h. die herrschende. Und Zentralfigur. Die Vorstellung von der Trinität entstand etwas später.
Um die Verwirrung hier zu erhöhen:
Der 'Gott' des Alten Testaments tauch im Hebräischen in der PLURALForm auf, Tendenz männlich. Der, das, die hat nicht einmal einen namen. Klar, ist was Mystisches.
Und das Problem bei der Sache, Eulen, ist, daß nach heutigem Stand der veränderten Stellung der Frau, Frauen sich in der christlichen Religion nur schwer wiederfinden. Dienend? Schweigend? Helfend? Untergeordnet auf jeden Fall.
Da winkt die Göttin, welche auch immer, schon verlockender.
ich sage es noch mal: gründet Religionen, glaubt, was ihr wollt, wenn ihr das Bedürfnis nach Glauben habt. Aber keine Gewalt gegen andere, bitte
magal
ZitatOriginal von Gemini
Ich nehm`s dir nicht übel.
Uff ... <aufatme>
ZitatFür mich sind die Gedankengänge der Mulack wirklich neu. Nicht, dass ich sie eins zu eins in mein Weltbild übernehmen werde, möchte, will... Interessant ist die Thematik trotzdem.
Als ich in München studierte, plapperten sämtliche Studentinnen, die sich feministisch gerierten, die Theorien von Heide Göttner-Abendroth nach. Ich habe mich auch mal da reingekniet und bin sehr schnell an Grenzen gestoßen. Ganz entscheidend war nämlich ein methodisches Problem: Antworten, die der Hypothese widersprachen, wurden sofort als "frauenfeindlich" beiseitegewischt. Die Hypothese war das einzige erlaubte Ergebnis der Studien.
Damit wird jede Argumentation zu sophistischem Schattenboxen.
Wie gesagt: Warum sollte Gott (nicht das Wort für "Gott", sondern Gott an und für sich) ein Geschlecht haben?
ZitatWie gesagt: Warum sollte Gott (nicht das Wort für "Gott", sondern Gott an und für sich) ein Geschlecht haben?
Eine Erklärung: Die Menschen ertragen es nicht, an die Grenzen ihres Vorstellungsvermögens zu stoßen.
Deshalb dichten sie "Gott" eine körperliche Gestalt an, oft ein alter, weiser Mann mit langem, weißen Bart.
Gruß
@ Iris, ich kopiere mal die Stelle rein, die ich meinte:
(...) Hier spricht Jesus auch von der "Ruah", der heiligen Geistin, als von seiner geistigen Mutter (...)
Im Einklang mit neutestamentlichen Texten heisst es hier, dass Jesus von der Ruah bzw. Chochma als ihr Sohn anerkannt wurde. In Gestalt einer Taube, dem Symbol antiker Friedens-und Liebensgöttinen (...)
ZitatOriginal von Iris
Das wäre doch auch nur eine weitere alberne sprachliche Konvention wie die Doppelformulierungen wie "MitbürgerInnen", "SchülerInnen", "IngenieurInnen" usw.
Das ist nicht albern! Da, nimm noch'n Bonbon. Die durchgehende Verwendung der männlichen Form weist tatsächlich darauf hin, daß Frauen im Bewußtsein der Sprechenden nicht vorkommen. Sprache spiegelt Realität. Du bist Autorin. Oder Autor?
magali
ZitatOriginal von magali
Der 'Gott' des Alten Testaments tauch im Hebräischen in der PLURALForm auf, Tendenz männlich. Der, das, die hat nicht einmal einen namen. Klar, ist was Mystisches.
Da ich mich gerade durch Ecos Foucaultsches Pendel arbeite und auch mal den Koran gelesen habe ...
Im Grunde gestehen die monotheistischen Religionen ihre Unzulänglichkeit durchaus ein, sobald man sich mit ihrer Theologie beschäftigt. Die vielen "Namen", die Gott gegeben werden, gelten jeweils nur als Bezeichnung von Aspekten. Begrifflich wird er in der jüdischen, arabischen und christlichen Scholastik als "Inbegriff aller Möglichkeiten" aufgefaßt: omnipotens bedeutet nicht "allmächtig" im Sinne dessen, alles "machen" zu können, sondern das darin alle Möglichkeiten umfaßt sind (inklusive der Materie als "Prinzip" sowie Raum und Zeit), die durch Emanation zur Realität werden. Erstaunlich ist nämlich, daß sich mit dieser Theorie sogar die Evolution beschreiben läßt, ohne daß man auf kreationistische Ideen oder "Intelligent Design" zurückgreifen muß.
ZitatOriginal von magali
Sprache spiegelt Realität.
Aber sie schafft sie nicht!
ZitatDu bist Autorin. Oder Autor?
Ich bevorzuge Autor. Ich mag nicht in die Kiste AutorIN gestopft werden. Als Schriftsteller bin ich nur sehr nachrangig Frau - es hat nur am Rande miteinander zu tun.
"Frau" ist keine Gattung, es ist eine Eigenschaft. Eine, die mich übrigens inzwischen weitaus weniger definiert alsmeine Kreativität.
Edit: Außerdem hat die Betonung AutorIN Implikationen zur Folge, die ich für meine Arbeit schlichtweg Scheiße finde!