Bücher, die in Finnland spielen ...

  • Kurzbeschreibung
    Jaako ist Ingenieur in Helsinki und kann sich glücklich schätzen, nach langer Arbeitslosigkeit einen befristeten Job gefunden zu haben – und zwar bei der städtischen Kläranlage. Das ist wichtiger denn je, denn seine Ehe steht auf der Kippe. Er ist nun dafür zuständig, dass die Helsinkier Scheiße reibungslos die unterirdischen Rüttelsiebe passiert. Doch je mehr er sich engagiert in seinem Job und je mehr Zeit er unter der Erde verbringt, desto verrückter kommt ihm die moderne Welt mit ihren privaten und wirtschaftlichen Auswüchsen vor. Hat man ihn etwa absichtlich in die Kanalisation der Stadt verbannt?

  • Kurzbeschreibung
    Helsinki im Jahr 2005: Hagar Edith Wikström weiß noch nicht, dass dies der letzte idyllische Sommer in der Wohnsiedlung Kanaan sein wird. Sie arbeitet seit Jahren als Rundfunkjournalistin von Zuhause aus. Ihre Gewohnheit, Fenster, Höfe und Bewohner in ihrer Nachbarschaft zu beobachten, lässt sie in diesem Sommer Zeugin dramatischer Ereignisse werden, die in einem schaurigen Verbrechen gipfeln ...

  • Kurzbeschreibung
    Eine Stadt, in der es gärt, ist dieses Helsinki in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts. Auf das Trauma des finnischen Bürgerkriegs 1918, der einen Riss durch die Gesellschaft zieht, folgen die enthemmten zwanziger Jahre wie ein einziger langer Rausch. Nach den Kriegsgräueln prägen nun Jazz, Fußball, Schwindsucht, Hunger, Fotografie, Champagnerorgien, Prohibition, Tennis, Bubiköpfe und schimmelige Armeekasernen das Bild. Die unterschiedlichsten Menschen treffen sich in dieser Stadt, vereint in ihrer Sehnsucht nach Glück und Bedeutung in ihrem Leben: zum Beispiel der radikale Allu Kajander, der seine Sportlerkarriere opfert, um zur See zu fahren; der hasserfüllte Cedi Lilljehelm, der mit den Visionen der faschistischen Schwarzhemden sympathisiert; seine frivole Schwester Lucie mit ihrem unbändigen Freiheitswillen, die einen Hauch des dekadenten Paris in den Norden trägt und die Männer in Scharen anzieht; und nicht zuletzt der idealistische, hoch sensible Fotograf Eccu, der am Ende an der harschen Wirklichkeit scheitert. Doch bei allem Kampf, bei allem Scheitern und bei aller Bitterkeit gibt es auch hier, in diesen unruhigen Zeiten, die großen menschlichen Gesten, getragen von Liebe und Verständnis und Mitmenschlichkeit, die letztlich triumphieren.

  • Kurzbeschreibung
    Tante Elsie, die einen Schuss Erotik in die ländliche Kinderwelt trägt. Der Schiedsrichter, der aus persönlichen Gründen den fälligen Elfmeter am liebsten nicht pfeifen würde. Und der glücklose Rockgitarrist, der sich mit einem erfolgreichen Exkumpel herumschlagen muss. Kjell Westös Helden schlagen sich wacker auf den Feldern des Alltags, auch wenn sie nicht immer als Sieger aus ihren Kämpfen hervorgehen.

  • Kurzbeschreibung
    Die Helden in Rimminens "Tütenbierroman", drei Männer ohne Arbeit, aber mit viel Sinn für Müßiggang, treffen sich allmorgendlich an ihrem Stammkiosk. Mit ein paar Tassen Kaffee und dem einen oder anderen Bier versuchen sie, den Kater vom Vorabend zu besiegen, um dann zu ihren kleinen Streifzügen durch den Helsinkier Stadtteil Kallio aufzubrechen, jenen Stadtteil, den man auch aus Kaurismäkis Filmen kennt. Und ganz beiläufig entfaltet sich das ganze Spektrum gegenwärtigen urbanen Lebens.

  • Kurzbeschreibung
    Niemand kann so gut schweigen wie die Finnen. Niemand kann mehr trinken. Niemand hat schrägere Metal-Bands. Und niemand sonst erträgt so viel Kälte und Dunkelheit. Ausgerechnet nach Finnland hat es die rheinische Frohnatur Hermann verschlagen. Selbst nach vielen Jahren ist er dort noch immer nicht richtig angekommen, obwohl er inzwischen eine finnische Frau und zwei Kinder hat. Doch nun macht er Nägel mit Köpfen: In einem Sieben-Punkte-Programm will er endlich zum echten Finnen werden.

  • Kurzbeschreibung
    »Wenn Schnaps, Teer und Sauna nicht helfen, dann ist die Krankheit tödlich«, so ein finnisches Sprichwort. Die Sauna ist Finnlands bekanntestes Exportgut – gefolgt von Nokia-Handys und den Leningrad Cowboys. Finnland ist vor allem eins: intakte Natur; ein Paradies für Kanuten, Langläufer, Fliegenfischer und Hundeschlittenfahrer. Der Deutsche Roman Schatz, in Finnland ein Star, erklärt uns ein Land, das zu siebzig Prozent aus Wald besteht und dessen Bildungssystem Weltspitze ist. Ein Volk, das als wortkarg, skurril und dauermelancholisch gilt. Eine Sprache, die neben »Honigpfote« noch elf Wörter für »Bär« kennt, aber keins für »bitte«. Und eine Kultur, deren erste eigene Filmproduktion »Die Schwarzbrenner« hieß.

  • Kurzbeschreibung
    Zwischen Helsinki in der Mitternachtssonne und Polarnächten im Iglu aus Eis spannt Helge Sobik seine Lesereise, die ihn zu Schamanen, Rentierzüchtern und zum echten Weihnachtsmann führt. Sie erschließt ein faszinierendes Land am Rande Europas, in dem Mythen noch so viel Platz haben wie die einsamen Häuser an den Tausenden Seen.

  • Dieses hier kann ich empfehlen:


    Arto Paasilinna "Das Jahr des Hasen"


    Seine Arbeit ödet ihn an, seine Ehe ist schon seit Jahren eine Qual; der Journalist Vatanen schleppt sich von einem Tag zum nächsten. Bis ihm auf der Heimfahrt von einem seiner üblichen langweiligen Pressetermine ein junger Hase vors Auto hoppelt und Vatanens ehemals so hübsch geordnetes Leben zum Abenteuer wird. Ein wunderbar erzählter Roman in bester Paasilinna-Manier, todernst und urkomisch zugleich.

  • Dieses Buch, das schon 1959 geschrieben wurde, kann empfohlen werden:


    Männer wie Männer, Frauen wie Frauen - Marja-Liisa Vartio


    Originaltitel: Mies kuin mies, tyttö kuin tyttö


    Kurzbeschreibung:
    „Ich hätte gar nicht erst herkommen dürfen“, sagt die 18-jährige Leena. Aber da sitzt sie schon auf seinem Bett. Sie ist verliebt. „Ich hätte es nicht tun dürfen“, sagt er, ein verheirateter Straßenarbeiter, „die Verantwortung liegt bei mir“. Leena hätte so gern etwas gelernt, studiert, aber der Vater ließ sie nicht. Jetzt erwartet sie ein „Hurenbalg“. Aber während etwas innen wächst, wird sie nach außen stärker. Leena rebelliert, verlässt Dorf und Familie, sucht sich in der Stadt eine Stelle. Das macht sie nicht glücklich, aber doch freier und selbstbestimmter. Eine tausendmal erzählte Geschichte, aber wie Marja-Liisa Vartio diese Geschichte erzählt, ist unerhört. Mit Feingefühl und lyrischer Intensität beschreibt sie die Gefühlswelt einer jungen Frau, die sich selbst erst kennenlernen muss, um etwas aus ihrem Leben zu machen.

  • Mit kleine Abstrichen ist vielleicht auch Winterkrieg von Philip Teir erwähnenswert.


    Originaltitel: Vinterkriget


    Kurzbeschreibung:
    Der große Gesellschaftsroman aus Finnland: Ein zeitloses Bild derer, die alles haben und gerade deshalb nicht glücklich sein können.
    Max Paul ist Soziologe an der Universität von Helsinki und zugleich erfolgreicher Buchautor. Sein akademisches Steckenpferd sind Sexualität und Ehe – seine eigene Ehe jedoch funktioniert schon lange nicht mehr. Während Max und seine Ehefrau Katriina in eine immer tiefere Krise geraten, hadern auch ihre erwachsenen Töchter mit ihrem jeweiligen Lebensmodell: die Lehrerin und zweifache Mutter Helen genauso wie die Kunststudentin Eva, die mit knapp dreißig ihren Platz im Leben noch nicht gefunden hat. Als Eva eine Affäre mit ihrem Dozenten anfängt und Max eine mit einer jungen Journalistin, spitzt sich in einem kalten Winter in Helsinki die Situation der Familie Paul zu.
    Ein brillant erzählter, psychologisch raffinierter Gesellschaftsroman über eine globale Mittelschicht auf der Suche nach dem Lebenssinn, hin- und hergerissen zwischen dem Streben nach Unabhängigkeit und der Sehnsucht nach Sicherheit.

  • Ein Kommissar auf der Suche: nach einer unbekannten Toten, einer verschwundenen Geliebten und einem weinenden Mörder
    Der Mord an einer ohnehin todgeweihten Frau stellt die Polizei im finnischen Turku gleich vor mehrere Rätsel: Wer dringt in ein Krankenhaus ein, um eine namenlose Komapatientin zu töten? Und wieso hat der Mörder auf dem Bettlaken seine Tränen hinterlassen? Kimmo Joentaa soll den eigenartigen Mörder aufspüren. Doch der junge Polizist hat andere Sorgen: Larissa ist verschwunden, die einzige Frau, die ihm seit dem Tod seiner geliebten Sanna wieder etwas bedeutet hat. Und so macht sich Kimmo auf die Suche – nach einer unbekannten Toten, einer verschwundenen Geliebten und einem weinenden Mörde

  • „Ich muss von meinem Leben erzählen, das wird mir in letzter Zeit immer klarer. Wenn ich es nicht selbst tue, dann erzählt niemand davon“, sagt Elsa Ahlqvist kurz vor ihrem Tod. Was sie erzählt, wird das Leben ihrer Familie verändern, allen voran das ihrer Enkelin Anna. Denn Elsa entscheidet sich für die Wahrheit. Sie berichtet von dem schmerzhaften Ereignis, an dem sie beinahe zerbrochen wäre. Und Anna begreift, dass sie endlich ihr Leben angehen muss, weil sie allein dafür verantwortlich ist.

  • Kautokeino in Lappland am 10. Januar. Eine gletscherkalte Polarnacht. Morgen wird nach vierzig Tagen die Sonne wiedergeboren, zwischen 11.14 und 11.41 Uhr – und die Menschen atmen auf. Morgen aber wird es auch zu den spektakulärsten Verbrechen kommen, die Kommissar Klemet Nago von der samischen Polizei in der verschneiten Tundra je gesehen hat: Eine kostbare samische Trommel, Wahrzeichen des letzten Urvolks Europas, wird aus dem Museum gestohlen. Wenig später findet man den Rentierhirten Mattis brutal ermordet auf. Klemet und seine Partnerin Nina, frisch von der Polizeischule im Süden des Landes, ermitteln – und geraten in politische und menschliche Verwicklungen, die tief in die Geschichte Lapplands zurückreichen.

  • Leilas finnische Mutter ist zum Islam konvertiert. Seitdem interessiert sie sich nur noch für die korrekte Auslegung des Korans. Sogar Familienfotos sind verboten. Leilas Vater kommt aus dem Maghreb und ist selbst Muslim – aber dieser Fanatismus ist ihm viel zu anstrengend. Und ihre große Schwester Samira ist längst vor dieser verrückten Familie geflohen. Alleine ist es schwer für Leila, zu Hause den Verstand nicht zu verlieren. Dann wird Samira eines Tages schwer verletzt am Fuß einer Treppe gefunden. Ist sie gefallen? Oder wurde sie gestoßen? Leila versucht herauszufinden, was mit ihrer Schwester passiert ist. Das Leben zwischen den Kulturen ist gefährlich, besonders für Mädchen. Aber Leila weigert sich, Opfer zu sein. Asphaltengel ist einer der beeindruckendsten und hinreißendsten Romane seit langem.

  • Eleisa weiß nicht, dass sie ins Land der Vögel geraten ist. Sie will nur den majestätischen Falken fliegen sehen. Doch der Vogel kommt ihr so nah, dass sie nach ihm greifen kann. Dass er das missverstehen könnte, damit rechnet sie nicht. Und dass er dem Mädchen mit seinen Schnabelhieben das Augenlicht nimmt, das hat er nicht gewollt. Schuld an dem Unglück sind beide, entscheidet das Vogelgericht. Von nun an sollen sie durch eine Federkette verbunden sein. Aber es gibt eine Quelle, die den Zauber lösen kann. Um die zu finden, müssen sie sich gemeinsam auf die Suche begeben und lernen, die Eigenarten des anderen zu schätzen. Ein Kinderbuch für alle, die Tiere, Abenteuer und Magie lieben.

  • 1952 ist ein denkwürdiges Jahr in Finnland: In Helsinki findet die Olympiade statt, Coca-Cola kommt auf den Markt und die finnische Schönheitskönigin wird Miss Universum. Man sollte annehmen, dass in einem solchen Jahr selbst für die Familie Skrake – deren männliche Linie das Ungeschick gepachtet zu haben scheint – alles glatt laufen sollte. Weit gefehlt: Am Tag der feierlichen Cola-Parade kippt Werner Skrake versehentlich einen Laster der kostbaren Fracht um – sein Sohn Wiktor hat noch Jahre später mit der Familienschmach zu kämpfen …

  • Der Autor kommt aus meiner Heimat und ich durfte ihn schon öfter live erleben, wenn er seinen satirischen Jahresrückblick präsentiert. Genial! Das Buch muß sehr witzig sein, ich konnte damals leider krankheitsbedingt nicht zu einer geplanten Lesung :-(


    Nach einer wahren Begebenheit!!


    Info:


    Finnland. Da denkt jeder an Seen, Sauna, Mücken und Elche. Und eine verteufelt schwere Sprache. Aber wer sind die Menschen dort? Verschrobene Einzelgänger? Trinkfest und sangestüchtig? Bernd Gieseking bekommt einen Crashkurs. Weil sein Bruder sich in eine Finnin verliebt hat und seine Eltern ihn in seiner neuen Heimat besuchen wollen, bricht er zu einer Familienreise mit alten Eltern auf und fährt von Kutenhausen nach Lahti. Und das ist so skurril wie alltäglich, das ist aberwitzig und melancholisch schön. Die Geschichte auch eines Findens und sich Wiederfindens, wunderbar humorig und witzig erzählt von einem Routinier des Komischen, der aber eben auch durch alles durch muss: Karaoke und Sauna, Eltern und Elch, Wodka und Wald. Eine authentische Geschichte vom Reisen zu Rentieren – 3.800 km purer Lesespaß.


    »Ich mache in meinem langen Leben zunehmend die Erfahrung, dass man von Bernd Gieseking unbesehen alles lesen kann.« Harry Rowohlt

    ...der Sinn des Lebens kann nicht sein, am Ende die Wohnung aufgeräumt zu hinterlassen, oder?


    Elke Heidenreich


    BT

  • Mir hat der Erzählstil der Autorin total gut gefallen.



    Ulla-Lena Lundberg: Eis


    So etwas haben die windumtosten Örar-Inseln, ein Archipel abseits der Schiffsrouten zwischen Finnland und Schweden, noch nicht erlebt: Mit der Ankunft ihres neuen Pfarrers Petter Kummel Mitte der 1940er-Jahre bricht für die Inselbewohner eine ganz neue Ära an. Die Fischer und Bauern verfallen der optimistischen, aufgeklärten Ausstrahlung des jungen Pastors, seiner Frau Mona und ihrer kleinen Tochter Sanna ebenso schnell wie umgekehrt die Pfarrersfamilie dem rauen Charme der Landschaft und ihrer Gemeinde. Am liebsten möchten die Kummels für immer bleiben. Doch auf dem Meer und dem Eis, das im Winter die Kirchinsel mit den Höfen verbindet, herrschen unsichtbare, uralte Mächte, für deren Warnungen die Zugezogenen keinen Sinn zu haben scheinen...

  • Die finnische Autorin Riikka Pulkkinen kann erwähnt werden.


    Sie verfügt über einen guten Stil.


    Ich lese zur Zeit ihren Roman Die Ruhelose.


    Kurzbeschreibung:

    Zwei Frauen, zwei Generationen und die Frage: Wie weit gehen wir für die Liebe? Marie ist sechzehn. Anja dreiundfünfzig. Marie liebt zum ersten Mal, und doch kommt es ihr wie ein Ende vor. Sie ist mit einem verheirateten Lehrer zusammen, der sie nur ausnutzt. Anja liebt vielleicht zum letzten Mal. Ihr Mann ist dement und erkennt sie nicht mehr. Kann man jemanden lieben, der einen zerstört, oder jemanden, der nicht mehr er selbst ist? Ist der Tod immer das Ende oder manchmal eine Lösung? Riikka Pulkkinen erzählt vom Aufbrechen und Ankommen, von Idealen und Lebensentwürfen und von junger und alter Liebe.



    Über die Autorin:

    Riikka Pulkkinen, Jahrgang 1980, ist eine der erfolgreichsten jungen Autorinnen Finnlands. Wahr wurde für den wichtigsten finnischen Literaturpreis, den Finlandia-Preis, nominiert. Riikka Pulkkinen lebt in Helsinki in Südfinnland.


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