9 CDs
634 Minuten
ungekürzte Lesung
Sprecher Kevin T. Collins
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Kurzbeschreibung (von DAV)
Gentry ist eine makellose Kleinstadt. Doch der Schein trügt. Darunter liegt eine Welt der Schatten und des Zerfalls. Aus dieser Welt stammt Mackie Doyle. Vor 16 Jahren wurde er als Wechselbalg gegen ein menschliches Kind getauscht und kämpft seither um sein Überleben. Nicht bestimmt für die Welt der Menschen sucht Mackie nach seiner Identität und nach dem Geheimnis der verschwundenen Kinder von Gentry.
Zur Autorin
"Schweigt still die Nacht" ist der erste Roman von Brenna Yovanoff, die schon einige Kurzgeschichten in Zeitschriften veröffentlichte. Sie lebt in Denver, USA.
Zum Sprecher
Kevin T. Collins ist ein US-amerikanischer Schauspieler, der auf der Theaterbühne in New York auftrat, im Fernsehen u.a. in "Law & Order" (dt. "Die Aufrechten"), sowie im Kino u.a. in "Taking Woodstock". Außerdem ist er als Sprecher für Animefilme und Hörbücher tätig, wurde zwei Mal mit dem "AudioFile Earphones Award" ausgezeichnet.
Meine Meinung
Brenna Yovanoffs Erstling basiert auf einer originellen Idee: Wie würde ein Wechselbalg in der heutigen Welt zurecht kommen, in der die Menschen von Eisen umzingelt sind und die Bevölkerungsdichte viel höher ist als früher?
Der 16-jährige Mackie ist ein solches Wechselbalg und lebt solange er denken kann in Gentry (dt. "Adel, die Leute") unter Menschen. Sein Vater ist der Gemeindepfarrer und deshalb tun die Bewohner von Gentry so, als wäre Mackie einer von ihnen. Dabei kann er keinen geweihten Boden betreten ohne übelste Brandblasen zu bekommen, kein Eisen in seiner Nähe ertragen, am allerschlechtesten in Blut. Vor wenigen Wochen wurde die Schwester seiner Mitschülerin Tate entführt und jene Tate verfolgt ihn jetzt, erwartet von ihm die Rettung ihrer verschwunden Schwester. Das hat Mackie gerade noch gefehlt, denn er will doch nichts anderes als einfach unauffällig dazuzugehören...
Das Bestreben von Mackie, einfach zuzugehören zu können und die Schilderung des ungewöhnlichen Familienlebens (ein Haushalt fast frei von Eisen, Eltern, die ihren "Sohn" dazu erziehen mussten, möglichst unauffällig zu sein und ständig so tun als wäre alles ganz normal) sind einfühlsam und realistisch geschildert. Vor allem Mackies Schwester Emma ist liebevoll gezeichnet, in ihren Bemühungen um Mackies Wohlergehen.
Auch die Unterwelt namens Mayhem (dt. "Chaos") ist weitgehend überzeugend dargestellt, auch wenn die meisten ihrer Bewohner und deren Leben sehr blass bleiben. Einziger und großer Minuspunkt ist für mich, dass Mackie zu blauäugig ist, an einigen Stellen zu wenig neugierig für meinen Geschmack, anders als der Klappentext vermuten ließ und die Menschen in Gentry genauso unkritisch und passiv die regelmäßigen schrecklichen Ereignisse hinnehmen.
Kevin T. Collins liest den pubertierenden und entsprechend unsicheren, kratzbürstigen und oft wortkargen Mackie sehr einfühlsam, genau wie die anderen Figuren auch.
Fazit
Ein origineller Jugendroman, mit einer märchenhaft-düsteren Atmosphäre und weitgehend überzeugenden Hauptfiguren.