Kühlfach zu vermieten - Jutta Profijt

  • • Taschenbuch: 304 Seiten
    • Verlag: Deutscher Taschenbuch Verlag (1. Dezember 2010)
    • Sprache: Deutsch
    • ISBN-10: 342321256X
    • ISBN-13: 978-3423212564
    • Größe und/oder Gewicht: 19 x 12 x 2,6 cm


    Zur Autorin (von Amazon)
    Jutta Profijt wurde 1967 in Ratingen geboren, ging nach dem Abitur ins Ausland und absolvierte Ausbildungen als Exportkauffrau und Übersetzerin. Sie arbeitete als Projektmanagerin im Export, später als freiberufliche Dozentin für Wirtschaftsenglisch und -französisch und Prüferin der IHK. Nach 5 Mönchengladbach-Krimis folgte 2009 der Wechsel zum Deutschen Taschenbuch Verlag (dtv) mit dem Krimi "Kühlfach 4", der für den Friedrich-Glauser-Preis 2010 in der Sparte Bester Kriminalroman nominiert wurde und als ebook monatelang auf der Bestsellerliste stand.


    Kurzbeschreibung (von Amazon)
    Eine Hitzewelle rollt über Köln. Die Leute sterben wie die Fliegen und die Stadt weiß nicht mehr, wohin mit den Leichen. Da hat der profitgierige neue Leiter des Rechtsmedizinischen Instituts eine folgenschwere Idee: Er will Kühlfächer an Bestattungsunternehmen vermieten. Ab sofort hält das Chaos Einzug in die sonst so geordnete Welt von Rechtsmediziner Dr. Martin Gänsewein: Unbefugte gehen am RMI ein und aus, Leichen oder Teile von ihnen verschwinden und dubiose Obduktionsbefunde bei anonymen Toten häufen sich. Daher beauftragt Martin den prollig-nervigen Geist Pascha, der Sache auf den Grund zu gehen. Das passt dem gerade gar nicht, wo er doch auf Liebespfaden wandelt ...


    Meine Meinung
    Erstaunlicherweise haben sich die Gags durch das Aufeinanderprallen von Paschas prolligen Weltanschauungen mit denen des Akademikers Dr. Martin Gänsewein auch im dritten Band nicht abgenutzt, jedenfalls nicht für mich.
    Die Beziehung der beiden hat sich weiterentwickelt, inzwischen irgendwie geprägt von liebevoller Nachsicht für die speziellen Eigenheiten des jeweils anderen. Zu den bereits bekannten und bewährten Protagonisten kommt hier u. a. der neue Chef des Rechtsmedizinischen Instituts, ein bemerkenswerter Typ, köstlich überzeichnet!


    Mir hat richtig gut gefallen, dass die Geschichte nicht nur auf Paschas krasse Sprüche reduziert wird, die einfach mega-cool sind :grin, sondern mit einem wirklich guten Krimiplot aufwartet, der nachvollziehbar und zufriedenstellend zu Ende geführt wird. Vielleicht ein bisschen schräg und überzeichnet, aber passend und gut! Entbehrlich fand ich persönlich "Paschas Wandeln auf den Liebespfaden", hat aber auch nicht dramatisch gestört. Einen besonderen Leckerbissen bildet der Epilog des Buches :lache!


    Man sollte eine besondere Vorliebe für makabren und morbiden Humor haben, andernfalls lieber die Finger vom Buch lassen. Deshalb die uneingeschränkte Leseempfehlung nur für diesen Personenkreis :grin
    Es ist eine Art Roman, der sicher eher polarisiert. Entweder man liebt es und lacht sich kringelig oder man rollt die Augen und fragt sich, wer wohl so einen Sch… liest und auch noch gut findet. Ich zähle absolut zur ersten Kategorie und habe mich wieder köstlich amüsiert und bestens unterhalten gefühlt.
    Von mir gibt es auch hier wieder 10 Punkte.

  • Durch die Hitzewelle werden auf Anweisung des neuen Chefs im Rechtsmedizinischen Institut in Köln die Kühlfächer an Bestattungsunternehmer vermietet. Es herrscht das totale Chaos im Institut und es gehen mysteriöse Dinge vor.


    Auch über das Privatleben des Rechtsmediziners Martin Gänsewein, das mal wieder empfindlich von Pascha gestört wird, erfährt man wieder das ein oder andere.
    Für mich aber liegen die Höhepunkte eindeutig in Paschas Sprache, über die ich so sehr lachen kann, dass diese Szenen nie langweilig werden.


    Kühlfach zu vermieten kann ich allen Pascha-Fans nur wärmstens empfehlen.
    Den dritten Teil der Reihe fand mich sogar noch einen Tick besser als die beiden Vorgänger.


    Zitat

    Original von Lumos
    Einen besonderen Leckerbissen bildet der Epilog des Buches :lache!


    Auch ich habe bei dem Epilog sehr gelacht. :lache


    Von mir ebenfalls 10 Punkte.

  • Pascha ist wieder da – und ein Technokrat vermietet die Kühlfächer der Rechtsmedizin an Bestattungsunternehmen, da Köln unter einer Hitzewelle leidet.


    Das Spiel zwischen Pascha, Dr. Martin Gänsewein und seiner Freundin Birgit geht in die 3. Runde und Martin steht wieder mal zwischen allen Stühlen.
    Leichen = Beweismaterial verschwinden dabei aus der Rechtsmedizin, Martin steht vor der Kündigung und Pascha muss es wider mal richten. Und dass, obwohl er hoffnungslos verliebt ist.


    Wieder überstrahlen die Dialoge zwischen Martin und Pascha, wie gewohnt, die eigentliche Krimihandlung. Trotzdem ist sie, wie gewohnt, raffiniert gestrickt und aufgelöst. Wie gewohnt sind einige Hiebe auf unsere Gesellschaft und die ´, die sie hervorbringt, eingebaut.
    Herrlich sind, wie gewohnt die Wortspielereien und –schöpfungen, wie Netzhautpeitsche oder Glühlutscher.


    Das Highlight für mich war, dass Pascha als Autor auftritt und seine Erlebnisse mit Martin an einen Verlag verkauft, dessen Lektorin bereits heftig eingreift, wenn es mal wieder zu „prollig“ wird. Und der Epilog, der vieles plötzlich in ein neues Licht rückt.


    Der Roman ist „Gut, wie gewohnt“, wobei das „wie gewohnt“ mir eher als Nachteil vorkam. Vieles lässt mich nur noch leicht schmunzeln, da es einfach bekannt vorkommt. Während in Band 2 „Kühlfach nebenan“, durch die Nonne das ein oder andere unerwartet dazu kam, fehlen mir hier die Überraschung.


    Fazit: Gut, wie gewohnt, mit der Hoffnung, dass Pascha der „Klobürste“ für Teil 4 eine richtige Überraschung präsentiert.


    8 Punkte

    "Sie lesen?"
    "Seit der Grundschule, aber nur, wenn's keiner sieht."


    Geoffrey Wigham in "London Calling" von Finn Tomson

  • Meine Meinung: Es ist Sommer in der Stadt. Köln schwitzt und die Mitarbeiter der Gerichtsmedizin bekommen zu hohen Temperaturen und Umbaustress noch einen neuen Chef als Sahnehäubchen obendrauf. Da dieser eher den wirtschaftlichen Aspekten ihres Metiers zugetan ist, werden umgehend die überzähligen Kühlfächer an Bestatter vermietet und auch sonst dreht es sich alles bei dem "Sparschwein", wie er genannt wird, nur um Zahlen.


    Dr. Martin Gänsewein und sein Anhängsel Pascha, der nervige Geist eines ehemaligen Autoknackers, haben es nun nicht nur mit dem ständigen Kommen und Gehen fremder Leute in ihren sonst ruhigen Räumen zu tun, es verschwinden auch plötzlich Leichen. Und da an diesen Leichen etwas nicht stimmt, befürchtet Martin das Schlimmste, doch er wird bei seinen Ermittlungen massiv vom neuen Chef ausgebremst. Wieder einmal liegt es an dem zurzeit schwer verliebten Pascha, sich um die Nachforschungen zu kümmern, während Martin mit ganz anderen Problemen zu kämpfen hat...


    Es ist nun schon der dritte Fall für das ungewöhnliche Gespann Martin und Pascha und ich hatte mich sehr auf die beiden gefreut. Dass ich nicht enttäuscht werden würde, stand schon nach den ersten beiden Seiten fest.


    Die Dialoge zwischen den beiden völlig unterschiedlichen Charakteren sind einfach nur köstlich und Freunde schwarzen Humors kommen hier voll auf ihre Kosten.
    Ein Schwerpunkt in diesem Buch liegt auf der Arbeit in der Gerichtsmedizin und so klärt Pascha, der inzwischen schon fast zum Experten für die Arbeit am Obduktionstisch geworden ist, den Leser über einige blutige Details auf. Aufgrund seiner etwas prolligen Ausdrucksweise wird das sehr amüsant. Doch das Buch hat natürlich nicht nur lustige Seiten - nein, es wird ernst und auch ein wenig traurig, wenn der verliebte Pascha versucht, seine Angebetete auf sich aufmerksam zu machen. Für Spannung hat Jutta Profijt dann nebenbei auch noch gesorgt, denn natürlich will man unbedingt wissen, was es mit den verschwundenen Leichen auf sich hat und wem Martin und Pascha in ihrem Umfeld denn überhaupt noch trauen können.


    Für mich war das Buch wieder mal ein einziges Lesevergnügen und ich überlege schon, ob man die Autorin irgendwie bestechen könnte, damit sie sich beim Schreiben des nächsten Bandes etwas beeilt...


    Mein Fazit: Wer schräge Charaktere liebt, schwarzen Humor mag und an Geister glaubt, die mit Gerichtsmedizinern befreundet sind, der sollte sofort zugreifen, wenn er im Buchladen ein Cover mit einer wunderschönen "Röntgenhand" sieht. (Allerdings sollte er sich schon umsehen, ob er sich nicht in der Abteilung für medizinische Fachbücher befindet...)

  • Wer die ersten beiden Teile gelesen hat und begeistert ist von Pascha und Martin der sollte das auch lesen.
    Ich habe mich wieder köstlich amüsiert.
    Pascha hat ja schon so einige Sprüche drauf :lache
    Auch Martin und Birgit erleben wieder einiges.
    Pascha zeigt auch mal seine schnulzige Seite.
    Auch das hat mir gefallen.
    Chaos in der Gerichtsmedizin bei einer Hitzewelle.
    Kann ich nur empfehlen.
    Martin Und Pascha sind schon ein Paar :lache
    Da wird es nie langweilig.

  • Meine Meinung:
    Köln leidet unter der Sommerhitze und das Gerichtsmedizinische Institut muss sich mit den Umstrukturierungen, die der neue Leiter eingeführt hat, herumplagen.
    Noch immer schwebt Paschas Geist durch das Institut und macht Martin Gänsewein das Leben schwer.


    Die Krimihandlung ist okay und löst sich zum Ende hin sauber auf. Aber ich gebe zu, dass das für mich eher Nebensache war. Am stärksten ist das Buch immer in den Szenen zwischen Pascha und Martin. Ständig war ich gespannt, mit welchen Wortkreationen Pascha nun wieder aufwartet. Wer hätte gedacht, dass ich tatsächlich mal einen prolligen Kleinkriminellen in mein Herz schließen würde? Ich begleite Pascha nun schon bei seinem 3. Auftritt und, obwohl er tatsächlich manchmal Ansätze von Vernunft zu erkennen gibt, hat er nichts von seiner schnodderigen Nervigkeit verloren. Auch dieses Buch ist kurzweilig und amüsant zu lesen und der Epilog das Sahnehäubchen obendrauf.


    Ach ja: Ich finde es schade, dass es diesen 3. Teil der Pascha-Reihe nicht als Hörbuch geben wird. Ingo Naujoks hat die beiden Vorgänger genial gesprochen.

  • Ich fand das Buch einfach nur Klasse :-D


    Morbider Humor gepaart mit hammermässigen Wortkreationen -einfach genial.


    9 Punkte von mir.

    Büchereulen sind Listen-Fetischisten :chen


    Lesestatistik 2011:
    31 Bücher
    13924 Seiten
    2,58 Bücher / Monat

  • Meine Meinung


    Auch in diesem 3. Teil der Serie kopiert die Autorin nicht die Grundgeschichte. Martin bekommt einen neuen Chef, der ihm das Leben zur Hölle macht und eine glorreiche Idee hat: nicht genutzte Kühlfächer werden an Bestatter vermietet, die diese während der großen Hitzewelle gut gebrauchen können. Aber gleichzeitig gibt es einige seltsame Vorfälle in der Leichenhalle und Martin ist auf die Mithilfe von Pascha angewiesen, dem das jedoch nicht passt.


    Wie schon bei den vorherigen Krimis mit Pascha ist auch dieser amüsant und interessant zu lesen. Es gibt ein paar Wendungen, die ich so nicht vorausgeahnt hatte und die den Krimifall spannend machen. Besonders gefallen hat mir der Epilog und ich freue mich auf den nächsten Teil.