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'Der Duft des Mangobaums' - Seiten 088 - 180
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Also etwas unbedarft ist die gute Alma schon. Sie sollte doch in England gelert haben wie diese Koloniallladys drauf sind. Um die Zeit waren schliesslich schon genug Ex- Inder und Co wieder im Ruhestand zurück. Dieses ubi tu Gaius, ibi Gaia war doch in der Zwischenkriegszeit bei selbstbewußten Frauen schon gar nicht mehr so sehr verbreitet.
Selbst Samand nervt die Unterwürfigkeit seiner Frau und Alma schnallt die Rolle von Azis wirklich nicht, selbst als sie mit der Nase drauf gestoßen wird, da bedarf es erst der echten Holzhammermethode.
Schön finde ich den Gedanken , dass sie sich als Fotographin verwirklichen kann- das ich im übrigen beim Lesen jetzt zu Hause Greensleeves in der Endlosschleife höre, muß ich ja wohl kaum erwähnen..
Harimau wird doch nicht doch noch sein Wampoontier töten? Das bringt nach altindianischem Glauben schweres Unglück. Nichts gegen vertreiben, aber töten...
Ist ein Harimau eigentlich nur ein normaler Tiger oder die Bezeichnung für einen Menschenfresser?
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Ich denke, dass Alma aufgrund ihrer eher ärmlichen und nach der Geburt des Sohnes erst recht zurückgezogenen Lebensweise in Liverpool nur wenige soziale Kontakte hatte und so kaum jemals in Berührung mit diesen Leuten geraten sein dürfte. Vor dem Hintergrund ihrer Erziehung muss ihr deren Engstirnigkeit bestenfalls befremdlich erschienen sein.
Harimau ist ganz einfach das malaiische Wort für Tiger. Einen Menschenfresser hätte nicht einmal ich als Nick gewählt.
Viel Freude weiterhin mit Greensleeves
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Diesen Abschnitt habe ich mir heute morgen durchgelesen, der Roman liest sich sehr angenehm. Höhepunkt des Teils war das Thimithi-Fest, bei dem sich so viele Tamilen versammeln. Die Beschreibungen wirken stark visuell, fast auch akkustisch und so kann ich mir die vielen Tamilen in traditioneller Kleidung sowie den Klang der Trommel und des Stmmengewirrs gut vorstellen. Auch die Bekanntschaft Almas mit Sharifah könnte noch interessant werden.
Insgesamt habe ich den Eindruck dass die Hauptfiguren, insbesondere Alma und Raymond, mehr in sich ruhen als die Protagonisten aus "Erzähl mir von den weißen Blüten". Daher ist es noch keine vergleichbare emotionale Achterbahnfahrt, aber das kommt wahrscheinlich noch mit Eintritt von dramatischen Ereignissen. Mal sehen wie es sich weiter entwickelt.
Mit der Beziehung von Alma und Howard steht es nicht zum Besten. In dem Zusammenhang finde ich es ungünstig, was auf der Rückseite des Buches schon verraten wird.
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Zitat
Original von Herr Palomar
Mit der Beziehung von Alma und Howard steht es nicht zum Besten. In dem Zusammenhang finde ich es ungünstig, was auf der Rückseite des Buches schon verraten wird.Das kann ich nur unterschreiben!!! Ich habe vergeblich darum gebeten, diese Information aus dem Backcovertext zu entfernen, inbesondere da dieses einschneidende Ereignis erst etwa zur Hälfte des Buches eintritt und somit eine Menge Spannung nimmt.
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Ich muss gestehen neugierig was da steht es heute nochmal gelesen zu haben , ich hatte es schon wieder vergessen. Aber da gebe ich Herrn Palomar Recht denn noch lebt er ja als ich mein Howard :lache.
Das Howard ein Verhältnis mit Aziza hat habe ich mir gedacht er ist mir echt unsympatisch. Was Raymond angedeutet hat macht die Sache auch nicht besser. Wahrscheinlich ist Howard gar nicht Mitbesitzer der Plantage...
Raymond gefällt mir und Samad wird sicher auch noch eine größere Rolle spielen.
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Auch wenn ich derzeit wenig zum Lesen komme, so bin ich doch immer noch dabei und bislang gefällt es mir ganz gut.
ZitatOriginal von Herr Palomar:
In dem Zusammenhang finde ich es ungünstig, was auf der Rückseite des Buches schon verraten wird.Da ist es praktisch, daß ich den Schutzumschlag beim Lesen immer abmache. Wenn ich mal ein Buch bestellt habe, lese ich mir den Klappentext nicht mehr durch und meist kann ich mich dann auch nicht mehr an den genauen Wortlaut erinnern.
Alma gefällt mir immer besser. Sie findet ihren Weg, davon bin ich überzeugt. Dabei ist hat sie aber natürlich auch ihre Schwächen- was Howard angeht, war sie wohl etwas betriebsblind- das macht sie noch sympathischer als wenn sie eine Superfrau wäre.
Aber auch die anderen Personen sind sehr lebendig beschrieben, sei das jetzt Raymond und Ah Tong oder auch Ling. Ebenso Land und Leute.Man sollte ja keine Vergleiche anstellen, aber genau das Eintauchen in die fremde Umgebung, welches mir beim "Schneeleo" etwas gefehlt hatte (da waren mir die Nepalesen doch immer fremd geblieben), genau das erlebe ich jetzt hier.
Obwohl mir der "Schneeleo" auch ausnehmend gut gefallen hatte -
Es freut mich, wenn es mir gelungen ist, dich mit nach Malaya zu nehmen, grottenolm.
Noch ein paar nicht wichtige, aber möglicherweise interessante Hintergrundinformationen zu diesem Abschnitt:
Der Towkay ist der Großvater von Tan Chee Wah, Xue Lians Gönner aus den "Weißen Blüten", auf dessen Party sie Paul kennenlernt.
Florences burmesischer Namensteil "Mya Shein" bedeutet ins Englische übersetzt "emerald reflektion", also in etwa "Wiederspiegelung / Schein des Smaragds", oder "funkelnder Smaragd". Klingt aber auf Deutsch nicht so schön, finde ich.
Hier noch zwei Bilder von Tokay-Geckos - auf das Erscheinen eines solchen freut sich Albert jeden Abend (S. 89). In seinem Fall die blauere Variante.
http://www.richard-seaman.com/…esia/Herps/TokayGecko.jpg
http://www.qsjanitorial.com/6/6/Tokay.8.jpg
Ich habe diese bezaubernden Kerlchen in Asien lieben gelernt. Vor allem, wenn sie nachts unter der Decke kleben und jene Insekten fressen, die mein Blut wollen.
LG harimau
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Ich bin zwar erst bei S. 139, muß aber schon Eindrücke loswerden ;-):
Mein Verdacht, das Howard eine Affäre mit Aziza hat, hat sich bestätigt - und das war auch der Grund warum er ihr unmögliches Benehmen geduldet hat. So wie ich sie einschätze, hat sie ihn wohl erpresst alles Alma zu verraten wenn er sie entläßt. Daher ihre Narrenfreiheit. Und ihre Geldforderung.
Howard hat sicher nicht böswillig gehandelt als er sich mit Aziza einließ - wie er es Alma gegenüber erwähnte, er ist eben nicht so stark wie sie... Er hat jemanden gebraucht und Aziza war da. Seine Motive, seine Gefühle die er bei Alma während der Aussprache äußert, bestätigen seinen schwachen Charakter. Sein Benehmen ist schändlich und ich billige sein Verhalten keineswegs - ich versuche es zu verstehen...
Ich verstehe Alma irgendwie, das sie versuchen will ihm zu verzeihen. Auch wenn es ihr verdammt schwerfällt. Aber wie sie schon überlegt hatte, was bleiben ihr für Möglichkeiten?
Mabel ist ja ein ganz schön gehässiges Stück Alma gegenüber - rächt sie sich so für ihre Eifersucht? Oder ist es ihr ein Vergnügen auch andere frustriert zu sehen? Sie selbst scheint zumindest in ihrer Ehe nicht wirklich glücklich, das zeigen ja ihre Bemerkungen. Hab ich irgendwas überlesen oder warum hat sie Francis überhaupt geheiratet? Francis macht auf mich einen ganz sympathischen Eindruck, ich denke mal, er könnte auch ein Freund für Alma sein.
Nun hab ich auch Florence kennengelernt - eine interessante Frau! Allerdings dachte ich aufgrund ihres Verhaltens sie sei etwas älter und war ganz erstaunt das sie noch so jung ist. Ich bin gespannt was wir noch von ihr lesen...Sollte sich Raymond mehr für Alma interessieren, wird sie ihn nicht ohne weiteres gehen lassen...
Ein Wort noch zu Ling, ich bin froh sie an Almas Seite zu wissen! Sie wird eine Vertraute wie sie brauchen können...Ling hab ich von Anfang an ins Herz geschlossen. -
Zitat
Original von schnatterinchen
Wahrscheinlich ist Howard gar nicht Mitbesitzer der Plantage...Doch, aber er hat nur 7% Anteile
ZitatOriginal von schnatterinchen
Raymond gefällt mir und Samad wird sicher auch noch eine größere Rolle spielen.Ich habe mir den Klappentext gar nicht durchgelesen, da ich den Schutzumschlag immer gleich abnehme und mit der Leselotte lese
Alma und Howard kommen gar nicht gut miteinander aus, sie leben eigentlich praktisch nur nebeneinander her.
Mir war schon im 1. Kapitel klar, dass er eine Affäre mit Aziza haben muss. Sie konnte sich praktisch alles erlauben, war total unfähig mit dem kleinen Albert umzugehen und ist trotzdem von Howard nicht gekündigt worden.
Auch die getrennten Schlafzimmer hätten ihr doch zu denken geben sollen?
Aber sie war so von Howards Treue überzeugt, dass sie noch nicht mal was ahnte, als sie unter seinem Bett ein orangefarbenes Selendang gefunden hat.
Als Alma in ihrer Not die 2km zu Mabel läuft, empfängt sie statt Trost nur Gehässigkeit und Gleichgültigkeit.Johnson der Otter gefällt mir übrigens sehr
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Johnson fand ich auch toll
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Nun habe ich Vollhonk gerade die ellenlange Antwort zerschossen.
Gehe ich also erstmal schlafen und versuche es später nochmal.
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Zitat
Original von nofret78
Sie selbst scheint zumindest in ihrer Ehe nicht wirklich glücklich, das zeigen ja ihre Bemerkungen. Hab ich irgendwas überlesen oder warum hat sie Francis überhaupt geheiratet? Francis macht auf mich einen ganz sympathischen Eindruck, ich denke mal, er könnte auch ein Freund für Alma sein.Meiner Meinung nach gab es für Mabel mehrere Gründe, Francis zu heiraten. Zum Ersten, weil er ein wirklich feiner Kerl ist (Was auch Alma findet. Selbst Raymond mag ihn, und das will etwas bedeuten). Vielleicht noch wichtiger war Mabel allerdings, dass er ihr eine Perspektive bot. Wie Lese-rina im letzten Abschnitt ganz richtig schrieb:
ZitatOriginal von Lese-rina
Es wird ja auch im Buch angesprochen, dass sie auf der Plantage im Malaya ein weit angenehmeres Leben hat, als sie es jemals in England gehabt hätte. Dort hätte sie wahrscheinlich als Fabrikarbeiterin Tag und Nacht geschuftet, ohne Aussicht auf ein bißchen Freiheit.Als Francis 1929, also vor der Weltwirtschaftskrise und dem darauf folgenden Verfall des Preises für Rohkautschuk, nach England fuhr, um eine Frau zu finden, war er für damalige Verhältnisse stinkreich. Mabel bot sich die Gelegenheit, ein Leben in bestenfalls bescheidenen Verhältnissen gegen das einer Mem ohne Geldsorgen, dafür mit eigenem Haus, einem Dutzend Angestellten und - zumindest innerhalb Malayas - hohem sozialen Prestige einzutauschen. Wie hätte sie diesen "Sechser im Lotto" nicht annehmen können? Nachdem sie sich dann in Malaysia soweit an die Vorteile der neuen Existenz gewöhnt hatte, dass sie diese für selbstverständlich nahm, traten für sie die Nachteile immer stärker in den Vordergrund. So sind (viele) Menschen, fürchte ich.
ZitatNun hab ich auch Florence kennengelernt - eine interessante Frau! Allerdings dachte ich aufgrund ihres Verhaltens sie sei etwas älter und war ganz erstaunt das sie noch so jung ist.
Das ging meinen beiden Testleserinnen nicht anders. Dabei muss man allerdings sehen, dass man Florence nicht mit einer Zweiundzwanzigjährigen heute und in Europa vergleichen kann. Nach dem Tod ihrer Eltern hatte sie speziell als mittellose Eurasierin in Rangoon alles andere als ein leichtes Schicksal und dürfte mit zwanzig schon genug Abscheuliches erlebt haben, um entweder daran zu zerbrechen oder die entsprechenden Lehren daraus zu ziehen - was in ihrem Fall bedeutete, die ihr durch Schönheit und sexuelle Attraktivität verliehene Macht über Männer für ihre Zwecke zu nutzen. Viel Zeit blieb ihr dafür nicht, denn mit 25 galt eine Geliebte in Asien zu dieser Zeit - und gilt es oftmals heute noch - bereits als "alt". An verfügbarem, jüngerem "Nachschub" mangelte es weder damals noch heute. Sehr ungleich verteilter Reichtum und eine lange, akzeptierte Tradition ausgehaltener Frauen sorgen dafür, um es sehr einfach auszudrücken.
ZitatOriginal von bonomania
Johnson der Otter gefällt mir übrigens sehrVor zehn Jahren hat sich in Thailand ein halbzahmer Otter vor Steffis Füße gelegt und ordentlich durchkraulen lassen, bevor er selig entschlummert ist. Am nächsten Tag habe ich ihn wiedergesehen, als der Dorfkrämer ihn mit einem Besen aus seinem Laden vertrieb, weil er die Regale plündern wollte.
Diesen Otter habe ich nie vergessen. -
Mit 25 schon zu alt?
Zu Howard: Ich werde den Verdacht nicht los, dass er Alma wieder betrügt...Ich befürchte ernsthaft, sie ist ihm gleichgültig geworden. Vielleicht wurde sie stark für ihn. Dabei könnte sie ihn jetzt wirklich brauchen! Aber er scheint da nur an sich zu denken...Ich verstehe gerade nicht was in ihm vorgeht. Haben die beiden sich so sehr entfremdet? Sie haben sich doch geliebt.
Toll, dass Alma endlich Sharifah kennengelernt hat - auf diese Frau bin ich noch gespannt!Nochmal Edit: Sehr wichtig fand ich den Satz, den Raymond zu ALma sagte bezüglich Ah Tong. Und einfach nur schön fand ich die Aussage, das in Ah Tongs Herz nur wenige Platz haben, und ALma wäre eine davon...
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Zitat
Original von nofret78
Zu Howard: Ich werde den Verdacht nicht los, dass er Alma wieder betrügt...den gleichen Verdacht habe ich auch!
ZitatOriginal von nofret78
Toll, dass Alma endlich Sharifah kennengelernt hat - auf diese Frau bin ich noch gespannt!Leider bin ich heute nicht zum Lesen gekommen. Versuche daher morgen den 3. Abschnitt zu lesen.
Es liegt aber ganz bestimmt nicht an Deinem Roman, denn der liest sich wirklich flüssig.Florence habe ich übrigens auch für älter gehalten. Schön, dass es den anderen auch so geht
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Zitat
Original von bonomania
den gleichen Verdacht habe ich auch!
Warum seid ihr Frauen uns Männern gegenüber eigentlich immer so misstrauisch?
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Hm... Erfahrung?
Oder weil Männer gewissen Verhaltensmustern treu bleiben? Zumindest die Meisten, ich will hier nicht alle in einen Topf werfen. -
Zitat
Original von nofret78
Johnson fand ich auch tollIch auch so einen hätte ich auch gern
Überhaupt mag ich die Raymondsche Art und seinen Ah Tong und seine Art mit seinen "Arbeitern" umzugehen
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So, jetzt komme ich hier auch hinterher gehechelt.
Dass Howard etwas mit Aziza hat, dachte sich wahrscheinlich jeder Leser - ich natürlich eingeschlossen. Es überraschte mich aber nicht besonders, dass Alma es sich nicht denkt. Die unmittelbar Betroffenen sind in diesen Dingen oft völlig blind, was nicht sein darf, das ist auch nicht, so lange, bis einem die Wahrheit unsanft um die Ohren gehauen wird.
Howard entpuppt sich zunehmend als Versager. Ehrlich gesagt tut er mir manchmal fast leid. Er ist eben nicht zum Leben in der Wildnis geboren, vermag weder Krokodile noch Tiger zu jagen und mit aufständischen Arbeitern wird er auch nicht fertig. In einem Büro wäre er wohl besser aufgehoben. Und dann hat er noch eine Frau, die das alles weitaus besser hinkriegt. Da muss er ja Kompexe bekommen. Ob er Alma wieder betrügt, weiß ich nicht, und ich vermute fast, dass die Ehe bald in ein Stadium gerät, da es Alma allmählich egal wird.
Der Otter hat mir natürlich auch gefallen. Die Beschreibung des Festes ebenfalls.
Und endlich weiß ich, was Harimau bedeutet.
Jetzt grübele ich die ganze Zeit: Alma und Raymond....oder Alma und Samad...wahrscheinlich wird es alles furchtbar kompliziert, ich bin schon gespannt.
Viele Grüße
Tereza
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Zitat
Original von Tereza
Dass Howard etwas mit Aziza hat, dachte sich wahrscheinlich jeder Leser - ich natürlich eingeschlossen.Das schätze ich auch so ein. Ich hatte hier nicht auf einen Überraschungseffekt gesetzt.
ZitatHoward entpuppt sich zunehmend als Versager. Ehrlich gesagt tut er mir manchmal fast leid. Er ist eben nicht zum Leben in der Wildnis geboren, vermag weder Krokodile noch Tiger zu jagen und mit aufständischen Arbeitern wird er auch nicht fertig. In einem Büro wäre er wohl besser aufgehoben. Und dann hat er noch eine Frau, die das alles weitaus besser hinkriegt. Da muss er ja Kompexe bekommen.
ZitatJetzt grübele ich die ganze Zeit: Alma und Raymond....oder Alma und Samad...wahrscheinlich wird es alles furchtbar kompliziert, ich bin schon gespannt.
Viel Spaß beim Grübeln, Tereza.
Lg harimau