Wo die Bäume den Himmel berühren – Bernard Clavel

  • Originaltitel: Amarok
    Aus dem Französischen von Eliane Hagedorn und Barbara Reitz
    Verlag: Btb, 223 Seiten
    1987


    Kurzbeschreibung:
    Da, "wo die Bäume den Himmel berühren", erstreckt sich die kanadische Wildnis. Zwei Männer, vom Drang nach Freiheit besessen, nicht bereit, sich eines im Namen des Gesetzes begangenen Unrechts zu beugen, kämpfen dort ums Überleben. Von ihren Verfolgern immer weiter nach Norden getrieben, versuchen sie, der Naturgewalten Herr zu werden. Ohne ihren Begleiter, den klugen und treuen Wolfshund Amarok, wären sie verloren.


    Über den Autor:
    Bernard Clavel, Jahrgang 1923, veröffentlichte mehr als 50 Bücher, die in 20 Sprachen übersetzt wurden. Einige erhielten Auflagen von mehreren Millionen alleine in Frankreich. Er erhielt zahllose literarische Auszeichnungen, darunter den renomierten französischen Prix Concourt.


    Meine Meinung:
    Der Roman ist sicherlich nicht schlecht, aber leider wird aus der vielversprechenden Grundidee zu wenig gemacht. Der erfahrene 61jährige Trapper Raoul bringt seinen jungen Freund Timax durch die Wildnis Kanadas, nachdem Timax im Streit einen Serganten erschlagen hat. Raoul wird als Figur noch ganz gut entworfen, Timax bleibt hingegen blass. Er wird nie zu einer richtigen Hauptfigur.
    Besser wirkt da noch der Schlittenhund Amarok, der der Originalausgabe auch den Titel gibt. Die realistischen Hundebeschreibungen sind die Stärke des Romans. Auch die Naturbeschreibungen sind nicht schlecht.
    Die Fluchtgeschichte wird aber leider schon bald langweilig. Jedoch ist das Ende gelungen, wenn auch ein interessanter leicht zivilisationskritischer Ansatz unausgearbeitet bleibt. Man kann den Roman lesen ohne es zu bereuen, ein echtes Lesemuss ist er aber nicht. Aus der Schlichtheit des Stils entwächst diesmal keine Stärke. Vom Autor fand ich seinen Roman Abendläuten in diesem Punkt gelungener.