# Taschenbuch: 96 Seiten
# Verlag: Verlag Klaus Wagenbach; Auflage: 1. (27. April 2010)
# Sprache: Deutsch
# Originaltitel: Varamo
Kurzbeschreibung
In einer Nacht des Jahres 1923, ausgelöst durch eine seltsame Verkettung von Umständen, schreibt der Ministerialbeamte Varamo, der mit Literatur weder zuvor noch danach jemals das Geringste zu tun hat, das perfekte Gedicht. Mit kühner literarischer Eleganz und viel Witz erzählt César Aira von den Ereignissen und den Begegnungen dieser Nacht in einer abenteuerlich-vergnüglichen Gesellschafts- und Künstlersatire.
Über den Autor
César Aira, geboren 1949 in Coronel Pringles, gilt als einer der einflussreichsten zeitgenössischen Autoren Argentiniens.
Meine Meinung
"Obwohl der Gattung nach ein Roman, ist dies ein Buch über Literaturgeschichte; es ist keine Fiktion, weil es den Protagonsiten wirklich gab und er der Urheber eines berühmten Gedichts ist, das nach wie vor als Schlüsselaugenblick der hispanoamerikanischen Avantgarde studiert wird."
César Aira beschreibt in diesem schmalen Band (96 Seiten lang) den Tag im Leben des Angestellten Varamo. Varamo lebt in Colón, einer Stadt in Panama und arbeitet dort in einem Ministerium. Am Zahltag bekommt Varamo sein Geld ausgezahlt, stellt auf dem Nachhauseweg aber mit Erschrecken fest, dass es sich um Falschgeld handelt. Diese kleine Episode lässt sein Leben aus den Fugen geraten. Der Roman - wobei es sich hierbei mehr um eine Novelle handelt - erzählt die Geschichte von der Auszahlung seines Gehalts bis zum nächsten Morgen: im Laufe der Nacht verfasst Varamo das Gedicht, das ihn später berühmt machen soll; als Leser erfährt man nichts weiter, als den Titel "Der Gesang des jungfräulichen Kindes".
Dies ist der erste Text, den ich von Aira gelesen habe und er hat mir gut gefallen. Ich denke, dass ich die Geschichte noch einige Male lesen muss, um sie in ihrer Komplexität verstehen zu können. Viele Anspielungen und Verweise sind mir sicherlich entgangen; auch aufgrund meines rudimentären Wissens über die argentinische Literatur.
An manchen Stellen wurde es mir leider immer wieder ein bisschen zu abstrakt und unrealistisch. Dennoch: Brilliant und wunderschön erzählt; ich wünschte mir nur, mehr davon verstanden zu haben.
7 Punkte.