Inhalt:
Wolkenauge ist seit seiner Geburt blind. Ein hartes Schicksal für einen Jungen aus dem Stamm der Crow. Bald zeigt sich jedoch, dass Wolkenauge besondere Gaben hat: Er besitzt ein außergewöhnliches Gehör – und er kann Tiere zähmen. Als weiße Eindringlinge die Jagdgründe der Crow besetzen, macht sich Verzweiflung breit. Wolkenauge aber hört von den seltsamen langbeinigen Tieren der Fremden und ihm kommt eine Idee...
Über den Autor:
Ricardo Gomez, Jahrgang1954 war lange Zeit Musiklehrer, ehe er mit dem Schreiben von Kinderbüchern begann. „ Ojo de nube“ wurd noch vor Erscheinen mit dem begehrten spanischen Literaturpreis „El barco de vapor“ ausgezeichnet.
Meine Meinung:
Dieses Buch wurde mir auf einer Fortbildungsveranstaltung zum Thema Schullektüre besonders ans Herz gelegt. Zufälligerweise gab es auch gleich ein kostenloses Exemplar dazu.
Das Interesse an Büchern zum Thema Indianer flammt bei mir von Zeit zu Zeit immer mal wieder auf und so habe ich mich auf dieses Buch gefreut. Ich wurde nicht enttäuscht. Der Autor verwebt in seinem Buch die Themen Behinderung und Indianer auf gekonnte Art und Weise miteinander. In einer klaren und einfachen Sprache, die aber auf mich auch sehr „sinnlich“ wirkte, lässt er die Lebenswelt der Crow auferstehen und verbindet Beschreibungen zum täglichen Leben, Mythen und Denkweise mit einer spannenden Handlung. Auf der anderen Seite beschreibt er kindgerecht die Zweifel und Ängste in der Familie und im Stamm von Wolkenauge, der als blindes Kind eher eine Belastung für seinen Stamm darstellt. Gut gefallen hat mir auch das Ende, dass man durchaus als „Happy End“ bezeichnen kann, ohne aus dem Blick zu lassen, dass es historisch gesehen kein Happy End gab.
Von mir eine absolute Leseempfehlung für kleine Leseeulen ab 8 Jahren.