Der Fluch von Crowfield - Pat Walsh

  • Hier meine Meinung:


    Zur Autorin:


    Pat Walsh verbrachte ihre Kindheit in Westafrika und Irland, bevor ihre Familie nach Leicestershire zog. Bereits mit neun wollte sie Archäologin werden und ging drei Jahre später schon zu ihrer ersten Ausgrabung. Mittlerweile ist Pat Walsh studierte Archäologin und gräbt noch immer. Das Schreiben ist ihre andere große Leidenschaft. Und die Mythologie und der Reichtum der englischen Kultur und Geschichte sind ihre Inspiration. Pat Walsh lebt mit ihrem Mann und zwei Söhnen in Bedfordshire.


    Zum Buch:


    Crowfield, Winter 1347 Will kennt ein Geheimnis. Irgendwo im Wald hinter dem Kloster, in dem er lebt, gibt es ein Grab. Und darin soll ein Engel liegen. Aber Will ist nicht der Einzige, der davon weiß. Denn plötzlich stehen zwei unheimliche Fremde vor den Türen des Klosters. Und sie interessieren sich auffällig für dieses Grab, das tief im Schnee verborgen liegt. Es scheint, als gäbe es eine Verbindung zwischen den Mönchen und den dunklen Mächten, die im Wald regieren. Will bleibt nur eins - er muss der Sache auf den Grund gehen. Doch wem kann er trauen?


    Meine Meinung:


    Die Geschichte von Will, der ein tristes Dasein als Junge-für-Alles im Kloster Crowfield führt, erweckt von Anfang an Interesse und Neugier, die Spannung bleibt aber erstmal aus. Dennoch wird der Leser durch geschickt gestreute Bemerkungen über ein dunkles Geheimnis dazu angeregt, immer weiter zu lesen. Ungefähr kurz vor der Mitte des Buches wird es dann doch spannend und man kann gar nicht mehr aufhören. Eine Vielfalt an unterschiedlichen Charakteren und ein sehr mysteriöser Unterton verleihen dem Buch mehr Tiefe als ich erwartet hatte. Für ein Jugendbuch ist die Handlung meiner Meinen nach an einigen Stellen etwas brutal, vielleicht bin ich da aber auch etwas empfindlich ;-)
    Auch die Auflösung des großen Geheimnisses hatte ich so nicht erwartet, insgesamt gab es sogar einige überraschende Wendungen in der Geschichte, von denen keine aufgesetzt wirkte.
    Kurz und gut: Ich fand das Buch sehr gut, die Geschichte ist mal etwas ganz anderes, ein Fantasy-Buch vom feinsten ohne zu viel Fantasy-Elemente zu verwenden, das ist meiner Ansicht nach eine Kunst! Allerdings nur für Jugendlich ab 16 zu empfehlen...

  • Danke für die Rezi, darauf hab ich direkt schon gewartet :-] weil mich das Buch auch sehr interessieren würde.
    Allerdings stell ichs mir schön gruslig vor. Beinhaltet das Buch denn nur Fantasy oder gibts auch Gruselelemente wos einem zeitweise unheimlich wird?
    Danke schön für die Antwort :knuddel1

  • Zitat

    Original von Anili
    Danke für die Rezi, darauf hab ich direkt schon gewartet :-] weil mich das Buch auch sehr interessieren würde.
    Allerdings stell ichs mir schön gruslig vor. Beinhaltet das Buch denn nur Fantasy oder gibts auch Gruselelemente wos einem zeitweise unheimlich wird?
    Danke schön für die Antwort :knuddel1


    Also ich fand's ein paar mal ziemlich gruselig, aber es hätte ruhig noch gruseliger sein können. Ich kann mir gut vorstellen, dass die Autorin sich in dem Bereich etwas zurück gehalten hat, immerhin soll es ein Jugendbuch sein. Trotzdem herrscht aber das ganze Buch über eine düstere Stimmung, die das wieder wett macht...
    Schwierig, aber ich fand es durchaus empfehlenswert, wenn's auch nur an manchen Stellen wirklich gruselt :yikes

  • Will lebt in einem Kloster seit seine gesamte Familie vor einigen Jahren bei einem Brand in der heimischen Mühle ums Leben kam. Die restlichen Dorfbewohner fürchteten Will fortan und so wurde das Kloster sein zu Hause. Das Leben im Klostert ist hart und schwer erkämpft aber Will klagt nicht. Eines Tages trifft er beim Holz sammeln im nahe gelegenen Wald auf einen verletzten Kobold, der in eine Falle getreten ist. Will hilft ihm und bringt ihn in die Obhut von Bruder Schnecke, von dem er glaubt, dass ihm ein solches magisches Wesen keine Angst einjagen wird. Schließlich hat auch Will zuvor noch nie einen Kobold gesehen und die Mönche des Klosters sicher auch nicht. Die Tierfalle entsorgt Will im nahe gelegenen pfeifenden Weiher, einem Ort an dem es seit Jahren merkwürdig zugehen soll und an den sich keiner der Dorf–, und Waldbewohner mehr herantraut. Auch Will fühlt sich in der Nähe des Weihers keineswegs wohl.


    Mit dem kleinen Kobold, der von Bruder Schnecke und Will fortan Bruder Walter genannt wird, kommt in die düstere Geschichte ein wenig Heiterkeit. Der kleine Kobold ist freundlich und liebenswert und man muss ihn als Leser einfach ins Herz schließen. Hierzu trägt nicht zuletzt der „Nängel“ bei, der ihm mehr als einmal über die Lippen kommt. Alles scheint wunderbar, bis im Kloster Crowfield zwei merkwürdige Gestalten auftauchen: Der scheinbar aussätzige Master Bone und sein merkwürdiger Diener Shadlock. Will weiß nicht was er von diesen Herren halten soll und seine Furcht steigert sich noch als er von Bruder Walter erfährt, dass sie wohl etwas mit dem Tod eines Engels zu tun haben, der im nahe gelegenen Wald begraben sein soll. Will hat Angst und dann soll er die zwei Männer auch noch in den Wald begleiten. Was haben sie mit ihm vor und wie kann die Geschichte mit dem Engel überhaupt wahr sein? Engel können doch nicht sterben, oder?


    „Der Fluch von Crowfield“ ist eine spannende Geschichte, die im historischen England spielt. Neben der eigentlich fantastischen Geschichte für das junge Lesepublikum ab ca. 12 Jahren, wird hier auch das Leben in einem Kloster zur damaligen Zeit eindringlich beschrieben. Die Pflichten der Bewohner und der Tagesablauf, sowie der Kampf ums Überleben werden geschildert und fließen so locker in die eigentliche Geschichte ein, dass der junge Leser einfach nicht umhin kann diese Tatsachen in sich aufzunehmen.


    Eine rundum gelungenes Fantasybuch, welches nun auf seine Fortsetzung wartet.