Titel: Frei von Schuld
OT: Rimelig Tvil
Autor: Chris Tvedt
Übersetzt aus dem Norwegischen von: Günther Frauenlob
Verlag: Knaur
Erschienen: Februar 2009
Seitenzahl: 464
ISBN-10: 342650006X
ISBN-13: 978-3426500064
Preis: 7.95 EUR
Das sagt der Klappentext:
Was muss passieren, damit ein Strafverteidiger seine ethischen Prinzipien über Bord wirft und sich in einer Welt wiederfindet, deren Spielregeln nicht im norwegischen Gesetz verankert sind? Diese Frage stellt sich der Anwalt Mikael Brenne aus Bergen leider viel zu spät. Zu diesem Zeitpunkt ist er bereits so in die lukrativen Machenschaften seines ausländischen Mandanten verstrickt, dass die eine oder andere Gesetzesübertretung für ihn lebensnotwendig geworden ist. Als Brenne einen Gehilfen seines Klienten im Affekt erschlägt, scheint sich die Schlinge um seinen Hals gefährlich zuzuziehen ....
Der Autor:
Chris Tvedt wurde 1954 in Bergen geboren. Seit 1998 praktiziert er als Rechtsanwalt. Neben dem Jurastudium hat er u.a. auch ein Studium der Literaturwissenschaft absolviert. Er lebt mit Frau und zwei Kindern in Bergen.
Meine Meinung:
Chris Tvedt hat einen Court-Thriller der besseren Sorte geschrieben. Der Autor erzählt eine spannende und gut durchdachte Geschichte. Die handelnden Personen wirken „normal menschlich“ und es gelingt dem Autor fast durchgehend klischeehafte Beschreibungen und Szenarien zu vermeiden. Das man so nebenbei noch sehr viel über das norwegische Strafrecht und Strafprozessrecht erfährt ist ein sehr schöner Nebeneffekt dieses Buches.
Anwalt Mikael Brenne ist beileibe keiner dieser Superhelden, ganz im Gegenteil. Er ist ein Mensch der durch eine Affekthandlung in schwere Gewissenskonflikte gestürzt wird und der das alles nicht einfach mit einem Achselzucken abtut.
Endlich einmal ein intelligenter Thriller/Krimi, nicht eines dieser Mainstream-Dutzendware. Tvedt schreibt ruhig und merkt als Leser sofort, dass er genau weiß wovon er dort schreibt und dass er auch nur das schreibt was wirklich geht und möglich ist. Da sucht man vergeblich nach irgendwelchen unlogischen Wendungen oder unrealistischen Zufällen. Zudem macht der Autor sehr gut deutlich, dass es vor dem Strafgericht nicht um Gerechtigkeit sondern ausschließlich um Beweise geht. Ein wirklich sehr lesenswerter Thriller/Krimi.