'Die Kameliendame' - Kapitel 01 - 10

  • Entweder trifft dieses Buch bei mir im Moment den richtigen Nerv oder es ist einfach der richtige Augenblick.
    Ich bin jetzt bei Kapitel 7 und bin begeistert. Das Buch hat mich sofort gefangen!


    Ich werde die Geschichte jetzt nicht zusammen fassen, denn so kompliziert ist sie nicht, auch nicht unübersichtlich. Vielmehr geht es um Gefühle, Erinnerungen, Schmerz und Tränen - wie ich so etwas liebe!


    Der Erzähler ist der Autor selbst. Gerade am Anfang des Romans weist er immer darauf hin, dass er selber noch sehr jung ist (das Buch erschien, als er 24 Jahre alt war) und wirbt darum, dass man ihn trotzdem doch ernst nehmen soll. Das gibt sich im weiteren Verlauf und macht ihn für mich sympathisch.


    Bis ins Kleinste beschreibt der Erzähler die Wohnung der toten Kurtisane Marguerite Gautier, Einrichtung, Gegenstände und die Sensationslüsternheit der feinen Gesellschaft, lässt sie in seiner Erinnerung wieder aufleben, aber richtig nahe kommt sie mir, als ihr Geliebter Armand Duval wieder auftaucht, selber krank vor Schmerz und Liebe und in sich nur den Wunsch, Marguerite nur einmal wiedersehen zu dürfen, was er auch schafft (und das ist wirklich erschütternd).


    Ich bin wirklich gespannt, wie es weiter geht.

  • Im Wartezimmer beim Arzt hab ich eben angefangen und bin auch ziemlich begeistert von Stil und Erzählweise.
    allerdings lungere ich noch im 4. Kapitel herum und habe mir noch keinen wirklichen Eindruck gemacht, worum es eigentlich gehen wird.
    Ein wenig überrascht bin ich über die zwar zeitgemäße Ausdrucksweise aber die, nun sagen wir mal offensichtlich modernen Ansichten des Autors.
    Vom Stil her gefällt mir das Buch bisher wesentlich besser, als die Musketiere.


    Danke Bettruheverordnung hab ich jetzt auch ordentlich Zeit zum Lesen und melde mich dann später wieder hier.

  • Gute Besserung, BJ :wave


    Zitat

    Original von Babyjane
    ...
    Ein wenig überrascht bin ich über die zwar zeitgemäße Ausdrucksweise aber die, nun sagen wir mal offensichtlich modernen Ansichten des Autors.
    Vom Stil her gefällt mir das Buch bisher wesentlich besser, als die Musketiere.
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    Das ist mir auch aufgefallen, allerdings kenne ich auch nicht wirklich Vergleichsliteratur aus diesen Jahren. Wiki meint aber, dass das Buch schon für viel Aufsehen gesorgt hat bei seinem Erscheinen.
    Irgendwann hört Dumas auch auf, auf seine Jugendlichkeit hinzuweisen und geht offen zum sanften Angriff über.
    Im 3. Kapitel sind mir seine in moralische Gedanken eingebetteten Kritiken an der Scheinheiligkeit der "feinen" Gesellschaft aufgefallen, die sich naserümpfend vom Schicksal der Kurtisanen z.B. abwenden. Alle denken, was bin ich gut, besser als diese da, und sind doch der eigentliche Grund dafür, dass es solche Damen wie Marguerite überhaupt erst gab.
    "Weshalb sollten wir strenger sein wollen als Christus?"


    Das gibts heute ja auch noch zur Genüge...


    Mit meiner Meinung zu Kapitel 6 :yikes warte ich mal noch, wenn du noch nicht so weit bist, BJ :wave

    - Freiheit, die den Himmel streift -

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  • Dass die Geschichte in der Ich-Form erzählt wird, gefällt mir ganz gut. Der Einstieg fällt mir dann immer gleich leichter, egal in welcher Epoche das Buch geschrieben wurde oder wie alt der Erzähler ist.


    Aber wow, gleich auf Seite 7 hat´s mich erstmal geschüttelt. Ich meine, Tapeten aus Leder? Uähxx.


    Das Buch wird mich wohl nicht dümmer machen, denn folgende Wörter habe ich bisher nachgeschlagen:
    -Korduan
    -Vidal (Zeichner)
    -Pendule
    -Karyatiden

    „An solchen Tagen legt man natürlich das Stück Torte auf die Sahneseite — neben den Teller.“


  • Diese Stoff- oder Lederbespannungen der Wände fand ich immer beeindruckend...und sie waren wohl auch ein Zeichen von Reichtum. :grin


    Hast du in deiner Ausgabe einen Anhang? Bei mir werden am Schluss Wörter und Namen oder Orte, die im Roman auftauchen, erklärt. Da stehen richtig interessante Sachen drin, wenn z.B. ein Name fällt und in den Anmerkungen darauf hingewiesen wird, dass das ein berühmtes Modegeschäft dieser Zeit ist :gruebel


    Auffällig ist auch, dass Dumas die meisten Namen, vor allem die der Liebhaber und von damen der Gesellschaft nur andeutet, also den Nachnamen nicht ausschreibt.
    Gab es damals schon Klagen vor Gericht zu befürchten? Sehr interessant!

  • Nein, ich habe keinen Anhang; nur ein Nachwort von Karl Quenzel, aber darin geht es hauptsächlich darum, dass Dumas anscheinend ziemlich niedergemacht wurde für seinen Roman und sein "Mitleid" mit den femme entretenue, obwohl auch berühmte(re) Dichter sich immer wieder mit Prostituierten auseinanderzusetzen pflegten oder ihnen gar Huldigung zukommen lassen haben.


    Dennoch; für diese Zeit ist das schon starker Tobak und ich kann mir die Aufschreie der Entrüstung so richtig vorstellen.
    Erstaunlich finde ich, dass diese "Damen" trotzdem so öffentlich an Bällen, Theatervorstellungen etc. teilnehmen konnten.


    Übrigens geht mir ein Gedanke nicht mehr aus dem Kopf: die wechselnden Farben der Kamelien. Ich assoziiere das mit der Menstruation, als Geheimzeichen sozusagen (rot: ich kann heute nicht, weiß: alles in Ordnung). Käme zeitlich ja ungefähr hin. Kann aber auch absoluter Blödsinn sein.

    „An solchen Tagen legt man natürlich das Stück Torte auf die Sahneseite — neben den Teller.“

  • Zitat

    Übrigens geht mir ein Gedanke nicht mehr aus dem Kopf: die wechselnden Farben der Kamelien. Ich assoziiere das mit der Menstruation, als Geheimzeichen sozusagen (rot: ich kann heute nicht, weiß: alles in Ordnung). Käme zeitlich ja ungefähr hin. Kann aber auch absoluter Blödsinn sein.


    Killerbienchen, soviel ich weiß, liegst du mit der Farbe der Kamelien schon richtig. Ich habe vor vielen Jahren eine alte Verfilmung gesehen und kann mich daran erinnern, dass damals so etwas erwähnt wurde. Die Farbe war ein geheimes Zeichen für die "Kunden".


    Ich bin noch nicht ganz durch mit dem Abschnitt, aber die Geschichte hat mich von Anfang an total gefesselt. Mit dem Roman selbst ist dies mein erster Kontakt, ich kannte eben bisher nur die uralte Verfilmung, an die ich mich nur noch vage erinnern kann, und die Oper "La Traviata" habe ich schon im Theater gesehen, sie soll ja nach dem Buch entstanden sein.
    A. Dumas der Sohn spricht mich mit seinem Schreibstil mehr an als Dumas der Ältere. Man merkt hier wohl schon stark, dass es sich um die nächst-jüngere Generation handelt. Außerdem finde ich das Thema auch sehr berührend. In der Handlung versteckt sich auch sehr viel Gesellschaftskritik, kein Wunder, dass es damals Probleme mit der Zensur gab.

  • Ich habe die Kamelienfarbe ebenfalls mit Menstruation assoziiert und mir gedacht, dass allein diese Andeutung den Roman zum Skandal machen würde, wenn es denn zutrifft.


    Die Lebensgeschichten "ausgehaltener Frauen", wie Dumas es formuliert, haben mich schon immer fasziniert, weil dieser "Beruf" schon mindestens seit den Römern existiert und weil die Zeitgenossen diese Frauen noch nie eindeutig einzuordnen wussten.
    Einerseits genossen die Damen Aufmerksamkeit (Geschenke und Prominenz), sie hatten teilweise enormen Einfluss auf die Politik (man denke an diverse französische Könige, deren oft Ehefrauen eher bescheiden im Hintergrund existierten während die Meträssen repräsentierten).
    Andererseits schaute man auf diese Frauen herab und lies sie fallen wie heiße Kartoffeln. Ein sehr unsicherer Status, vor allem wenn die jugendliche Schönheit verflogen ist/war. Dumas selbst schreibt, dass die Damen der Gesellschaft Marguerite wahrscheinlich um ihr ungehemmtes Leben beneideten, kein Wunder, dass sie ihren Tod desto hämischer begrüßten und sich die vergängliche Pracht ihrer Überbleibsel mit Neugier betrachteten.
    Ich glaube, auch heute schwankt die Gesellschaft zwischen Verachtung und Bewunderung.


    Im dritten Kapitel nennt der das Buch "Manon Lescaut". Das möchte ich irgendwann auch noch lesen. Ausserdem zitiert er noch andere Bücher, auch Fernande von Alexande Dumas. Ist das eine Hommage an seinen Vater?


    Die "echte" Liebe von Marguerite wird ja immer wieder mal in Frage gestellt. Das traut man einer Frau ihren Schlages offensichtlich nicht zu.


    Monsieur Duval leidet an einer häufigen Krankheit dieser Zeit: Nervenanfälle und Nervenkrisis. Er weint sogar gelegentlich. Seine Reue macht ihn mir sehr menschlich.


    Schön fand ich, als er beim zweiten Treffen gleich eifersüchtig Ansprüche keuchester Art an Marguerite stellt und sie ihn kurzerhand abfertigt (Kapitel 10).

  • Welche Ausgaben habt ihr eigentlich so?
    Ich frage nur wegen der Übersetzung. Bei mir ist nämlich alles sehr "eingedeutscht", Madame und Monsieur sind Herr und Frau und die femme entretenue heißt bei mir Margarete, dabei habe ich die ganze Zeit versucht, den Namen im Kopf französisch auszusprechen.


    Ich habe diese Ausgabe:

    „An solchen Tagen legt man natürlich das Stück Torte auf die Sahneseite — neben den Teller.“

  • Ich habe eine alte Ausgabe vom Bertelsmann-Verlag. Da gab es damals eine ganze Reihe diverser Klassiker, alle in blaues Kunstleder gebunden und mit Goldprägung. Ich habe schon einige Bände in meinem Regal und darum auch zu dieser Ausgabe gegriffen.
    Wenn man über den Link zum Amazon-Angebot geht, findet man dort ein Kunden-Foto, das leider hier im Thread nicht sichtbar ist.

  • Zitat

    Original von Liesbett
    ...
    Im dritten Kapitel nennt der das Buch "Manon Lescaut". Das möchte ich irgendwann auch noch lesen. Ausserdem zitiert er noch andere Bücher, auch Fernande von Alexande Dumas. Ist das eine Hommage an seinen Vater?
    ...


    Soviel ich weiß ,ist " Fernande" auch ein Roman über eine Kurtisane. Sicher aber auch eine Verneigung vor seinem Vater.
    Ich glaube, ich muss mich mal zum Verhältnis von Vater und Sohn zueinander belesen...


    Zitat

    Monsieur Duval leidet an einer häufigen Krankheit dieser Zeit: Nervenanfälle und Nervenkrisis. Er weint sogar gelegentlich. Seine Reue macht ihn mir sehr menschlich.
    ...


    Die jungen Edelleute von damals waren schon recht zart besaitet, wobei die Nervenkrisen bei den Damen wohl noch häufiger zu finden sind. Manchmal denke ich, solche Zustände gehörten damals zum guten Ton...

  • @ Killerbienchen
    ich habe diese Ausgabe, neu gekauft, denn ich hatte noch kein Exemplar dieses Romans. Übersetzt von Manuela Meßner, vollständige Ausgabe steht noch dabei.
    Bei mir sind Madame und Monsieur noch Madame und Monsieur! Bloß gut, das gefällt mir viel besser so.


    Zu den Kamelien: Im ersten Abschnitt werden auf diesbezügliche Fragen ja nur recht allgemeins Antworten gegeben, und ich glaube auch nicht, dass das noch konkreter ausgeführt wird.
    Ich meine auch, dass in der Verfilmung dazu etwas gesagt wurde, aber das ist JAAAHRE her...
    Mir ist es aber auch so im Gedächtnis geblieben, dass die Kamelien in der Tat so eine Art Ampel sind für die Verehrer, ob sie über Nacht bleiben dürfen oder ob die Dame unpässlich ist ;-)

  • Ich habe jetzt auch die ersten 9 Kapitel gelesen.
    Ich bin überrascht, wie gut mir das Buch gefällt.
    Da es ja zu den Klassikern gehört, freue ich mich, dass Dumas' Schreibstil so flüssig zu lesen ist.
    Auch die ausführlichen Beschreibungen gefallen mir sehr gut. Das Toilettenzimmer kann man sich so richtig vorstellen.
    Das 6. Kapitel fand ich bis jetzt das stärkste. Wie sehr muss er Margarete lieben, dass er diese Qual auf sich nimmt.
    Ich war übrigens schon mal beim Grab der "echten" Kameliendame in Paris. Ist aber schon fast 20 Jahr her. Ich muss die Bilder mal suchen. :gruebel

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Zitat

    Original von Regenfisch
    Ich habe jetzt auch die ersten 9 Kapitel gelesen.
    Ich bin überrascht, wie gut mir das Buch gefällt.
    Da es ja zu den Klassikern gehört, freue ich mich, dass Dumas' Schreibstil so flüssig zu lesen ist.
    Auch die ausführlichen Beschreibungen gefallen mir sehr gut. Das Toilettenzimmer kann man sich so richtig vorstellen.


    Überhaupt beschreibt Dumas sehr genau, nicht nur die Wohnung der Verstorbenen, auch die selbst, bis in alle kleinen Einzelheiten, Kleidung etc.
    Ich mag das!


    Zitat

    Das 6. Kapitel fand ich bis jetzt das stärkste. Wie sehr muss er Margarete lieben, dass er diese Qual auf sich nimmt...


    Das 6. Kapitel ist schon erschütternd, und ich meine mich an diese Szene auch aus dem Film zu erinnern, den ich als Jugendliche mal gesehen habe :yikes
    Schrecklich! Ich habe zwar bezweifelt, dass es Armand wirklich helfen wird, seine Geliebte noch einmal gesehen zu haben, aber es scheint zu funktionieren. Es ist so, als hätte ihm diese letzte Begegnung zum Abschließen und Frieden finden gefehlt. Schon erstaunlich.

  • Zitat

    Original von Regenfisch


    Das 6. Kapitel fand ich bis jetzt das stärkste. Wie sehr muss er Margarete lieben, dass er diese Qual auf sich nimmt...


    Zitat

    Original von Clare
    Das 6. Kapitel ist schon erschütternd, und ich meine mich an diese Szene auch aus dem Film zu erinnern, den ich als Jugendliche mal gesehen habe :yikes
    Schrecklich! Ich habe zwar bezweifelt, dass es Armand wirklich helfen wird, seine Geliebte noch einmal gesehen zu haben, aber es scheint zu funktionieren. Es ist so, als hätte ihm diese letzte Begegnung zum Abschließen und Frieden finden gefehlt. Schon erstaunlich.


    Dieses Kapitel hat mich auch sehr beeindruckt. Wie beschrieben, war der Anblick, der sich den Männern bot, nicht gerade schön. Wenn ich mich da hinein versetze, ich hätte danach erst recht keinen Frieden gefunden, sondern im Gegenteil, wohl schlimme Albträume bekommen. An diese Szene des Films habe ich so gar keine Erinnerung mehr, habe ich wohl verdrängt :rolleyes


    Beeindruckend finde ich, wie sich der Ich-Erzähler um Armand kümmert. Eigentlich ist er ja ein Außenstehender, der zufällig mit der Geschichte konfrontiert wird.

  • Zitat

    Original von Klusi
    ...
    Beeindruckend finde ich, wie sich der Ich-Erzähler um Armand kümmert. Eigentlich ist er ja ein Außenstehender, der zufällig mit der Geschichte konfrontiert wird.


    Das hat mich auch gewundert. Vielleicht hat er auch ein klein wenig die Geschichte hinter dem zusammenbrechenden, jungen Mann gewittert. Interessiert haben ihn die Geschehnisse um die Kameliendame ja schon bevor er Armand kennenlernt.
    Irgendwie hatten diese jungen Reichen ja auch nichts weiter zu tun, als ihre nerven zu pflegen, Freunde zu besuchen und Theater und die vom Vater ausgesetzte Rente gut durchzubringen. Da kommt doch eine Lebensrettung gerade recht...aber ich will ihm nicht Unrecht tun!

  • Zitat

    Original von Clare


    Das hat mich auch gewundert. Vielleicht hat er auch ein klein wenig die Geschichte hinter dem zusammenbrechenden, jungen Mann gewittert. Interessiert haben ihn die Geschehnisse um die Kameliendame ja schon bevor er Armand kennenlernt.
    Irgendwie hatten diese jungen Reichen ja auch nichts weiter zu tun, als ihre nerven zu pflegen, Freunde zu besuchen und Theater und die vom Vater ausgesetzte Rente gut durchzubringen. Da kommt doch eine Lebensrettung gerade recht...aber ich will ihm nicht Unrecht tun!


    Ich denke aber schon, dass es ein wenig so ist, wie du schreibst. Schon, dass er einen schönen Batzen Geld für ein Buch aus ihrem Nachlass hingelegt hat, fand ich verwunderlich, und dann schenkt er es einfach Armand, als wäre es gar nichts für ihn. Dumas hat für seine Geschichte wohl einfach einen Grund gesucht, um die beiden Männer miteinander bekannt zu machen, und dabei hat er gleichzeitig den Zeitgeist recht gut getroffen.

  • Zitat

    Original von Klusi
    ...
    Dumas hat für seine Geschichte wohl einfach einen Grund gesucht, um die beiden Männer miteinander bekannt zu machen, und dabei hat er gleichzeitig den Zeitgeist recht gut getroffen.


    Vielleicht war es so, dass Dumas die Geschichte der Kameliendame einer breiteren Öffentlichkeit erzählen wollte und sich deshalb hinter dem Ich-Erzähler "versteckt". Ich habe in Erinnerung, dass die Veröffentlichung damals so viel Aufsehen erregte, dass sie mehrmals verschoben werden musste.
    Interessant auch, dass er die eigentliche Geschichte Armand erzählen lässt.


    Im 10. Kapitel tut mir Armand so richtig leid. Er scheint Margarete verfallen zu sein. Sie sichert sich gleich ab falls sie seine Erwartungen nicht erfüllen kann...Das kann ja nicht gut gehen, oder?

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Zitat

    Original von Regenfisch


    Vielleicht war es so, dass Dumas die Geschichte der Kameliendame einer breiteren Öffentlichkeit erzählen wollte und sich deshalb hinter dem Ich-Erzähler "versteckt". Ich habe in Erinnerung, dass die Veröffentlichung damals so viel Aufsehen erregte, dass sie mehrmals verschoben werden musste.
    Interessant auch, dass er die eigentliche Geschichte Armand erzählen lässt.


    Im 10. Kapitel tut mir Armand so richtig leid. Er scheint Margarete verfallen zu sein. Sie sichert sich gleich ab falls sie seine Erwartungen nicht erfüllen kann...Das kann ja nicht gut gehen, oder?


    Das kann durchaus so sein, denn hinter seiner Geschichte steckt ja ein (zumindest zum Teil) wahres Schicksal. Vorbild für seine Kameliendame war ja Marie Duplessis, die Dumas selbst gekannt hat. Um seinen Roman ohne Skandal an die Öffentlichkeit zu bringen, musste er wohl einige "Winkelzüge" anwenden.