Muss immer das Haustier dran glauben?

  • Angeregt durch eine Diskussion bei facebook, dachte ich, frage ich die Eulen mal, wie ihr es findet, dass in Thrillern oder Krimis so oft Haustierchen gemeuchelt werden?
    Es geht nicht um den Tierschutzgedanken, sondern um die Idee an sich.
    Hat ein Protagonist Hund, Katze, Maus, Meerschweinchen, darf man doch fast schon Wetten abschließen, dass sie zum Opfer werden, oder? :gruebel

  • Naja, es ist eben ein "beliebtes" Mittel von manchen Autoren, um dem Protagonisten eine "letzte Warnung" zu übermitteln: Heute ist es "nur" Dein Tier - morgen glaubst DU dran...

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Zitat

    Original von DraperDoyle
    was liest denn du fürn Zeugs :yikes


    Cody McFadyen, die Blutlinie. Da war auch so eine nette Szene drin...


    Irgendwo (Autorenecke?) habe ich mal gelesen, dass Tiere töten in Romanen eigentlich ein absolutes Don't ist, weil das Leser extrem übel nehmen. Tote Menschen sind ok. Tote Tiere nicht.

  • Ich meine, Joy Fielding lässt in "Schau Dich nicht um" (oder war es doch ein anderes? :gruebel) den Kanarienvogel der Hauptperson umbringen. Eben als Warnsignal, dass es beim nächsten Mal den Menschen trifft.


    Auch meine ich mich erinnern zu können, dass das nicht gerade selten in Thrillern vorkommt. Damit soll deutlich gemacht werden, dass erst das Tier, dann der Mensch dran glauben muss. Leider fällt mir kein weiterer Titel ein. :gruebel

  • Zitat

    Original von Bouquineur


    Cody McFadyen, die Blutlinie. Da war auch so eine nette Szene drin...


    Das ist mir auch als erstes eingefallen.



    Zitat

    Original von Bouquineur
    Irgendwo (Autorenecke?) habe ich mal gelesen, dass Tiere töten in Romanen eigentlich ein absolutes Don't ist, weil das Leser extrem übel nehmen. Tote Menschen sind ok. Tote Tiere nicht.


    Das kann ich irgendwie verstehen. Ich finde Tierquälereien in Büchern auch viel grausamer als tote Menschen...

  • Auf den Thread hab ich ja gewartet. :lache


    Ja, das ist mir auch schon in einigen Thrillern aufgefallen. So im Gegensatz zu Hollywood, wo es ja zu den ungeschriebenen Gesetzen gehört, dass die Tiere überleben. Da springt der Hund schon mal 1/100000stel Sekunde bevor die Megaexplosion alles dahinrafft irgendwo in Sicherheit.


    Ich denke, das hat eine zweiseitige Funktion. Einerseits als Warnung für das potentielle Opfer, andererseits aber auch als Stilmittel des Autors um dem Leser noch mal ganz(!!!) deutlich zu machen, wie fies und gemein der Mörder ist, vergreift er sich doch an unschuldigen Tierchen die niemandem was getan haben. Der nächst-härtere Schritt wäre dann die Entführung der Kinder.

    „Furcht führt zu Wut, Wut führt zu Hass. Hass führt zu unsäglichem Leid.“

    - Meister Yoda

  • Zitat

    Original von Bouquineur
    Irgendwo (Autorenecke?) habe ich mal gelesen, dass Tiere töten in Romanen eigentlich ein absolutes Don't ist, weil das Leser extrem übel nehmen. Tote Menschen sind ok. Tote Tiere nicht.


    Ich kann viele Leute auch nicht leiden, aber das werde ich wohl nie verstehen :wow


    Edit meint, dass buzz natürlich die falschen Bücher liest (sonst könnte ich ihre Empfehlungen ja gleich abhaken ;-))

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von DraperDoyle ()

  • Zitat

    Original von buzzaldrin
    Ich glaube, ich habe bisher kein Buch gelesen, bei dem ein Haustier getötet wurde (zumindest erinnere ich mich nicht mehr) ... da scheine ich ja wirklich die falschen Bücher zu lesen. :wow


    Ich auch nicht. Komisch :gruebel

  • Bei Büchern ist mir das höchstens 2-3 mal aufgefallen, bei Horrorfilmen sterben Haustiere aber wirklich gehäuft.

    "I think too much. I think ahead. I think behind. I think sideways. I think it all. If it exists, I’ve fucking thought of it.''
    — Winona Ryder


  • Mir ist das auch schon aufgefallen. Und es trifft mich tatsächlich mehr, wenn ein Tier gequält wird als wenn ein Mensch Opfer einer Gewalttat wird. Ich habe mich auch schon oft gefragt, woran das wohl liegen mag. Ich meine, ich bin zwar sehr tierlieb, aber ich bin ja schließlich kein Misanthrop. Vielleicht ist das Tiere quälen für mich realer und dadurch bedrohlicher, bei den gequälten Menschen schaltet mein Gehirn wohl automatisch auf Fiktion um.

  • Zitat

    Original von Bouquineur
    Irgendwo (Autorenecke?) habe ich mal gelesen, dass Tiere töten in Romanen eigentlich ein absolutes Don't ist, weil das Leser extrem übel nehmen. Tote Menschen sind ok. Tote Tiere nicht.


    ja, stimmt irgendwo, Menschen können gemeuchelt werden, obwohl ich das zu blutig auch nicht mag, aber wenn das Haustier dran glauben muss, ist das nicht okay. Es gibt so bestimmte Erzählweisen in Thrillern, bzw vielleicht ist das vor allem bei bestimmten Unterarten des Thrillers sehr häufig, da weiß man schon bei der ersten Erwähnung des Haustiers, dass es wohl mal dran glauben muss. Und irgendwie ist mir das zu platt.

  • Doch ist so, weiß auch nicht - ich kann da durchaus Abstand haben, wenn irgendwelche Leute ermeuchelt werden (Ist ja nur ein Roman!). Aber wenn Tiere dran glauben müssen... mag ich das auch nicht. Verdirbt mir auch den Lesespaß - und kommt recht häufig vor.


    Mal so als Hobbypsychologin. Könnte es sein, daß man mit dem Tier, sofort seine eigenen Gefühle für sein eigenes Tier verbindet, hier auch eher die eigen Verlustängste zulässt. Seine eigenen Gefühle? - Wärend man bei einem simplen Mord an einer Prostituierten in Manhatten nicht unbedingt an seine Schwester/Frau/Mutter oder so denkt?

  • Zitat

    Original von Bouquineur


    Irgendwo (Autorenecke?) habe ich mal gelesen, dass Tiere töten in Romanen eigentlich ein absolutes Don't ist, weil das Leser extrem übel nehmen. Tote Menschen sind ok. Tote Tiere nicht.


    Das hatten wir doch neulich schon mal in dem "Fiktionale Brutalität vs. reale Brutalität" - Thread.
    Bei der Frage nach der Schmerzgrenze kam auffällig gehäuft die Antwort: Bei Gewalt gegen wehrlose Tiere. Das schien (gefühlt) noch schlimmer empfunden zu werden, als Gewalt gegen Kinder...


    Aber um bei Eskas Frage mitreden zu können, lese ich auch die falschen Bücher... :grin Nämlich lieber die weniger gewalttätige Fraktion.

  • Mir ist das auch schon öfter aufgefallen. Auch kommt es ja relativ häufig vor das wenn das Haustier nicht getötet wird, es zumindest gefoltert wird. Tote Tiere werden in Thrillern und Horrorromanen wirklich häufig eingesetzt wenn ich so darüber nachdenke :rolleyes

    :lesend
    Rachel Aaron - The Spirit Rebellion
    Patrick Rothfuss - Der Name des Windes
    Stefan Zweig - Sternstunden der Menschheit


  • genauso geht es mir auch. Ich weiß, dass dass nicht gut ist "besser der Mensch ist tot als das Tier" aber irgendwie fühle ich mehr mit den Tieren. Die können sich noch weniger wehren.


    Cody Mcfayden hat mich mit der Blutlinie echt geschockt, ich musste damals das Buch kurz weg legen. :-( Und das passiert mir nie!!