Grabeshauch - Charlaine Harris

  • 318 Seiten
    Deutscher Taschenbuchverlag, Dezember 2010
    Originaltitel: Grave Secret
    Übersetzt von Christiane Burkhardt
    ISBN: 3423212683
    Preis: 8,95 Euro


    4. Teil der Serie um Harper Connelly


    Kurzbeschreibung
    Harper Connelly, die Tote aufspürende junge Frau, wird diesmal nicht nur mit einem geheimnisvollen Todesfall konfrontiert, sondern auch mit ihrer Vergangenheit. Während sie in Texas auftragsgemäß dem Tod eines reichen Patriarchen nachspürt, erfährt ihr scheinbarer Stiefbruder und Lebensgefährte Tolliver, dass sein Vater aus dem Gefängnis entlassen wurde. Harper fürchtet den manipulativen Mann, der sich wieder in ihr Leben drängt. Doch endlich wird das Geheimnis um ihre verschwundene Schwester Cameron gelüftet.


    Über den Autor
    Charlaine Harris hat zahlreiche Krimis sowie die Kult-Vampirserie um die gedankenlesende Kellnerin Sookie Stackhoues veröffentlicht. Sie lebt mit ihrer Familie in Arkansas.


    Meine Meinung
    „Grabeshauch“ ist der 4. Teil um Harper Connelly, welche Tote aufspüren kann, seit sie als Jugendliche von einem Blitz getroffen wurde. Die Geschichte wird wird wie gehabt in der Ich-Form von Harper erzählt und spielt einige Wochen nach den Ereignissen von „Ein eiskaltes Grab“, dem 3. Teil der Serie. Da sich die Figuren weiterentwickeln, sollte diese Serie möglichst chronologisch gelesen werden, auch wenn die Vergangenheit und die aktuellen Lebensverhältnisse der beiden Hauptfiguren Harper und Tolliver, ihrem Stiefbruder, erneut gut beschrieben werden.


    Der neue Fall führt nach Texas und ist ein recht spannender Fall. Aber auch mit Familienangelegenheiten müssen sich Harper und Tolliver beschäftigen: Tollivers Vater wird aus dem Gefängnis entlassen und möchte wieder Kontakt zu seinen Kindern. Teilweise tritt dadurch der Fall in den Hintergrund, der jedoch mit ihrer Familie mehr zu tun als sie dachten. Es gibt auch eine neue Spur zu der verschwundener Schwester Cameron.
    Einige Nebenfiguren aus früheren Bändern der Serie haben wieder Auftritte, was das Ganze abrundet. Es ist eine gelungene Mischung aus Krimi, Humor und Fantasie.


    Ich habe mich gut unterhalten gefühlt und warte gespannt auf einen weiteren Teil dieser Serie. Aber es könnte auch gut sein, dass die Serie um Harper mit „Grabeshauch“ endet. Auch sind im englischen Original noch keinen weiteren Bücher mit Harper veröffentlicht worden.
    Zudem werden als nächstes die Bände einer dritten Serie („Aurora Teagarden“) auf deutsch veröffentlicht, welche Charlaine Harris schon in den 1980er Jahren begann und bis jetzt 8 Bände umfasst. Der erste Teil dieser Serie, „Echte Morde“, soll im Mai 2011 bei Feder & Schwert erscheinen.

  • Für mich war das kein krönendes Ende einer Serie - wenn dieser Stil bleibt, bin ich auch mit ihrem Ende zufrieden und hoffe, dass Charlaine Harris mal wieder etwas in dieser Richtung schreibt, denn mit Sookie konnte ich mich so gar nicht anfreunden. Ich fand das Buch sogar ziemlich langweilig, denn die Gabe von Harper, die ja den Reiz der Serie ausmacht, kommt hier kaum zutrage. Es war eine endlose Wiederholung der früheren Lebensumstände der beiden, die zwar vorher meistens nur kurz angerissen wurden, in dieser Ausführlichkeit aber nicht nötig waren. Ständig wurden sich Gedanken über ihre Beziehung gemacht, die von allen als sonderbar erachtet wurde, dabei sind die beiden doch nun wirklich nicht blutsverwandt. Das Auftauchen von Tollivers Vater Matthew und sein Bruder Mark war interessant, besonders das Gewäsch von seinem Vater, der ständig um Vergebung bat. Der Fall selber rückte in den Hintergrund und entwickelte sich sowieso äußerst merkwürdig.


    Das Ende ging dann ratzfatz und war noch merkwürdiger, es schien, als ob der Autorin die Seiten ausgingen. Interessant war wirklich nur die Weiterentwicklung der Familie, aber davon war eindeutig zu viel und Spannung zu wenig. Die Verwicklungen kamen mir auch teilweise ziemlich haarsträubend und zu gewollt daher. Leider hat die Autorin hier ihr Potential nach dem starken 3. Band nicht genutzt - in dieser Form brauche ich keine weitere Bände mit Harper und Tolliver.


    Wer aber noch mehr in dieser Richtung lesen möchte, der sollte mal von Victoria Laurie die Bände über ihre Geisterjägerin M.J. Holliday lesen - ist so ähnlich, aber nicht ganz so düster und ernst wie hier.


    LG
    Patty

  • Harper und Tolliver führt ihr neuer Auftrag dieses Mal nach Dallas. Dadurch kommen sie ganz in die Nähe des Ortes, wo sie aufgewachsen sind und der traurige Erinnerungen an ihre Kindheit weckt. Hier verschwand vor acht Jahren Harpers Schwester Cameron und bis heute weiß niemand, was mit ihr passiert ist.
    Lizzie Joyce, eine reiche Rancherin, beauftragt Harper herauszufinden, wie ihr Großvater gestorben ist. Bei ihrem Besuch auf dem Friedhof stößt sie auf ein Familiengeheimnis und diese Entdeckung bringt sie selbst und Tolliver in tödliche Gefahr.
    Und wieso taucht ausgerechnet jetzt Tollivers Vater wieder auf und nimmt Kontakt zu seinem Sohn auf? Hat er sich nach seinem Gefängnisaufenthalt wirklich geändert und will mit seiner Familie reinen Tisch machen? Und ist es Zufall, dass die Polizei gerade jetzt einen Hinweis auf den Verbleib von Harpers Schwester Cameron bekommt? Ist sie vielleicht doch noch am Leben?


    Dies ist der vierte und wohl abschließende Teil der Reihe um die "Leichenleserin" Harper Connelly, wie sie sich hier selbst einmal scherzhaft nennt. Seit einem Blitzschlag mit fünfzehn Jahren hat sie die Gabe, Tote aufzuspüren und sie kann die letzten Augenblicke vor ihrem Tod sehen und fühlen. Unterstützt wird sie dabei von ihrem Stiefbruder Tolliver, der inzwischen mehr als das ist, denn durch die enge Zusammenarbeit in den letzten Jahren ist aus der Beziehung längst eine tiefe Liebe geworden und die beiden sind seit kurzem ein Paar. Was Außenstehenden nicht immer gefällt. Aber da beide nicht blutsverwandt sind, sind ihnen diese Meinungen egal.


    In diesem Teil tritt Harpers Gabe im Laufe der Geschichte ein wenig in den Hintergrund. Dafür kommt die Suche nach Harpers Schwester Cameron endlich zu einem Abschluss. Endlich erfahren wir, was damals geschehen ist und mit dieser Auflösung hätte ich nicht gerechnet.
    Teilweise ist die Geschichte sehr emotional, z. B. als Harper sich eingestehen muss, dass Tolliver ihre einzige Familie ist und sie sonst niemanden hat. Könnte sie ohne ihn überhaupt weiterleben? Und würde sie das überhaupt wollen?
    Typisch für Charlaine Harris ist neben all der Spannung auch wieder der Humor, sowie die normalen Dinge des Alltags, die das Buch für mich absolut lesenswert machen.


    Ich mochte Harper von Anfang an und finde es eigentlich schade, dass die Reihe nun beendet ist. Vielleicht sollte die Autorin noch mal darüber nachdenken und eine Ablegerserie mit dem hellseherisch begaben Manfred schreiben. *g*
    Andererseits gefällt mir dieser Abschluss ganz gut, denn gleichzeitig ist es auch eine Chance auf einen Neuanfang für Harper. Nun können sie und Tolliver das Kapitel von Camerons Verschwinden abschließen und ein Neues beginnen.

  • Zitat

    Original von tinkerbell


    Wer aber noch mehr in dieser Richtung lesen möchte, der sollte mal von Victoria Laurie die Bände über ihre Geisterjägerin M.J. Holliday lesen - ist so ähnlich, aber nicht ganz so düster und ernst wie hier.


    Dann ist schon mal nichts für mich, ich mag es lieber düster und ernst, besonders wenn es um Geister geht. :grin
    Aber Amanda Stevens' "Graveyard Queen"-Reihe kann ich sehr empfehlen. :-)