Die Medica von Bologna - Wolf Serno

  • Wer nicht allzu große Ansprüche stellt und ein unterhaltsames Buch für Zwischendurch sucht, der ist mit der „Medica von Bologna“ mit Sicherheit gut bedient. Vor allem die Sprache ist sehr gut gelungen. Man kann sich regelrecht vorstellen, dass man es mit einer sehr gebildeten Frau aus dem 16. Jahrhundert zu tun hat. Ebenso die Verwendung italienische Begriffe, die auch jederzeit erklärt werden, hilft, sich in die Geschichte hineinzuversetzen. Daher macht das Lesen des neuen Serno-Romans wirklich Spaß und die Seiten fliegen an dem Leser vorüber. Die Protagonistin Carla wächst einem auch sofort ans Herz, vor allem da sie es mit ihrem Feuermal nicht leicht im Leben hat, vor allem in der damaligen Zeit. Dass dieses Mal sowie ihr Interesse an der Medizin die Inquisition auf den Plan ruft, macht den Roman umso interessanter. Mit Latif als Carlas Diener ist dem Autor außerdem ein wirklich guter Charakter gelungen, der den Leser durch seine Tollpatschigkeit, aber auch durch seine Freude am Leben sofort auf seine Seite zieht und ihm hin und wieder ein Schmunzeln abverlangt.


    Allerdings ist die Handlung an so manchen Stellen nicht allzu gut durchdacht und daher ein wenig unglaubwürdig. Wie können Carla und Latif beispielsweise die ganze Zeit überleben? Selbst wenn man ein paar kleinere Rücklagen hat, so sind diese auch irgendwann aufgebraucht und neue Einkünfte müssen her. Doch sind mir während der gesamten Handlung keine nennenswerten Einkünfte aufgefallen. Etwas gravierender ist jedoch, dass die Handlung zwischenzeitlich regelrecht still steht. Die Nasenrekonstruktion wird allzu detailliert beschrieben, und das nicht nur einmal. Was zu Beginn ja noch ganz interessant war, führte später dazu, dass ich teilweise ganze Seiten überblätterte. Schließlich wollte ich einen Roman lesen und kein Medizinbuch.


    Diese langatmigen Stellen sowie andere kleinere Schwächen hindern mich daran, fünf Sterne zu vergeben. Nichtsdestotrotz ist dieser Roman all jenen uneingeschränkt zu empfehlen, die entweder an der Geschichte der Medizin interessiert sind oder die einfach gerne Geschichten über starke Frauen lesen.

  • Nachdem ich in den letzten Tagen verschiedene Bücher abgebrochen habe, war mir klar, daß mir das mit dem vorliegenden Buch nicht passieren würde. Ich habe schon mehrere Bücher von Wolf Serno gelesen und für gut befunden.



    Das Leben der Medica von Bologna war für mich ein historischer Roman, der mich gut unterhalten hat. Der Schreibstil liest sich flüssig. Die Story selbst war streckenweise interessant (hier meine ich vor allem die Nasenwiederherstellung), ansonsten enthielt er zuviele Zufälle und war mir zu konstruiert. Eine Frau als Medica war ja nichts Neues, jetzt war sie nicht als Mann verkleidet, jetzt hatte sie ein Feuermal.


    Es war einfach ein Schmöker, den ich an zwei Nachmittagen im Sessel gerne gelesen habe.


    Von mir 7 Eulenpunkte, zu mehr reicht es leider nicht

  • Hat mich nicht überzeugt, die Geschichte tröpfelt lange Zeit nur so vor sich hin und wird dann endlich spannend, aber wendet sich dann einem langweiligen Ende zu. Ich hab am Ende immer auf die Pointe gewartet, die leider nicht mehr kam. Auch die Medica-Sache kommt zu kurz, hab mir mehr "Medizin" erhofft.