Kurzbeschreibung
Salt Lake City, 1962. Eric ist erst vor Kurzem mit seinen Eltern in die Stadt gezogen. Zufällig trifft er an einem eiskalten Herbsttag auf die Ausreißerin Grace und gewährt ihr Unterschlupf im Gartenhaus der Familie. Aus Zuneigung wird bald Freundschaft – und schließlich sogar Liebe. Doch je länger Grace´ Aufenthalt dauert, desto deutlicher wird es, dass das Mädchen ein dunkles Geheimnis in sich trägt – ein Geheimnis, das Erics und Grace´ Liebe zu zerstören droht.
Meine Meinung
Als Eric nach seiner Schicht in einem Schnellimbiss die ausgerissene Grace findet, wie sie nach Essensresten in der Mülltonne sucht, nimmt er das Mädchen kurzerhand mit und gewährt ihr Unterschlupf im selbstgebauten Gartenhaus. Grace besucht denselben Spanischkurs wie Eric in der Schule und ist von zu Hause weggelaufen, aus Spaß, wie sie ihm erzählt.
Die beiden freunden sich an und Eric kümmert sich aufopferungsvoll um seine neue Freundin: er versorgt sie mit Essen, kauft von seinem Ersparten eine Heizung für das Gartenhaus und verbringt so viel Zeit wie nur möglich mit ihr.
Doch Grace verbirgt ein Geheimnis und als sie plötzlich in den Nachrichten und in der Zeitung auftaucht und alle Welt sie sucht und sogar meint, dass jemand sie entführt und gegen ihren Willen festhält, bekommt Eric es mit der Angst zu tun und begeht wahrscheinlich den größten Fehler seines Lebens.
Richard Paul Evans besitzt eine besondere Magie mit Wörter umzugehen. Ich liebe seine Bücher, weil es für mich ein Eintauchen in eine völlig andere Welt ist.
Eigentlich hat er einen sehr flüssigen und einfach zu lesenden Schreibstil, aber eben mit diesem besonderen Sahnehäubchen.
So finde ich beispielsweise die Zitate aus Grace´ Tagebuch, womit jedes Kapitel beginnt und den Inhalt des Folgenden wunderbar beschreibt, einfach nur grandios: “ Ich habe das Herz meines besten Freundes gebrochen, nur um zu erfahren, dass es mir wirklich gehört hat.“
Evans hat mit Eric und Grace zwei wunderbar heranwachsende Kinder geschaffen, die einerseits noch so unschuldig und naiv und auf der anderen Seite schon viel zu viel vom Leben gesehen haben, erschaffen. Auch hat er die damalige Zeit perfekt eingefangen: 1962 – eine Zeit, in der die Kinder ihren Vater mit „Sir“ ansprachen und Respekt und Tradition noch zur Tagesordnung gehörten.
Eric erlebt einen erstaunlichen Wandel durch und mit Grace und dieser Winter mit ihr hat ihn für sein Leben geprägt und verändert.
Für mich sind die Bücher von Evans quasi schon eine Pflichtlektüre in der Winterzeit und verbreiten wunderbar beruhigende Stimmung und macht einen für die wirklich wichtigen Dinge im Leben wieder etwas wacher.
Von mir gibts 10 Punkte!!