Muss immer das Haustier dran glauben?

  • Zugegeben, ich bin schon einer Menge toter Tiere in Thrillern begegnet. Mir geht es wie Eska: begegnet mir ein Haustier im Roman, denke ich auch als erstes, das wird dran glauben müssen.
    Eine häufig vorkommende Begründung ist auch, dass Serienkiller mit dem Quälen und Töten von Tieren begonnen haben, bevor sie sich an Menschen heranwagen. Womit feststeht, dass ich mich nicht zum Serienkiller eigne :grin. Ich mag solche Szenen überhaupt nicht, je detaillierter die Schilderung, desto mehr nehme sie dem Auto übel. Und lese solche Bücher trotzdem gern.
    Bei meinem letzten Buch hatte ich ausnahmsweise mal Glück. Hund und Katze sind lebend davongekommen :-)

  • Also, bei mir ist es komischerweise so: ich kann alles ertragen, selbst wenn die Opfer ausgeweidet oder sonstwas werden, aber sobald ein armes Tier getötet wird, ist bei mir Schluss. Ich finde die Bücher sollten mit Warnhinweisen bedruckt werden, wie: "Achtung! Hier wird ein armes Tier gemeuchelt", oder so.


    Ich habe auch gerade die Szene aus "Blutlinie" von Cody macFadyen vor Augen. Brrr...

  • Zitat

    Original von buzzaldrin
    Ich glaube, ich habe bisher kein Buch gelesen, bei dem ein Haustier getötet wurde (zumindest erinnere ich mich nicht mehr) ... da scheine ich ja wirklich die falschen Bücher zu lesen. :wow


    Oder die richtigen :lache


    Mir wäre es bis jetzt auch nicht extrem aufgefallen :gruebel

  • Zitat

    Original von Jasmin87


    Das kann ich irgendwie verstehen. Ich finde Tierquälereien in Büchern auch viel grausamer als tote Menschen...


    :write
    Tote Menschen oder wo haargenau beschrieben wird wie ein Mensch getötet wird, lese ich gerne. Geht es dann um Tiere, dann :fetch

    :oha Lg Bellamissimo
    ~~~~~~~~~~~~~~
    Habent sua fata libelli- Bücher haben ihre Schicksale:pferd
    :lesend Der Fluch der Hebamme- Sabine Ebert
    Mit offenen Karten- Agatha Christie

  • Gutes Thema. Ich hasse es auch, wenn mir das begegnet. Als die Rowling im letzten Buch Hedwig meucheln ließ, war ich richtig, richtig böse. Warum die Eule? Was kann die Eule dafür? :rolleyes Zuletzt ist es mir bei Inge Löhnig begegnet. Mit Katzen hab ich ja das größte Problem, vielleicht weil ich da meine eigenen Gefühle am besten projizieren kann.


    Der Grund, warum es immer wieder kommt, ist aber vermutlich genau der: Es erzeugt so ein bitteres, flaues Gefühl beim Leser, weit mehr, wie einige hier schon geschrieben haben, als die ärgste Schockerfolterszene. Es wird also sicher bewusst eingesetzt. Unsere Haustiere sind der Inbegriff von Unschuld, Treue und Zärtlichkeit, und wenn so ein vertrauensvolles Tierchen vom bösen Killer gemeuchelt wird, dann ruft das Urängste wach. :yikes


    lg Claudia

  • Zitat

    Original von TheAlice
    Bei Büchern ist mir das höchstens 2-3 mal aufgefallen, bei Horrorfilmen sterben Haustiere aber wirklich gehäuft.


    - mußte stark überlegen und schließ ich mich da TheAlice an. In Filmen müssen Tiere doch eher dran glauben, sogar in dem ein oder anderen Kinderfilm. ?(

  • Zitat

    Original von Jasmin87
    Ich finde Tierquälereien in Büchern auch viel grausamer als tote Menschen...


    Liebe Tierfreunde,


    habt Ihr Euch mal überlegt, was mit den Tieren geschieht, wenn "ihre" Menschen sterben? OK, bei humanen Autoren landen Sie evtl dann als Haustier beim Cop (der den ganzen Tag auf Mörderjagd ist und abends eine halb verhungerte Katze in seiner Wohnung findet), in der Realität wandern wohl die meisten ins Tierasyl.


    Nicht falsch verstehen, ich bin selbstverständlich gegen jede Art von Tierquälerei, aber auch der Tod des Herrchen oder Frauchens ist imho immer eine Quälerei für die Tiere, selbst wenn ihnen physisch nichts getan wurde.


    Zur Eingangsfrage kann ich leider nichts beitragen, lese meistens nicht so blutrünstige Thriller, kann mich daher momentan nur an eine tote Katze erinnern.

    "Wie kann es sein, dass ausgerechnet diejenigen, die alles vernichten wollten, was gut ist an unserem Land, am eifrigsten die Nationalflagge schwenken?"
    (Winter der Welt, S. 239 - Ken Follett)

  • Mir ist das auch schon aufgefallen, daß ist ungefähr so, wie wenn man in einer Krimiserie einen bekannten Schauspieler in der Nebenrolle sieht. Entweder ist der dann die Leiche oder der Mörder.


    In vielen Filmen ist es auch immer wieder so, dass eine Kutsche oder ein Auto fast in einen Hühnerherde hineinplästert. :lache

  • Ich habe bisher nicht so darauf geachtet, aber wenn ich so darüber nachdenke, fallen mir schon einige Bücher ein, in denen die Haustiere "dran glauben müssen". Meistens als "letzte Warnung", oder aber, bei Hunden "um sie zum Schweigen zu bringen", bevor Herrchen oder Frauchen an der Reihe sind.


    Ich muss gestehen, ich leide da auch immer mit, mehr als bei menschlichen Opfern. Warum? Ich denke einerseits "rechnet" man mit menschlichen Opfern, davon geht man aus, wenn man einen Thriller liest, oft weist auch der Klappentext darauf hin. Tote Tiere sind dagegen eher eine böse Überraschung (bisher zumindest, vielleicht stelle ich mich nach diesem Thread eher darauf ein, was mit ihnen passiert).
    Zudem kommen mir dabei halt meine eigenen Haustiere in den Sinn, das ruft einen gewissen Schutzinstinkt in mir wach - Tiere sind unschuldig und (relativ) wehrlos, warum vergreift man sich an ihnen?


    Kein sehr schönes Stilmittel, finde ich...

  • Wenn so etwas richtig eingesetzt wird dann ist ein totes, sympatisches Tier ein deutlich höherer Schockeffekt als ein toter Mensch. Es kann sich nicht wehren (Sofern es kein Pittbull ist) und ist den meisten Menschen eher als freundliches Kuschelkissen mit Puls bekannt.
    Zudem erwartet man Tote Menschen. Die ist man als Thrillerleser eigentlich gewohnt und wenn es nen Kopfschuss gibt entrückt einem höchstens mal ein müdes Gähnen. Aber ein Tier... Das erwartet man nicht, das tut einem weh.

  • Mir ist das auch eher in Filmen aufgefallen, nichtmal unbedingt Horror-Filme, sondern generell passiert das oft.


    Wenn ich mich an

    erinnere.. wer den Film gesehen hat weiß vielleicht was ich meine. Das ging mir furchtbar nahe.
    Aber genauso eine Wirkung soll es ja haben auf den Leser/Zuschauer. Und in einem Film dieses Genres hat es auch irgendwie gepasst. Verwerflich finde ich es jetzt nicht gerade, sowas als "Stilmittel"zu benutzen.


    Vor allem wenn man sich vor Augen führt, dass in der Realität oft viel schlimmere Dinge mit Tieren getrieben werden, als den Hund zu erschlagen, damit man das Frauchen in Ruhe umlegen kann.

  • Zitat

    Original von Bouquineur

    Cody McFadyen, die Blutlinie. Da war auch so eine nette Szene drin...


    Irgendwo (Autorenecke?) habe ich mal gelesen, dass Tiere töten in Romanen eigentlich ein absolutes Don't ist, weil das Leser extrem übel nehmen. Tote Menschen sind ok. Tote Tiere nicht.


    Das mit dem Wuff fand ich extrem....armer Wuff.


    Genauso ist es. :grin

  • Zitat

    Original von sanja77
    Also, bei mir ist es komischerweise so: ich kann alles ertragen, selbst wenn die Opfer ausgeweidet oder sonstwas werden, aber sobald ein armes Tier getötet wird, ist bei mir Schluss. Ich finde die Bücher sollten mit Warnhinweisen bedruckt werden, wie: "Achtung! Hier wird ein armes Tier gemeuchelt", oder so.


    Ich habe auch gerade die Szene aus "Blutlinie" von Cody macFadyen vor Augen. Brrr...


    Das unterschreibe ich! :write
    Die Szene aus "Die Blutlinie" fand ich auch fürchterlich, wie auch die im zweiten Teil, dem "Todeskünstler"...da muss ich immer an die beiden Wuffis denken, die ich mal mein eigen nannte und mir sträubt sich praktisch das Gefieder beim lesen. *schüttel*

  • Zitat

    Original von Eskalina
    Angeregt durch eine Diskussion bei facebook, dachte ich, frage ich die Eulen mal, wie ihr es findet, dass in Thrillern oder Krimis so oft Haustierchen gemeuchelt werden?
    Es geht nicht um den Tierschutzgedanken, sondern um die Idee an sich.
    Hat ein Protagonist Hund, Katze, Maus, Meerschweinchen, darf man doch fast schon Wetten abschließen, dass sie zum Opfer werden, oder? :gruebel

    Das habe ich höchst selten gelesen...

    "Literatur ist die Verteidigung gegen die Angriffe des Lebens."


    "...if you don't know who I am - then maybe your best course would be to tread lightly."

  • Zitat

    Original von buzzaldrin
    Ich glaube, ich habe bisher kein Buch gelesen, bei dem ein Haustier getötet wurde (zumindest erinnere ich mich nicht mehr) ... da scheine ich ja wirklich die falschen Bücher zu lesen. :wow


    Ich ebenfalls. :wow

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)

  • Zitat

    Original von Blackie



    Oh nein, ich hab den Spoiler gelesen. Und ich lese das Buch bald. Ich will das nicht lesen.


    Kann man nicht mal das Auto demolieren oder andere wichtige Sachen zerschrotten, statt immer die armen Tiere töten zu müssen. :-(

  • Zitat

    Original von Karolina


    Oh nein, ich hab den Spoiler gelesen. Und ich lese das Buch bald. Ich will das nicht lesen.


    Kann man nicht mal das Auto demolieren oder andere wichtige Sachen zerschrotten, statt immer die armen Tiere töten zu müssen. :-(


    Sorry, Karolina, aber deswegen hatte ich ja den Spoiler gesetzt! *zerknirscht guck* Ich finde das Buch nach wie vor das Beste von ihm, aber über die Szenen mit den Hunden muss ich immer weglesen...