Sprecher:
Michael Hansonis
Ungekürzte Fassung von audible:
13 h 14 min
Beschreibung:
Lily Yu ist Spezialistin für übernatürliche Verbrechen bei der Polizei von San Diego. Dabei kommen ihr besonders ihre übersinnlichen Fähigkeiten zugute, mit deren Hilfe sie feststellen kann, ob bei einem Verbrechen Magie im Spiel war. Lili wird mit den Ermittlungen in einem grausamen Mordfall betraut. Eine verstümmelte Leiche wurde in der Nähe eines Nachtclubs aufgefunden, der vor allem von Werwölfen besucht wird. Der Hauptverdächtige ist der Werwolf Rule Turner, der charismatische Prinz des Nokolai-Clans. Und Lily muss feststellen, dass sie sich von seiner erotischen Ausstrahlung magisch angezogen fühlt, aber es stellt sich heraus, dass Rule eine Affäre mit der Frau des Opfers hatte. Um den Mörder aufzuspüren, muss Lili unbedingt Zugang zu dem Werwolf-Clan bekommen und ausgerechnet Rule bietet ihr dafür seine Hilfe an. Er verfolgt allerdings seine eigenen Ziele. Lili nimmt sein Angebot an, fest entschlossen, sich nicht betören zu lassen. Es erfordert ihre ganze Willenskraft, der düsteren Anziehungskraft des Werwolfprinzen zu widerstehen.
Meine Meinung:
Das ist mein erstes Hörbuch von Eileen Wilks und ich habe auch noch nichts von ihr gelesen. Wolf Shadow 1 von Eileen Wilks kann ich aber leider nicht weiterempfehlen. Werde mir diese Reihe nicht weiter „antun“. Ich habe mir das Hörbuch aufgrund des viel versprechenden Anfangs (Ansätze zu einer interessanten weiblichen Hauptfigur) und der interessanten Sprecherstimme von audible geholt. Leider bin ich ziemlich enttäuscht worden. Für jemand, der schon viel aus dem Genre gelesen und gehört hat, ist es einfach langweilig. Auch der Kriminalanteil der Story reißt es nicht heraus. Freunde von Funken sprühenden Romanzen und heißer Szenen zwischen den Hauptprotagonisten (ala J.R. Ward) werden auch enttäuscht sein. Es kommt einfach keine „Atmosphäre“ auf, wie ich es von guten Hörbuchern/Büchern wie zum Beispiel der Anne Bishop-Schwarze Juwelen-Reihe oder L.K. Hamiltons-Anita Blake-Serie kenne.
Oft uninteressante Beschreibungen belangloser Polizeiarbeit, verwirrende, nicht nachvollziehbare Themenwechsel bei Dialogen langweilen den Leser. Die Welt der Lupi wird dem Leser auf wenig inspirierte Art und Weise, durch belehrende Erklärungen, die als Dialoge getarnt sind, näher gebracht. Dabei wirken sie aber eher aufgesetzt und nehmen der Story, die sowieso sehr langsam in Fahrt kommt (gilt für den Mordfall, genauso wie für die „Romanze“) die Spannung. Es kommt keine Magie/Funken/Zauber/Chemie zwischen den beiden Hauptprotagonisten zustande. Manches wirkt in meinen Augen sogar lächerlich (z.B. SEINE Beschreibung IHRER Haarfarbe: „Ihr Haar war so schwarz wie die Innenseite seiner Lider“). Die beiden sind so liebenswert dargestellt wie Wasserhähne. Man kann die Anziehungskraft, die die beiden angeblich aufeinander haben sollen, nicht nachzuvollziehen. Die Lupusmagie die wirkt, wird eher wie eine unangenehme Krankheit beschrieben.
Die Autorin streut zu früh, zu viele Andeutungen, anstatt die auftauchenden Fragen nach und nach durch interessante Handlung zu klären. Das Bestreben dadurch Spannung aufzubauen geht völlig fehl, denn es wirkt so plump und ungeschickt, dass man eher irritiert, als gespannt ist. Die Story hält keinen Vergleich mit anderen guten Werwolfromanen wie z.B. von Kelley Armstrong (Elena Michaels) und oder Patricia Briggs (Mercy Thompson) stand. Um den Leser zu fesseln reicht es nicht aus, einfach eine andere Bezeichnung für Werwolf (Lupus) zu wählen, wenn man keine interessante Story hat und keine Chemie zwischen den Hauptpersonen zaubern kann.
Um nicht nur Negatives aufzuzählen, will ich die interessante Gesellschaft der von Wilks geschaffenen Lupi-Welt, die Ansätze von Humor und die interessanten Nebencharaktere erwähnen, wie zum Beispiel die Schamanin Natti und der Werwolfzauberer Cullen oder die Katze Dirty Harry.
Noch ein paar Worte zum Sprecher. Der männliche Sprecher hat eine sehr interessante, zur Story passende Stimme, was in diesem Genre für willkommene Abwechslung sorgt. Leider ist manches Mal der Wechsel der Erzählperspektiven oder der handelnden Personen, wegen mangelnder Pausen und Stimmvariation, nicht zu erkennen. Aber das liegt vermutlich nicht nur am Sprecher, besonders die fehlenden Pausen könnten vom ungünstigen Zusammenschnitt kommen.