Dies ist die letzte 30.Mittwochsgeschichte und die letzte. Ich werde weiterhin bestimmt Geschichtchen schreiben, aber eben nicht so regelmässig... also nicht traurig sein, aber ich hab zur Zeit einfach so viel um die Ohren, daß es mir einfach alles ein bißerl viel wird. Daer gibts eine ganz persönliche Abschlußgeschichte in die jeder das interpretieren darf, was er will, die aber eigentlich nur ein Dankeschön an den tollsten Mann der Welt ist.
Genug gelabbert jetzt geht's los:
Für Tarzan:
Der Schlüssel dreht sich im Schloss. Mit einem Klicken springt die Tür auf und durch den Schlitz kommt mir die Killerkatze entgegen geschossen. Miaumiaumiau.. krakelt sie morgens um 6h in unserm Hausflur. Ich zische sie an sie soll ruhig sein und schieb sie wieder in die Wohnung. Ziehe die Türe zu und schalte in der gleichen Handbewegung das Licht ein. Ne Polizistin die sich in ihrer eigenen Wohnung unwohl fühlt, wenn das Licht aus ist, das darf man eigentlich auch keinem erzählen, denke ich mir uns schaue mich verstohlen um.
Ich greife an meine Seite und löse die Waffe vom Gürtel. Bevor ich sie einschließe, schalte ich in jedem Zimmer das Licht an und werfe einen kurzen Blick hinein. Dann öffne ich den Safe und sperre meine SigsSuer bis zum Abend in ihr Fach. Im Flur streiche ich kurz mit der Hand über ein Foto auf dem Tarzan und ich in die Kamera strahlen. Ein Lächeln huscht über mein Gesicht während ich mich aus Hemd, Pulli, Schußweste und Jeans pelle. Ich lasse alles einfach auf den Boden fallen und dort liegen wo es eben landet, dann werfe ich mich aufs Bett, gefolgt von der Killerkatze. Ich ziehe die Bettdecke bis zur Nasenspitze hoch, fühle mich unwohl, werfe noch einen blick unters Bett und will grade mein Licht ausknipsen, als das Handy bimmelt. Nur einmal kurz. Dann ist es wieder still.
Eine SMS „Ich liebe dich, schlaf gut und träum schön. Bin bei dir und wache über dich, daß dir auch nichts geschieht.“ Ich lächel und ein Tränchen rinnt meine Wange hinunter. Tarzan, weiß von meinen schwarzen Löchern, meinen Alpträumen und auch von meinen ganz schön peinlichen Ängsten im Dunkeln (die immer dann kommen, wenn es eigentlich keinen Grund zur Sorge gibt, nämlich in meiner eigenen Wohnung) und er weiß wie schlimm es in letzter Zeit wieder ist. Oft bekomme ich solche oder ähnliche Mails. Es hilft mir Schlaf zu finden und nicht von den Dingen zu träumen die mir Angst machen. Ich schließe die Augen und stelle mir Tarzans Kopf auf dem Kissen neben mir vor. Sehe seine blonden wuscheligen Haare, seine Sommersproßen und seine langen blonden Wimpern. Ich kuschel mich in die Decke seuftze wohlig. Die Killerkatze rollt sich an meinen Füßen zusammen.
Neben meinem Kopfkissen liegt mein Handy immer griffbereit falls was sein sollte. Natürlich wird nichts sein, mittlerweile bin ich soweit, daß ich das verstehe. Aber nur für den Fall, gibt es mir innere Ruhe zu wissen, es ist da und wenn was ist, dann habe ich ruck zuck Tarzan am Hörer. Der mich beruhigt, der mir zu hört und der mir sagt, daß es ein Alptraum war, daß niemand in meiner Wohnung ist und daß der Mensch vor dem ich mich so fürchte, weit weit weg ist und vermutlich nicht mal mehr an mich denkt.
Er ist der Erste, dem ich das glauben kann.
Der Erste dem ich von der Geschichte damals erzählen konnte.
Der Erste der hinter die Fassade, der immer perfekten, nie ängstlichen, nie zögerlichen, manchmal ganz schön dreisten Jane gucken durfte.
Der Erste dem ich vertraut hab.
Der Erste der für mich da ist, wirklich für mich da ist.
Und darum hat er diese letzte Mittwochsgeschichte verdient, auch wenn sie vielleicht ein bißchen langweilig war, oder auch nicht für jeden von euch nachvollziehbar, aber er hat sich so beschwert, daß er in meinen Mittwochsgeschichten immer so schlecht wegkommt und in dieser hier steht er doch ganz gut da..... oder?
Die Wohnung ist still und ich fühle mich alleine. Taste nach dem Handy und wähle Tarzans Nummer. Schluchze ins Handy. „Du fehlst mir.“ Er streichelt mich mir Worten in den Schlaf, beruhigt mich. Vertreibt die Bilder aus meinem Kopf.
Ich schließe die Augen und schlafe ein......
Ich liebe dich!