Herr Adamson – Urs Widmer

  • Verlag: Diogenes
    Broschiert: 200 Seiten
    Taschenbuchausgabe erschien November 2010


    Kurzbeschreibung:
    Es ist Freitag, der 22. Mai 2032. Einen Tag nach seinem vierundneunzigsten Geburtstag sitzt ein Mann in einem üppig blühenden Garten es ist der Paradiesgarten seiner Kindheit , neben sich einen Rekorder, und spricht seine Geschichte mit Herrn Adamson auf Band. Ein Buch über den Tod, erzählt in einer herzerwärmenden Heiterkeit.


    Über den Autor:
    Urs Widmer, geboren 1938 in Basel, studierte Germanistik, Romanistik und Geschichte in Basel, Montpellier und Paris. 1966 promovierte er mit einer Arbeit über die deutsche Nachkriegsprosa. Danach arbeitete er als Verlagslektor im Walter Verlag, Olten, und im Suhrkamp Verlag, Frankfurt. Heute lebt und arbeitet Urs Widmer als Schriftsteller in Zürich. Er ist verheiratet und hat eine Tochter. 2007 erhielt Urs Widmer den Friedrich-Hölderlin-Preis der deutschen Stadt Bad Homburg.


    Meine Meinung:
    Mit „Herr Adamson“ hat Urs Widmer einen sowohl ambitionierten, als auch leichten Roman vorgelegt, der auch für den Schweizer Buchpreis nominiert war. Es werden kleine Themen als auch große, wie dem Tod, abgehandelt. Das der Autor das nicht getragen schwer vorbringt, wie nahezu alle anderen Autoren der Weltliteratur, ist außergewöhnlich. Spielerisch beschreibt Urs Widmer die Erinnerungen seines 94jährigen Protagonisten an Ereignisse aus seiner Kindheit, als er den geisterhaften Herr Adamson traf. Mit ihm begibt er sich auf eine räumliche und zeitliche Reise schickt. Auch als Erwachsener lassen ihn die prägenden Erlebnisse nicht los. Überraschend ist, dass große Teile der späten Handlung im Südwesten der USA angelegt sind. Immer wieder sind die anfänglichen Passagen auch wichtig und schlüssig mit den folgenden.


    Die Leichtigkeit des Umgangs mit den schweren Themen birgt allerdings auch die Gefahr des einen oder anderen Kalauer, insbesondere in der harmlosen Selbstironie des Erzählers. Das zeigt sich aber zum Glück nicht in den entscheidenden Elementen. Deswegen hat mich das nicht weiter gestört.


    Jetzt kann der kritische Leser viel an Bedeutung und Symbolen in den Roman hineindeuten, zu Recht übrigens, siehe auch die Kritiken in den einschlägigen Zeitungen. Ich habe das nicht getan, sondern das Buch in seiner Leichtigkeit angenommen. Auch an der Oberfläche gelesen, bleibt „Herr Adamson“ ein lesenswertes Buch.