• Diesmal ist es mal kein TV-Krimi, mit dem uns Regisseur Dominik Graf ("Der Felsen", "Der Rote Kakadu") überrascht, sondern ein sensibles historisches Drama um den romantischen Dichter Clemens von Brentano und eine, durch Stigmata gekennzeichnete, Prophetin. Die intelligenten Dialoge zwischen dem, in einer Lebenskrise steckenden Dichter und der weisen Nonne stellen das Zentrum der Produktion dar und bieten eine interessante Auseinandersetzung mit Philosophie, Glauben und Politik an. So stellen das anspruchsvolle Schauspiel und die tiefgründigen Dialoge die eigentliche Stärke des Filmes dar, der keinesfalls historisch-antiquiert, sondern sehr aktuell wirkt. Dies liegt nicht bloß an der elektronischen Musik, die eine eigenwillige Verbindung mit dem historischen Kontext eingeht, sondern hauptsächlich an den diskutierten, weitgreifenden Themen. Fazit Nicht nur historisch interessant!


    Ich bin eher zufällig über den Film gestolpert und hab ihn gleich zuhause angesehen und muss sagen: Der Wahnsinn! Der Film beschäftigt sich mit allen großen Themen die man so in einer Sinnkrise erlebt.
    Besonders beeindruckt hat mich die Leistung von Misel Maticevic, den ich zuvor nur aus "Das Zimmermädchen und der Millionär" kannte. Denn aus seiner Sichtweise heraus entfaltet sich der Film. Man erlebt den Dichter nicht als Künstler sondern als selbstzweifelnden Menschen der versucht alle Brücken zu seinem alten Leben abzubrechen und sich in eine sehr leidenschaftliche (keinesfalls erotische) Beziehung zu der Nonne Anna Katharina Emmerick stürzt und ihre Visionen aufschreibt. Der Film erfindet kaum etwas hinzu, grenzt haber in manchen Sznen an das Fantastische aufgrund der Visionen der Nonne oder dem Laudanumkonsum des lungenkranken Brentano. Und dazu die Aufklärung ganz im preussischen Sinne um den religiösen Whan zu vertreiben.


    Also jeder der einen Politthriller, Glaubensbewegenden Film und biografisches Drama sehen will sollte sich diesen Film einmal ansehen.