Momo - Michael Ende

  • Momo gehört auch zu meinen Lieblingsbüchern aus Kindheitstagen - und ich hoffe, dass mein Sohn in ein paar Jahren damit einverstanden ist, dass ich es ihm vorlese.


    Zur Zeit höre ich eine Hörspielversion davon und bin schon wieder ganz verzaubert, obwohl mir - selbst nach mind. 10 Jahren, seit ich das Buch zuletzt gelesen habe - gleich Szenen fehlen, die rausgekürzt wurden.

  • Erst einmal: die Verfilmung halte ich für den langweiligsten Film, den ich je gesehen habe.


    Das Buch allerdings ist toll!!! Selten habe ich so ein tolles Plädoyer dafür erlebt, wie wichtig es ist Zeit füreinander zu haben, zuhören zu können, füreinander da zu sein, statt "Zeitsparer" zu werden und alle Vernachlässigung durch "Hier hast du Kohle" wettzumachen. Immer wenn ich heutzutage sehe, wie manche Leute - einfach um eben uuuuuuunbedingt zweimal im Jahr wegfahren zu können, sich uuuunbedingt die tollen Klamotten leisten zu können usw. alles hintenanstellen um "den Kindern und sich selbst auch was bieten zu können" denke ich: Kuck an...... die haben auch ein Konto bei der zeitsparkasse und die grauen herren werden wohl mal wieder von jahr zu jahr mächtiger. Da bin ich froh das ich ganz anders aufgezogen wurde, mit ganz wenig Geld und Prestige, aber mit viel Zeit und Liebe. "Momo" ist immer noch ein tolles, aktuelles Buch. Immer wenn man es liest, nimmt man sich in der nächsten zeit ganz bewusst und nachdenklich mehr Zeit für sich und seine Lieben .

    "We are ka-tet...We are one from many. We have shared our water as we have shared our lives and our quest. If one should fall, that one will not be lost, for we are one and will not forget, even in death."Roland Deschain of Gilead (DT-Saga/King)

  • Mit der Verfilmung bin ich auch nie so richtig warm geworden, eher nur lau.
    Aber das Buch liebe ich!


    Es hat eine wichtige Message, ist schön geschrieben und kommt (mMn) nie aus der Mode.


    Ach, so gerne würde ich das meiner Nichte unterjubeln, aber die hat extreme Bücherphobie und liest nur Texte, die in ihrem PC-Spiel auftauchen (manchmal zumindest). :zwinker

    Viele Grüße
    Inks



    bokmal.gif


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    SuB: 48

  • schönes schönes schönes Buch!
    Ich habs gefressen. Und finde die Idee vom Zeitsparen und Grauwerden erschreckend realistisch.
    Genervt hat mich Heidenkind schon immer die Gottesfigur, der weise Alte, der die Zeit aller Menschen verwaltet, der allein verantwortlich für Tod und Leben zugleich ist.
    Da krieg ich, wie immer bei Allegorien zu Gott, Pickel.
    War mir irgendwie zu einfach, wie kann das denn sein, wo sitzt der Kerl und wenn er schon die Macht hat, warum sagt er dann den grauen Herren nicht einfach, sie sollen nach Hause gehen und gut ist?
    Das geht dann in einen nicht christlich geprägten Kinderkopf nicht so einfach rein.
    Deshalb mag ich auch die Chroniken von Narnia nicht, wenn schon missionieren, dann doch bitte so, dass es die Kinder nicht merken. :schnellweg


    Pilvi : ich habe meine Ausgabe noch von Mama geerbt, weiß aber nicht, wie alt die ist und erst recht nicht, welcher Verlag...:(

  • Huhu Pause :)
    danke für die Antwort. Das ist irgendwie bei allen so, die das Buch haben. Alle haben es von Eltern, Onkel oder Tante geerbt.
    Naja...ich werde es mir schon noch besorgen. Bei ebay gehts ja immer. :)

  • Momo hab ich erst vor 2 Monaten zum dritten mal gelesen (nach ca. 20jähriger Pause). Ein sehr schönes Buch, das allen gefallen könnte, die einen leichten Hang zur Phantastik haben. Die grauen Herren sind eine der unheimlichsten Schöpfungen von Michael Ende.

  • Zitat

    Original von Pause


    Genervt hat mich Heidenkind schon immer die Gottesfigur, der weise Alte, der die Zeit aller Menschen verwaltet, der allein verantwortlich für Tod und Leben zugleich ist.


    Ich habe Meister Hora nie als Gott verstanden. Er sagt, wenn ich mich recht erinnere, er macht die Zeit nicht, er teilt sie den Menschen nur zu. Er hat auch überhaupt keinen Einfluss darauf, was die Menschen mit ihrer Zeit machen.
    Auf Momos Frage, ob er der Tod ist, antwortet er ausweichend.


    Ich verstehe Meister Hora eher als einen übermenschlichen Bestandteil der Schöpfung.

  • Happy Birthday Momo: Zum 40. Geburtstag hat Thienemann Michael Endes Momo eine neu gestaltete Jubiläumsausgabe spendiert. Das Hamburger Bureau Johannes Erler hebt auf dem Cover den Kontrast der grauen Erwachsenen-Welt gegenüber der leuchtenden farbenfrohen Welt von Momo hervor. Puristen können zur Retro-Ausgabe im Look von 1973 weiterhin greifen.

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)

  • Da gefällt mir aber meine 1979er Ausgabe besser. Das Umschlagblatt sieht irgendwie aus als wäre es von da Vinci gemalt.



    edit fand wie immer Buchstabenwechselr

    "Leute die Bücher lesen, sind einfach unberechenbar." Spruch aus "Wilsberg "
    smilie_winke_039.gif

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  • Zitat

    Marcel Dzamas Umschlag für die neue US-Ausgabe macht bereits in den Ausstellungen des kanadischen Künstlers die Runde.


    In den USA feiert Momo Renaissance. In San Francisco hat der kleine Literaturverlag McSweeney´s das Buch gerade in einer neuen, aufwändig illustrierten Übersetzung herausgebracht. Anders als Endes "Unendliche Geschichte", ein auch jenseits des Atlantiks millionenfach verkaufter Bestseller, hatte Momo die Amerikaner nie in dem Maß erobert, als den Rest der Welt. Das 1985 bei Puffin erschienene TB war schon nach zwei Jahren nicht mehr lieferbar. Nun hat Lucas Zwirner, Sohn eines Galeristen und Kunsthändlers mit Galerien in NY und London, das Buch neu übersetzt. Aus dem deutschen Original hat der gebürtige Kölner im Sommer 2009 begonnen, aus einer Laune heraus, in den Semesterferien und um seine Deutschkenntnisse zu verbessern das zufällig in seine Hände wieder gekommene Buch zu übersetzen. Damals war er 18 Jahre und studierte im ersten Jahr an der Uni Yale Philosophie und Komparatistk. Jeden Tag hat er zw. 8-10 Seiten übersetzt. Am Ende des Sommers war ein erster Entwurf fertig und er sprach mit Marcel Dzama, einem Künstler, den er aus der Galerie seines Vaters kannte, ob dieser ihn illustrieren würde. Zwirners lebendige Übersetzung und Dzamas Illustrationen landeten auf dem Schreibtisch eines Lektors, dieser fragte dann bei Thienemann nach den US-Rechten. Egal ob NY Times oder LA Times, über Endes Klassiker wird derzeit in den USA viel und vor allem positiv geschrieben. (abgetippt aus Buchreport Nov. 2013/ Anja Sieg)

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)