'Saigon - Berlin' - 2. Kapitel

  • Habe gerade das zweite Kapitel gelesen.


    Was mir gleich positiv aufgefallen ist - die Sätze sind mehr episch, nicht mehr so stakkatoartig wie im ersten Kapitel.


    Wunderschön und sehr bildhaft, die Beschreibung des Wasserpuppenspiels am Brunnen.


    In Kriegszeiten habe ich immer Mitleid mit den Frauen, die kaum eine Wahl haben, wenn sie sich und ihre Familien durchbringen wollen. Welche Frau prostituiert sich schon gerne???


    Bisher kann ich meine Kontakte mit Journalisten an einer Hand abzählen.
    Ich habe sie nur als aufdringlich und unhöflich kennen gelernt.
    (Irgendwie verständlich. Die können nicht warten, bis ich von mir aus erzähle. Die haben mir ein Mikro, bzw Kamera direkt vors Gesicht gehalten und mich mit Fragen bombadiert.)
    Aber dieser Journalist, den der Peter ablösen soll, ist im Vergleich dazu das reinste Axxxx (zensiert)


    :lache Soldaten, die auf ihren Helmen sitzen?
    Der Sinn dieses Verhaltens war mir gleich klar.
    Habe mal einen Film, bzw nur Ausschnitt aus einem Vietnamfilm, gesehen.
    Diese Schauspieler-Soldaten haben die Helme vorschriftsmäßig auf dem Kopf getragen. Dann kam Beschuß von unten.
    Im Film hat natürlich keiner einen Schuß in den Allerwertesten bekommen, aber ich habe mir das damals schon lebhaft vorstellen können :lache


    :wave

    Wenn mein Kopf auf ein Buch trifft, klingt es hohl. Das muß nicht immer am Buch liegen...
    (Georg Christoph Lichtenberg)

  • von Heike


    Habe gerade das zweite Kapitel gelesen.


    Was mir gleich positiv aufgefallen ist - die Sätze sind mehr episch, nicht mehr so stakkatoartig wie im ersten Kapitel.



    Ich habe versucht, auch sprachlich, eine Trennung zwischen der deutsch/deutschen Hektik und der kalkulierten Ruhe der Asiaten herzustellen.
    Das gefällt nicht jedem, der Romane gerne aus einem Guss liest. Aber meine sind nur in der Gesamtheit ein Guss.


    that's Hef

  • Der zweite Teil hat mir auch schon mal gut gefallen, obwohl dieses Thema für mich totales Neuland ist.


    Mir ist nicht klar, was Eppstein für ein Typ ist, ob man ihm trauen kann oder nicht. Woher bekommt er seine Informationen? Glaubt er wirklich, dass sein Sohn noch lebt oder will er eine Geheimdienstsache (welcher Art auch immer) durchziehen? Spontan finde ich ihn eigentlich sympatisch, auch wenn er den Eindruck erweckt, dass er mit Peter ein falsches Spiel spielt. Ich werde wohl einfach abwarten, was noch passiert.


    Kleiner Drache - das ist ja süss. Auch das Kennenlernen hat mir gut gefallen.
    Wie krass, dass die Frauen in dem Hotel bestimmen, wo es lang geht. Was für katastrophale Zustände dort herrschen. Wohl fühlen kann man sich dort bestimmt nicht.


    Der "Ausflug" zu den Soldaten war auch total heftig. Auch wenn es eigentlich nicht lustig ist, den Schuss in den Allerwertesten fand ich schon ein wenig .... amüsant. Wie fies, dass ihn keiner drauf hingewiesen hat, dass er sich auf seinen Helm setzen muss.


    Da ich so gut wie gar nichts über den Vietnamkrieg weiss, möchte ich gern wissen, ob ich mir noch mehr Informationen zusammensuchen muss um das Buch zu verstehen.



    Ich glaub ich bin blind, ich habe nichts gefunden :-( Ich wollte doch so gern das Wasserspiel sehen.


    Erstaunlicherweise gefällt mir das Buch immer noch sehr gut. Ich hätte mich direkt zur Leserunde anmelden sollen.

  • Zitat:
    Original von hef
    Zu gern würde ich das Wasserspiel wirklich einmal sehen


    unter www.ulla-buthe.de


    Bücher, Hef Buthe


    hat meine Frau einige Wasserpuppenspiele zusammengestellt..
    Auch gibt es dort einige Originalaufnahmen aus der Zeit zu sehen, vom Hotel etc.


    euer hef



    Ich glaub ich bin blind, ich habe nichts gefunden Ich wollte doch so gern das Wasserspiel sehen.



    Gehe auf www.ulla-buthe.de


    dort unter Bücher/ Hef


    dort läuft ein Film über das Spiel-
    Bei Filmende ist am unteren Rand eine Laufleiste mit weiteren Filmen zum Thema


    euer hef

  • Zitat

    Original von Beatrix


    Ist ja immer eine sehr beliebte Frage an alle Autoren in wieweit das Buch autobiographische Zuege traegt. Und gerade bei diesem Titel draengt sie sich geradezu auf. Moechtest du da etwas naeher drauf eingehen oder ist es ob der Spoiler vielleicht besser damit bis zum Schluss zu warten?


    Der Gedanke ist mir auch gekommen. Aber im Nachhinein soviel Detailgetreues, ohne es erlebt zu haben, kann kaum "zusammendichten".


    Was mich verunderte, daß die Vietnamesen ihren Alltag bestreiten, und sich vom Krieg nicht beirren lassen, trotz allen Leides.

    Gruss Hoffis :taenzchen
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    :lesend Der fünfte Tag - Jake Woodhouse
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  • Von Hoffis


    Was mich verunderte, daß die Vietnamesen ihren Alltag bestreiten, und sich vom Krieg nicht beirren lassen, trotz allen Leides


    Kennst du andere Kriegsgebiete, in der die Bevölkerung nicht versucht, ihren Alltag zu meistern, als sei nichts geschehen? :gruebel


    Anders ging es schon bei unseren Eltern im WK II. nicht. Sonst wirst du verrückt, worauf der Feind ja zielt. Klappt aber nicht immer :nono


    euer hef


  • Hallo Hef


    Stimmt, du hast recht. Ich bin - Gott sei Dank - Kriegs und Leidenslos aufgewachsen.


    Aber hab genügend von den Eltern und Großeltern mitbekommen, daß ich wirklich froh bin, daß es nicht anders war.

    Gruss Hoffis :taenzchen
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    :lesend Der fünfte Tag - Jake Woodhouse
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