Der Schreiberling scheint for lauter Skurrilität zu strotzen - daher mußte ich heute einfach zugreifen und habe mir sein Buch ertauscht:
Endlich Nichtleser
von Gion M. Cavelty
Kennt das jemand von Euch?
Nun habe ich einen Blick auf seine Homepage gewagt - klickt lieber NICHT hierher - das ist recht wundersam eklig.
Petra Vesper vom Berlinerzimmer schrieb dazu:
Zerstören Sie dieses Buch!
Wussten Sie schon, dass Lesen impotent macht? Dass Lesen die illegale Kinderarbeit in Brasilien fördert? Dass es tagtäglich 5000 Pinguinen das Leben kostet? Und vor allem: dass Lesen ihre Gesundheit gefährdet, einsam und krank macht und im schlimmsten Fall bis zum Tode führen kann?
Der Protagonist dieses Buches entging nur knapp diesem Schicksal aller Viel-Leser. Im Koma erst empfängt er den göttlichen Auftrag, den Kampf gegen das Buch aufzunehmen und die Menschheit von ihrer schlimmsten Geißel – das Lesen – zu befreien.
Seinen Feldzug gegen das Lesen schildert Gion Mathias Cavelty als ein absurdes Abenteuer, gespickt mit den Klischees des Science-Fiction-, Fantasy- und Abenteuerromans: da wird Gutenberg erstochen; da werden mit einem Schlag 70 Prozent aller Bestseller-Autoren niedergemetzelt und ein bekannter Kritiker ausgebombt. Doch der lang geplante finale Schlag, ein Attentat auf die Frankfurter Buchmesse, scheitert im letzten Augenblick. Der bekennende Nicht-Leser setzt von nun an eher auf therapeutische Methoden, um die Welt vom Lesen zu heilen – eine davon ist dieses Buch: „Bis heute haben bereits 500.000 Leute dank meines Buches mit dem Lesen Schluss gemacht. Und auch Sie können es schaffen.“
Cavelty, der bereits mit seiner schrägen Trilogie Quifezit!, ad absurdum und tabula rasa bewiesen hat, dass es ihm an einer überbordenden Fantasie beileibe nicht mangelt, liefert mit Endlich Nichtleser erneut einen Beweis seiner Meisterschaft ab.
Und vor allem zeigt er mit seinem neuesten Streich wieder eines: dass die größten Abenteuer in der Welt der Literatur selbst passieren. So ist es nur folgerichtig, dass er auch diesmal dem ausufernden Literaturbetrieb, bei dem die „Kultautoren“ immer jünger und die vermeintlichen „Meisterwerke“ immer zahlreicher werden, den Spiegel vorhält. Seine Seitenhiebe sind mal dezent-ironisch, mal deftig-unverblümt und manchmal auch ein wenig plump, treffen aber immer ins Schwarze. Und auch deshalb macht Endlich Nichtleser so viel Spaß, dass ich einen Ratschlag garantiert nicht befolgen werde: zur Axt zu greifen und kräftig auf das Buch draufzuschlagen...