Der Hypnotiseur - Lars Kepler

  • Wie Feuer, genau wie Feuer." Das sind die ersten Worte, die der Junge unter Hypnose äußert. Und es sind Worte, die Türen zu einem Albtraum öffnen...


    Joona Linna übernimmt einen Fall, der eigentlich gar kein Fall für ihn ist. Denn als in einem Haus eine Mutter und ihre Tochter bestialisch ermordet aufgefunden werden, ist noch lange nicht klar, was da eigentlich passiert ist. Kurze Zeit später ist klar: Auch der Vater ist tot und wurde am Sportplatz in einer Dusche zerstückelt. Was ist da passiert? Joona Linna weiß es besser und glaubt nicht anSpielschulden... Ein Verwirrspiel mit schrecklichen Momenten gewinnt....


    Gerade jetzt fällt mir auf, dass auf dem Cover steht "Kriminalroman". Die ganze Zeit bin ich davon ausgegangen es handelt sich um einen Thriller. Und ganz ehrlich, ich habe mich zum Teil schon sehr geekelt. Durch die distanzierte und nüchterne Schreibweise der Autoren konnte ich mir manchmal viel zu gut vorstellen, wie ein Tatort aussieht oder wie die Leiche gestorben ist. So ein Gefühl, als müsste ich erst mal eine Pause machen, habe ich schon lange nicht mehr empfunden.


    Ich würde dieses Buch tatsächlich nur solchen Thriller-Lesern empfehlen, die nicht zusammenzucken, wenn sehr plastisch von abgeschnittenen Armen die Rede ist.


    Das Autorengespann nimmt uns mit in die Welt und das Leben von vielen verschiedenen Personen. Pluspunkt hierbei der Ermittler ist keine gescheiterte Existenz. Mein Problem war, immer wenn ich mich an die nüchterne Schreib- und Handlungsart der männlichen Personen gewöhnt hatte, kamen die weiblichen Charaktere ins Spiel. Und nun komme ich noch mal zu meiner Frage von oben. Ohne deswegen viel zu verraten, glaube ich, dass Frau Ahndrodil die weiblichen Parts geschrieben hat. Die Gefühle sind dort vielseitiger vorhanden und verwirrender, während die männlichen Protagonisten eher kühl und sachlich sind. Aber vielleicht unterschätze ich auch den weiblichen Sinn für Schockmomente und es ist genau umgekehrt.


    Was sagt ihr dazu?


    Gedanklich war ich auch in den Lesepausen oft bei diesem Buch. Manche Fragen beschäftigten mich noch nach dem Kapitelende. Wird er...? Hat er...? Ist sie das? Dieser Umstand hat mir sehr gut gefallen.


    Schwierig wurde es nur, als eine Person seine Vergangenheit erzählt und man nicht ganz verfolgen, konnte wem oder wie er das nun berichtet.


    Zum Schluss muss ich noch einmal etwas bemängeln, dass ich immer wieder bei Büchern beobachte. Es ärgert mich bei jedem Buch, aber vor allem bei Büchern, die doch recht teuer sind. Ich habe Rechtschreibfehler gefunden. Zwar halten diese sich in Grenzen (bei der Seitenzahl), aber ärgerlich ist es schon. Jedes Mal kam ich aus dem Lesefluss heraus und habe mich erst mal aufgeregt.


    Alles in allem verteile ich sieben bis Acht Punkte. Der Kriminalroman ist solide geschrieben und verwirrt auf seine eigene Art, die wiederum fesselt. Manchmal hätte ich mich ausgewogenere Gefühlsverteilung gewünscht.Schweden haben eine eigene Art zu schreiben und manchmal erinnerten sie mich an Arnaldur Indridason.



    EDIT: PEinlichen Satz rausgenommen :help

  • Zitat

    Original von Anahid
    Hat einer von euch auch dieses Buch gelesen?


    nö. wie kommst du denn darauf? :lache


    Zitat

    Original von Anahid
    Was sagt ihr dazu?


    du könntest mit deiner Vermutung Recht haben

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Ich habe dieses Buch im Rahmen der Leserunde gelesen.


    Der Schreibstil hat mir recht gut gefallen und das Buch lässt sich auch flüssig in einem Rutsch durchlesen.


    Man darf sich hier aber auf keinen Fall einen spannenden Thriller bzw. einen typischen Krimi vorstellen.
    Das ist dieses Buch nämlich auf keinen Fall!! Der Klappentext ist daher meiner Meinung nach falsch und extrem
    irreführend. Hier geht es nicht um Josef und seine ermordete Familie. Hier geht es um das Leben des Hypnotiseurs
    Erik und seine Vergangenheit. Die Geschichte von Josef ist nur eine Nebenhandlung, die dazu führt, dass die
    Vergangenheit von Erik wieder zum Vorschein kommt. Ich denke, dass es ganz gut ist, wenn man das vorher weiß.
    Auch handelt es sich hier nicht um einen typischen Krimi mit einem Kommissar, von dem man evtl. auch private
    Hintergründe etc. mitbekommt. Von Kommissar Joona erfährt man leider nur wenig.


    Wie schon gesagt, fand ich das Buch zwar spannend, jedoch haben die Autoren hier zu viel Handlung
    reingesteckt und das Buch ist ziemlich überladen mit allen möglichen Themen. Es hätte dem Buch nicht geschadet,
    wenn es einige Seiten weniger gehabt hätte, da einige Geschehnisse völlig überflüssig waren.
    Auch gab es am Ende des Buches leider noch viele fehlende Antworten. Und umso mehr ich über die Geschichte nachdenke,
    umso mehr offene Fragen und Ungereimtheiten fallen mir auf.
    Leider gab es auch einige Protagonisten, die einem nicht wirklich symphatisch wurden und die Handlungsweise
    auch nicht immer nachvollziehbar war.


    Nichtsdestotrotz wurde ich hier recht gut unterhalten und vergebe 7 von 10 Punkten.

    Einige Bücher soll man schmecken, andere verschlucken und einige wenige kauen und verdauen.

  • Ich hab das Buch auch in der Leserunde gelesen und muss sagen, dass ich fast die einzige war, die es verschlungen hat. Was mich ein wenig irritiert hat, aber naja, die Gescmäcker sind halt verschieden, nicht war!? :lache


    Also mich hat das Buch überzeugt. Ich fand es toll in die Welt eines Hypnotiseurs einzutauchen, die ja auch gut beschrieben wird.
    Der Schriftstil war niveauvoll, aber trotzdem sehr flüssig zu lesen.
    Die verschiedenen Handlungsstränge und daher die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven haben mir gefallen!
    Das Ende und somit die Geschichte waren meiner Meinung nach schlüssig! Und das ist mir immer sehr wichtig! :)


    Etwas irritierend fand ich ebenfalls den Klappentext, weil ich doch dachte, dass es mehr um Josef geht und dass man eben nicht alles gleich zu Anfang herausfindet. Daher ist dieses Buch kein eigentlicher Krimi für mich gewesen!
    Nur der Titel verrät um wen und was es wirklich geht. Schon raffiniert gemacht, aber ich kann verstehen, wenn das jemand blöd findet.


    Ein paar Personen haben zwischendurch genervt, aber man mag ja auch im richtigen Leben nicht alle Personen.
    Der Kommissar und der Hypnotiseur, also die Hauptpersonen, waren mir jedoch sehr sympathisch! :-]


    8 Punkte.

  • Es gab bereits einige Vorredner und ich will daher nur kurz etwas dazu sagen,
    der Titel startete durchaus vielversprechend spannend und ich war von der Grundidee durchaus angetan.
    Ich hatte das Gefühl, dass der Autor einfach viel zu viel wollte und während er es gewollt hat, aus den Augen verloren hat, dass er das Viele nicht beherrscht, dass es ihm aus den Fingern geglitten ist und am Ende einfach nur das übrig geblieben ist, was es auch war:


    Ein wirrer Haufen von viel zu viel, weniger wäre mehr gewesen.



    enttäuschte Grüße von Elbereth :wave

    “In my opinion, we don't devote nearly enough scientific research to finding a cure for jerks.”

    ― Bill Watterson

  • Ein unterhaltsamer Roman, bei dem man nicht zu viel nachdenken sollte. Einfach mit dem Sog mitziehen lassen, wenn er da ist und ansonsten sollte man sich nicht unbedingt durchquälen, nur weil man es lesen will.
    Er hat mich unterhalten, hat aber wie schon oft gesagt einen Überdruss an Themen und wirkt etwas wie ein Flickenteppich. Anders gesagt, der Roman fängt mit einer interessanten Geschichte an, endet aber mit dem Ende zweier anderer, die während der Geschichte noch angestoßen wurden und ins Rollen kamen. Zudem wirktene inige Aktionen doch recht übertrieben und eher filmreif, aufgrund der Situierung und nicht der BEschreibung.

  • Aber einen Vergleich mit Stieg Larsson hält er auch nicht stand.


    In diesen Thriller erfahren wir wenig über die Hintergründe der Täter. Das liegt vor allem daran, dass der Thriller aus der Persepektive eines der Opfer geschrieben wird. Erik schildert seine Sicht der Abläufe, die Hypnosesitzungen.
    Es wird sein Famlienleben beschrieben und welche Auswirkungen seine erneute Hypnose auf seine Famlienmitglieder hat.
    Die Psychosen der Täter, allen voran Lydia, werden auch aus seiner Sicht beschrieben.


    Wer lieber Thriller liest aus sicht der Täter und Psychopathen, der wird hier nicht glücklich. Ebenso Leser, die mehr wert auf den ermittelnden Beamten legen, könnten entäuscht sein.


    Aber da es wahrscheinlich schwer ist, alle Perspektiven im Thriller zu bedienen, ist dieser Thriller mal etwas anderes.


    Mit dieser Sichtweise bin ich mit dem Buch versöhnt. Ein Larsson war es aber nicht!
    Ich vergebe 7 von 10 Punkten. Weil er mich zwar nicht durchgängig aber doch schon immer mal wieder gefesselt hat.
    Einem Nachfolgeband würde ich nochmal eine Chance geben.
    Ute

  • Mehr Schein als sein


    Auch ich hatte mich sehr auf die vielversprechende Leserunde zu dem Buch gefreut, leider verfrüht, denn mich konnte dieser sogenannte Thriller nicht wirklich überzeugen.


    Zum einen fiel es mir schwer, mich in diesen ungewöhnlichen Schreibstil einzulesen, auch die Dialoge sind von einer Einfachheit, so dass sie eher einen stumpfen und stockenden Eindruck hinterlassen haben.
    Es ist mir auch nicht gelungen eine positive Bindung zu den Charakteren herzustellen, sie wirken distanziert und unnahbar und auch ihr Handeln ist für mich schwer nachvollziehbar.


    Und genau so erging es mir auch mit der Geschichte selbst.
    Aus der Story hätte man einiges mehr machen können, idealerweise zwei, die dann aber etwas glaubwürdiger.
    Es gab eine Menge guter Ansätze, die leider von dem Autorenpaar allzuoft verworfen und durch neue ersetzt wurden, was mich ziemlich unbefriedigt zurücklässt. Teilweise hatte ich das Gefühl, sie wissen selber noch nicht so genau, wie das alles zusammen passen soll und zu einer einigermaßen glaubhaften Auflösung führen kann.


    Für mich blieben zu viele Fragen offen, und die Geschichte hat mich mehr verwirrt als unterhalten.


    Insgesamt 5 Punkte

  • Oh, wie hatte ich mich auf dieses Buch gefreut! Der Klappentext war so vielversprechend, das konnte ja nur spannend werden! Oder etwa nicht?
    Leider muss ich diese Frage ganz klar mit Nein beantworten.
    Anfangs dachte ich noch, der Handlungstrang rund um Erik gehöre dazu um den Handlungstrang um die Geschichte des Mordes zu verdeutlichen, Motive zu erklären oder ähnliches. Nichts dergleichen. Nach und nach wurde klar, das die Geschichte ein anderes Hauptmerkmal hat, was ich wiederum recht schade fand. Dafür wurde mir die Mordgeschichte zu plump abgehandelt.
    Generell fanden sich in diesem Buch viele Erzählstränge, welche meines Erachtens für die eigentliche Geschichte nicht relevant waren und nur verwirrten. Jedoch so verwirrten, das es für mich nervig war. Gerne rätsle ich mit und folge falschen Spuren, aber nicht solchen wie hier beschreiben. Teilweise sehr, nun ja, abstrus...
    Bis auf einen Teil wurde die Geschichte im Präsens erzählt und doch gab es immer wieder Sprünge, was mir mit der Zeit nicht mehr behagte. Auch die Reise in die Vergangenheit war mir zu ausführlich und ein Teil meiner Meinung nach irrelevant für die Gesamthandlung. Desweiteren fand ich die Erzählweise recht hölzern und distanziert. Ich kam mir vor wie ein Beobachter, welcher völlig gelassen und phasenweise gelangweilt dieses Schauspiel verfolgte. Auch die Figuren blieben mir fern, waren nicht greifbar, wirkten blass und distanziert. Wenn es einer Figur gelang mir näherzukommen, dann leider im negativen Sinn.
    Auch an der Medizinischen Recherche habe ich eine Kleinigkeit zu meckern, aber das ist für meine Meinung zum Buch nicht mehr relevant.
    Lediglich der Grundidee gebe ich wohlwollende 2 Punkte, leider ist die Umsetzung nicht gelungen.

  • Zitat

    Original von Voltaire
    „Als Tiger gesprungen und als Bettvorleger gelandet“


    Das trifft es für mich eigentlich ganz gut.
    Die Autoren haben den Karren ordentlich in den Dreck gefahren, was umso trauriger ist, weil die (Kern-)Geschichte unheimliches Potential hat/hätte.
    Aber viel hilft eben nicht immer viel und es ärgert mich irgendwo, wie hier ein toller Stoff verhunzt wurde. Sprachlich/Stilistisch gestaltet sich das Ganze auch echt grausam; ich hatte während der gesamten Lektüre den starken Drang, den Autoren Wörter & Sätze zu schenken
    (reduzierte Sprache kann schön sein, Sinn machen und passen. Wenn der Leser allerdings permanent verwirrt und auf der Suche nach Bezügen oder Erläuterungen ist, zu denen sich die Autoren anscheinend nicht durchringen konnten, nervt das nur noch)
    und Grammatik & Rechschreibung zu korrigieren. Was hat das Lektorat/Korrektorat da bloß gemacht?!
    Bevor ich mich jetzt in Rage schreibe, vergebe ich 3 Punkte und komme abschließend zu diesem
    Fazit:


    Rohrkrepierer vom Feinsten!
    Ich kann mich nicht erinnern, wann ich mich zuletzt so über ein Buch geärgert habe.

  • Hätte ich dieses Buch nicht im Rahmen der Leserunde gelesen, hätte ich mit großer Wahrscheinlchkeit spätestens nach der Hälfte abgebrochen. Ich habe so gar nicht das bekommen, was ich erwartet hatte und wurde sehr enttäuscht. Der Klappentext klang sehr vielversprechend hatte dann aber wenig mit der tatsächlchen Geschichte zu tun. Es hatte zu dem enorme Längen, der Schreibstil hat mir auch nicht gefallen. Eigentlich hatte ich für 2011 das Vorhaben mehr Krimis und Thriller zu lesen und meinen bevorzugten Genre etwas untreu zu werden, aber nach dieser Enttäuschung werde ich vom Genre Krimi erstmal wieder die Fingeer lassen.


    Ich vergebe 4 von 10 möglichen Punkten.

  • Ich habe das Buch als WB hier liegen und nur mal erst in die ersten Seiten reingelesen. Aber ..... ich weiß nicht so recht, bisher werde ich nicht warm mit dem Buch...... vielleicht sollte ich mal weiterschicken, vielleicht ist jemand anders begeisterter als ich...

  • Ich habe mir eben gedacht, dass ich mal wieder hier reinschaue und muss sagen, dass ich ziemlich erschrocken bin..
    Als Gesamtbewertung hat das Buch nur um die 4 Punkte :yikes


    Natürlich sind die Geschmäcker verschieden, aber hiermit möchte ich nur noch einmal an (hoffentlich) zukünftige Leser sagen: Soooo schlimm ist das Buch auf keinen Fall (Rezi habe ich schon geschrieben)...

    Einige Bücher soll man schmecken, andere verschlucken und einige wenige kauen und verdauen.

  • Hm, ich teile die Mehrheitsmeinung hier nicht ganz. Ich fühlte mich gut unterhalten und fand es sprachlich flüssig zu lesen. Ein paar Fehler sind mir beim Lesen zwar aufgefallen, aber die schiebe ich mehr der Übersetzung zu. Ich teile auch nicht die Enttäuschung der Meisten von euch, die sich etwas anderes vorgestellt haben. Dass es hauptsächlich um Erik gehen wird, habe ich mir beim Buchtitel schon gedacht und ich fand die einzelnen Charaktere recht gut. Simone nervte mich jedenfalls nicht. :grin


    Erik und Joona haben teilweise sogar erschreckend viel gemeinsam, finde ich, wobei mich Joonas "habe ich nicht Recht"-Gehabe manchmal ein wenig nervte, ihn andererseits aber auch markant machte. Alle Charaktere saßen irgendwie immer zwischen den Stühlen. Hin und her gerissen zwischen verschiedenen Personen.


    Sehr interessant fand ich die Einblicke in die Hypnose und die verschiedenen Sichtweisen. Ich fand es gut, dass sie nicht einfach als positiv dargestellt wurde, sondern sich auch kritische Gedanken in dem Buch fanden. Ebenso interessant fand ich die gesamten Schilderungen über Benjamin und seine Krankheit, aber auch seinen Umgang damit. Eine wunderbare Figur.


    Es war vieles nicht vorhersehbar, was ich gut fand. Wie realistisch alles war, kann ich nicht beurteilen, will ich aber auch gar nicht. ;-)


    Meine Erwartungen, dass es um Erik gehen wird, wurden ja erfüllt und ich habe mich sehr gut unterhalten gefühlt. Deswegen habe ich das Buch wohl mit meinen 9 Punkten sehr nach oben gerissen.


    Dennoch weiß ich nicht, ob ich einen Folgeroman lesen würde, da so wie ich das verstanden habe, Joona dort vorkäme - und ich sehr auf Erik fixiert bin, weil seine Rolle in dem Buch sehr dominant ist - wie der Titel es eben vermuten ließ.

  • Zitat

    Original von verena
    Ich habe mir eben gedacht, dass ich mal wieder hier reinschaue und muss sagen, dass ich ziemlich erschrocken bin..
    Als Gesamtbewertung hat das Buch nur um die 4 Punkte :yikes


    Natürlich sind die Geschmäcker verschieden, aber hiermit möchte ich nur noch einmal an (hoffentlich) zukünftige Leser sagen: Soooo schlimm ist das Buch auf keinen Fall (Rezi habe ich schon geschrieben)...


    Hallo Verena,


    es stimmt, so schlecht war das Buch nicht, aber hier meine Rezi:


    Ich habe das Buch mit der Leserunde gelesen und geriet am Anfang richtig in einen Lesesog. Ungewöhnlich für mich war, dass gleich zu Beginn des Thrillers der Täter festzustehen schien, durch den Schreibstil aber bei mir das Gefühl geweckt wurde, das kann gar nicht sein.


    Dann jedoch nach ca. 2/3 des Buches geht es um die Vergangenheits-bewältigung des Hypnotiseurs - die man für meine Begriffe kürzer hätte fassen können - und das Ende des Buches hat mit der Anfangstat eigentlich nichts mehr zu tun, obwohl ich nach der Vergangenheits-bewältigung wieder in den vermissten Lesesog geraten bin.


    Deshalb bekommt das Buch von mir 6 Punkte von 10.


    Viele Grüße :wave

  • Zitat

    Original von verena
    Ich habe mir eben gedacht, dass ich mal wieder hier reinschaue und muss sagen, dass ich ziemlich erschrocken bin..
    Als Gesamtbewertung hat das Buch nur um die 4 Punkte :yikes


    Natürlich sind die Geschmäcker verschieden, aber hiermit möchte ich nur noch einmal an (hoffentlich) zukünftige Leser sagen: Soooo schlimm ist das Buch auf keinen Fall (Rezi habe ich schon geschrieben)...


    Inzwischen hat sich durch weitere Abstimmer das schlechte Ergebnis ein wenig relativiert. Trotzdem frage ich mich (und dich :grin), wie du zu der Auffassung kommst, dass ein "(hoffentlich) zukünftiger Leser" DEINE Meinung höher bewerten soll als das Gesamtergebnis mehrerer Eulenmeinungen :gruebel
    Edit ergänzte ein R

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von maikaefer ()

  • nach 104 seiten wurde es mir zu bunt, ich habe das buch abgebrochen. ich fand es nur wirr. mit der thematik kam ich überhaupt nicht zurecht, ich fühlte mich auch in meinem lesefluss gestört. schade, ich hatte mir mehr versprochen!

    Mögen wir uns auf der Lichtung am Ende des Pfades wiedersehen, wenn alle Welten enden. (Der Turm, S. King)


    Wir fächern die Zeit auf, so gut wir können, aber letztlich nimmt die Welt sie wieder ganz zurück. (Wolfsmond, S. King)


    Roland Deschain

  • Hallo ihr lieben, hier nun auch meine Rezension zu dem Buch :wave
    Hm, naja, bitte beachtet meinen "ironischen" Unterton ;-)


    Kurzbeschreibung:
    Vor den Toren Stockholms wird an einem Sportplatz die Leiche eines brutal ermordeten Mannes entdeckt. Kurz darauf werden Frau und Tochter ebenso bestialisch getötet aufgefunden. Offenbar wollte der Täter die ganze Familie auslöschen. Doch der Sohn überlebt schwer verletzt. Als Kriminalkommissar Joona Linna erfährt, dass es ein weiteres Familienmitglied gibt, eine Schwester, wird ihm klar, dass er sie vor dem Mörder finden muss. Er setzt sich mit dem Arzt und Hypnotiseur Erik Maria Bark in Verbindung. Er will, dass Bark den kaum ansprechbaren Jungen unter Hypnose verhört. Bark hatte sich jedoch wegen eines traumatischen Erlebnisses geschworen, niemals mehr zu hypnotisieren. Aber es geht hier um ein Menschenleben. Es gelingt ihm schließlich, den Jungen zum Sprechen zu bringen. Was er dabei erfährt, lässt ihm das Herz gefrieren...


    Meine Meinung:
    Das Buch beginnt damit das Erik Maria Bark, bekannter Hypnotiseur gerufen wird - ein Mord hat stattgefunden, eine ganze Familie wurde brutalst ausgelöscht und nur ein Junge hat überlebt. Dieser soll nun die Polizei aufklären, was geschehen ist und Erik bricht dafür - mir-nichts-dir-nichts - sein 10jähriges Versprechen niemals (!) mehr zu hypnotisieren, um einem ihm unbekannten Polizisten zu helfen... Äh ja.
    Was Josef unter Hypnose offenbart ist krass, wir erfahren den Täter des Mordes und man denkt sich, dass der Fall gelöst und die restlichen Seiten des Buches unnötig sind.
    Aber weit gefehlt, denn jetzt geht es erst richtig los: Nebenhandlungen über Nebenhandlungen bauen sich auf. Der Fall wird wieder in Frage gestellt, eine Kindergang, mysteriöse Geschehnisse um Pokemon-Comicfiguren, Ehebruch-Skandale, Liebesschwüre, Kindesentführung finden Eingang in das Buch... Was jetzt wirklich Handlung und was überflüssige Information ist, dass ist oftmals nicht ersichtlich oder scheint sich aprubt zu ändern. Ach ja, Einschübe über die Vergangenheit sollte man nicht vergessen, ein solcher wird auch lange durchexerziert...
    Der versprochene hochspannende Thriller entwickelt sich für mich eher in einen Wust an irgendwie verknüpfter Einzelhandlungen, die ja an sich nicht uninteressant sind, aber die für mich den Eindruck machen, dass die beiden Autoren versuchen, so viel Spannung, Aktion und Handlung wie möglich in ein Buch zu pressen und dabei noch mysteriös daher kommen wollen. Die Auflösung war mir dann auch zu krude, zu weit hergeholt und zu wirr. Was da jetzt wie und warum zusammenhängt, das fand ich einfach nicht realistisch.
    Die Personen waren leider auch nicht das was ich gerne habe - ihr Handeln nicht nachvollziehbar, ihm Umgang unfreundlich, ihr Verhalten unsympathisch.
    Der Schreibstil war mir ebenso unsympathisch, ich hatte das Gefühl zeitweise einen stark konstruierten Schulaufsatz zu lesen. Satzstellung, die Erzählform - mal sehr verwirrend, dann wieder sehr einfach und sparsam...


    Leider nichts für mich dieses Buch. Es hat einen tollen ersten Eindruck gemacht vom Aussehen und der Aufmachung her, aber die Lust am Lesen habe ich relativ schnell verloren. Bis zum Ende durchgehalten habe ich eigentlich nur, weil ich wissen wollte, wie die beiden Autoren es schaffen, ihre lose Fadensammlung zu verknüpfen - was mich aber nicht überzeugen konnte.


    Von mir 3 von 10 Punkte.

    "Show me a girl with her feet planted firmly on the ground and I'll show you a girl who can't put her pants on." (Annik Marchand)

  • Meine Meinung zum Buch:


    Der Auftakt einer neuen schwedischen Krimiserie. In Schweden hat Kommissar Joona Linna die Herzen der Leser bereits begeistert und ich bin mir sicher, dass er auch in Deutschland den Durchbruch schafft. Joona Linna tritt hier nicht häufig in Erscheinung, sondern lässt Erik Maria Bark, dem Hypnotiseur, den Vortritt in diesem Debütroman, womit dieser seinem Titel gerecht wird.


    Meine erste Erwartungshaltung war: Mal schauen, wieder eine neue Krimiserie aus Skandinavien, welches Problem hat der Kommissar und dann mal schauen, wie gut er ermitteln kann. Ich muss meine Meinung ziemlich revidieren. Joona Linna kommt sehr normal rüber und ist niemand, der sich in den Vordergrund spielt. Er kommt auf Anhieb sehr sympathisch rüber.


    Lars Keppler, ein Pseudonym, hinter dem sich zwei Autoren verstecken, schaffen es, den Leser auf verschiedene Fährten zu locken. Ich muss gestehen, ich habe einige Höhen und Tiefen bei diesem Buch durchgemacht. Ich hatte zwar nie das Gefühl, dass ich es abbrechen müsste, aber manche Passagen fand ich etwas langatmig und hätten vielleicht etwas kürzer dargestellt werden können. Durch die unterschiedlichen Fährten und Verzweigungen muss man sich die Frage stellen, wie sich dies alles zum Ende noch irgendwie logisch wieder zusammenfügen lassen soll oder kann. Es gibt auch Passagen in dem Buch, wo ich als Leser den Eindruck hatte, dass man genau merkt, dass hier zwei verschiedene Personen schreiben. Ob das dann wirklich der Fall ist, keine Ahnung. Falls nein, dann würde ich noch einen weiteren Pluspunkt für die Verwirrung geben.


    Die letzten 100 Seiten führen dann langsam zur Lösung des Falls. Alles fügt sich logisch zusammen und das Zusammenfügen der einzelnen Puzzleteile geschieht auch nicht hektisch. Ich bin begeistert und absolut überzeugt von diesem Debüt. Ich freue mich auf den nächsten Fall mit Joona Linna.

    :write "Wenn die Menschen nur über das sprächen, was sie begreifen, dann würde es sehr still auf der Welt sein." -Albert Einstein-


    :lesend