HEF BUTHE und der mainstream

  • Hallo Hef,


    nun habe ich auch den Weg in das Forum gefunden. Dank dir. Hoffe, wir werden uns hier weiter so gut austauschen können wie die Jahre zuvor schon.


    Die Arbeit mit dir macht viel Spaß und ich habe schon sehr viel von dir lernen dürfen, was ich versuche, umzusetzen. Aber eigentlich weist du das ja. Konntest ja auch schon von mir was lesen und bewerten.


    Damals hat mir die Arbeit mit dir an 'Saigon - Berlin' viel Spaß gemacht und ich hoffe, es wird wieder einmal die Gelegenheit dazu geben.


    Liebe Grüße, Dein Nico

  • Hi Nico, schön dass du zu den Eulen gefunden hast. Das ist zwar nicht unbedingt der Fred, in dem sich neue Mitglieder vorstellen.
    Aber sei's drum...hef und der mainstream entschuldigt alles.


    Schau dich um. Für einen Neuling ist das alles anfangs sehr verwirrend. Aber die Eulen sind allesamt nette Vögel. Die Platzhirsche sind schon längst geschlachtet.


    Willkommen im Nest


    dein hef

  • Zu dieser Jahreszeit wird man ja ziemlich nachdenklich. Der Adventskalender hier zeigt es ja überdeutlich.


    Und ich habe mich auch gefragt, was bedeutet dir Weihnachten?
    Erstens werde ich demnächst 65 und somit Rentner und zweitens bin ich mal viele Weihnachten durchgegangen. So Jahrzehnt für Jahrzehnt zurück.
    Da bin ich 1973 hängen geblieben.
    Das Ergebnis ist, dass ich nicht viel von der Deutschen Weihnacht weiß. Nur eins ist mir in Erinnerung: Weihnachten 1973. Es war meine letztes Fest im Kreis meiner Familie. Danach wurde ich wieder nach Vietnam geschickt und war zwei Wochen später beim Vietcong in Gefangenschaft.


    Danach hatte ich in Deutschland keine Familie mehr und alle Leinen zu diesem Fest waren zwangsläufig gekappt. Danach gab es für mich das FEST nur noch als kitschige Leuchtreklame an Kaufhäusern und MALLS bei 30 Grad und 90% Luftfeuchtigkeit


    euer hef

  • Hallo Hef,


    mich hat dein Beitrag eben sehr berührt. Es gehen mir viele Fragen durch den Kopf: Was ist mit deiner Familie geworden? Wie ist es dir in Viatnam ergangen? Warum bist du so weit weg von Deutschland in Honkong, wenn du in einem asiatischen Land eigentlich so schlimme Erfahrung gemacht hast.
    Wenn ich an Weihnachten zurück denke, dann denke ich an meine Uroma, die hatte immer Heilig Abend Geburtstag und daran wir alle und das waren mindesten 20 Familienmitglieder im kleinen Wohnzimmer saßen und Kartoffelsalt und Würstchen aßen. Wie friedlich alles war und wie glücklich ich war mit so einer großen Familie gesegnet gewesen zu sein.
    1973 War ich gerade 5 Jahre alt und noch heute, auch wenn die Familie viel kleiner ist als früher, freue ich mich darauf, sie an Weihnachten in meine Arme zu schließen und bei ihr sein zu dürfen.
    Ich wünsche dir alles Gute.
    Sorry wegen der Fehler, aber ich bin gerade schrecklich am weinen.
    Gruß

    Fay
    Ein Roman ist wie der Bogen einer Geige und ihr Resonanzkörper wie die Seele des Lesers. (Stendhal)

  • Danke Hef,


    du hast ein bewegtes Leben hinter dir. Viele Fragen bleiben offen, so werde ich früher oder später vielleicht wirklich eines deiner Bücher lesen.


    Gruß

    Fay
    Ein Roman ist wie der Bogen einer Geige und ihr Resonanzkörper wie die Seele des Lesers. (Stendhal)

  • Fay


    ich habe im Buddhismus, besser beim Shingong gelernt, dass du dich entweder mitbewegst, dann hast du keinen Einfluss auf dein Leben, du schwimmst mit.
    Oder, du schwimmst mit, aber versuchtst aus dem Strom deine Nahrung zu fischen. Das bedeutet eine gehörige Anstrengung, da du dazu teilweise gegen den Strom schwimmen musst


    (Erklärung: Shingong, Hauptsitz das Kloster Koyasan in den Bergen von Osaka/Japan mischt den Buddhismus mit Konfuzianismus und Shintoismus)


    Es ist eine faszinierende Mischung, die mich nach den Kriegen aufgefangen hat. Die Mönche haben mir mein Leben gerettet, durch Zuhören, Geduld und einer ganz vorsichtigen Analyse meine Zustands...ich schreibe gerade darüber


    euer hef

  • Hallo Hef,


    ich habe momentan zu viel Angst vor deinen Büchern. Mein Schwager ist zurzeit in Afganistan, da meidet man derartige Literatur.


    Ich bin noch nie einen Mönch begegnet. Meine Familie hat in schweren Zeiten immer zusammen gehalten.


    Gruß

    Fay
    Ein Roman ist wie der Bogen einer Geige und ihr Resonanzkörper wie die Seele des Lesers. (Stendhal)


  • Meine Familie auch....die Mönche. Eine andere hatte ich nicht. Daher bin ich in Asien geblieben. Ich liebe Familien und habe noch z.Zt. Vietnams in eine Khmer Großfamilie geheiratet. Bautgabe...zwei Ochsen fürs Reisfeld. Daraus ist meine Tochter entstanden. Aber, auch das steht alles im Buch. The-Maria Rebecca, wie sie wirklich heißt, hat mir einige Probleme gemacht. Aber heute ist sie Managerin beim Hilton-Asia Konzern, und wenn ich richtig rechne :gruebel 42 Jahre alt


    euer hef

  • Hallo Hef,


    gut das dir die Möche deine Familie ersetzen konnten. Wir brauchen einen Halt auf Erden, weil wir sonst in den Himmel fliegen. :engel


    Und dann hättest du deinen Lesern nicht von deinem Leben erzählen können. Und wenn wir so etwas nicht weiter erzählen, gerät so eine Gräultat in Vergessenheit. Und nicht alles darf in Vergessenheit geraten!


    Schlaf gut

    Fay
    Ein Roman ist wie der Bogen einer Geige und ihr Resonanzkörper wie die Seele des Lesers. (Stendhal)


  • Danke Fay,


    Ich habe diesen Roman auch nur auf Drängen des Verlages geschrieben. Sonst hätte ich geschwiegen. Danach war ich froh, ihn zu Papier gebracht zu haben. Es ging mir weniger darum, etwas nur zu erzählen, sondern die Finger in eine amerikanische Wunde zu legen...und es ist authentisch, was ich erzähle, denn ich war eine der Wunden. Aber "nur" ein deutscher Reporter.
    Heute sagt man "embedded" eingebunden, gleich Linientreu. Gabs damals nicht. Sonst hättet ihr von Vietnam nur erfahren, dass es dort auch Menschen gibt.


    euer hef

  • Heute ist ein Tag/Nacht an dem ich erreicht habe, was selbst ich nicht für möglich gehalten habe......


    Ich habe das 65 Lebensjahr erreicht und sehe noch etwas von meiner Rente :chen


    Q.E.D. was beweist, dass auch ehem. Kriegsreporter mit Buddhistischer Gelassenheit fast unkaputtbar sind.


    Na ja, als Neuwagen gehe ich nicht mehr durch. Nichtmal als guter Gebrauchter. But...I'm still alive


    euer hef

  • Da das bereits Erwähnte Richtung e-Book im Geschnatter der anderen threads schon wieder untergegangen ist...mache ich's eben hier.


    Ich war heute im Verlag und habe mich über die Situation schlau gemacht. Und es tritt so ein, wie ich es schon prophezeiht hatte (sterben Bücher aus, hier im Forum)


    Ja, die gedruckten Bücher der U-Lit werden aussterben. Nicht sofort. Aber in spätestens zwei Jahren werden die verbliebenen Auflagen so gering und ca. 50% mehr kosten, damit sie sich überhaupt noch rechnen. (letztendlich kann kein Verlag mehr Interesse daran haben, noch bedrucktes Papier auf den Markt zu bringen)


    Das hat meine Gedanken bestärkt.....Liebe Leser, ab sofort wird es von mir keinerlei print mehr geben. Nur noch downloads.... :write :lesend


    Also, wer noch einen der letzten Peter Stösser, siehe Signatur als print haben möchte, soll sich beeilen.
    Als e-book wird er für alle Zeiten verfügbar sein.
    Das gilt aber nicht nur für meine Bücher. Das trifft jeden Autor in diesem Genre. Das print wird zum Luxusartikel


    euer hef

  • Aber siehst Du die Entwicklung nicht doch ein bisschen zu schwarz. Ich glaube zum Beispiel nicht, das sich die Verlage noch lange so aus der E-Book Branche raushalten. Sie müssen sich irgendetwas einfallen lassen, um ihre Bücher hier besser zu positionieren. Lange werden es die Low-Budget Bücher der Indieautoren nicht mehr so leicht haben. Irgendwann werden die Leser nach Qualität zu fairen Preisen verlangen. Durch die Chance der überlangen Leseprobe hat der Leser eine echte Chance Spreu vom Weizen zu trennen, bevor er ein Buch kauft.


    Trotzdem war auch für mich die Entscheidung, gleich mit E-Books anzufangen goldrichtig. Meine Bücher, meine Rechte, meine Ansprüche. Und es läuft ausgesprochen gut. :write. Bin heute Platz 165 bei Kindle Bezahlt-Bücher.


    Happy New Year an alle Eulen

  • ...ich sehe nichts schwarz, nur realistisch.
    Bei einem derzeitigen Vorlauf von vier Romanen, frage ich mich, wann die denn noch erscheinen sollen? Der Verlag beharrt auf jährl. Erscheinen wobei mein Verlag wohl der erste war, der parallel zum print ins e-book eingestiegen ist. Aber eben auch nur alle 12 Monate. Das muss schneller gehen, also mache ich es ersteinmal selber.
    D.h. ja nicht, dass es keine print mehr geben wird. Aber jetzt muss ich mal meine MS in die Öffentlichkeit bringen. Sonst sitzt meine Witwe eines Tages auf 20 unveröffentlichten HEFs


    Ich wünsche allen Eulen einen guten Rutsch in 2012.....und bleibt gesund :anbet


    euer hef

  • Wenn man als Autor so im Tagesprozess einer permanenten Schreibe ist, hat man seine ups und downs. Man kommt beim derzeitigen Projekt nicht so recht voran. Also weglegen und auf die Erleuchtung durch Aloisius und Manna warten.


    Dann nimmt man sich einen Thriller, der langsam als e-book fertig werden muss und staunt nur. Das Ding habe ich vor drei Jahren geschrieben und habe den nötigen Abstand. Was ich das lese ist mir so fremd, als habe das jemand anderer geschrieben....aber sauspannend.


    Die "Wolfspest" schickt den alten Prota Peter Stösser noch einmal ins Fegefeuer. Ob er das überlebt, kann ich allerdings nicht versprechen


    euer hef

  • erhalte eine interessante Statistik: 62 % meiner Leser sind weiblich.... :gruebel, ich hatte mit mehr gerechnet.


    Meine Leser, die den Hauptumsatz machen, sind über 50...schon wieder :gruebel


    Sollte :help :write leichter verständliche Bücher für jüngeres Publikum schreiben


    euer hef

  • Niemand glaube, dass ich nur positive Fanpost erhalte. Das ist zwar schön und schmeichelt der selbstzerstörerischen Autoren Seele.


    Aber die Kritiken sind manchmal interessanter und regen mich zum Nachdenken an.


    So bekomme ich von Lesern/innen häufig die Frage gestellt: Warum musst du immer so abgedrehte stories schreiben? Geht das nicht ein wenig gemütlicher, unkomplizierter zu. So, dass deine Bücher nicht in Arbeit beim Lesen ausarten?


    Hier meine Standardantwort: NEIN
    Wo HEF draufsteht, ist HEF drin. Und HEf schreibt über komplexe Zusammenhänge und versucht sie spannend, einfach und möglichst wahrheitsgemäß zu formulieren. Aber ich kann sie trotzdem nicht auf einen Gassenhauer reduzieren. Tatsachen bleiben Tatsachen, die ich als Grundtenor in eine story verarbeite.
    Also: Nein. Es bleibt, wie es ist. Das ist MEIN MAINSTREAM