Die Suche nach dem Roten Drachen - James A. Owen

  • Du musst das Beste von dem Kind, das du warst, bewahren, ohne es zu vergessen, wenn du erwachsen wirst. Es ist das Beste beider Welten. Ein Kind zu sein heißt, an Magie überall zu glauben ... aber selbst Peter Pan musste eines Tages erwachsen werden. (Seite 402)


    431 Seiten, illustriert, gebunden mit Schutzumschlag
    Originaltitel: The Chronicles of the Imaginarium Geographica - The Search for the Red Dragon
    Aus dem Amerikanischen von: Michaela Link
    Verlag: cbj (Randomhouse/Bertelsmann), München 2009
    ISBN-10: 3-570-13663-9
    ISBN-13: 978-3-570-13663-8


    Die Serie Imaginarium Geographica:
    1) „Wo Drachen sind“ (engl. „Here, There Be Dragons) Rezi: Wo Drachen sind - James A. Owen
    2) „Die Suche nach dem Roten Drachen“ (engl. „The Search for the Red Dragon“)
    3) „The Indigo-King“ Rezi: The Indigo King - James A. Owen
    4) „The Shadow Dragons“ Rezi: The Shadow Dragons - James A. Owen
    5) „The Dragon's Apprentice“
    Nach Auskunft von cbj sind keine weiteren deutschen Ausgaben geplant. :fetch



    Achtung: Inhaltsangabe wie „Meine Meinung“ spoilern zwangsweise Dinge aus dem vorherigen Band!


    Zum Inhalt (Quelle: Amazon)


    Neun Jahre, nachdem John, Jack und Charles die Hüter der Imaginarium Geographica wurden, müssen sie zurück zum Archipel der Träume, denn jemand entführt alle Kinder, die dort leben! Der einzige Hinweis, den die Freunde haben, ist eine Botschaft, die ihnen ein kleines Mädchen mit künstlichen Flügeln überbringt: „Der Kreuzzug hat begonnen.“ John, Jack und Charles entdecken, dass auch die Drachenschiffe mit den Kindern verschwunden sind. Ihre einzige Chance, die Welt vor einer jahrhundertealten Verschwörung zu retten, besteht darin, das letzte der Drachenschiffe zu finden, den Roten Drachen. Ihre Suche führt sie durch atemberaubende mythische Welten und an den Ursprung einer der ältesten Geschichten der Welt: der Geschichte von den verlorenen Kindern.



    Über den Autor (Quelle: Verlagsangabe)


    James A. Owen wurde 1969 geboren und ist Autor wie Illustrator, u. a. der US-Graphic-Novel-Rehie „Starchild“. Mit seiner Frau und seinen Kindern lebt er in Arizona.


    - < Klick > - der deutsche Wikipedia-Eintrag
    - < Klick > - hier der englische Wikipedia-Artikel
    - < Klick > - die Seite zum Autor bei fantasticfiction.co.uk
    - < Klick > - die Webseite zur Buchserie (in englischer Sprache)
    - < Klick > - der Wikipedia-Artikel zu Peter Pan
    - < Klick > - der Wikipedia-Artikel zu Dantes „Göttlicher Komödie“




    Meine Meinung


    Absolut beeindruckend, wie genial der Autor mit literarischen und mythischen Motiven spielt, als wäre es das Natürlichste auf der Welt. Und dabei bisweilen als Amerikaner einen trockenen britischen Humor an den Tag legt, der seinesgleichen sucht. Ich denke, er macht Oxford wirklich alle Ehre. :grin


    Das Buch setzt neun Jahre nach den Ereignissen des ersten Bandes „Wo Drachen sind“ ein. Die Hüter der Imaginarium Geographica sehen sich unversehens gezwungen, ins Archipel der Träume zurückzukehren. Laura Leim, die Enkelin Peter Pans, hat sie zu Hilfe gerufen. Damit ist recht bald klar, welches Buch man kennen sollte, um die vielen Anspielungen zu verstehen. „Peter Pan“ habe ich zwar schon gelesen, doch ist das etliche Jahre her und ich weiß (leider) nicht mehr viel davon, zumal es mir so gut nicht gefallen hatte. (Im Zweifel ziehe ich in diesem Fall die Disney-Verfilmung vor. :chen ) Und noch ein Werk ist nicht verkehrt zu kennen: Die „Göttliche Kömödie von Danke; die habe ich nun noch nicht gelesen.


    Die Kenntnis des ersten Bandes ist nicht unbedingt Voraussetzung zum Verständnis dieses Buches, doch ohne es bleibt vieles unverständlich bzw. unerklärt, weil bewußt wie unbewußt oft Bezug auf die früheren Geschehnisse genommen wird.


    Hier ist natürlich bekannt, wer hinter den Gestalten von John, Jack und Charles steht. Und für John, vor allem aber Jack, finden sich mehrfach Hinweise auf dessen Werk, man denke nur an einen Kleiderschrank, der als Portal zur Welt der Verlorenen Jungen dient. Wieder werden frühere Hüter erwähnt, allen voran natürlich James M. Barry, der Schöpfer von „Peter Pan“. Dieser, wie manche andere literarische oder mythische, Gestalt tauchen im Verlauf der Handlung auf und haben tragende Rollen. Was bedeutet, daß man eigentlich ein sehr breites Allgemeinwissen haben und sehr belesen sein sollte, wenn man das Buch bzw. die darin enthaltenen Anspielungen und Zitate zur Gänze verstehen will. Bei Jugendlichen, der Zielgruppe, ist das vermutlich eher nicht der Fall. Allerdings hat der Autor diese Verweise so geschickt eingebaut, daß ich derzeit tatsächlich daran denke, Dantes „Göttliche Kömödie“ zu lesen, obwohl ich um Werke in Versform normalerweise einen ziemlich großen Bogen mache. Will sagen, der Autor versteht es, literarische Werke auf eine Weise zu verarbeiten, die Lust darauf macht, die Originale zu lesen.


    Stilistisch bewegt sich das Buch auf den schon geläufigen Bahnen, einschließlich einiger Seitenhiebe der „Oxfordgenährten" auf Cambridge. :chen Bekannte Gestalten, wie Tummeler, die Morgaine oder Artus, spielen hier nur kleine Nebenrollen, während die drei Hüter vollen Einsatz bringen müssen, um die Abenteuer wenigstens einigermaßen zu bestehen. Das Buch ist in sechs Teile aufgeteilt, die auch sehr praktische Tages(vor)leseabschnitte abgeben.


    Am Ende dann ist diese Geschichte zu Ende; na ja fast jedenfalls, denn einige, teilweise wesentliche Fragen, bleiben unbeantwortet. Wer auf die deutsche Übersetzung angewiesen ist, muß mit etlichen offenen Enden leben, denn auf Anfrage teilte mir cbj mit, daß derzeit keine weiteren Bände geplant sind. Wer also beispielsweise wissen möchte, wer denn eigentlich der Kartograph ist, wird den dritten Band im englischen Original lesen müssen. Band fünf „The Dragon's Apprentice“ ist übrigens im Oktober 2010 erschienen.


    Alles in allem mE ein wirklicher All-Age-Fantasy Roman erster Güte, der Lust darauf macht, sich mit Literatur und Mythologie zu beschäftigen. Bitte mehr von solchen Büchern.



    Kurzfassung:


    Die Hüter der Imaginarium Geographica müssen das Rätsel der verschwundenen Kinder lösen, was nur geht, wenn sie einige der großen Rätsel und Mysterien der Geschichte richtig zu deuten wissen. Geniale Fortsetzung zu „Wo Drachen sind“. Unbedingt lesenswert.


    Edit hat die Angaben zu den Folgebänden ergänzt.
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    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

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  • Hier noch die amerikanische Originalausgabe. Wie es sich für so ein Buch gehört, ordentlich gebunden mit Schutzumschlag. (Die TB-Ausgabe ist von dieser Amazon-Artikelseite aus auch erreichbar.)
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    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")