Suche Geschichtsschmöker

  • Hallo ihr Lieben,


    ich suche für meinen Opa zu Weihnachten ein Buch, oder eine Doku könnte es auch gerne sein, generell erstmal Geschichte, am besten Deutschlands, am besten (etwas) neuere. Darf gerne was mit Krieg zu tun haben, Flugzeugen etc.
    Auch Nazi-Deutschland, die Zeit davor, danach.


    Sollte nicht zu abgehoben sein, also ansprechend aufbereitet, mit Bildern, etc.
    Könnte wohl auch Amerika sein.


    Hat jemand eine Idee?

  • Du könntest dir mal den neuesten Ken Follett anschauen: Sturz der Titanen


    bei Flugzeugen fällt mir eine Biografie über Leni Riefenstahl ein, hab aber den Autor nicht parat


    woher stammt der Opa, wenn die Frage gestattet ist?

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Ich dachte, er wäre vielleicht kriegsbedingt irgendwie geflüchtet oder vertieben bzw ausgesiedelt worden (Ostpreußen, Sudeten o.ä.) - weil es dazu eine Menge Sach- und Unterhaltungsbücher gibt (zb im Weltbildkatalog sah ich derartiges zuletzt).

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Vielleicht wäre so ein Überblickswerk etwas.
    Von denselben Autor gibts auch noch ein ähnliches Buch zum 1. Weltkrieg.


    Hab es bislang selbst noch nicht gelesen, aber darin rumgeblättert und weiß daher auch, dass es mit Bildern usw. aufgearbeitet ist.


    Anzumerken wäre noch, dass es ein etwas größeres Format ist. Zwar nicht monströs, aber eben auch keine TB-Größe. ;-)

  • Mir fält zu Weltbild (nein, ich bekomme keine Provision*g*) noch ein, dass die zu einigen Geburtsjahrgängen Bücher herausgebracht haben, was alles so im jeweiligen Geburtsjahr geschehen ist, in welchen Zeiten die da geborenen Leute aufgewachsen sind etc. Vielleicht wäre das ja etwas.


    Und etwas außerhalb des von Dir gesteckten Zeitraumes, aber vielleicht trotzdem etwas:
    René Kollo: Ein Kaiserschmarrn - Deutschland und die Habsburger
    Da gehts um die Geschichte ab etwa 800 bis Napoleon, aber mit Ausflügen in die spätere Geschichte und sogar bis in die Jetztzeit. Keine Fotos, dafür aber einige Zeichnungen. Das Ganze leicht zu lesen, vermittelt Denkanstöße und regt gelegentlich zum Schmunzeln an. Macht auch ein wenig etwas her, da dein Opa vermutlich die Kollo-Familie kennen dürfte.
    Ich habe bereits eine Rezi dazu geschrieben.
    Ist auch, wie ich finde, preislich ganz okay.
    Und ja, um Kriege gehts da auch...
    :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Zitat

    Original von noani*
    Mein Opa stammt aus Deutschland, falls du das meintest?


    Danke für eure Tipps, aber ich suche keinen Roman! Es sollte eher ein Sachbuch sein, und wirklich auch optisch ansprechend sowohl von außen als von innen.


    Das Buch das ich oben aufführte, ist kein Roman.

  • Krieg und Fliegen? Da ist meine erste Assoziation erstmal der rote Baron - aber vermutlich hat er schon ähnliches, wenn es ihn sehr interessiert? Habs selbst allerdings noch nicht gelesen.

    "Wie kann es sein, dass ausgerechnet diejenigen, die alles vernichten wollten, was gut ist an unserem Land, am eifrigsten die Nationalflagge schwenken?"
    (Winter der Welt, S. 239 - Ken Follett)

  • ..und gleich noch ein zweiter Vorschlag, der allerdings das Fliegen gar nicht thematisiert, den ich dafür aber bereits gelesen habe und als Geschichtsbuch wirklich empfehlen kann. Zudem ist es ein Thema, daß imho in der gesamten Geschichtsschreibung viel zu kurz kommt.


    Gruß

    "Wie kann es sein, dass ausgerechnet diejenigen, die alles vernichten wollten, was gut ist an unserem Land, am eifrigsten die Nationalflagge schwenken?"
    (Winter der Welt, S. 239 - Ken Follett)

  • Das große Standardwerk der deutschen Geschichte - in 2 Bänden


    Am 3. Oktober 1990 wurde zum ersten Mal in der deutschen Geschichte Einheit in Frieden und Freiheit Wirklichkeit. Erst nach einem Jahrhundert mit zwei Weltkriegen, Millionen Toten, zwei Diktaturen, Holocaust, Kaltem Krieg, Teilung, Wirtschaftswunder im Westen und friedlicher Revolution im Osten gelang es den Deutschen, ihre staatliche Einheit im Konzert der europäischen Mächte zu vollziehen. Guido Knopp durchwandert in diesem Buch zur 5-teiligen ZDF-Serie dieses Schicksalsjahrhundert mit seinen Visionen, seinen in Blut ertränkten Träumen und mit seinen mutigen Aufbrüchen. Zusammen mit ihren Nachbarn haben die Deutschen damit die Basis geschaffen für ein friedliches 21. Jahrhundert.

  • Das große Standardwerk der deutschen Geschichte - in 2 Bänden


    Tausend Jahre deutsche Geschichte anhand von drei zentralen Fragen: Wer sind wir? Woher kommen wir? Wohin gehen wir? Guido Knopp, Stefan Brauburger und Peter Arens zeichnen die hellen und dunklen Epochen einer verspäteten Nation nach. Als Orientierung dienen den Autoren dieses Standardwerks historische Persönlichkeiten, deren Leben sich mit Wendepunkten deutscher Geschichte verbindet. Dabei spiegelt sich in der deutschen Frage auch immer die Geschichte des europäischen Kontinents. Begleitet von einer 10-teiligen ZDF-Serie spannt diese groß angelegte Dokumentation den Bogen von Otto I., dem Großen, der 936 in Aachen zum deutschen König gekrönt wird, bis hin zu Otto von Bismarcks Reichsgründung und zum letzten deutschen Kaiser Wilhelm II.

  • Geheimnisse, Mythen, Legenden – wie es wirklich war.


    Berühmte Vorurteile, folgenschwere Irrtümer, große Emotionen, schwere Verbrechen. Zeitgeschichte lässt sich am anschaulichsten präsentieren als das, was sie ist: von Menschen gemacht. Die Meister dieser Kunst sind Guido Knopp und seine »Detektive der Geschichte«. Im zweiten »History«-Band rücken sie wieder Menschen und Legenden in den Mittelpunkt der Geschichte. Die emotionale Spannweite reicht von Mata Hari und John F. Kennedy bis Saddam Hussein. Dabei gehen sie neuen, ungeklärten oder nie gewagten Fragen nach. Hat Russlands Diktator seine Stalin-Launen auch als Familienvater ausgelebt? Was steckte wirklich hinter der Challenger-Tragödie? Guido Knopp überrascht aber auch mit aktuellen Erkenntnissen vom deutschen Schicksalsberg, aus dem Bermuda-Dreieck und den Hinterstuben des Vatikans. Er berichtet von der Odysee des Gehirns von Ulrike Meinhof, erzählt von der großen Liebe Coco Chanels oder entlarvt Winston Churchills »No sports«-Zitat als Irrläufer und den englischen Politiker als begeisterten Sportler. Aus neuen Blickwinkeln und anhand von bisher unbekannten Dokumenten beleuchtet »History« das ebenso faszinierende wie furchtbare 20. Jahrhundert in einem bewegenden Kaleidoskop.

  • http://www.amazon.de/Haie-kleine-Fische-Wolfgang-Ott/dp/3548239285/ref=sr_1_1?s=books&ie=UTF8&qid=1292430216&sr=1-1


    Wolfgang Ott, Haie und kleine Fische


    (U-Boot-Kriegsroman) Sehr gut geschrieben und sehr blutig-realistisch! Aus deutscher Sicht.


    Gisbert Haefs, Hannibal


    (Antike Roman)


    http://www.amazon.de/Hannibal-Roman-Karthagos-Gisbert-Haefs/dp/3453061322/ref=sr_1_1?s=books&ie=UTF8&qid=1292430265&sr=1-1


    Gisbert Haefs, Alexander (Buch oder Hörbuch)


    (Antike Roman)


    http://www.amazon.de/Alexander…3836803720/ref=pd_sim_b_4

  • Der Name Charles Lewinsky ist in seiner Schweizer Heimat längst eine feste Größe. Hierzulande führte der Autor bislang ein merkwürdiges Schattendasein. Kannte man ihn höchstens für seinen preisgekrönten Roman Johannistag (2002), so wird sich dies nun mit einem Doppelschlag ändern. Fast zeitgleich mit Oliver Hirschbiegels nach einer Lewinsky-Vorlage gedrehtem Film Ein ganz gewöhnlicher Jude mit Ben Becker in der Hauptrolle, erscheint ein weiteres mächtiges Werk des Autors, die fast 800 Seiten starke Saga der jüdischen Familie des Salomon Meijer. Deren geruhsames Leben im schweizerischen Judendorf Endingen wird gründlich auf den Kopf gestellt, als im Jahre 1871 der aus der französischen Armee entflohene Janki auftaucht. Eine lange Reise ins Unaussprechliche beginnt. Mit dabei, Onkel Melnitz, der immer, wenn er gestorben war, wieder zurückkehrte. Und der immer schon alles wusste!


    Sie werden geduldet, die Schweizer Juden, mehr nicht. Dies machen die über vier Generationen sich erstreckenden Lebensläufe all der Meijers, Jankis, des eleganten Lebemanns François, bis hin zum Ururenkel Hillel klar. Das Ringen um Anerkennung bleibt vergebens, so vorbildlich die Lebensweise all dieser Menschen auch sein mag, die sich als Juden eigentlich gar nicht mehr begreifen. Die Schikanen nehmen kein Ende. Als im Jahr 1893 die Schweiz das Schächtverbot erlässt, bedeutet dies das Ende des Metzgers Pinchas. Juden müssen ihr Fleisch fortan importieren. Selbst die christliche Taufe, François' letzter Versuch der Assimilation, bringt nicht die ersehnte Anerkennung. Onkel Melnitz, der stets präsente Untote, hat es längst gewusst. Durch die Jahrhunderte mäandernd, kennt er die Losung: Einmal Jude immer Jude. Sie werden uns nie anerkennen!


    Lewinsky schuf ein unspektakuläres, von Traurigkeit getöntes und stilles Werk von erhabener Größe, das in der bislang größten Menschheitskatastrophe sein unheilvolles Ende findet. Als Hillel bei einer Schweizer Veranstaltung entsetzt die Worte des Demagogen, "Juden könne man nicht bessern, man kann sie nur ausrotten!" vernimmt, kennt er das fürchterliche Schicksal, das den deutschen Zweig der Familie Meijer erwartet. Und Onkel Melnitz? Der ewige Mahner? Der kann nur bitter lachen. Er hatte wieder mal alles gewusst! Charles Lewinsky, seinem Sprachrohr, muss man unendlich dankbar sein.

  • Seit Goldhagens Hitlers willige Vollstrecker hat kein Buch, das sich mit dem Holocaust beschäftigt, für so viel Aufsehen gesorgt wie Jonathan Littells Die Wohlgesinnten. Hymnischer Beifall begleiten das Erscheinen des Werks in Deutschland ebenso wie vernichtende Fundamentalkritik.


    Weswegen sich die Gemüter so erhitzen? Littell verfasst diesen Roman über den deutschen Vernichtungsfeldzug in Osteuropa aus der Sicht eines Täters. Es ist der zynische Jurist Dr. Max Aue, der als Mitglied des Sicherheitsdienstes und SS-Offizier unmittelbar an den schlimmsten Verbrechen des Nationalsozialismus beteiligt ist. Zudem verwebt Littell in seinem ersten Roman aufs Engste Fakten und Fiktion. Die einen erheben ihn dafür zum künftigen Träger der kollektiven Erinnerung an den Holocaust, die anderen werfen ihm eine irrwitzige Geschichtsfälschung, ja eine Glorifizierung des Nationalsozialismus vor.


    "Ihr Menschenbrüder, lasst mich euch erzählen, wie es gewesen ist." So beginnt der Prolog ("Toccata") des Autors, der zugleich den Anspruch des Werkes definiert - bereits mit diesem ersten Satz hat sich Littell den Vorwurf der Hybris strenger Kritiker eingehandelt hat. "Es", so rechnet der Erzähler vor, das sind 18.722 Tote, die von Juni 1941 bis Mai 1945 Tag für Tag starben - jede 4,6 Sekunden ein Toter: "eine gute Meditationsübung". Als "Erinnerungsfabrik" bezeichnet sich der Erzähler selbst, und man ist geneigt, ihm Recht geben, angesichts der fast 1.400 folgenden Seiten. Er beteuert, dass die Aufzeichnungen "frei von jeglicher Reue sein werden...Ich habe meine Arbeit getan, mehr nicht" - ein zweiter Schlag in die Magengrube einiger Kritiker, versprach doch der Autor im Prolog gerade die Aufdeckung der Motive der Henker.


    Littell breitet das beeindruckende, vor allem aber verstörende, streckenweise pornografische Panorama eines Krieges aus, der in knapp sechs Jahres Osteuropa fast vollständig zerstörte. Erzählt von einem klassisch gebildeten Offizier, der trotz aller humanistischen Wurzeln zum Mörder wurde. Einfache Unterscheidungen zwischen Gut und Böse gibt es nicht. So lesen wir neben den NS-Verbrechen auch von den Massenerschießungen durch das sowjetische Volkskommissariat für Innere Angelegenheiten (NKWD), von Pogromen gegen die jüdische Bevölkerung durch Ukrainer, von psychotischen Wehrmachtsoffizieren. Akribisch flicht Littell die organisatorischen Strukturen von Wehrmacht, Reichssicherheitshauptamt, KZ-Lagerverwaltungen, Befehlsketten der SS und vieles mehr in sein Epos ein. Allein diese umfassende Darstellung in einem literarischen Werk ist einzigartig.


    "...ihr seid nicht besser", deklamiert schließlich der frühere SS-Offizier und spätere Spitzen-Fabrikant. Dieses Fazit, das der Autor seinem Erzähler in den Mund legt, bleibt unbefriedigend. Zwar kann der Leser das Ergebnis einer außerordentlichen Fleißarbeit über Verlauf und organisatorischen Unterbau des Ostfeldzuges im Detail nachlesen. Warum sich aber der Bildungsbürger Dr. Max Aue so leicht zu einem effizienten Rad im Getriebe der Vernichtungsmaschinerie wandeln konnte, bleibt letztlich unklar. Ob das Buch also, wie Jorge Semprún voraussagt, in 50 Jahren maßgeblich die Erinnerung an Nationalsozialismus und Holocaust prägen wird, muss sich erst noch erweisen.

  • Zitat

    Seit Goldhagens Hitlers willige Vollstrecker hat kein Buch, das sich mit dem Holocaust beschäftigt, für so viel Aufsehen gesorgt wie Jonathan Littells Die Wohlgesinnten.


    Das spricht nicht für das Buch. Goldhagens Machwerk war primitive, antideutsche Hetze. Schenke deinem Opa doch mal einen schönen Geschichtsroman aus der Antike. :-]