Sturm am Horizont – Tracie Peterson

  • Verlag: Scm Hänssler
    368 Seiten
    2010 erschienen


    Originaltitel: The coming storm
    Übersetzung: Susanne Naumann und Sieglinde Denzel


    Zweiter Band der vierteiligen Serie Erben von Montana


    Kurzbeschreibung:
    Kurzbeschreibung
    Dianne hat in den Bergen von Montana ein Zuhause gefunden. Doch ein dunkler Schatten trübt das Glück: Ihr Verlobter Cole fällt bei einem Überfall Indianern in die Hände. Währenddessen muss auch Dianne stürmische Kämpfe bestehen: Ein anderer Mann wirbt um sie, und Krankheiten und Gefahren bedrohen ihre Freunde auf der Diamond Ranch.


    Über die Autorin:
    Tracie Petersons Herz schlägt für die raue Landschaft der Rocky Mountains, in denen sie auch wohnt. In ihrer Serie Erben von Montana setzt die Autorin von über 70 Romanen den Besiedlern dieses einzigartigen Gebirges ein eindrucksvolles Denkmal.


    www.traciepeterson.com


    Meine Meinung:
    Sturm am Horizont ist der zweite Teil der Reihe „Erben von Montana“ und setzt die Geschichte einer Familie, die nach dem amerikanischen Bürgerkrieg nach Montana ausgewandert ist, nahtlos fort. Deswegen ist es unbedingt sinnvoll, den ersten Teil zuvor auch zu lesen.


    Das Leben in Montana ist hart und rau, nicht nur für die Siedler, sondern auch für die Indianer, die trotz Widerstände mehr und mehr in Reservate gedrängt werden.
    Tracie Peterson beschreibt aber in erster Linie aus Sicht der Siedler. Kälte und Bären gefährden die Menschen, es wird aber auch die Schönheit der Natur und das einfache Leben betont.
    Dianne muss nach dem Tod ihres Onkels und in Abwesenheit ihres Verlobten die Ranch alleine führen und es gelingt ihr auch gut. Dennoch bleibt die Einsamkeit und die Ungewissheit, ob Cole je zu ihr zurückkehrt.
    Lukes mühsamer Weg zurück nach Montana wird in einem zweiten Handlungsstrang erzählt und genauso wie die Erlebnisse von Diannes Bruder, der als Soldat in der Armee dient, mit dem Schicksal der Indianer verknüpft. Tracie Peterson beschreibt die Krankheiten wie Pocken, die durch Decken von Weißen an die Indianer eingebracht werden, und auch ein Massaker der Soldaten bei einer Strafexpedition. Dabei wurden fast 200 wehrlose Indianer getötet, hauptsächlich Frauen und Kinder.
    Eine weitere Handlungsverzweigung zeigt Diannes zweiten Bruder, der nach langer Trennung auch den Weg zurückführt.
    Insgesamt werden fast 10 Jahre erzählt.


    Tracie Petersons Romane sind gut lesbar, aber der Realität verpflichtet. Damit zählen ihre Romane für mich zu den wichtigen Werken über die amerikanische Zeit Mitte bis Ende des 19.Jahrhunderts sowie Anfang des zwanzigsten. Auffällig an diesem Buch ist, dass relativ wenig religiöse Inhalte zu finden sind. Da wo es doch eingebunden wurde, ist es dezent und sinnvoll gemacht, zum Beispiel die Gewissenskrise, in der ein Soldat beim Massaker an die Indianer gerät oder ein latenter Rassismus gegen die Indianer, die pauschal als Heiden und rechtlos betrachtet werden. Wie die Autorin diese Themen behandelt ist überzeugend.


    Teil 2 der Reihe hat mir genauso gut gefallen wie der erste. Im Prinzip lesen sich die Teile zusammen wie ein lang angelegter Roman. Zwei weitere Teile werden folgen.


    ASIN/ISBN: 3775151435

  • Ich sehe es schon, diese Reihe muß ich mir auch noch zulegen. Danke für die Rezi. :-)


    Zitat

    Original von Herr Palomar
    (...) und auch ein Massaker der Soldaten bei einer Strafexpedition. Dabei wurden fast 200 wehrlose Indianer getötet, hauptsächlich Frauen und Kinder.


    Steht dabei, ob das fiktiv ist oder ein historisches Ereignis zugrunde liegt? Ich brauche sicherlich noch eine Weile, bis ich zu dem Buch komme, drum würde mich das schon mal vorab interessieren.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Danke für den Link! Das lief ja nach "bewährtem Muster" ab. Es empfiehlt sich i. d. R. nicht, genauere Berichte über solche Massaker zu lesen. Es ging meist ... heftig brutal zu.


    Ich sollte den Büchern doch bälder nähertreten, als eigentlich geplant.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")