Erschienen im Weltbild-Verlag als Taschenbuch, 2009
335 Seiten
4,95 Euro
Über das Buch
Die Antiquitätenhändlerin Claire macht eine unerwartete Erbschaft. In der alten Eichentruhe findet sie eine geheimnisvolle Dose. Als sie sie öffnet, steht vor ihr Cameron MacLeod aus den schottischen Highlands des 18. Jahrhunderts. Seine Ankunft in die Moderne gestaltet sich schwierig, doch schon bald kommen sie sich näher …
Über die Autorin
Sandy Blair wuchs in einer Kleinstadt in Neuengland auf und studierte an der Northeastern University in Boston. Als erfolgreiche Autorin ist sie in vielen Genres zu Hause, ihre besondere Liebe aber gehört Schottland, seinen Landschaften und vor allem seinen Menschen. Sandy Blair lebt mit ihrem Mann und ihren Kinder in Texas.
Meine Meinung
Normalerweise mache ich einen Bogen um Bücher, die mit dem Wort „Liebesroman“ angepriesen werden. Gegen etwas Liebe in einem Buch habe ich nichts, aber es soll sich bitte nicht alles nur um die Liebe drehen.
Warum ich mir „Ein Highlander zu Weihnachten“ gekauft habe, weiß ich nicht mehr, aber ich habe es gekauft und nun gelesen. Und ich bin begeistert – so muss ein Liebesroman sein, der mir gefällt. Natürlich etwas kitschig, aber vor allen Dingen muss die Geschichte eine Handlung haben, die nicht nur aus der Frage besteht, ob sie am Ende zusammenfinden werden. Sie darf etwas witzig sein – aber bitte nur Situationskomik –, sie darf mich zum ausgiebigen Heulen verleiten, etwas Erotik ist auch erwünscht, und die agierenden Figuren dürfen Ecken und Kanten haben, Menschen wie ich sein. Und sie muss ein Happy End haben. „Ein Highlander zu Weihnachten“ bietet mir all diese Punkte.
Sicherlich wird es nicht nur an den bereits genannten Punkten liegen, dass mir die Geschichte so nahe geht und mich so begeistert. Wir begleiten Claire in das verschneite Boston, kümmern uns um ihren Antiquitätenladen, besuchen Salem mit seinen Hexen – eine bezaubernde Gegend, so stelle ich sie mir vor. Außerdem ist immer wieder das Schottland der Vergangenheit im Gespräch – für mich als Schottlandliebhaberin, als geschichtlich und kulturell Interessierte ein Traum.
Anfangs haben mich noch die Einwürfe wie „hübsch“ oder „ansehnlich“, um Cameron zu beschreiben, etwas gestört, irgendwann habe ich sie allerdings gar nicht mehr als nervig empfunden. Claire habe ich sehr bald in mein Herz geschlossen – ich mag ihre Art und ihre Gedanken. Ja, und auch Cameron, den „wahnsinnig gut aussehenden Highlander“ mag ich sehr, aber garantiert nicht nur wegen seines Aussehens.
Genug Tränen hatte ich auf den letzten hundert Seiten auch zu vergießen – für süße, traurige Leseabende also genau das Richtige.
Ganz massiv gestört hat mich ein Punkt: Sandy Blair beschreibt die wenigen Sexszenen in diesem Buch (Es sind nur drei Szenen.) sehr liebevoll und weitgehend mit gewählten Worten. Warum sie dennoch drei in meinen Augen unpassende Worte (Ich zähle sie mal nicht auf …) verwendet hat, inmitten dieser süßen Szenen, verstehe ich beim besten Willen nicht …
Im Großen und Ganzen geht es in dieser Geschichte also nicht nur, sondern um viel mehr als nur die Liebe – es geht um die Familie, um ihren Verlust und den Verlust der Heimat, um das Zurechtfinden in einer neuen Welt.
Und wehe, mir kommt jetzt jemand mit „Das ist doch ein Highland-Rammler!“ – nö, ist es nicht. „Ein Highlander zu Weihnachten“ ist trotz seines Titels viel mehr als nur ein Highland-Rammler. Sechs Sterne für eine bezaubernde Weihnachtslektüre.
Das Buch gibt es leider nur bei Weltbild, daher ohne Cover - hier