Steve Stern - Der gefrorene Rabbi

  • Vielleicht wollte der Autor auch eine andere Zielgruppe erreichen. Ich weiß jedenfalls nicht, was er mit diesem Buch sagen wollte. Offenbar gehöre ich nicht zu den Erleuchteten.


    Bouquineur
    Möchtest du nicht die vorherigen 350 Seiten auch so zusammenfassen? Dann passt alles auf den Buchrücken und es gäbe weniger enttäuschte Leser.

  • Zitat

    Original von Büchersally
    Vielleicht wollte der Autor auch eine andere Zielgruppe erreichen. Ich weiß jedenfalls nicht, was er mit diesem Buch sagen wollte. Offenbar gehöre ich nicht zu den Erleuchteten.


    :write


    Ich kann immer wieder nur eins sagen: :pille

    Und manchmal ist ein Buch die Welt für mich!


    Mein Blog



    :lesend Laini Taylor - Daughter of Smoke and Bone - Zwischen den Welten



    Langzeitprojekte:
    Margaret George - Maria Stuart LR

  • Autor: Steve Stern
    Titel: Der gefrorene Rabbi
    Originaltitel: The frozen Rabbi (Alonquin Books of Chapel Hill)
    Erschienen: Januar 2011, Blessing
    Seiten: 479 (in der TB-Version)


    Klappentext:
    Beim Durchwühlen der Gefriertruhe seiner Eltern stößt der gelangweilte Teenager Bernie Karp.... auf einen Eisblock, in dem ein bärtiger alter Mann eingefroeren ist. Ein Rabbi, der in der Familie als Talismann von Generation zu Generation weitergereicht wird und der Bernies Leben auf den Kopf stellt. Bei einem Stromausfall geschieht nämlich das Unglaubliche: der Rabbi taut auf und erwacht zu neuem Leben. Nach seiner langen Ruhepause (1 Jahrhundert) entwickelt der aus der Zeit gefallene Geistliche ungeahnte Energien und entdeckt lukrative Entfaltungsmöglichkeiten in der modernen Welt. Während der Rabbi in einer Shopping Mail das Haus der Erleuchtung gründet, macht sich Bernie auf die Suche nach seinen Wurzeln und findet nach und nach heraus, wie der gefrorene Geistliche von einem polnischen Schtetl des 19. Jahrhunderts in eine Gefriertruhe in Mephis der Gegenwart geraten ist.



    Meine Meinung:
    Eine originelle Idee umgesetzt in einem unterhaltsamen Roman. Allerdings: bis weit über die Mitte des Buches hinaus kommt dem >>>aufgetauten Rabbi<<< kaum Bedeutung zu. Das Schwergewicht wird eher auf die Zeit ab dem Ereignis um das Einfrieren des Rabbi gelegt wie auch dann dem weiteren Transport des eingefrorenen Rabbi und die damit verbundenen Personen, die diesen eisigen Klotz wie einen >>>Klotz am Bein<<< hatten und so manche Bewährungsprobe auf sich nehmen mussten, um ihn nicht los zu werden. Kurioserweise wären sie ihn manchmal liebend gern los geworden, konnten sich dann aber aus einem unerwähnten Grund außer der Solidarität für die Familie doch nicht davon trennen. Dabei wäre es manches Mal so leicht gewesen. Doch dann hätte der Autor die Leser um leidvolle Erfahrungen der weiteren Protagonisten gebracht, die 100 Jahre vor dem Auftauen des Heiligen wichtige Schlüsselfiguren sind und zeitgeschichtlich passend recht dramatische Szenen erleben. Soviel zum Früher… Im Jetzt dreht sich die Geschichte auch eher abseits des aufgetauten Rabbi, denn hier ist es Bernie, der zur Hauptfigur mutiert und sein stilles wie einsames Stelldichein eines pubertierenden Jungen hin auf dem Weg zu einem erwachsenen jungen Mann verlässt und dabei so manches Mal aus dem Staunen über sich selbst nicht heraus kommt. Ein Wandlungsprozess par excellence, der zum Nachdenken, Schmunzeln und manchmal auch Kopfschütteln anregt. Dass die Liebe dabei nicht zu kurz kommt, braucht wohl nicht erwähnt werden, auch wenn sie sehr spartanisch abgehandelt wird.
    Erwähnenswert die gekonnt eingeflochtenen jiddischen Ausdrucksweisen, die das Ganze auflockern und den Protagonisten authentische Identität einhauchen. Wer hinter dem Titel eine Blödelgeschichte vermutet, liegt vollkommen daneben. In diesem Buch steckt alles andere als das…
    Für mich eines der besten Bücher 2010, das ich gerne gelesen und nur ungern aus der Hand gelegt habe. Unterhaltsam, spannend, amüsant….

  • In Memphis findet der gelangweilte und unzufriedene Teenager Bernie Karp in der Kühltruhe seiner Eltern einen tiefgefrorenen Rabbi, der als eine Art Glücksbringer über Jahrzehnte innerhalb der Familie weitergereicht wurde. Bei einem Stromausfall taut das Relikt aus dem 19. Jahrhundert auf und wird zu neuem Leben erweckt. Während sich der Rabbi perfekt der Neuzeit anpasst und Nutzen aus möglichen und unmöglichen Gepflogenheiten der modernen Gesellschaft zieht, entdeckt Bernie seine jüdischen Wurzeln und ungeahnte Qualitäten.


    Die Handlung in Steve Stern's Roman "Der gefrorene Rabbi" unterteilt sich in Abschnitte des Heute und der vergangenen 100 Jahre. Im Heute verwandelt sich Bernie Karp von einem desillusionierten Jugendlichen in eine Person mit Zielen und übersinnlichen Fähigkeiten, wohingegen sich der Rabbi immer mehr seiner ursprünglichen Berufung abwendet und sich genüsslichen und gewinnbringenden Aktivitäten widmet. In den Passagen der Vergangenheit erfährt der Leser, wie der Rabbi in den gefrorenen Zustand gekommen ist und als Eisblock mit seinen jeweiligen Besitzern eine lange Reise von Polen in die USA unternimmt. Der Rabbi spielt in diesen Kapiteln eher eine Nebenrolle, denn vielmehr geht es Steve Stern darum, das im letzten Jahrhundert stattgefundene Martyrium der Juden in Ost und West darzustellen. Das gelingt dem Autor durchaus, jedoch bleiben seine Figuren größtenteils glanzlos und fade, und sein im Grunde ansprechender Erzähl- und Schreibstil wirkt stellenweise langatmig und ermüdend.


    Ich habe eine amüsante Geschichte über ein uriges Überbleibsel aus der Vergangenheit, das dem Amerika des 21. Jahrhunderts Paroli bietet, erwartet und mich auf ein witziges und ungewöhnliches Lesevergnügen gefreut. Doch anstatt Humor und Kurzweil habe ich eine Lehrstunde in Geschichte, Sitten und Gebräuche des Judentums erhalten, die zwar interessant, aber sehr ausschweifend und mit einer Menge von jüdischem Insider-Wissen gespickt ist. Das Geschehen an sich entbehrt jeglicher Logik, ist übersät mit Spitzfindigkeiten und endet abstrus und nahezu lachhaft.
    Schade, die Idee zu dem Roman hat mir gefallen, verrückt und eigentümlich, die Ausführung hat mich leider nicht überzeugen können.

  • Die Story: Bernie Karp findet in der Tiefkühltruhe seiner Eltern einen Rabbi in einem Eisblock. Bei einem Stromausfall schmilzt das Eis und der Rabbi erwacht wieder zum Leben. Zunächst beschränkt sich sein Leben nun auf das fortwährende Studium des Fernsehprogramms, später verlegt er sich dann darauf den Menschen seine Erleuchtung nahezubringen (und dabei nicht schlecht zu verdienen). Währenddessen verändert sich Bernie physisch wie psychisch ganz schön. Parallel dazu wird die Geschichte der Menschen erzählt, die den Rabbi seit seiner Gefrierung mit sich herumschleppten. Dieser Strang der Geschichte beginnt zwei Jahrhunderte zuvor und reicht schließlich bis in die Gegenwart.


    Meine Meinung: Die Inhaltsbeschreibung klingt leicht skurril, doch leider erweckt sie auch erst einmal falsche Erwartungen. Der titelgebende Rabbi ist zwar das Thema der Geschichte, selbst aber eher eine Randfigur auch später im nicht mehr eingefrorenen Zustand. Das Hauptaugenmerk liegt eher auf der Lebensgeschichte der Familie Karp bzw. deren Vorfahren, deren Gemeinsamkeit der gefrorene Rabbi ist. Steve Sterns Figuren sind dabei alle auf ihre eigene Weise überspitzt und durchgedreht. Nicht unbedingt sympathisch aber abwechslungsreich und in ihren Gedanken und Gefühlen detailliert beschrieben. Auch schafft es Steve Stern in seinem Buch recht treffsicher Beobachtungen über Menschen und ihre Eigenheiten in seine Texte einzubinden oder dem Rabbi in den Mund zu legen. Aus dem Text geht zudem eine durchaus eigene Stimmung hervor, die sich fast das ganze Buch durch halten kann.


    Was mir an dem Buch jedoch überhaupt nicht gefallen wollte war nicht das bereits von anderen Usern kritisierte Einstreuen von jiddischen Begriffen sondern der Stil. Mir scheint es als ob der Autor mit aller Macht ungewöhnliche Beschreibungen, Vergleiche und Metaphern benutzen wollte. Gerne mehrere hintereinander und wenn möglich sogar in den unpassendsten Situationen. Darüber hinaus enthalten mir die Sätze zu viele Kommata und sind so verschwurbelt, das ich manche mehrmals lesen musste um den Satzaufbau zu erfassen. Dazu schreibt der Autor eher sachlich und schnöde im immergleichen Tonfall - egal ob er gerade einen Pogrom in Russland oder den wirtschaftlichen Erfolg des Hauses der Erleuchtung beschreibt. Mir erschien das nicht immer ganz angemessen. Die Geschichte zog sich so jedenfalls wie Kaugummi, möglicherweise humorvolle Bemerkungen gingen in der leiernden Erzählweise einfach derart unter das sie mir nicht einmal ein Schmunzeln auf die Lippen zaubern konnten. Und wenn ein Handlungsstrang mal für mich interessant wurde verließ man die handelnden Figuren auch schon wieder.


    Den Schluß fand ich dann mehr als merkwürdig und jetzt habe ich nur noch eine einzige Frage. Sicher, diese Frage könnte man eigentlich bei jedem Buch stellen. Nur hier drängt sie sich mir förmlich auf: Was zum Teufel wollte mir der Autor jetzt eigentlich erzählen?


    Möglicherweise gibt es jetzt anspruchsvolle Leser die über diese Aussage die Nase rümpfen. Womöglich fanden sie das Buch von Steve Stern und seinen Stil absolut hochwertig. Und sehr wahrscheinlich halten sie dann auch nicht viel von den Büchern, die meine Lieblingslektüre bilden. Aber das ändert nichts daran das ich um mehr als eine Woche verschwendete Lesezeit trauere. Denn wenn ich ein Buch lese will ich mich einfach nicht durch einen abgehobenen Stil quälen.


    Mein Fazit: Trotz der Anfangs erwähnten positiven Aspekte kann ich deshalb nur einen Stern an Steve Stern vergeben. (Bzw. 1 Punkt.)


    Das erste Buch des Jahres ist gleich der erste Buchflop. Wie enttäuschend. :cry

  • Rabbi Elieser ben Zephir zieht sich zum Meditieren gerne an einen kleinen Tümpel zurück. Dabei verlässt seine Seele den Körper und fliegt in den Himmel auf. Bekannt ist er daher als "Boibiczer Wunder". Sein Ruf eilt ihm voraus. Eines Tages aber kommt es ausgerechnet während einer seiner außerkörperlichen Wahrnehmungen zu sintflutartigen Regenfällen, die nicht nur die Glocke übertönen, die dem Rabbi den Zeitpunkt der Wiedervereinigung von Körper und Geist anzeigt, sondern die auch den Weiher über die Ufer treten lassen und seinen Körper davonschwemmen. Im darauffolgenden Winter gefriert der See - und mit ihm der Rabbi. Doch eines Tages findet ihn der Besitzer des örtlichen Eishauses beim Eisschneiden und fortan gehört der gefrorene Rabbi praktisch zu dessen Familie.


    Im heutigen Memphis erlebt der Teenager Bernie Karp ähnliche Bewußtseinszustände, teilweise sogar mitten im Unterricht. Nur erntet er dafür keine Bewunderung sondern Spott. Seine Mitschüler stellen alles mögliche mit seinem Körper an solange Bernies Seele unterwegs ist. So findet er sich zum Beispiel eines Tages in einem Schließfach eingesperrt als er wieder zu sich kommt. Da taut eines Tages bei einem Stromausfall der gefrorene Rabbi, der inzwischen in der Tiefkühltruhe der Karps zuhause ist, wieder auf und eröffnet ein spirituelles Zentrum...


    Die Geschichte von Rabbi Elieser, damals und heute, sowie alle Stationen seiner Familie dazwischen erle(b/s)en wir auf knapp 500 Seiten. Es ist eine Familiensaga, die mich streckenweise an Eugenides "Middlesex" erinnert hat, aber sich durch die paranormalen Elemente doch deutlich davon abhebt. Etwas dem Lesefluss hinderlich ist die jiddische Ausdrucksweise, die der Autor konsequent bis zur letzten Seite beibehält. Andererseits macht sie auch einen Teil des Charmes dieser Geschichte aus. Die Personen sind teilweise so überzeichnet, dass man sich als Leser unwiilkürlich fragt, ob das nun Absicht oder Unvermögen des Autors ist und somit bleiben letztlich nicht viele Sympathieträger , die einem durch die Geschichte lotsen und man ist teilweise selbst schon wie darin eingefroren.


    Fazit: Wenn man sich auf die paranormalen Elemente einlassen kann, stellt dieser Roman solide Unterhaltung dar, zum Mitfiebern oder unter-die-Haut-gehen ist er allerdings nichts.

    Liebe Grüße :wave


    Waldmeisterin


    Every day I give my family two choices for dinner: take it or leave it!


    Nulla unda tam profunda quam vis amoris furibunda

  • Ich hatte mich darauf gefreut, den Titel fand ich toll und der Klappentext versprach auch einiges.
    Leider hat sich nichts davon halten können. Nach 100 Seiten habe ich entnervt aufgegeben und das Buch zum ersten Flop diesen Jahres gekürt.

    Diese Eintrag wurde bisher 47 mal bearbeited, zultzt gerade ebend, wegen schwere Rechtsschreipfeler.

  • Mein lieber Schwan, äh, mein lieber Steve Stern - das ist ja ein ganz schöner Brocken, den Sie uns Lesern hier zumuten. Nicht einmal von der Länge her - aber Sie haben sich inhaltlich und stilistisch einfach sehr viel vorgenommen. Ich weiß Ihre Fabulierfreude und erzählerische Experimentierlust zu schätzen, denke aber trotzdem, dass dieses Buch an europäischen Lesern weitestgehend vorbei geht. Wissen Sie, es ist ja schön und gut, wenn Sie gleich haufenweise auf (amerikanische) jüdische Autoren und Versatzstücke jüdischer Kultur anspielen - doch das alles ist im kulturellen Gedächtnis Europas, und insbesondere Deutschlands, nicht gerade im guten Sinne hängen geblieben, wenn Sie verstehen, was ich meine.


    In Amerika ist das anders, da ist man herrlich unbefangen, was die Mischung von Stilen und die Verwendung von Anspielungen angeht. Zudem sind die Autoren, auf die Sie hier anspielen und die sich wie ein roter Faden durch ihr Werk ziehen, hier bei uns einfach nicht so präsent - zwar oft gelobt, aber kaum gelesen.


    Sie werden doch wohl kaum bestreiten wollen, dass Sie hier nach Herzenslust Philip Roth ("Portnoys Beschwerden") , Jonathan Safran Foer ("Alles ist erleuchtet"), Leon Uris ("Exodus") und noch etliche andere durch den Kakao ziehen? na also! Und Barbara Streisand dürfte sich auch wundern, dass ihr "Yentl" in diesem Buch wieder zu Ehren kommt (oder war das auch vorher ein Buch? Sehen Sie, hier weiß man so etwas nicht!). Ich sitze wirklich zwischen sämtlichen Stühlen, Herr Stern. Ich sehe ja durchaus, wie reichhaltig Ihre Inspirationsquellen waren, dennoch will sich für mich - ich bin halt auch Europäer - kein wirklich einheitliches Gesamtbild ergeben.


    Es fing ja noch sehr gut an. Sie kontrastieren hier zwei Handlungsstränge; einen um einen eingefrorenen Rabbi in der Vergangenheit, voller jiddischem Witz und "magischem Realismus". (Gabriel Garcia Marquez und Günter Grass wären stolz auf Sie!) Und den anderen Handlungsstrang in der amerikanischen Gegenwart, der sich um einen (seelisch) heimatlosen Jugendlichen dreht, der seine literarische Verwandtschaft mit dem berühmt-berüchtigten Alex Portnoy nun wirklich nicht bestreiten kann. Beide Stränge bewegen sich durch das ganze Buch hindurch aufeinander zu, um sich am Ende höchst unerwartet und herrlich abgedreht wieder zu verquicken. Das ist ja schon witzig erdacht von Ihnen! Im Grunde beginnt es mit Sex (Bernie auf der Suche nach einem Objekt der Begierde), und es endet eben auch mit Sex - mit einem Höhepunkt der besonderen Art. Aber ich will neuen Lesern nicht zuviel erzählen.


    Aber, Herr Stern, ist denn dann nicht der Titel des Buches falsch gewählt? Im Grunde geht es in dem Buch gar nicht großartig um den Rabbi. Der taucht höchstens drei- bis viermal am Rande auf. nein, es geht um nichts weniger als "die Juden", um eine jüdische Familiengeschichte über mehrere Generationen, die wiederum mehrere Untergeschichten enthält (Assimilation in Amerika, Guerrillakrieg in Palästina...). Das ist zwar alles durchaus ansprechend miteinander verstrudelt, dennoch letzten Endes aber ein wenig viel. Erst recht für hiesige Leser.


    Aber ich will Sie beruhigen, das Buch hatte für mich auch durchaus ansprechende Seiten. Den herrlich lakonischen Sprachwitz zum Beispiel, der sich in einem unaufgeregten Erzählton und vielen kleinen Seitenhieben offenbarte. Wer würde denn schon eine alte Schindmähre "Bat-Scheba" nennen? Hier habe ich herzhaft gelacht! (Bat-Scheba war, laut Bibel, ja die Frau, die König David mit ihrer Schönheit um den Verstand brachte, gell?) Ach, es waren schon viele Kleinigkeiten, die die Würze des Buches ausmachten. Die missglückten Erfindungen von Schmerl Karp beispielsweise. Oder die bärbeißige Ehefrau von Salo. Und erst diese ganzen Familiennamen! herrlich! Auch hat mir gefallen, dass Sie uns Lesern schon einiges an Intelligenz zutrauen. Denn das Buch platzt ja beinahe vor jiddischem (Sprach-) Kolorit.


    Den sehr ausgeprägten mystischen Anteil des Buches hätte ich fast vergessen. Das liegt eben daran, dass diese "jiddische Wundertüte" fast zu viel Inhalt hat. Da verliert man als Leser schon mal den Überblick. Jedenfalls: auch die zu Dutzenden genannten und zitierten mystischen und spirituellen Autoren, wie James Redfield, Norman Vincent Peale, Eckart Tolle (ein Deutscher! Danke!) usw. haben mich in ihrer Vielfalt durchaus beeindruckt. Mein Respekt, was Sie nicht alles kennen!


    Nur, mein lieber Steve Stern: das nächste Mal bitte ein wenig weniger Wundertüte, und mehr allgemein verständlichen Roman. Jedenfalls dann, wenn Sie auch in Europa Erfolg haben wollen.


    Is sich das ein Buch, geschrieben von Shmock für andere Shmock. Nix für Goys. Nu.

  • Nach dem dritten Versuch habe ich es aufgegeben. Ich habe dem Buch wirklich eine Chance gegeben, weil ich den Klappentext sehr interessant fand.


    Das Buch ist einfach so langweilig geschrieben, dass man nicht mal den Inhalt der Seiten, die man bereits gelesen hat, behält. Ich könnte trotz der 50 Seiten, die ich bereits zum wiederholten Mal hinter mir habe, beim besten Willen nicht sagen, worum es überhaupt geht.