Hier kann zu den Kapiteln 04 - 06 geschrieben werden.
'Odinshöh' - Kapitel 04 - 06
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Die drei Kapitel hatten es in sich.
Nachdem Jonna und Jandrik während eines Ausritts, der leider mit einem kleinen Unfall endete, ein wenig näher kamen, ist Jandrik nun, verständlicherweise, nach dem Termin beim Notar ganz schön sauer. Nachdem der Notar Tante Bettys Brief vorgelesen hat, scheint es ja doch so zu sein, dass sie ihr Verschwinden geplant hat - obwohl so richtig glauben kann ich das nicht. Da steckt doch bestimmt noch mehr dahinter. Aber warum schenkt sie Jonna Odinshöh und übergeht Jandrik? Eigentlich undankbar, denn er hat ja Odinshöh wieder in die schwarzen Zahlen gebracht.
Eine meiner Fragen, nämlich warum Jonna seit sechs Jahren nicht mehr nach Odinshöh gekommen ist, hat sich ja nun beantwortet. Dafür gibt es aber jede Menge neuer Fragen.
Was hat es mit der verfallenen Hütte auf sich? Ein Hund buddelt Löcher davor - Wotan vielleicht? Es wird ja sehr deutlich auf seine Buddelpfoten hingewiesen. Sucht er Tante Betty? Vielleicht hatte sie ja vor in Urlaub zu fahren, während Jandrik und Jonna sich wegen der Schenkung von Odinshöh an Jonna zusammenraufen müssen, und wurde dann doch entführt?
Wer schleicht da in der Nacht durch Odinshöh und erschreckt Jonna? Ich glaube ja nicht, dass das Bertil ist, sondern eher Dr. Engler, der ist mir extrem unsympathisch.
Und wohin ist Lukas Andersen vor sechs Jahren verschwunden - ich hoffe, wir erfahren das noch.
Hat vielleicht jemand, der doch die Nazizeit überlebt hat, etwas mit Tante Bettys Verschwinden zu tun.
Was ich nicht so ganz verstanden habe, ist die Geschichte mit Dorit und Lewis. Dient das nur als Grund, um Jonna wieder nach Hause zu bringen, damit sie den Anruf des Notars entgegen nehmen kann? Oder steckt da doch mehr dahinter?
Schnell mal weiterlesen ...
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@ Aschure
Ja, Dr. Engler – ich weiß auch nicht recht, was ich von dem halten soll... Sehr sympathisch kommt der ja wirklich nicht rüber. Welche Rolle spielt der in der Sache? Anscheinend will er ja wohl Bertil davon abhalten, mit Jonna zu reden - warum?Hier kommt noch mal der Tee zum Tragen - gesprächig macht er ja offenbar, auch wenn er kein Aphrodisiakum ist. Ich wiederhole daher meine Bitte vom vorigen Thread:
@ Gefion
Weißt Du zufällig, was genau das für eine Sorte ist?Mich wundert etwas, dass immer noch alle zu glauben scheinen, dass Tante Betty sich einfach so aus dem Staub gemacht hat. Auch wenn sie noch so spontan war – sie leitete das Heim, sie muss sich doch irgendwas dabei gedacht haben. Auch wenn jetzt klar wird, dass sie die Überraschung und die Schenkung geplant hat – andererseits hatte sie aber nach Horns Eindruck trotzdem vorher mit Jonna reden wollen – warum tat sie es dann doch nicht? Hat sie vielleicht jemand daran gehindert?
Ich bin von dieser Paulikowski-Geschichte nicht überzeugt. Wenn sie tatsächlich freiwillig verschwinden wollte, muss sie einen anderen Grund dafür gehabt haben? Welchen? Ist sie krank?@ Gefion
Wie genau klingt ein „eisgekühlter Vulkan“? Ich hab versucht, mir Jandrik so vorzustellen, aber es ist mir nicht gelungen, obwohl ich den Ausdruck total klasse finde!Weitere Fragen, die sich mir aufdrängen und die das Lesen so spannend machen:
Welche Ängste plagen Jonna, warum hat sie ihr Psychologiestudieum abgebrochen, was K-B damit zu tun und sein Selbstmord? Hat K-B Lukas ermordet? Oder war’s Jandrik? Egal wer – warum eigentlich?Bisher hab ich nicht die geringste Vorstellung davon, was da eigentlich damals passiert ist und wieso!!
Jandriks Alkoholproblem – hat(te) er wirklich eins? Bisher habe ich diesen Eindruck eigentlich nicht. Viel wichtiger die Frage: HAT er einen Abschluss? Ich möchte das schon gern glauben, sonst hätte Betty ihn wohl kaum nach Odinshöh geholt, oder? Apropos Jandrik: Ich werde nicht so recht schlau aus ihm. Er scheint in seinen Stimmungen ja sehr zu schwanken. Allerdings passt er da ganz gut zu Jonna...
Hier kommt jetzt eine Verbindung von Odinshöh zur tragischen Nazivergangenheit. Bin gespannt, was es damit auf sich hat – das hat ganz sicher mit der ganzen Geschichte zu tun und gibt der Sache eine sehr interessante Wendung!
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Habe nun Kapitel 4 und 5 beendet.
Auch ich frage mich, was diese Hütte auf sich hat!?
Wer buddelt da rum?
Aschure, wo du das schreibst... stimmt, es könnte wirklich Wotan gewesen sein, weil wie du ja sagst wurde auf seine schnmutzigen Pfötchen hingewiesen!Und was hatte nun die Verhaftung von Lewis auf sich? Ist er wirklich in ein Haus eingebrochen? Oder geht es doch um etwas anderes?
Die arme Jonna tut mir ja schon leid, dass Dorit so mit ihren eigenen Problemen beschäftigt ist, dass sie nicht mal die geschiente Hand bemerkt und dann noch der Brief wegen ihrem Mini!Das mit dem Notar hätte ich ja nun gar nicht gedacht, dass da noch so was kommt.
Das soll uns jetzt wohl glauben machen, dass sie wirklich freiwillig gegangen ist. ABer ich kann mir das irgendwie immer noch nicht recht vorstellen!? Sie hätte ihre ANgelegenheiten doch auch so klären können, von Angesicht zu Angesicht. Oder hat sie tatsächlich solche Angst vor Jandrik?Und wie der Volquardsen sie einlullt, von wegen "Wir machen ihnen das schön in Odinshöh". Also anscheinend wollen die meisten Jandrik loswerden. Aber wieso???
Huuu ich bin so gespannt wie es weiter geht
EDIT:
So Kapitel 6 hab ich durch.
Das hätte ich ja nicht gedahct mit Jandrik. Hat er wirklich kein abgeschlossenes Studium oder hat er doch woanders weiter studiert?
Und hat er wirklich ein Alkoholproblem? Kann ich mir momentan auch nicht vorstellen. Vielleicht war er wirklich betrunken aber das er richtig Alkoholiker ist kommt mir nicht so vor.Und wer hat Jonna verfolgt? ich glaube noch nicht so recht, dass es wirklich nur Bertil war Und hat der Dr. Engler etwas damit zu tun? Oder bin ich vollkommen auf dem Holzweg?
Und was ist jetzt am Ende des Kapitels schreckliches passiert? Muss gleich mal weiter lesen, bin ja so gespannt.
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Hallo!
Aschure und Sayuri: Zur Hütte und Wotan sag ich jetzt mal gar nix.
Und was Lewis betrifft, da könnte einem doch eigentlich auch die arme Dorit Leid tun? Oder? Nur so als Gedankenanregung ... Auf jeden Fall kommt da noch was nach mit Lewis, versprochen.
Was den Notar und Bettys Verfügung angeht - unverhofft kommt oft. Manches ist eben überhaupt nicht, wie es scheint. Oder doch? Hach, schon wieder muss ich schweigen.
Aber der gute alte Volquardsen hat seine Gründe, Jandrik zum Teufel zu wünschen, das immerhin offenbare ich hier jetzt mal.
Gründe für ihr Verhalten haben sie ja alle.Aschure : Fein, dass du Jandriks Ärger nachvollziehen kannst. Ich stelle es mir auch höchst ärgerlich vor, wenn einem gewissermaßen der Boden unter den Füßen weggezogen wird.
Zur Überlegung mit der Nazizeit ein Hinweis: Der Roman spielt im November 2007 und das nicht nur, weil ich ihn kurz danach geschrieben habe.
Corinna : Wie eisgekühlte Vulkane klingen, weiß man doch spätestens seit dem Ausbruch des Eiyafjellajökull. Vermutlich ist man dann besser nicht in der Nähe.
Dass du noch über die Hintergründe rätselst, gefällt mir ja sehr.Der Tee - ja nun... könnte es sein, dass die eine oder andere von euch Bedarf hat? Hoffentlich ist mein Geständnis jetzt dann keine riesige Enttäuschung: Ich habe von Tee absolut keine Ahnung, trinke nicht mal welchen aus kleinen Beutelchen. Was Dorit da gemixt hat, ist mir mindestens ebenso schleierhaft wie euch. Allerdings vermute ich, dass sowohl Jonna als auch Jandrik eindeutig nicht vom Tee beeinflusst wurden.
Zu Jandriks Stimmungsschwankungen - wie wäre der?
LG
Gefion -
Ja Dorit kann einem Leid tun.
Na wenn du sagst da kommt noch was, bin ich ja gespannt
Hatte auch nicht gedacht, dass das nur so ein Zwischending ist, weil das ergab irgenwie keinen Sinn. -
Also, die drei Kapitel haben es in sich.
Ich muss schon sagen, wenn man denkt, jetzt hat man eine Frage zu seiner Zufriedenheit beantwortet, warten schon wieder die nächsten auf einen und das mit einer Kontinuität, die erstaunlich ist.
Erst ein Reitunfall und Jonna trifft auf einen ehemaligen Mitstudenten von Jandrik. Seine Ausführungen sind hochinteressant. Jandrik als Alkoholiker und "Studiumshinschmeißer"? Dass er Alkoholiker ist, glaube ich nicht wirklich. Vielleicht hat er während des Studiums bisschen viel gefeiert, aber keinen Abschluss? Das wäre natürlich ein dolles Ding.
Ja und dann die Szene beim Notar. Das hätte ich nun gar nicht erwartet und ich glaube nicht nur die Figuren aus der Geschichte waren erstaunt, sondern auch wir Leser.
Die Hütte gibt mir auch zu denken. Hunde buddeln doch nur, um einen Knochen zu vergraben oder einen auszugraben, oder? Katzen buddeln um ihr Geschäft zu verstecken.
Jonna: Nun weiß ich endlich, warum sie ihr Praktikum geschmissen hat. Keine schöne Sache und augenscheinlich hat sie es nicht verarbeitet. Hoffentlich fällt ihr das nicht auf die Füße.
Dr. Engler und Jandrik, ich weiß nicht so recht, was ich von den beiden halten soll. Ich bin hin und her gerissen. Für beide steht viel auf dem Spiel und beide verhalten sich "verdächtig".
Bertil ist ein Bewohner, der sich mir noch nicht erschlossen hat, aber ich bleibe dran.
Ja und es gibt ein paar Wortschöpfungen, die ich genial finde bzw. Sätze.
1. staubtrockener Frieden
2. eisgekühlter Vulkan
3.Theune kratzt sich an den Truthahnlappen, die an seinen Hals baumeln.
4. ...tatsächlich enthielten ihre Gedanken weniger Fakten, als das Unsiversum Goldklumpen.Als gelungen empfinde ich die Einflechtungen der Vergangenheit von Einrichtungen für behinderte Menschen und wie mit ihnen umgegangen worden ist und welche Bezeichnungen im Wandel der Zeit standen.
Ich bin froh, das in der heutigen Zeit kranke Menschen und Menschen mit Behinderung, egal welcher Art, ein menschenwürdiges Leben führen können und nicht nur das, sondern auch ein Leben, wo versucht wird soviel Normalität wie möglich zu ermöglichen.
Viel zu leicht wird die Möglichkeit als unmöglich abgetan, dass jeder Mensch durch Krankheit, einen ungünstigen Verlauf einer Krankheit, Komplikationen oder Unfall selbst auf fremde Hilfe angewiesen sein könnte. Nicht jeder Behinderte ist dies von Geburt an.LG von Karla
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Zitat
Original von Aschure
Was ich nicht so ganz verstanden habe, ist die Geschichte mit Dorit und Lewis.
Das war schon heftig. Ruft Jonna zurück, damit sie Dorit beisteht und dann fragt sie nicht einmal danach, wie es in Odinshöh gewesen ist, im Gegenteil Jonna scheint Luft zu sein. Man könnte meinen, es erzählt jemand aus dem wahren Leben.
Liebe Gefion, ich hoffe, es ist nur deiner Fantasie entsprungen und nicht, dass du es erleben musstest. Das wäre ja schrecklich!
LG von Karla
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Original von Corinna
Bisher hab ich nicht die geringste Vorstellung davon, was da eigentlich damals passiert ist und wieso!!
Das beschäftigt mich auch und ich habe nicht den Hauch einer Vermutung. Die Fragen werden interessanter, die ich mir stelle und ich rate, wie eine Wilde. Nur sind meine Antworten alle nicht passend. Es macht mich richtig wuschig.
LG von Karla
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Original von gefion
Der Tee - ja nun... könnte es sein, dass die eine oder andere von euch Bedarf hat? Hoffentlich ist mein Geständnis jetzt dann keine riesige Enttäuschung: Ich habe von Tee absolut keine Ahnung, trinke nicht mal welchen aus kleinen Beutelchen. Was Dorit da gemixt hat, ist mir mindestens ebenso schleierhaft wie euch. Allerdings vermute ich, dass sowohl Jonna als auch Jandrik eindeutig nicht vom Tee beeinflusst wurden.
Ha ha, hab ich mir doch fast gedacht. Wenn es ein solches Rezept geben würde, dann wäre das Rezept goldwert und wahrscheinlilch ein echter Verkaufsschlager.
Mein Glückstee gibt es wirklich und er ist ein Gewürztee, ein sogenannter Yogitee.LG von Karla, die eine leidenschaftliche Teetrinkerin ist und Alpenveilchen liebt.
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Hallo Karla!
Du stellst dir ja mächtig viele Fragen, die ich dir leider hier jetzt nicht beantworten kann. Ich bin sicher, du hast Verständnis dafür. Du wirst ja alles selbst rausfinden, wenn du weiterliest.Zu den Heimbewohnern: Das war für mich ein durchaus diffiziles Thema. Schleswig ist bekannt für die Heime; ich habe natürlich auch Sekundärliteratur zu Rate gezogen, trotzdem ist man als Außenstehender ohne persönliche Erfahrung unsicher. Ich sehe es aber wie du, Karla. Und ich hoffe sehr, dass das auch im Roman rüberkommt, trotz Jandriks Plänen.
Das, was Jonna mit Dorit erlebt hat, habe ich in dieser konkreten Art natürlich nicht erlebt, aber ansatzweise ist es doch manchmal so: Man wird um Hilfe gebeten, lässt alles stehen und liegen, und dann kommt man an und das Problem des Hilfesuchenden hat sich längst aufgelöst. Man fühlt sich irgendwie ... überflüssig. Trotzdem denke ich, dass ich - und Jonna - immer wieder loseilen würden.
Und umgekehrt kann man ja auch Dorit nicht wirklich einen Vorwurf machen: Sie HAT großen Kummer.
Manchmal sind die Situationen halt vertrackt - eine gute Freundschaft übersteht sowas aber, denke ich.
Notfalls verschenkt man mal reuig eine hübsche Blume - sogar Alpenveilchen tun es da sicher.LG
Gefion -
Nachtrag:
Prima, dass dir meine Wortschöpfungen Spaß machen, Karla.LG
Gefion -
Zitat
Original von gefion
Zur Überlegung mit der Nazizeit ein Hinweis: Der Roman spielt im November 2007 und das nicht nur, weil ich ihn kurz danach geschrieben habe.Diese Frage hab ich mir tatsächlich das eine oder andere Mal gestellt und hab ein bisschen gerechnet mit verschiedenen Daten, wie was hinkommen könnte oder auch nicht. Hätte ich mal gleich das Nachwort gelesen!
ZitatOriginal von gefion
Corinna : Wie eisgekühlte Vulkane klingen, weiß man doch spätestens seit dem Ausbruch des Eiyafjellajökull. Vermutlich ist man dann besser nicht in der Nähe.Okay. Hast gewonnen! Ich stelle mir jetzt also Jandrik ascheüberstreut vor!
ZitatOriginal von gefion
Dass du noch über die Hintergründe rätselst, gefällt mir ja sehr.Ja, kann ich mir vorstellen!
ZitatOriginal von gefion
Der Tee - ja nun... könnte es sein, dass die eine oder andere von euch Bedarf hat? Hoffentlich ist mein Geständnis jetzt dann keine riesige Enttäuschung: Ich habe von Tee absolut keine Ahnung, trinke nicht mal welchen aus kleinen Beutelchen. Was Dorit da gemixt hat, ist mir mindestens ebenso schleierhaft wie euch.BETRUG!!!
So was aber auch. Hm, dann müssen wir wohl selbst ausprobieren, was da funktioniert! -
Zitat
Original von Karla
Das war schon heftig. Ruft Jonna zurück, damit sie Dorit beisteht und dann fragt sie nicht einmal danach, wie es in Odinshöh gewesen ist, im Gegenteil Jonna scheint Luft zu sein. Man könnte meinen, es erzählt jemand aus dem wahren Leben.
Liebe Gefion, ich hoffe, es ist nur deiner Fantasie entsprungen und nicht, dass du es erleben musstest. Das wäre ja schrecklich!
LG von Karla
Das habe ich auch so empfunden. Schöne Freundin!
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Zitat
Original von gefion
Zu den Heimbewohnern: Das war für mich ein durchaus diffiziles Thema. Schleswig ist bekannt für die Heime; ich habe natürlich auch Sekundärliteratur zu Rate gezogen, trotzdem ist man als Außenstehender ohne persönliche Erfahrung unsicher. Ich sehe es aber wie du, Karla. Und ich hoffe sehr, dass das auch im Roman rüberkommt, trotz Jandriks Plänen.Tut es. Und Jandriks (scheinbare?) Haltung hierzu ist ein Grund, warum ich ihn noch nicht wirklich ins Herz schließen kann.
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Corinna : Also bei Asche überm Haupt stelle ich mir eher jemanden mit grauen Haaren vor - von wegen: Hast du die Decke weiß gepinselt?
Oder derjenige, der dem Vulkan zu nahe kommt, der kriegt garantiert auch graue Haare - will mich jetzt nicht näher dazu hier äußern.Verrät das Nachwort zu viel? Hmmm... ich hoffe eigentlich nicht. Als Nachwort-Zuerst-Leserin habe ich versucht, darin nicht schon Entscheidendes zu verraten.
Mir war es aber sehr wichtig, mal dezent anzumerken, dass ich mit der städtebaulichen Entwicklung von Schleswig unzufrieden bin - im Grunde sogar extrem unzufrieden.Jandriks Haltung zu den Heimbewohnern ist nicht 'scheinbar', sondern wohl eher zwiespältig, so wie ich das beurteilen würde. Er möchte Kohle machen , hat gute Ideen, aber irgendwie sehr sympathische Klötze am Bein. Das bringt ihn dann manchmal echt zur Verzweiflung.
LG
Gefion -
Zitat
Original von gefion
Hallo Karla!
Du stellst dir ja mächtig viele Fragen, die ich dir leider hier jetzt nicht beantworten kann. Ich bin sicher, du hast Verständnis dafür. Du wirst ja alles selbst rausfinden, wenn du weiterliest.Zu den Heimbewohnern: Das war für mich ein durchaus diffiziles Thema. Schleswig ist bekannt für die Heime; ich habe natürlich auch Sekundärliteratur zu Rate gezogen, trotzdem ist man als Außenstehender ohne persönliche Erfahrung unsicher. Ich sehe es aber wie du, Karla. Und ich hoffe sehr, dass das auch im Roman rüberkommt, trotz Jandriks Plänen.
Das, was Jonna mit Dorit erlebt hat, habe ich in dieser konkreten Art natürlich nicht erlebt, aber ansatzweise ist es doch manchmal so: Man wird um Hilfe gebeten, lässt alles stehen und liegen, und dann kommt man an und das Problem des Hilfesuchenden hat sich längst aufgelöst. Man fühlt sich irgendwie ... überflüssig. Trotzdem denke ich, dass ich - und Jonna - immer wieder loseilen würden.
Und umgekehrt kann man ja auch Dorit nicht wirklich einen Vorwurf machen: Sie HAT großen Kummer.
Manchmal sind die Situationen halt vertrackt - eine gute Freundschaft übersteht sowas aber, denke ich.
Notfalls verschenkt man mal reuig eine hübsche Blume - sogar Alpenveilchen tun es da sicher.LG
GefionKlar habe ich viele Fragen und ich stelle sie in der Hoffnung, die Autorin verplappert sich.
Heim: Ja, trotz Jandriks Pläne, kommt das Thema richtig rüber. Auch wenn es jetzt komisch klingt, aber ich kann Jandrik sehr gut verstehen. Es ist schwierig mit solch einer Einrichtung schwarze Zahlen zu schreiben. Pflegekassen kürzen das Geld, Kosten explodieren usw. da ist es nicht einfach zu bestehen. Es ist auch so, dass man viel mehr für die Bewohner tun möchte, aber das liebe Geld einem enge Grenzen aufzeigt und es ist auch nicht so, dass man mal schnell einen Ausflug macht, weil das Wetter so schön ist. Tausend Dinge müssen beachtet werden z. B. steht mir für den Ausflug genügend Personal zur Verfügung? Habe ich nur Läufer oder auch Gehbehinderte dabei? Ist das Ausflugsziel dafür geeignet? Geht der Ausflug über eine Mahlzeit? Muss Med. oder Bedarfmed. mitgenommen werden? Sind Toilettengänge probelmlos möglich?
Ja und ein gemischte Klientel hat auch so seine Probleme.
Somit hast du ein sehr reales Bild aufgezeigt, wenn auch solch eine kleine Einrichtung sich im wahrem Leben keine zwei Ärzte leisten könnte, aber wünschen würde sich das jede Einrichtung. Warum sollte man sowas sich nicht in einem Roman wünschen bzw. haben? Die Idee hat mir jedenfalls gut gefallen.Stimmt, eine Freundschaft sollte das aushalten können, notfalls auch mit Alpenveilchen.
LG von Karla
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Karla, danke für deine Einblicke in die Realität!
Das mit den zwei Ärzten musste eben für den Plot sein - ich habe ja ein bisschen versucht, das so zu verbrämen, dass man es nachvollziehen kann.
Sicher ist dies einer der Punkte, an dem man als Autorin Konzessionen macht - will ich mich der Realität beugen oder pfeife ich drauf, weil meine Fiktion mir spannender erscheint? Ich neige wohl meistens zu Letzterem.LG
Gefion, die sich garantiert nicht verplappert -
Zitat
Original von gefion
Verrät das Nachwort zu viel? Hmmm... ich hoffe eigentlich nicht. Als Nachwort-Zuerst-Leserin habe ich versucht, darin nicht schon Entscheidendes zu verraten.Nein. Ich hatte bloß angefangen zu rechnen wegen möglicher Wilhelm-Sohn-Kandidaten - und da wäre es hilfreich gewesen, wenn ich gewusst hätte, wann der Roman spielt. Damit hätte ich vielleicht K-B ausgeschlossen.ZitatOriginal von gefion
Mir war es aber sehr wichtig, mal dezent anzumerken, dass ich mit der städtebaulichen Entwicklung von Schleswig unzufrieden bin - im Grunde sogar extrem unzufrieden.Das fand ich gut! Ich hoffe mir Dir, dass Schleswig gut entwickelt!
ZitatOriginal von gefion
Jandriks Haltung zu den Heimbewohnern ist nicht 'scheinbar', sondern wohl eher zwiespältig, so wie ich das beurteilen würde. Er möchte Kohle machen , hat gute Ideen, aber irgendwie sehr sympathische Klötze am Bein. Das bringt ihn dann manchmal echt zur Verzweiflung.Das war bei mir nicht so ganz eindeutig rübergekommen. Klar, wenn er es nur auf Kohle abgesehen hätte, dann hätte er die anderen Bewohner längst rausgeworfen - trotzdem schien mir sein Hauptaugenmerk tatsächlich auf einer großangelegten Umstrukturierung zu liegen. Aber wenn das nicht so ist, umso besser!
Edit:
@ Karla
Ja, das kann ich mir gut vorstellen - auch interessant, das mal von "innen" zu hören. Da hat Jandrik es wohl sicher nicht leicht... -
Ja, Karlas Anmerkungen haben es sicher gut getroffen - dass so ein Heim eben bei aller Menschenliebe Gewinn machen muss. In Odinshöhs Fall leben ja eine ganze Menge Menschen von diesem Heim, nicht nur die im Roman Genannten, sondern sicher auch noch weitere Betreuer und Therapeuten.
Was Schleswig betrifft - da sehe ich leider eher schwarz. Die Stadt hat eine schöne Substanz, doch an der wird systematisch genagt. Gerade in letzter Zeit hat sich hier wieder Einiges ereignet, das mich sehr bedauern lässt, im Nachwort nicht energischer aufgetreten zu sein.
Zum Glück hat Jonna meine wahren Ansichten ein bisschen mitteilen dürfen; etwa ihr Entsetzen über den Abriss einiger schöner alter Häuser.LG
Gefion