Film 1:
Mary I Stuart, Königin von Schottland (Clémence Poésy) kehrt in ihr Land zurück um nach dem Tod ihrer Mutter die Herrschaft zu übernehmen. Doch neben religiösen Differenzen und Intrigen, vor allem durch ihren Halbbruder James Stuart (Stephen Duffy), scheint sie vor allem ein massiv schlechtes Händchen bei der Männerauswahl zu haben. Sie heiratet Lord Darnley (Paul Nicholls) und später, um diesen schließlich loszuwerden, Lord Bothwell (Kevin McKidd). Doch ihrem Volk und ihren Lords gefällt das gar nicht.
Während dem Schauen habe ich mir gedacht, was ist denn das für eine Räuberpistole. Aber, kurz innegehalten und nachgelesen, scheinen die Eckpfeiler tatsächlich zu stimmen, mehr oder weniger. Allerdings wirkt es ziemlich gehetzt, man hätte sich vielleicht etwas mehr Zeit lassen sollen. Der Fokus liegt hier auf Mary und Bothwell, woraus man sowas wie eine Liebesgeschichte, eine amour fou, gemacht hat.
An Bothwell sieht man auch sehr schön, daß die Männer damals noch echte Romantiker waren, wie Zitate wie "I want you naked in my bed!" oder "Hang me or marry me" zeigen.
Dafür ist Kevin McKidd einfach unfassbar hübsch in dieser Rolle, zumindest für mich. Der (echte?) schottische Akzent ist dann noch das Tüpfelchen auf dem i, kombiniert mit dem Charakter, den er hier verkörpert.
Mary, der man ihre Verbindung zu Frankreich vorwirft, mit einer Französin zu besetzen, ist ein interessanter Trick. Somit war es vielleicht auch gewollt, daß ihr Englisch eine interessante Mischung aus schottischem und französischem Akzent aufweist?
Clémence Poésy hat mir als Mary zwar besser gefallen denn als Natascha in "Krieg und Frieden", am besten fand ich sie aber immer noch als dealendes love interest in "In Bruges".
Kurios fand ich, daß Mary stolz meinte, ihr Sohn vom ungeliebten Darnley wäre nun der Nachkomme von James V und Henry VII. Ja eh, aber dafür hätte ja auch ein Stallbursche als Vater gereicht, sie war ja selber eine Urenkelin von Henry VII und Darnley ihr naher Verwandter.
Zu Teil 2 kommen wir gleich.
Zu den technischen Details dieser Ausgabe. Leider gibt es zwar eine englische Tonspur, aber nur deutsche UTs. Dafür hatten meine Discs keine der technischen Probleme, die manche bei Amazon bekritteln.
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