Der Chinese von Henning Mankell - Leseeindrücke / SPOILER möglich!

  • Dieses Buch habe ich heute zu lesen begonnen. Als eingefleischter Wallander-Freund war ich skeptisch.
    Aber da mir auch Mankells Afrika-Romane gefallen haben, musste ich endlich auch mal dieses Buch-Geschenk angehen...


    Und siehe da... ich fand mich tief versunken im Buch wieder.
    Die ersten Seiten lang noch unsicher ob ich mir solch ein tief-düsteres Szenario ausgerechnet in der Vor-Weihnachtszeit antun soll, merkte ich mit jeder Seite mehr, dass einfach alles stimmig war.
    Plot, dazugehörige Charaktere, Spannungsbogen und gleichzeitige Tiefgründigleit, sprachlich - wie von Mankell gewohnt - ein Genuss und deshalb ständig den Drang verstärkend Sätze herauszuschreiben.


    Inzwischen habe ich die 100-Seiten-Marke längst geknackt und bin im absoluten Bann.
    Nur angesichts der Uhrzeit verschiebe ich das Weiterlesen und muss feststellen, dass ich Kurt Wallander während der Lektüre dieses Romans kein bißchen vermisst habe :umschau.


    Gut so, aber auch ein Beweis dafür, dass in den RuBs zu Unrecht viele Bücher lange darauf warten gelesen zu werden :rolleyes.


    ---to be continued--- :wave


    P.S. :


    Sind hier noch mehr "Wallander-Fans", die wider Erwarten in dieses Buch (ganz ohne Kurt) versunken sind/waren?
    Austausch gerne erwünscht :grin
    .
    Edith und ich wählen den sicheren Weg und warnen hiermit im Threadtitel vor ecentuell noch auftauchenden Spoilern!

    "Man muss die Leute an ihren Einfluss glauben lassen – Hauptsache ist, dass sie keinen haben." Ludwig Thoma :grin

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  • Zitat

    Original von Amanita
    Sind hier noch mehr "Wallander-Fans", die wider Erwarten in dieses Buch (ganz ohne Kurt) versunken sind/waren?
    Austausch gerne erwünscht :grin[/B].


    *aufzeig*


    Ich habe "Der Chinese" gleich bei Erscheinen des HC gelesen und fand es sehr gut und war auch sehr schnell am Ende angelangt. Ich kann mich übrigens bis heute an die Auflösung erinnern, also durchaus ein Buch mit Langzeitwirkung.


    Von Mankell finde ich übrigens auch seine melancholischen Jugendbücher empfehlenswert, aber die kennt kaum jemand, die meisten sind auf Wallander und die Afrika-Romane fixiert. :wave

  • Ja, ich bin ein Mankell-Fan und muss zugeben, dass mir das Buch sehr gut gefallen hat - auch ohne Kurt - aber das düstere Szenarium hat mich nicht so sehr erschreckt. Bei einigen Kurt-Wallander-Büchern gibt es ähnliche Situationen.

  • Ich lese das Buch auch gerade. Hauptsächlich aber wegen des China-Bezugs und nicht weil ich großer Mankell-Fan bin. Das ist nämlich mein erster Mankell. Wallander kenne ich nur aus ein paar Fernsehfilmen, die ich mir manchmal mit meiner Mutter angucke. Die Afrika-Romane haben mich bisher auch nicht wirklich gereizt, ich bin eher die Asien-Interessierte.


    Mittlerweile habe ich das Buch zu gut 3/4 durch und finde es super bisher. Musste gestern lange im Zug sitzen und die Seiten flogen mir nur so durch die Finger.


    @mankell
    Melancholische Jugendbücher hört sich gut an. Welche sind denn das zum Beispiel?

  • Zitat

    Original von Mona87
    @mankell
    Melancholische Jugendbücher hört sich gut an. Welche sind denn das zum Beispiel?


    Ich meinte damit die Joel-Serie (die glaube ich zur Kinderliteratur zählt):
    1. Der Hund, der unterwegs zu einem Stern war
    2. Die Schatten wachsen in der Dämmerung
    3. Der Junge, der im Schnee schlief
    4. Die Reise ans Ende der Welt


    Das mit der Melancholie ist mir zumindest so aufgefallen, wobei allerdings so ziemlich alle Mankell-Romane einen melancholischen oder manchmal auch düsteren Grundton aufweisen.


    Es gibt übrigens auch noch eine zweite Jugendreihe von ihm über ein afrikanisches Mädchen.

  • "Man muss die Leute an ihren Einfluss glauben lassen – Hauptsache ist, dass sie keinen haben." Ludwig Thoma :grin

  • Zitat

    Original von Mary
    Ja, ich bin ein Mankell-Fan und muss zugeben, dass mir das Buch sehr gut gefallen hat - auch ohne Kurt - aber das düstere Szenarium hat mich nicht so sehr erschreckt. Bei einigen Kurt-Wallander-Büchern gibt es ähnliche Situationen.


    Das von mir zu Beginn als düster bezeichnete Szenario war, wie ich ab dem zweiten Teil feststellen konnte, gar nichts gegen die Odyssee, die San und seine zwei Brüder - als sie denn nooh lebten :-( - erleben mussten.
    Hier war ich allerdings begeistert, dass bzw. wie Mankell den Bau des amerikanischen Schienennetzes in seinem Roman eingebaut hat.
    Da ich nämlich seit einiger Zeit tunlichst darauf achte NICHT den Klappentext eines Buches zu lesen (außer vllt. beim Kauf; aber bis das Buch an der Reihe ist, hat man bei so vielen Büchern die Details Gott sei Dank wieder vergessen! :-]), wusste ich von nichts dergleichen :-).


    Und, Mary, du hast natürlich Recht, auch in den Wallander-Rpmanen war es ja oft gerade das Düstere, das Mankell wie kein anderer rüberzubringen weiß :fingerhoch

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  • Zitat

    Original von Mona87
    Ich lese das Buch auch gerade. Hauptsächlich aber wegen des China-Bezugs und nicht weil ich großer Mankell-Fan bin. Das ist nämlich mein erster Mankell. Wallander kenne ich nur aus ein paar Fernsehfilmen, die ich mir manchmal mit meiner Mutter angucke. Die Afrika-Romane haben mich bisher auch nicht wirklich gereizt, ich bin eher die Asien-Interessierte.


    Mittlerweile habe ich das Buch zu gut 3/4 durch und finde es super bisher. Musste gestern lange im Zug sitzen und die Seiten flogen mir nur so durch die Finger.


    Schön, dass du auch so begeistert bist. Wie bereits oben erwähnt wusste ich ja so gar nicht, dass ich mich nach China begeben werde. Wahrscheinlich hätte mich das eher abgehalten, da bei mir noch das Buch "Das Jadepferd" von Steffanie Burow positiv nachhallt und ich so schnell (nicht gewollt zumindest :-]) einem Nachfolger eine Chance gegeben hätte... Nur für alle Fälle hänge ich dir Steffis Buch mal hier an, wenn du diese Ecke der Erde so gerne literarisch bereist - ja; das ist eine Empfehlung :grin... [SIZE=7]aber wahrscheinlich kennst du das Buch eh :lache[/SIZE]

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  • So, bin nun im letzten Viertel des zweiten Teils angekommen.
    Ich hätte nie gedacht, dass überhaupt einer der drei Brüder diese Jahre im Schienenbau überlebt :-(.


    San, nun bei den Missionaren endlich mit der Chance, in seiner Heimat zur Ruhe zu kommen bzw. eine gesicherte Existenz aufzubauen, muss erleben, dass die angeblich so selbstlosen Missionare auch nur voller Vorurteile auf die Chinesen herunterschauen. Dass diese das Leben des jungen Mädchens, das San heiraten wollte, auf dem Gewissen haben, kann man sich wohl heute kaum mehr vorstellen...


    Ich würde ganz sicher auch den "christlichen Hof" verlassen, aber was folgt dann?
    Und wie werden die zwei Teile zusammengeführt?
    J.D. musste ich ja inzwischen (beim Schienenbau) einordnen bzw. wiedererkennen. Und San wird wohl auch weiterhin den Tod von J.D. herbeiführen wollen, aber wo sollte er ihm wiederbegegnen?



    Fazit:
    Fragen über Fragen, spr. Spannung ist und bleibt vorerst gewährt. :wave

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  • @mankell und Amanita
    Die Kinderbücher von Henning Mankell, die ihr gepostet habt, hören sich echt interessant an. Die werde ich auf jeden Fall mal im Hinterkopf behalten.


    Ich habe das Buch mittlerweile durchgelesen. Die erste Hälfte des vierten Teils fand ich zwar interessant, war aber doch irgendwie zäh zu lesen. Ich habe auch die ganze Zeit vermutet, dass



    Alles in allem hat mir das Buch sehr gut gefallen. Dass die Handlung wirklich über die ganze Welt verteilt spielte, fand ich super. Am beeindruckensten fand ich die Lebensgeschichte von San.


    Amanita noch einmal
    "Das Jadepferd" steht schon seit Ewigkeiten auf meiner Wunschliste. Aber vielen Dank für den Tipp, es scheint, als ob es genau das Richtige für mich sein könnte.

  • Mona87 :
    Da ich trotz Weihnachtszeit (oder eben grade drum :grin) nicht viel zum Lesen komme, steckt das Lesezeichen im Ende des dritten Teils. Birgitta ist mit ihrer Freundin in China und bis jetzt noch wohlauf :gruebel.
    Deinen Spoiler spare ich mir also noch ein Weilchen auf :-).



    Zitat

    Am beeindruckensten fand ich die Lebensgeschichte von San.


    Jawoll, das ist auch was mich bisher am meisten am Buch fasziniert... ...wenn es nach mir ginge, dürfte es auch ein Buch nur über San und seine Familie geben, sozusagen als Kompendium :grin.




    Zitat

    "Das Jadepferd" steht schon seit Ewigkeiten auf meiner Wunschliste.


    Zeit es dort zu löschen und ins Regal einziehen zu lassen :chen.

    "Man muss die Leute an ihren Einfluss glauben lassen – Hauptsache ist, dass sie keinen haben." Ludwig Thoma :grin