Vielen Dank für den Hinweis, Delphin! Ist mir glatt entgangen.
Edit: Sehr schöne Rezi, die sich ziemlich genau mit meiner eigenen Einschätzung deckt.
Vielen Dank für den Hinweis, Delphin! Ist mir glatt entgangen.
Edit: Sehr schöne Rezi, die sich ziemlich genau mit meiner eigenen Einschätzung deckt.
Der verborgene Garten von Kate Morton
Kurzbeschreibung
Ein verwunschener Garten, eine adlige Familie, ein dunkles Geheimnis
Als die junge Australierin Cassandra von ihrer Großmutter ein kleines Cottage an der Küste Cornwalls erbt, ahnt sie nichts von dem unheilvollen Versprechen, das zwei Freundinnen ein Jahrhundert zuvor an jenem Ort einlösten. Auf den Spuren der Vergangenheit entdeckt Cassandra ein Geheimnis, das seinen Anfang in den Gärten von Blackhurst Manor nahm und seit Generationen das Schicksal ihrer Familie bestimmt.
Blackhurst Manor, Cornwall, Anfang des 20. Jahrhunderts: Nach dem Tod ihrer Eltern wächst Eliza bei ihrem Onkel auf Blackhurst Manor, dem Familienbesitz der Mountrachets, auf. Sie und ihre Cousine Rose werden schnell unzertrennlich. Um der Welt der Erwachsenen zu entfliehen, erkunden sie das geheimnisvolle Anwesen und entdecken einen verborgenen Garten mit einem Cottage – ein Ort, an den sich die fantasievolle Eliza immer wieder zurückziehen kann. Doch als die Mädchen erwachsen werden, zerbricht ihre einstige Freundschaft. Rose verliebt sich in Nathaniel, und als die beiden heiraten, zieht sich Eliza in das Cottage zurück, um sich ganz dem Schreiben von Geschichten zu widmen. So ahnt sie nicht, dass Rose zutiefst unglücklich ist, weil ihre Ehe kinderlos bleibt. In ihrer Verzweiflung bittet sie Eliza um Hilfe. Ein unheilvoller Plan wird in die Tat umgesetzt und bestimmt fortan das Schicksal der nachfolgenden Generationen …
Ich habe dieses Buch Anfang des Jahres mit sehr viel Freude gelesen. Ich kann es nur weiterempfehlen. Es hat mich beim Lesen sehr berührt und ich werde es noch lange in guter Erinnerung behalten.
In seinem vielversprechenden Debüt erzählt Jamie Ford die Geschichte der ungewöhnlichen Liebe zwischen dem chinesischstämmigen Henry und der jungen Japanerin Keiko im amerikanischen Seattle. Es ist eine Liebe, die sich während des Zweiten Weltkriegs gegen Vorurteile, Hass und Verfolgung behaupten muss.
Der Autor lässt seinen Roman im Jahre 1986 beginnen. Henry, der Protagonist der Geschichte, ist „ein Mann zwischen den Lebensaltern“, seit kurzem verwitwet und Rentner. Der Sohn Marty lebt sein eigenes Leben, der Vater überlässt sich einer stummen Lethargie. Eines Tages sieht er wie zufällig, dass neues Leben einkehrt im Panama Hotel, das über vierzig Jahre verlassen und verschlossen gewesen war. „Wie aus einem Traum gerissen“, lässt Henry Erinnerungen zu, gegen die er sich über Jahrzehnte gewehrt hatte, Erinnerungen an glückliche Stunden in der Teestube des Hotels.
Es war 1942, als er Keiko kennenlernte. Henry und Keiko wollten gute Amerikaner sein, wurden aber aufgrund ihrer chinesischen und japanischen Wurzeln isoliert und drangsaliert. Das gemeinsame Schicksal schmiedete sie zusammen, sie verliebten sich ineinander und verbrachten viele gemeinsame Stunden im Park oder bei ihrer Lieblingsmusik, dem Jazz. Henrys Eltern durften nichts von der jungen Liebe erfahren, denn für den Vater waren alle Japaner von jeher Feinde der Chinesen. Nach dem Angriff auf Pearl Harbour wurden 1942 alle Amerikaner japanischer Herkunft in Internierungslager gesperrt, auch Keiko und ihre Familie. Würden Henry und Keiko der großen Politik und dem kleinlichen Hass des Vaters trotzen können und sich nach dem Krieg wiedersehen?
Während Henry über 40 Jahre später seinen Erinnerungen nachgeht, öffnet er sich allmählich seinem Sohn, und auch Marty sieht den Vater nun mit anderen Augen. Ihm wird klar, mit welchen äußeren und inneren Schwierigkeiten Einwanderer der ersten und zweiten Generation zu kämpfen hatten. Er begreift, dass sein Vater nicht zu den Chinesen gehört, die „wie Eiswürfel im Schmelztiegel Amerika“ aufgehen.
Das war mein Geheimtipp des Jahres.
Ich beschreibe das Buch immer mit "Geistergeschichte meets Frühe Psychoanalyse meets Rashomon".
Kurzbeschreibung:
"Intrigen, Lügen und dunkle Geheimnisse
Als Joseph Barton seine vierjährige Tochter Angelica aus dem elterlichen Schlafzimmer ausquartiert und seine ehelichen Rechte einfordert, reagiert seine sensible junge Frau verstört und empört gleichermaßen. Vor allem aber hat sie Angst um ihre Tochter – denn das Haus scheint von einem äußerst gewalttätigen Dämon beherrscht, der Angelica und ihr nach dem Leben trachtet. Sieht Constance Barton Gespenster, oder schmiedet ihr Mann einen tödlichen Plan?
Eine fesselnde Geistergeschichte aus dem viktorianischen London."
Wobei ich diese Pressestimme aussagekräftiger finde:
"Eine meisterhaft konstruierte Geistergeschichte...[Arthur Phillips] zeichnet so neben einem detailgenauen Blick des viktorianischen Zeitalters tiefenpsychologische Porträts seiner Hauptfiguren." (Obermain Tagblatt )
killerbinchen : Danke für den Tipp, das klingt ja super! Und meine Bücherei hat das, juchuu! Wird gleich ausgeliehen
Mein Tipp: "Fuchserde" von Thomas Sautner. Eine Art Familiengeschichte über Jenische, ein fahrendes Volk über einige Jahrzehnte, vom Anfang des letzten Jahrhunderts bis zum dritten Reich ...
Ein wirklich großartiges Buch, dem ich noch viel mehr Leser wünsche.
Mein Jahr hatte eigentlich von Stieg Larsson (Milleniumtrilogie) über Hef Buthe (Berlin) bis Anne Bubenzer (Henry N. Brown) mehrere Lesehighlights, als Geheimtipp würde ich jedoch das hier bereits zensierte Buch ansehen:
Ein Kaiserschmarrn - Deutschland und die Habsburger - René Kollo
Eine unterhaltsame Reise durch die Geschichte des "Heiligen römischen Reiches deutscher Nation" und auch als Weihnachtsgeschenk gut geeignet.
Catalin Dorian Florescu ist zur Zeit Stipendiat und so genannter Stadtschreiber von Baden-Baden, ein humorvoller und sehr sympathischer Geschichtenerzähler. Normalerweise nicht mein Genre, habe ich mich von diesem bezaubernden Buch nach Rumänien entführen lassen.
Kurzbeschreibung:
Als Halbwüchsiger ist Teodor durch die rumänischen Dörfer gereist und hat sich von den abergläubischen Bauern Geschichten erzählen lassen. Nun kehrt er als erfolgreicher Mann aus dem Westen in seine Heimat zurück, um herauszufinden, ob er dort glücklicher geworden wäre. Und auch, um seine Jugendliebe wiederzufinden. Am Ende aller Straßen trifft er auf den blinden Masseur und dessen philosophische Freunde. Teodor ist fasziniert von dem Ort, wo Patienten ebenso wie Bäuerinnen und sogar der Bürgermeister Werke der Weltliteratur auf Band sprechen. Doch nicht alle sind so gastfreundlich wie die schöne Elena, bei der er sich eingemietet hat. Schon bald gerät er in ein Netz aus Hinterlist, Korruption und Gewalt. Florescu lässt eine Welt entstehen, die ebenso unbarmherzig wie poetisch, ebenso schön wie verzweifelt ist.
Catalin hat mir erzählt, dass es diesen Masseur, der in seiner Jugend erblindete und der besessen war von der Welt der Bücher, tatsächlich gegeben hat. Er hat ihn in seiner Bibliothek der 30 000 Bände besucht und musste ihm versprechen, ihn nicht als Opfer zu zeichnen. Das ist ihm vortrefflich gelungen!
Jim Harrison ist einer der ganz großen amerikanischen Schriftsteller. Irgendwie wird er aber nicht so bereitwillig ins Deutsche übersetzt.
Ich habe folgenden Roman im Herbst gelesen und wurde aufs beste und niveauvollste unterhalten. Für mich kann man Harrison in der Nähe von Roth ansiedeln.
Das Buch, veröffentlicht Ende 2009, handelt von Cliff, der mit 60 Frau, Farm und Hund (sein liebstes Wesen) verliert und zu einem Roadtrip quer durch die Staaten aufbricht. Eigentlich möchte er ein Werk über die Staaten der USA schreiben, muss aber bald erkennen, dass auf dem Weg zu viele Ablenkungen sind: die junge Maryanne (die gehörig einen an der Waffel hat), sein Sohn, der sich Sorgen um ihn macht etc.
Ich fand das Buch lustig, tiefsinnig und sehr lohnenswert. Ich habe es sehr gern gelesen und würde es an fast jeden weiterempfehlen.
EDIT: Rezi hier The English Major
Das habe ich im zweiten Anlauf geliebt! Danke Buzz!
Kurzbeschreibung
La Hague im Nordwesten der Normandie: Es heißt, der Wind bläst hier zuweilen so stark, dass er den Schmetterlingen die Flügel fortreißt. Nur wenige leben hier, am Ende der Welt, am Meer, dort, wo die Menschen ebenso schroff sind wie die Natur. Sie hat ihren Mann verloren und sich in diese raue Gegend geflüchtet. Sie beobachtet Vögel, eine monotone Arbeit, die ihr gut tut und sich mit ihrem Seelenleben deckt. Sie lebt in einem Haus, der Griffue, das fast im Meer steht; niemand versteht, wie man es dort aushalten kann. Das Leben ist ruhig, von der Außenwelt so gut wie abgeschnitten, es wird vom Wetter, vom Wind, den Gezeiten bestimmt – bis eines Tages Lambert auftaucht. Fremde, die länger bleiben, gibt es selten; sie werden von den Einheimischen argwöhnisch beäugt, aber Lambert ist nicht wirklich fremd: irgendwie gehört er dazu. Vor vierzig Jahren starben hier seine Eltern und sein jüngerer Bruder bei einem Bootsunglück. Nun ist er zurückgekommen, um das dramatische Unglück von damals aufzuklären. Und allmählich bröckelt die Wand des Schweigens, hinter der jeder Dorfbewohner ein Geheimnis zu verbergen scheint. Was das Meer genommen hat, das spuckt es irgendwann wieder aus ...
Ausgezeichnet mit dem Publikumspreis der französischen »Elle«.
Und da das Jahr noch nicht zu Ende ist, kann es gut sein, dass hier bald noch White is for Witching von Helen Oyememi steht. Ich bin gerade in der Mitte angelangt und bin beeindruckt.
Der Spielmann von Ingrid Ganß war auch ein Highlight. Ich entscheide dann Ende Dezember.
Ritas Tipp des Jahres kann ich nur zustimmen, auch wenn ich das Hardcover ansprechender als die TB-Ausgabe empfinde und den Roman bereits im Jahr zuvor gelesen habe.
Mir ist gard aufgefallen, dass alle neuen Lieblingsbücher, die ich in diesem Jahr gewonnen habe, sehr wohl auf Bestsellerlisten zu finden sind oder waren... merkwürdig...
Bei mir sind es drei Bücher, die ich jederzeit verschenken bzw. empfehlen würde:
dann noch dieses hier:
wie gesagt, das Jahr ist ja noch nicht zu Ende, aber Michael Kleeberg muss noch erwähnt werden
ZitatAlles anzeigenOriginal von Cookiemonster
Jim Harrison ist einer der ganz großen amerikanischen Schriftsteller. Irgendwie wird er aber nicht so bereitwillig ins Deutsche übersetzt.
Ich habe folgenden Roman im Herbst gelesen und wurde aufs beste und niveauvollste unterhalten. Für mich kann man Harrison in der Nähe von Roth ansiedeln.
Das Buch, veröffentlicht Ende 2009, handelt von Cliff, der mit 60 Frau, Farm und Hund (sein liebstes Wesen) verliert und zu einem Roadtrip quer durch die Staaten aufbricht. Eigentlich möchte er ein Werk über die Staaten der USA schreiben, muss aber bald erkennen, dass auf dem Weg zu viele Ablenkungen sind: die junge Maryanne (die gehörig einen an der Waffel hat), sein Sohn, der sich Sorgen um ihn macht etc.
Ich fand das Buch lustig, tiefsinnig und sehr lohnenswert. Ich habe es sehr gern gelesen und würde es an fast jeden weiterempfehlen.
EDIT: Rezi hier The English Major
Das hört sich ja interessant an! Danke für die Erwähnung dieses Geheimtipps; bei dem Kriterium "in der Nähe von Roth" kann ich eigentlich nicht nein sagen.
Ich schließe mich Frau Willi an:
"Rubinrotes Herz, eisblaue See" von Morgan Callan Rogers
und fand das Buch sehr, sehr gut. Zu meiner eigenen Liste füge ich noch hinzu:
Mutter in der Entzugsklinik, Vater mit Assistentin auf Geschäftsreise: Maik Klingenberg wird die großen Ferien allein am Pool der elterlichen Villa verbringen. Doch dann kreuzt Tschick auf. Tschick, eigentlich Andrej Tschichatschow, kommt aus einem der Assi-Hochhäuser in Hellersdorf, hat es von der Förderschule irgendwie bis aufs Gymnasium geschafft und wirkt doch nicht gerade wie das Musterbeispiel der Integration. Außerdem hat er einen geklauten Wagen zur Hand. Und damit beginnt eine Reise ohne Karte und Kompass durch die sommerglühende deutsche Provinz, unvergesslich wie die Flussfahrt von Tom Sawyer und Huck Finn.
So viel wie bei diesem Buch habe ich schon lange nicht mehr gelacht, das ist so göttlich, witzig und die Figuren so toll. (und mit dem Hintergrund so traurig)
Weise, komisch, hochprozentig – eine berührende Geschichte vom Erwachsenwerden, erzählt mit dem wunderbar tragischen Humor der Osteuropäer.
Ein tolles Buch:
Kurzbeschreibung:
Was Amelia und Raúl verband, scheint unzerstörbar und hinter einer Mauer des Schweigens verborgen. Bis ein anderer Mann in Amelias Leben tritt und die Schatten der Vergangenheit heraufbeschwört. Ein Roman wie ein tödlicher Maskenball mit wechselnden Verkleidungen und unvorhersehbarem Ausgang - die Geschichte eines diabolischen Spiels namens Liebe.
Hm, kaum ist der erste Dezember rum, hagelts schon wieder Jahresrückblicke. Aber in diesem Fall ist immerhin im Gegensatz zu TV + Zeitungen noch ein Update möglich.
Hier also mein Tipp aus meinen ganz persönlichen Top-Drei des Jahres, der es aus mir unverständlichen Gründen nicht geschafft hat, in die Bestsellerlisten zu kommen:
Hans Waal: Die Nachhut
Kurzbeschreibung:
Als 60 Jahre nach Kriegsende der letzte Büchsenöffner abbricht, kommt es im unter-irdischen Bunker nahe Wittstock zur Meuterei: Die Disziplin von Josef, Otto, Konrad und Fritz ist aufgebraucht, und sie beschließen den Ausstieg. Ans Tageslicht treten vier merkwürdig uniformierte Gespenster der Vergangenheit, nach denen schon bald ge-fahndet wird. Gejagt von Polizei, Psychologen und Medien wollen sich die Opas bis zur "Reichshauptstadt " durchschlagen, um neue Befehle zu empfangen.
Nicht nur die Idee an sich fand ich genial, sondern auch die Umsetzung ist meiner Ansicht nach sehr gut gelungen.
Gruß