Wie Feuer, genau wie Feuer." Das sind die ersten Worte, die der Junge unter Hypnose äußert. Und es sind Worte, die Türen zu einem Albtraum öffnen...
Joona Linna übernimmt einen Fall, der eigentlich gar kein Fall für ihn ist. Denn als in einem Haus eine Mutter und ihre Tochter bestialisch ermordet aufgefunden werden, ist noch lange nicht klar, was da eigentlich passiert ist. Kurze Zeit später ist klar: Auch der Vater ist tot und wurde am Sportplatz in einer Dusche zerstückelt. Was ist da passiert? Joona Linna weiß es besser und glaubt nicht anSpielschulden... Ein Verwirrspiel mit schrecklichen Momenten gewinnt....
Gerade jetzt fällt mir auf, dass auf dem Cover steht "Kriminalroman". Die ganze Zeit bin ich davon ausgegangen es handelt sich um einen Thriller. Und ganz ehrlich, ich habe mich zum Teil schon sehr geekelt. Durch die distanzierte und nüchterne Schreibweise der Autoren konnte ich mir manchmal viel zu gut vorstellen, wie ein Tatort aussieht oder wie die Leiche gestorben ist. So ein Gefühl, als müsste ich erst mal eine Pause machen, habe ich schon lange nicht mehr empfunden.
Ich würde dieses Buch tatsächlich nur solchen Thriller-Lesern empfehlen, die nicht zusammenzucken, wenn sehr plastisch von abgeschnittenen Armen die Rede ist.
Das Autorengespann nimmt uns mit in die Welt und das Leben von vielen verschiedenen Personen. Pluspunkt hierbei der Ermittler ist keine gescheiterte Existenz. Mein Problem war, immer wenn ich mich an die nüchterne Schreib- und Handlungsart der männlichen Personen gewöhnt hatte, kamen die weiblichen Charaktere ins Spiel. Und nun komme ich noch mal zu meiner Frage von oben. Ohne deswegen viel zu verraten, glaube ich, dass Frau Ahndrodil die weiblichen Parts geschrieben hat. Die Gefühle sind dort vielseitiger vorhanden und verwirrender, während die männlichen Protagonisten eher kühl und sachlich sind. Aber vielleicht unterschätze ich auch den weiblichen Sinn für Schockmomente und es ist genau umgekehrt.
Was sagt ihr dazu?
Gedanklich war ich auch in den Lesepausen oft bei diesem Buch. Manche Fragen beschäftigten mich noch nach dem Kapitelende. Wird er...? Hat er...? Ist sie das? Dieser Umstand hat mir sehr gut gefallen.
Schwierig wurde es nur, als eine Person seine Vergangenheit erzählt und man nicht ganz verfolgen, konnte wem oder wie er das nun berichtet.
Zum Schluss muss ich noch einmal etwas bemängeln, dass ich immer wieder bei Büchern beobachte. Es ärgert mich bei jedem Buch, aber vor allem bei Büchern, die doch recht teuer sind. Ich habe Rechtschreibfehler gefunden. Zwar halten diese sich in Grenzen (bei der Seitenzahl), aber ärgerlich ist es schon. Jedes Mal kam ich aus dem Lesefluss heraus und habe mich erst mal aufgeregt.
Alles in allem verteile ich sieben bis Acht Punkte. Der Kriminalroman ist solide geschrieben und verwirrt auf seine eigene Art, die wiederum fesselt. Manchmal hätte ich mich ausgewogenere Gefühlsverteilung gewünscht.Schweden haben eine eigene Art zu schreiben und manchmal erinnerten sie mich an Arnaldur Indridason.
EDIT: PEinlichen Satz rausgenommen