'Die fernen Tage der Liebe' - Seiten 001 - 092

  • Bin etwas spät dranne mit dem Buch. Der Weg war weit, die Post langsam. Was soll's? Klagen hilft eh nicht. :grin


    Also, wir haben es mit dem alten Bill und seiner Familie zu tun, den Kindern und Enkeln, speziell einer Enkelin, der aufmüpfigen April. Bills Frau ist längst verstorben, er selbst beginnt an Alzheimer zu erkranken, was seine Kinder noch nicht recht erkennen wollen oder können. Seine langsam beginnende Verwahrlosung treibt speziell seine Tochter Marcy zu einigen heftigen Ausfällen, die sprachlich in doppelter Weise daneben liegen. Zum einen scheint mir die Übersetzung etwas krude, zu hausbacken, zu übertrieben, zu eckig, zu wenig realistisch und in sich unschlüssig. Ausserdem erstaunt die harte Ausdrucksweise von Marcy, womöglich finden sich in der Vater-Tochter Beziehung Hinweise darauf, warum Marcy deart ausflippt. Mal sehen. ?(


    Ansonsten beginnt der Roman durchaus lesenswert, aber auch etwas behäbig. Jeder Charakter wird in Einzelkapiteln eingeführt. Die ganze Familie ist ein Club von Verlierern, engstirnigen Weibchen und Versagern. Generell keine schlechte Ausgangslage um spannendes Szenario aufzubauen. Der Schreibstil ist so la, la. Die Leutchen wirken echt, kann man nicht meckern.

  • Irgendwo habe ich gelesen, dass das Buch total schlecht sein soll. Ich muss sagen, es gefällt mir besser als erwartet.


    Bill tut mir total leid. Es muss schlimm sein, wenn man sich an vieles, was vor Kurzem passiert ist, nicht mehr erinnern kann. Er selbst scheint sich ja nicht so schlimm zu finden, wie seine Kinder ihn sehen. Vor allem ist er sehr einsam, was aber bestimmt daran liegt, wie er mit anderen Menschen umgeht.


    Marcy ist seltsam. Sie ist zwar total barsch, meint es aber trotzdem gut mit den Menschen. Ausser, dass sie Bills Haus verkaufen möchte und sie die Provision dafür einstreichen möchte, scheint sie ja nichts verwerfliches zu tun.


    April mag ich. Sie hat ihren eigenen Kopf und macht was sie will. Gut, als 14jährige meint man wohl eh, man kann alles und weiss alles. Interessant finde ich, dass sie dauernd ein Notizbuch mit sich rumträgt. Sollte ich wohl auch mal machen ;-)


    Was ich von den beiden Brüdern halten soll, weiss ich noch nicht. Mike scheint ja ganz nach seinem Vater zu kommen und Nick - ich habe keine Ahnung.


    Zitat

    Original von xania
    Bill stelle ich mir wie Jack Nicholson vor, so als alter Griesgram aber mit viel Humor.


    Oh ja, das würde perfekt passen!


    Zitat

    Original von evelynmartina
    Dass Marcy ihren Vater mit "Alter", "Mistkerl" und "Billy Boy" (ich muss dabei ständig an die Kondommarke denken) anredet, hat mich zunehmend gestört. Sie hat jeglichen Respekt gegenüber ihrem Vater verloren, warum, und plant sogar schon, dessen Haus zu verkaufen.


    Ich denke, dass ich im Laufe des Buches rausfinden werde, warum sie so respektlos ist. Nach dem, was ich bisher gelesen habe, kann ich sie aber vollkommen verstehen. Schon allein, den eigenen Vater ständig voll durch die Bude torkeln zu sehen, würde mir schon helfen, keinen Respekt mehr zu haben. Und wer weiss, was noch alles passiert ist.


    Ich kann euch sagen, in der gedrucken - nicht Lese-Exemplar - Form sind all die Fehler auch enthalten.


    Zitat

    Original von bauerngarten
    Mir gefällt das Buch nach dem ersten Abschnitt nicht wirklich gut. Es ist deie negative Grundstimmung die mich nervt. Alles nur verkorkste Personen besonders Marcy die auf jeden und alles "einschlägt". Kann nur hoffen das es besser wird.


    Ich sehe Marcy gar nicht so schlimm. Ich glaube, sie ist einfach vom Leben total enttäuscht, was sicher an ihrem Dad liegt. Allerdings ist sie jemandem, den ich kenne sehr sehr ählich (bis auf die Anreden) und derjenige hat auch Gründe für sein verhalten, obwohl er im Grunde eine total fürsorgliche und nette Person ist.

  • "Ich kann euch sagen, in der gedrucken - nicht Lese-Exemplar - Form sind all die Fehler auch enthalten. "


    Danke für die Mitteilung! Das spricht nicht unbedingt für ein wirklich sorgfältiges Lektorat.

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)