'Der Hypnotiseur' - Seiten 119 - 218

Ich habe inzwischen auch weitergelesen und diesen Teil (und auch dennächsten) schon hinter mit gelassen.

Meine Eindrücke finden sich bei den anderen schon wieder:

Zitat

Original von Nightflower
Aber mir ist aufgefallen, dass fast jede Hauptperson irgendein Problem hat...
Joona will immer Recht haben.
Erik ist abhängig von Tabletten.
Seine Frau wirft ihm Sachen vor, die nicht stimmen und vertraut ihm nicht mehr, obwohl sein Fremdgehen schon lange zurückliegt.
Benjamin scheint mir in so einer Art Trotzphase zu sein, er will nicht mit seinen Eltern reden.
von Josef brauchen wir ja gar nicht erst reden...

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Zitat

Original von SamtpfoteXL
Von den Figuren ist mir keine so richtig sympathisch, aber am schlimmsten finde ich wirklich Simone - sie lässt ja kein gutes Haar an Erik, alles macht er falsch.

Absolut! Ich kann mich immer noch nicht mit irgendeiner Figur identifizieren. Die sind mit durchweg unsympathis, Simone scheint mir weinerlich, Erik einfach nur sonderbar, Joona ist mir zu harsch und unfreundlich zu Teil...

Zitat

Original von Nightflower
Ich finde es krass, dass Josef seinen Verletzungen noch nicht erlegen ist. Die waren doch lebensgefährlich! Und dass er da laufen kann...
Er ist kalt und berechnend aber brutal. Daher glaube ich auch, dass er nicht Benjamin entführt hat.

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Original von SamtpfoteXL
Das Josef die Morde tatsächlich begangen hat und nicht nur unschuldiges Opfer war, hat mich überrascht - dass er dann aus dem Krankenhaus flieht fand ich angesichts seiner schweren Verletzungen nicht wirklich glaubwürdig. Die Brutalität, die er dabei an den Tag legt, hat mich schockiert.

Dito! Das fand ich wesentlich too much! Fast gestorben, hinterlässt überall Blutspuren, aber wandert mir nichts dir nichts aus dem Krankenhaus und noch weiter!

Zitat

Original von SamtpfoteXL
Insgesamt weiss ich noch nicht, was ich von dem Buch bisher halten soll - einerseits fesselt es mich sehr, Manches finde ich aber bei genauerem Nachdenken sehr überzeichnet.

So würde ich es auch bezeichnen...

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Original von SamtpfoteXL

Ja, die Darstellung fand ich auch nicht schlecht - und die Vorstellung, in so eine "Tretmühle" hineinzugeraten absolut grausig. Ich bin gespannt, ob Erik wieder den Weg zurück zur Normalität findet.

Ich stimme Euch zu. Ich meinte nur, wie schnell man da reinschlittern kann und es dann in Rufmord enden kann.

Nun habe auch ich diesen Abschnitt beendet. Das Buch hat wirklich Sogwirkung. Außerdem passiert nach wie vor so viel, aber ich habe mich an den Schreibstil gewöhnt.

Nicht nur die Medienschlacht hat mich schockiert - wie ich schon erwähnt habe - sondern es ging dann gleich weiter mit der Befragung von Josefs Schwester Evelyn. Was Evelyn und die anderen Familienmitglieser (laut Evelyns Erzählungen/Aussagen) durch Josef mitmachen mussten ist gar nicht zu beschreiben.

Auch ich bin der Meinung, dass Josef trotz seiner schweren fast tödlichen Verletzungen aus dem Krankenhaus fliehen kann, dabei einen Mord begeht, auf dem Friedhof einen Mann schwer verletzt und trotzdem immer wieder entwischt, ist schon erstaunlich. Ob er aber Benjamins Entführer ist, da bin ich mir nicht sicher.

Die Beschreibung der Verletzungen die den Opfern zugefügt wurden, besonders die Verletzungen der Mutter (ein Schnitt u. a. entlang der Kaiserschnittnarbe - hinzugefügt nach Eintritt des Todes), wie haßerfüllt muß der Täter gewesen sein.

Auch ich bin der Meinung, dass Erik Tablettensüchtig ist - ich weiß nur nicht, warum er süchtig wurde. Aber das wird bestimmt auch noch angeschnitten.

Ich mache mich nun ans Weiterlesen.

Viele Grüße

Wow, ihr habt viele Dinge geschrieben.

Zu Joona: Mir wundert, dass ihm sein "Hatte ich Recht?" so negativ ausgelegt wird. Immerhin gab es recht zu Anfang die Szene, in der der Staatsanwalt meinte, dass jemand zu ihm gesagt hat, er solle auf Joona hören, wenn dieser etwas sagt - weil er dann sicherlich stimmt. Darauf spielt Joona meiner Meinung nach an. Und ich kann verstehen, dass er es noch mal betont, denn ich Stelle mir nichts nerviger für ihn vor, als wenn er jedes Mal die Menschen um sich herum erst überzeugen muss von seinen Ideen. Wenn sein Umfeld erstmal akzeptiert hat, dass er vielleicht unkonventionell ist, aber einen guten Riecher hat, macht das seine Arbeit effektiver - Und rettet vielleicht leben.

Bei der Krone denke ich eigentlich, dass er einfach nur die Macke hat, sich dieses Bild immer wieder anzusehen (zur Abschalten oder Nachdenken, auf jeden Fall als Ort der Ruhe), immerhin wurde ihm sogar schon ein Stuhl bereit gestellt. Andere Menschen gehen immer in den gleichen Coffee-Shop und bestellen das gleiche Getränk dort. Oder lesen eine bestimmte Stelle in einem Buch.

Zu Erik und seiner Familie: Ich kann mich leider nur denjenigen anschließen, die von dem Ehedrama schwer genervt sind und sich weniger davon und mehr Haupthandlung wünschen. Mir ist keiner der drei sympathisch, selbst Benjamin finde ich extrem seltsam in seinen Reaktionen. Als würden die Autoren zwanghaft versuchen, einen "pupertierenden" Jugendlichen zu zeichnen, obwohl sie keine Ahnung haben, wie sich einer benimmt.

Dass Simone von einigen so verdammt und Erik geschützt wird, versteh ich nicht so ganz (Ich mag, wie gesagt, beide nicht). Ich denke, ich hätte bei einem Ehemann, der sich nur mit Tabletten am Laufen hält und dadurch irgendwie nicht wirklich da ist, schon längst die Koffer gepackt. Ich glaube, ich hätte mich auch enorm im Stich gelassen gefühlt, wenn ich meinen Mann mit meiner Sorge um eine Affäre anspreche und der Kerl einschläft, weil er mal wieder Tabletten genommen hat. Und es ist auch nicht so, als würde Erik danach großartig versuchen, das Ganze nochmal anzusprechen und zu klären.

Ob Eriks Tablettensucht einen tieferen Sinn haben muss, weiß ich nicht. Ich habe schon öfter gehört, dass das im Arztberuf leicht passieren kann mit dem Tablettenmissbrauch. Erst die Aufputschmittel, um wach zu bleiben. Dann die Schlaftabletten, um runterzukommen. Die Schmerzmittel, wenn man dann Kopfweh von den Schlaftabletten hat. Und schon beginnt eine Teufelsspirale ... Wachwerden, einschlafen, keine Schmerzen haben etc. - Alles auf "Pillendruck".

Der Szene mit dem Babyfoto hab ich gar keine größere Relevanz zugemessen. Jetzt bin ich gespannt, ob das wirklich noch bedeutsam wird.

Mich wundert, dass sich gar keiner zu der Szene mit dem Tatto-Studio geäußert hat. Mehrmals werden dort die Jugendlichen beschrieben, die das Mädchen über Kopf gehalten haben. Immer wieder fällt Simone auf, was diese für kalte Augen haben. - Gab es irgendwelche Experimente mit Kindern? Ist Josef nur eines von mehreren Kindern, dass nun kein Gewissen mehr hat und dafür umso brutaler ist? Ich kann mir einfach nicht vorstellen, dass die Aktion mit dem Mädchen im Kaufhaus keine Bewandtnis haben soll. Diese Szene fand ich nämlich mehr als merkwürdig.

Und nun zu meiner Vermutung:

Ich hab mir aus den Bemerkungen darüber, wer Erik wohl an die Presse verraten hat und den Vermutungen darüber, dass Josef nicht der Entführer ist, nun Folgendes zusammen gereimt:

- Welche Person hat medizinisches Know How?
- Wer hat Erik überhaupt ins Spiel gebracht?
- Wer hat darauf bestanden, dass Erik die Verantwortung übernimmt, wenn er die Hypnose macht?
- Wer wusste von der Hypnose und kann es an die Presse verraten haben?
- Wer könnte problemlos an Eriks Schlüssel gekommen sein?
- Wer weiß von Eriks Tablettenproblem?

Meine aktuelle Antwort: Wenn es wirklich in die Richtung läuft, bleibt für mich nur Daniella übrig, die Ärztin, die Josef behandelt hat.

So, jetzt komme ich auch mal zum Schreiben.

Ich kann mir nicht vorstellen, das Josef Benni entführt hat. Sollte das schon die Auflösung der Geschichte sein? Das wäre langweilig und zu einfach.

Die Beziehung Simone-Erik nimmt immer mehr Raum ein. Führt das wohin? Wird dann wohl, sonst wäre es zu detailliert beschrieben alles. Simone hat etwas unsympathisches. Andererseits stelle ich mir vor wie es ist an der Seite eines Mannes, der die meiste Zeit unter Rauschmitteln steht. Wird nicht prickelnd sein...

Sollte Benni nicht das leibliche Kind der beiden sein? Würde noch eine Wendung reinbringen. Vorstellbar wäre es.

Ansonsten mag ich den Schreibstil sehr. Unglaublich, wie süchtig das Buch macht.

Im Moment fehlt mir noch jegliche Ahnung, in welche Richtung es gehen könnte.

Zitat

Original von Hoffis
Daß Josef jedoch Benjamin entführt hat, glaube ich nicht. Da war doch der Vorfall mit dem Kühlschrank, die Nacht davor.
Auch die eingesetzten Medikamente und das Wissen darum, deutet nicht auf ihn.
Aber die Geschichte wird immer verwirrender... Bin doch gespannt, wie es weiter geht.

Ja, ich denke auch, dass damit Benjamin nichts zu tun hat.

Mich hat das Buch so richtig gepackt. Der von einigen erwähnte Lesesog ist bei mir voll angekommen.

Mir sind Joona und auch Erik sympathisch, mich nerven die privaten Probleme nicht ( ich hoffe allerdings schon, dass sich so manches noch aufklärt ) und auch sonst lese ich wohl über so kleine Ungereimtheiten eher hinweg.
Wie realistisch die Flucht von Josef aus dem Krankenhaus ist? Keine Ahnung. Kann ich nicht einschätzen, abenteuerlich klingt sie auf jeden Fall.
Ich denke auch nicht, dass er Benjamin entführt hat.

Irgendwie liegt der Zusammenhang in der Vergangenheit. Die ganzen Fragen:
Warum ist Erik tablettenabhängig?
Mit wem hat er Simone betrogen?
Spielt Daniella doch eine größere Rolle in der Geschichte?

Ich bin sehr gespannt.

Und ja, diese Stunde vor der Krone sehe ich so als eine Art Meditation an, hier holt sich Joona Kraft. Und das kann ja manchmal wohl auch länger dauern.

Tolles Buch, toller Schreibstil, mir gefällt es bis jetzt richtig gut.

Evylins Bericht, wie sie mit dem verhaltensgestörten Josef aufwächst, ist tragisch und wirklich nur mit Beklemmung zu hören. Kurzzeitig habe ich aber gezweifelt, ob man Evelyns Geschichte so glauben kann.
Ein wenig erinnert mich das Buch an die ersten Romane des isländischen Krimiautors Arnaldur Indridason. Der Vergleich ist nicht ganz stimmig, aber so ist mein Lese- bzw. Hörgefühl.

Eine weitere packende Passage ist die mit Josefs Flucht aus dem Krankenhaus, bei der er eine Krankenschwester mit dem Skalpell angreift. Ich denke nicht, dass die Krankenschwester überlebt.

Das Hörbuch fesselt mich schon, aber Darcy hat in diesem Abschnitt die Dialoge kritisiert und dem muss ich ansatzweise zustimmen. Viele Dialoge sind einfach überzogen und funktionieren für mich nicht. Das hätte man besser ausführen können, wenn es weniger Gespräche, dafür aber längere geben würde.
An diesem Aspekt leiden meiner Meinung nach die Szenen mit Erik und Simone. Es ist auch schwer, diese Hauptfiguren so richtig zu mögen. Sie schleppen alle einen Haufen Probleme mit sich herum und fühlen sich daher meistens mies.

Das Buch lebt von der Rätselhaftigkeit. Man hat das Gefühl, dass etwas nicht ganz so ist, wie es scheint. Es gilt noch einige Zusammenhänge zu verbinden und einiges passt bisher noch nicht zusammen. Ich bin gespannt, wie es sich auflösen wird.