Der Hypnotiseur - Lars Kepler

  • Zitat

    Original von maikaefer


    Inzwischen hat sich durch weitere Abstimmer das schlechte Ergebnis ein wenig relativiert. Trotzdem frage ich mich (und dich :grin), wie du zu der Auffassung kommst, dass ein "(hoffentlich) zukünftiger Leser" DEINE Meinung höher bewerten soll als das Gesamtergebnis mehrerer Eulenmeinungen :gruebel
    Edit ergänzte ein R


    Also ich habe nie behauptet, dass meine Meinung höher bewertet werden soll :wow


    Die Meinungen sind nunmal verschieden und das ist aber auch gut so :wave

    Einige Bücher soll man schmecken, andere verschlucken und einige wenige kauen und verdauen.

  • Meine Meinung:


    Für ein Krimidebüt ist "Der Hypnotiseur", verfasst von dem schwedischen Autorenpaar Alexandra und Alexander Ahndoril, in meinen Augen ganz passabel. Allerdings empfand ich es nicht als todspannend und hypnotisierend, so wie es auf dem Buchrücken angepriesen wird. Dafür fehlt in der Handlung schlichtweg die Logik und Glaubwürdigkeit. In die eigentliche Geschichte, die in eine komplett andere Richtung einschlägt, als der Klappentext verspricht, wird viel zu viel hineingepackt, was eine geradlinige Struktur vermissen lässt und den Ablauf verworren macht. Ausführliche Beschreibungen an Stellen, an denen sie überflüssig erscheinen, sind an Stellen, an denen sie fürs Verständnis eventuell nötig gewesen wären, nicht zu finden. Fast alle Figuren, von denen es eine Vielzahl gibt, sind problembehaftet und handeln zum Teil übermenschlich und nicht nachvollziehbar. Auch sprachlich hat der Roman einige Schwächen, die sich in unbeholfenen Dialogen und kurzen, abgehackten Sätzen zeigen.
    Aus einem interessanten Thema entwickelt sich im Verlauf des Buches zunehmend eine zusammengebastelte Story, die trotz einiger Spannungsmomente und des schlüssigen Endes nicht in vollem Maße überzeugen kann. Wer jedoch nichts Weltbewegendes erwartet, wird nicht enttäuscht sein.

  • Inhalt:
    Ein Mann wird grausam ermordet. Als wenig später auch seine Frau und Tochter tot aufgefunden werden, vermutet die Polizei, man habe es auf die ganze Familie abgesehen. Droht Gefahr für den Sohn, der schwer verletzt überlebt hat? Ist auch die ältere Tochter, die nicht im Haus war, gefährdet? Um sie möglichst schnell zu finden, bittet die Polizei den Hypnotiseur Erik Maria Bark um Hilfe – doch der hatte sich vor 10 Jahren geschworen, nie wieder jemanden zu hypnotisieren...


    Autor:
    Lars Kepler ist ein Pseudonym, hinter dem sich das schwedische Autorenpaar Alexandra Coelho Ahndoril und Alexander Ahndoril verbirgt. „Der Hypnotiseur“ ist ihr erstes gemeinsames Projekt. Dabei gab es jedoch keine Arbeitsteilung, bei der jeder für bestimmte Szenen zuständig war, sondern sie haben jede einzelne Szene gemeinsam ausgearbeitet.


    Meine Meinung:
    Der Klappentext und die Aufmachung des Buches haben mich sofort angesprochen – beides verspricht Hochspannung. Und die Geschichte beginnt vielversprechend. Ein Junge, schwer verletzt und hypnotisiert, ein schreckliches Verbrechen, das lässt dem Leser zunächst einmal den Atem stocken – ein toller Anfang, wenn es nur auch so weitergehen würde. Da tun sich die Verfasser jedoch schwer. Selbst wenn man sich an den etwas eigenwilligen Schreibstil gewöhnt hat – mir persönlich hat er gut gefallen, aber jedermanns Sache ist er sicher nicht – fällt es schwer, bei der Stange zu bleiben. Die Handlung wird sehr komplex und verwickelt, und es ist nicht einfach, den Überblick zu behalten. Leider hatte ich mehrfach den Eindruck, dass die Autoren selbst den Überblick genauso verloren hatten wie ich – ein ganzes Bündel von Handlungsfäden, die nicht alle erfolgreich verknüpft werden. Das verwirrt, zumal der Bezug zur Haupthandlung nicht immer erkennbar ist. Zwar ist der Schluss plausibel, aber man muss auch erst einmal bis dahin durchhalten. Denn während Anfang und Schluss sehr spannend waren, hatte der Mittelteil einige Längen, und ich habe mehrfach überlegt, ob ich das Buch nicht zur Seite legen sollte. Da hat dann aber doch die Neugier gesiegt.
    Ein weiteres Manko des Romans sind für mich seine Figuren, denn leider war mir keine von ihnen wirklich sympathisch. Und vor allem der Kommissar Joona Linna bleibt sehr blass – schade, denn schließlich sind weitere Fälle für ihn vorgesehen.


    Fazit:
    Weniger wäre mehr gewesen – vor der Veröffentlichung hätte man die Geschichte noch einmal gründlich „entrümpeln“ sollen. Die Idee ist gut, auch der Sprachstil gefällt mir. Leider verzetteln sich die Autoren in den vielen Nebenhandlungen. Das geht ganz klar auf Kosten der Spannung.
    Für einen Erstling ist das Buch aber nicht schlecht, und vielleicht gewinnt auch Kommissar Linna in weiteren Fällen etwas an Profil. Den Vergleich mit Stieg Larsson kann ich allerdings nicht verstehen, aus meiner Sicht reicht „Der Hypnotiseur“ da lange nicht heran.
    Für die gute Idee gibt’s aber immer noch 6 von 10 Punkten.

  • "Der Hypnotiseur" hat mich über grosse Teile wirklich fasziniert und ich wollte das Buch teilweise nicht aus der Hand legen.
    Einen "Durchhänger" hat das Buch mMn im letzten Drittel, die Rückblende aus Eriks Sicht, war mir zu lange und ausführlich beschrieben. Vielleicht wären auch einige Personen und/oder angedeutete oder nur kurz eingeführte Handlungen weniger hier mehr gewesen.
    Ansonsten bin ich mit dem etwas ungewöhnlichen Schreibstil gut zurecht gekommen und ich würde weitere Bücher mit Joona und evtl. Erik gerne lesen.


    Das Buch bekommt von mir 7 von 10 Punkten.

  • tja jetzt hab ich es mir gekauft und bin leider so gar nicht begeistert davon,es fängt ganz interessant an,aber dann finde ich die handlungsstränge sehr wirr und auch die rettung etwas weit hergeholt ebenfalls frage ich mich was denn nun eigentlich Joseph darin zu tun hat? also letztendlich fand ich es leider enttäuschend,obwohl es vom verlag als "herrausragend" empfohlen war,schade;(

  • Mir hat das Buch recht gut gefallen, jedoch wird Lars Kepler für mich eher eine Eintagsfliege bleiben, weil ich zu Joona kaum einen Zugang gefunden habe, er mir zu blass blieb und irgendwie einfach nicht meinem "Geschmack" entsprach. Ich fand Erik die deutlich überzeugendere und stärkere Person in diesem Roman und hätte mir eher eine "Hypnotiseur-Reihe" gewünscht. Eriks inneres Zerwürfnis zwischen seinem vergangenem Versprechen und der Anfrage wieder zu hypnotisieren, gefiel mir sehr gut. Jedoch hatte auch ich meine liebe Mühe mit der logischen Abfolge der Szenen und bin eigentlich nur durchs "Festhalten" an Erik als Leitfigur bis zum Ende gekommen. Bereut habe ich das jedoch nicht. Wie gesagt, schade, dass die Fortsetzung(en) Joona beinhalten und nicht Erik.


    Dennoch: 8 Punkte.

  • Trotz der manchmal verwirrenden Nebenhandlungen und dem zu beschönten Ende hat mir das Buch gefallen.
    Manchmal frage ich mich wieder, warum iin Büchern die Hauptdarsteller immer ein gutes Ende finden und im wirklichen Leben....
    Ehefrau eines Ermittlers bzw. in dem Fall Arztes möchte ich nicht sein...


    Dennoch habe ich den 2. Teil bereits auf dem Nachttisch liegen, dank Bücherein muss ich mich nicht über die doch immer höher werdendne Preise für die gebundenen Bücher ärgern.


    Jaune

    "Vorrat wünsche ich mir auch (für alle Kinder). Nicht nur Schokoriegel. Auch Bücher. So viele wie möglich. Jederzeit verfügbar, wartend, bereit. Was für ein Glück." Mirjam Pressler

  • 10 Jahre ist es her, dass Erik Maria Bark das letzte Mal einen Patienten hypnotisiert hat - mit dramatischen Folgen. Er hat öffentlich zugesichert, nie wieder jemanden zu hypnotisieren. Beruflich ist es ihm gelungen, sich wieder in seinem Arzt-Beruf zu etablieren und auch privat ist er glücklich mit seiner Frau und seinem Sohn Benjamin. Doch eines Nachts erhält er jedoch einen Anruft, der alles verändert ...


    Joona Linna ist Kriminalkommissar in Stockholm und hat es mit einem schwierigen Fall zu tun. Auf einem Sportplatz wurde der Chemie- und Physiklehrer Anders Ek grausam ermordet aufgefunden. Waren seine Spielschulden das Motiv? Doch es kommt noch schlimmer. Als die Polizisten die Familie über das Verbrechen informieren wollen, finden sie ein Haus voller Leichen. Auch Anders Ehefrau, die Bibliothekarin Katja und die kleine Tochter Lisa wurden auf grausamste Weise hingerichtet. Nur der 15-jährige Sohn der Familie Ek, Josef, hat den Überfall schwer verletzt überlebt - doch ob er den Kampf um sein Leben gewinnen wird, ist ungewiss. Schnell ist klar, der Anschlag galt der ganzen Familie, doch ein Motiv ist nicht ersichtlich. Es waren jedoch nicht alle Familiemitglieder zu Hause. Die älteste Tochter Evelyn hielt sich nicht in ihrem Elternhaus auf, es ist jedoch auch nicht möglich, sie zu erreichen. Wo könnte sich die junge Frau aufhalten, befindet sie sich in der Gewalt des Mörders oder wurde auch sie ermordet und ihre Leiche nur noch nicht gefunden?


    Der einzige Zeuge, der Auskunft über das Verbrechen und den Aufenthaltsort von Evelyn geben kann, ist der schwerverletzte Josef. Im Krankenhaus offenbart die Ärztin Daniella Richards Joona Linna die Möglichkeit, mittels Hypnose Josefs Wissen zu offenbaren. Joona nimmt Kontakt zu Erik auf und kann ihn tatsächlich überzeugen, Josef zu hypnotisieren. Doch was sich hierbei offenbart, damit hätte niemand in seinen schlimmsten Alpträumen gerechnet ...


    Welch wunderbar blutrünstiges Buch! Anfangs war ich ja etwas skeptisch, aber was soll ich sagen, das Buch hat mich gefesselt und nicht mehr losgelassen. Der Plot wurde detailliert und blutig (wie ich es mag) in Szene gesetzt. Die Figuren, allen voran Erik Maria Bark, wurden mit einer außergewöhnlichen Tiefe erarbeitet, sodass es mir richtig Spaß gemacht hat, eine Schicht nach der anderen "abzutragen", um den Kern des jeweiligen Wesens zu erkunden. Den Schreibstil empfand ich als angenehm zu lesen, wobei es zu kleineren Längen kam und auch leider am Schluss einige kleinere Fragen offen blieben. Jedenfalls hat dieses Buch mein Interesse geweckt und ich bin gespannt auf weitere Mordermittlungen mit Joona Linna. Der 2. Band der Reihe "Paganinis Fluch" ist bereits erschienen.

  • Hallo.


    Das Buch war als Urlaubslektüre gedacht und wurde nach genau 36 Seiten weggelegt.
    Was ist das denn? Der Klappentext läd einen geradezu ein das Buch zu kaufen, das muss einfach spannend sein.
    Naja, wird es vielleicht auch sein, wenn nicht dieser hölzerne und emotionslose Schreibstil wäre. Diese vielen kurzen Sätze - ich empfand sie als unangenehm zu lesen.
    Mal sehen, vielleicht hole ich das Buch irgendwann wieder hervor, momentan ist mir nicht danach.


    Enttäuschte Grüße


    René

  • Ich bin froh, dass ich mir das Buch gebraucht gekauft habe. Wenn ich für das Buch den vollen Preis gezahlt hätte, hätte ich mich sehr geärgert. Es gefiehl mir überhaupt nicht.


    Ich habe immer auf die Spannung gewartet. Ab den letzten 100 Seiten habe ich nur noch quer gelesen und die letzten 30 Seiten habe ich nicht mehr gelesen.


    Es waren mir viel zu viele Sachen völlig unlogisch. Simone fand ich nur nervig. Und über den Kommissar hat man viel zu wenig erfahren.


    Die anderen Bücher von dem Autorenpaar werde ich wohl nicht lesen.


    Ich vergebe leider nur 3 Punkte

  • Ich habe es mir gerade von der Onleihe geliehen und beim Radfahren auf dem Ergometer gelesen - von vornherein mit eher reduzierten Erwartungen wegen der schlechten Kritiken.


    "Rohrkrepierer" trifft es gut. Der Plot hat wirklich sehr viel Potential, ich fand auch den Aufbau nicht schlecht (die lange Rückblende störte mich nicht). Aber die Handlung steckt voller Unwahrscheinlichkeiten. Gleich drei Patienten, zwei schwerstverletzt, der dritte schwer krank und dehydriert, auf wundersame Weise plötzlich zu erstaunlichen Leistungen befähigt - das ist einfach unsinnig.


    Stilistisch ist das Buch wirklich nicht gut - allerdings auch nicht derart schlecht, dass ich es weggelegt hätte. Allerdings habe ich es, wie erwähnt, beim Sport gelesen. Da nehme ich es nicht so genau. Zum wirklich konzentrierten Lesen wäre es mir nicht gut genug geschrieben.



    Dieser Pokémon-Mythos war mir übrigens schon immer verdächtig ... schon vor fünfzehn Jahren, als meine Töchter so wild auf diese Dinger waren ... :gruebel


    Einen zweiten "Kepler" brauche ich jedenfalls eher nicht und bin froh, dass ich diesen nur geliehen hatte.


    Grüße von Zefira

  • zum glück hatte ich das buch zum schnäppchenpreis von 2,50 € gekauft, ansonsten hätte ich mich noch mehr geärgert.


    der klappentext verspricht eine aufregende geschichte: eine familie wird abgeschlachtet, der junge überlebt und soll nun mithilfe von hypnose der polizei bei den ermittlungen helfen.


    und das war nur die vorgeschichte. was nach ca. 200 Seiten (von 600!) kommt, hat mich einfach nur ratlos zurückgelassen. ?( ich hatte mich auf spannende ermittlungen nach dem mörder der besagten familie gefreut und bekomme stattdessen eine entführungsgeschichte, die mit der vorgeschichte in meinen augen überhaupt nichts (!!!) zu tun hat. weil ich aber noch wissen wollte, wie der mord und die entführung miteinander zusammenhängen, habe ich das buch zu ende gelesen.


    mein fazit: enttäuschend und daher nicht zu empfehlen. der klappentext führt den leser gekonnt in die irre.

  • Mir hat das Buch sehr gut gefallen, auch wenn ich manche Passagen in die Länge gezogen fand.
    Ich fand die Auflösung des Falls sehr gut, jedoch schade, dass nicht mehr passiert ist. Ich hatte mit noch mehr Spannung am Ende gerechnet.


    Es gab auch, wie in jedem Buch, einen Protagonisten mit dem man nicht klar kam, in meinem Fall war das Simone. Sie war mir stets unsympathisch und ich empfand sie auch als zu schwach.


    Insgesamt betrachtet empfand ich das Buch als gutes Buch, ein guter Schreibstil, Spannung war auch vorhanden und wenn sich zum Ende hin alles zusammensetzt, auch eine gute Auflösung.


    Ich werde sicherlich wieder ein Buch des Autoren lesen.


    Ich vergebe 7 von 10 Punkten für das Buch.

  • Ich hatte mir in der onleihe Band 4 ausgeliehen und war total begeistert, sodass ich beschloss, alle zu lesen. Ich habe Band 1 beendet und war doch etwas enttäuscht..Bis zur Mitte des Buches fand ich die Geschichte eher langweilig, vor allen Dingen der Abschnitt mit der Hypnosegruppe hätte etwas kürzer sein können. Zum Schluss war es wieder spannend.
    Ich werde mir nochmal Band 2 ausleihen und hoffe, das es besser ist.....


    Von mir gibt es 5 Punkte

  • Zitat

    Ich hatte mir in der onleihe Band 4 ausgeliehen und war total begeistert,


    Ging mir genauso! Ich habe "Der Sandmann" (den meinst Du doch?) geschenkt bekommen und fand dieses Buch so toll, dass ich kaum glauben konnte, dass es vom gleichen Autoren ist.


    Daraufhin habe ich mir dann "Flammenkinder" aus der Onleihe geholt und fand den auch nicht schlecht, nicht so gut wie den Sandmann, aber immer noch weit besser als "Der Hypnotiseur".


    Grüße von Zefira