'Der Duft des Mangobaums' - Seiten 001 - 087

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  • Gefällt mir sehr, nicht so sehr Reiseschriftstellerei wie bei der Frau, aber eine schöne Beschreibung der Umgebung und der Umstände.


    Antenor - Kein Bild gefunden


    Das Buch von Frank Swettenham hast du wohl nicht zu Hause rumstehen? ISt ja sehr preiswert....


    Das Eastern und Oriental gibt es ja noch, warst du da mal drin?


    So langweilig sieht das doch gar nicht aus?

  • Hallo Beo! :wave Wie schön, dass du offensichtlich einen guten Einstieg in das Buch gefunden hast.


    Ein Bild der Antenor findest du hier: http://www.benjidog.co.uk/allen/photos/BLFUN016.jpg Hoffe, das funzt...


    Das Buch von Swettenham habe ich tatsächlich im Haus; allerdings habe ich es mir als Nachdruck aus England schicken lassen. Kostete gebunden und brandneu etwas über 20 Pfund, wenn ich mich recht erinnere, also deutlich weniger als das von dir gefundene. Ein sehr interessantes Werk im Übrigen.


    Das E&O habe ich erstmal 1998 in ziemlich verfallenem Zustand gesehen. Sah traurig aus, vor allem mit der illustren Geschichte des Hotels im Hinterkopf. Kurz darauf fand sich glücklicherweise ein Investor, der den Bau kräftig aufmöbelte und in den auf dem Foto zu sehenden Zustand brachte. Natürlich waren wir mal drin und haben uns umgesehen. Die Pracht und der alte Charme sind weitestgehend erhalten geblieben, und die Terrasse zum Meer ist ein Traum. Für eine Übernachtung hat es bei uns bisher allerdings noch nicht gereicht. :-(


    Stimmt, auf dem Foto sehen die Bäume ganz nett aus, aber in der Realität habe ich die Plantagen immer als eher düster und in ihrer endlosen Einförmigkeit deprimierend empfunden. Langweilig. Auch sind sie eher selten in so einem gepflegten, fast parkähnlichen Zustand.


    LG harimau

    "Lieber losrennen und sich verirren. Lieber verglühen, lieber tausend Mal Angst haben, als sterben müssen nach einem aufgeräumten, lauwarmen Leben"

    Andreas Altmann

  • Steffi und ich hatten in Erwägung gezogen, unsere diesjährige Asienreise mit der Fahrt auf einem Frachtschiff von Hamburg nach Port Klang (Malaysia) zu beginnen, haben diese Idee aber dann aus finanziellen wie terminlichen Gründen wieder aufgegeben. Ich stelle es mir schön vor, die Entfernung wirklich einmal bewusst zu erleben, statt in 12 oder 13 Stunden um ein Viertel der Welt zu fliegen und dabei unvermeidbar das Verhältnis zur Weite des Sprungs zu verlieren. Vielleicht ein anderes Mal.

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    Andreas Altmann

  • Ich habe mit dem Buch gestartet, den ersten Abschnitt durch und möchte gleich meine spontanen Eindrücke posten.


    Die Bemerkung von Walter Dicksons gegenüber Mrs. Mastersons hat mich erstaunt. So eine Unverschämtheit eines erwachsenen Mannes gegenüber einer Frau mittleren Alters in der Öffentlichkeit ist eigentlich nicht gentleman-like und eher unüblich. Walters joviale Art Alma gegenüber ist aber anscheinend willkommen.


    Die Route der Antenor folge ich interessiert. (Danke übrigens für die Links). Die Überfahrt geht auf dem Atlantik am Château d’If vorbei in den Suez-Kanal hinein bis ins Rote Meer.


    Alma ist Musikerin. Das bekannte Greensleeves habe ich mir gleich einmal angehört, jedoch habe ich keine Version für Klarinette gefunden. Weber Opus 26 hört sich tatsächlich so an, als wenn es sehr schwierig zu spielen ist. O' Come All Ye Faithful zu Weihnachten ist dann sehr feierlich. Eigentlich kann ich mir Alma gut vorstellen, wie sie diese Lieder spielt und sich in der Musik verliert.


    Dann geht es zum indischen Ozean Richtung Ceylon. Und dann nach 8000 Seemeilen Penang. Ganz schöne Strecke. Die Antenor hat sie in 5 Wochen bewältigt!


    Nach dieser beschaulichen Reise erwartet Alma auf der Plantage ein anderes Leben! Aber anscheinend mag sie Malaya auf Anhieb.


    Seite 42: Die Szene mit dem Blutegel, den man mit Salz von der Haut lösen muss, um keine Blutvergiftung zu bekommen, erinnert mich an den Film „African Queen“, bei dem Humphrey Bogart in einer Flussmündung von Blutegeln befallen, das ebenfalls so macht.



    Auch der Handlungsstrang mit Samad sagt mir zu. Ich vermute, dass ihn sein Medizinstudium in Edinburgh mehr verändert hat als er sich vielleicht bewusst ist.

  • @ Herr Palomar:


    Ich bin auf youtube tatsächlich über eine Klarinettenversion von Greensleeves gestolpert, die ich momentan leider nicht wiederfinde. Hauptsächlich habe ich es gewählt, weil es sehr populär ist / war und meiner Meinung nach einem kleinen Jungen gut gefallen könnte.


    Hier habe ich noch ein paar alte "Fahrpläne" der Blue Funnel Reederei gefunden. Etwa in der Mitte des Dokuments (September 1937) wird die Antenor auf der im Buch gefahrenen Strecke erwähnt: http://www.timetableimages.com/maritime/images/bfl.htm


    Den Umgang mit Blutegeln lernt man in den Tropen früher oder später. Leider. :grin Nicht, dass die Bisse als solche gefährlich wären, aber wenn man die possierlichen Tierchen in Panik von der Haut reisst, bleibt meistens der Kopf stecken, was zu Entzündungen oder gar - wie von dir erwähnt - Blutvergiftungen führen kann. Salz oder - im Eigenversuch getestet - das Besprühen mit Desinfektionsmittel führt dazu, dass die Egel sich unverzüglich fallen lassen. Wie im Buch erwähnt, hilft auch das Nähern einer glühenden Zigarette, aber nachdem ich bei den Blüten zurecht von vielen Seiten Schelte bekam, weil so viel geraucht wurde, sind zumindest die wichtigsten Protagonisten im Mangobaum samt und sonders Nichtraucher (Raymond raucht im Verlauf der Geschichte zwei Zigarren zu besonderen Anlässen; dies sei mir verziehen). Die von den Egeln in die Haut gebohrten Löcher schmerzen übrigens nicht, bluten aber sehr lange nach. Es kann schon eine halbe Stunde dauern, bis die Blutung nachlässt.


    Mit deiner Vermutung, dass Samad sich durch seinen Aufenthalt in Europa mehr verändert hat, als ihm vorerst bewusst ist, liegst du genau richtig. Du wirst die Stelle später im Buch finden, an der er sich über die Konsequenzen für sein Leben beklagt.

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    Andreas Altmann

  • Zitat

    Original von harimau
    @ Herr Palomar:


    Ich bin auf youtube tatsächlich über eine Klarinettenversion von Greensleeves gestolpert, die ich momentan leider nicht wiederfinde. Hauptsächlich habe ich es gewählt, weil es sehr populär ist / war und meiner Meinung nach einem kleinen Jungen gut gefallen könnte.


    Bei youtube nach diesem Video suchen: bXtmDhDPlI


    Dann bekommt man einen ganz guten Eindruck. Der Gesichtsausdruck der Musikerin beim Spielen hat auch was *g*

  • Ich komme nur langsam voran, habe mir heute Abend vorgenommen weiter zu lesen. Aber jetzt muss ich gleich Kekse backen, Schuh abholen und so weiter..


    Ab 21 Uhr denke ich werde ich in der Lesenacht zu finden sein :-)



    Aber beim lesen dachte ich hmm irgendwie kommt es mir bekannt vor, bis mir einfiel das ich die Leseprobe bei vorablesen schon gelesen hatte. :lache



    Aber ich bin gut reingekommen Liz ist mir sympatisch und ich denke Alma wird von Howard enttäuscht werden.

  • @ Bouquineur: Vielen Dank für den Link, ich glaube das war die von mir angesprochene Version. :knuddel1 Sicher bin ich leider nicht, da meine Verbindung momentan zu langsam ist, um den Clip abzuspielen. :-(


    Lg harimau

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    Andreas Altmann

  • Zitat

    Original von schnatterinchen
    Ich hoffe ich muss mir nicht die ganzen Namen merken ;-)


    Doch Schnatter, das musst du unbedingt! Ich werde dich später abfragen... :knuddel1

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    Andreas Altmann

  • Die Klarinettenversion ist noch trauriger, als das Lied eh schon ist. Aber schön. :-)


    Bei dem Buch wars sogar so, dass ich mir die Namen gut merken konnte. Namen sind normalerweise meine Schwäche, da les ich gnadenlos drüber.

    "Alles vergeht. Wer klug ist, weiß das von Anfang an, und er bereut nichts." Olga Tokarczuk (übersetzt von Doreen Daume), Gesang der Fledermäuse, Kampa 2021

  • Ohne jetzt die anderen Beiträge gelesen zu haben, wollte ich nur vermelden, daß ich mich nun auch gemeinsam mit Alma an Bord des Schiffes befinde.


    Die Sprache liest sich bislang sehr schön- ganz anders als Steffis, aber der Geschichte absolut angemessen.


    Die Briten sind schon ein Völkchen für sich mit ihren starren Anstandsregeln und ihrem Kolonialgehabe- und daran hat sich lange nichts geändert. Es fühlt sich nämlich ein bißchen so an als spiele das Ganze noch zu Queen Viktorias Zeiten. Tut es aber nicht, oder? Soweit ich es vom Klappentext in Erinnerung habe, müssten wir doch später sein. :gruebel Ich habe ihn leider nicht mit dabei zum nachschauen.


    Edit: Meine Frage hat sich erledigt. Wir feiern gerade Silvster 1936. :sekt

    Ich weiß nicht, was das sein mag, das ewige Leben.
    Aber dieses hier, das diesseitige, ist ein schlechter Scherz. (Voltaire)

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von grottenolm ()

  • Wie schön, dass du jetzt auch dabei bist, grottenolm! :knuddel1


    Bei der Recherche (Und zum Glück gibt es zu diesem Thema im englischen Sprachraum sehr viel hilfreiche Literatur) ist mir auch aufgefallen, dass die Moderne Mitte der Dreißiger zwar längst in Malaya Einzug gehalten hatte, das soziale Leben der Kolonialisten sich in vielerlei Hinsicht aber noch stark an den Werten und Konventionen des 19. Jahrhunderts orientierte.

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    Andreas Altmann

  • So, Abschnitt beendet.


    Howard mag ich nicht. Ich hatte von Angang an das Gefühl, daß er dem Alkohol etwas mehr zuspricht, als für ihn gut ist. Er macht auf mich den Eindruck eines weinerlichen, neidischen Waschlappens. Vielleicht tue ich ihm aber auch unrecht.


    Alma dagegen mag ich sehr. Diese Frau ist mutig und kann zupacken. Sie lässt sich auf neue Erfahrungen ein und hat damit die besten Startvoraussetzungen in diesem fremden Land- anders als ihre Schwägerin. Ich denke, Alma wird ihren Weg gehen- ob mit oder ohne Howard, denn ich glaube nicht, daß sie das lange mitmacht.


    Zu den anderen Personen habe ich noch keine besondere Meinung. Aber da liegt viel Potential für Zündstoff drin.


    Beim Lesen erinnert mich der Roman bislang vom Lesegefühl her an die Romane von Judith Lennox- im positiven Sinne, denn das sind die einzigen i.w.S. Liebesromane, die ich freiwillig lese, da es immer um Frauen geht, die ihren Weg im Leben erst suchen und sich dann hart erkämpfen müssen. Zudem liegt mir auch die Zeit zwischen den Weltkriegen und den frühen 50er Jahren.

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    Aber dieses hier, das diesseitige, ist ein schlechter Scherz. (Voltaire)

  • Genau, der gut aussehende junge Mann auf dem Pferd. Vielen Dank, Herr Palomar - du warst eindeutig schneller als ich. :anbet

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    Andreas Altmann

  • Endlich konnte auch ich mich mit Alma und Albert auf die Reise begeben und in Malaya ankommen. Die Schiffsreise fand ich toll, ich würde sowas auch einmal sehr gerne machen ( da müsste nur jemand meine Bücher für 5 Wochen an Bord schleppen ) - allerdings steht mir da die Kleinigkeit im Weg, das ich nicht seefest bin. Daher war es umso schöner, im Kopf zu reisen. Ich hoffe, das es im Verlauf des Buches ein Wiedersehen mit Liz geben wird, die Dame hat mich doch sehr beeindruckt. Wie sie den Herren gezeigt hat wo der Hammer hängt - Respekt! Zu damaligen Zeit wohl eher nicht üblich das sich ein weibliches Wesen traut öffentlich contra zu geben.
    Zu Samad: Ein interessanter und höflicher Bursche - ich denke er wird sein Glück nicht bei Alma, sondern bei Mariam finden. Einen guten Anfang haben die beiden - für eine arrangierte Ehe - ja schon gemacht. Und Mariam soll ja nicht umsonst gewartet haben ;-)
    Zu Howard: Bei ihm habe ich ein ganz ungutes Gefühl...Auf der einen Seite tut er mir leid, er schien und scheint stets im Schatten seines Bruders Francis zu stehen und das macht ihm sichtlich zu schaffen. Seinen Kummer darüber ertränkt er in Alkohol, und ich befürchte das er über kurz oder lang die Kontrolle über sich verlieren wird und dann ist Alma ein willkommenes Opfer...Ich schiebe seine Verhalten einfach mal einem schwächeren Charakter zu, der es sich einfach macht indem er in den Rausch flüchtet. Auf der anderen Seite muss man ihm zugute halten, das er bemüht war/ist die Plantage zu führen - mit Francis. Und ich unterstelle ihm jetzt ganz frech eine Affäre mit dem Kindermädchen - warum sonst getrennte Schlafzimmer und warum sonst hat diese bei ihm Narrenfreiheit?
    Mabel, ja die Gute scheint einfach nur unzufrieden - mit ihrem Leben in Malaya und ihrem scheinbar treulosen Gatten. Schon peinlich wie sie sich an Robert hängt und dankbar für ein bisschen Aufmerksamkeit scheint. Zwischen ihr und Alma könnte es noch Spannungen geben... Denn über kurz oder lang wird sie in Almas Schatten stehen...
    Soweit mein erster Eindruck zum ersten Abschnitt.