'Der Duft des Mangobaums' - Seiten 341 - Ende

  • Hallo Milou :wave


    Vielen Dank fürs Lesen und Mitschreiben in diesem Fred. Ich werde mich auch nach Jahren noch über jede/n freuen, der sich die Mühe macht, seine Eindrücke mit mir und den anderen LR-Teilnehmern zu teilen.


    Danke auch, dass du extra auf die von mir gestellten Fragen eingehst. Da sich diesbezüglich keine Kontroversen zwischen unseren Einschätzungen ergeben, werde ich sie nicht im einzelnen ansprechen, möchte aber einen Punkt herausstellen, über den ich mich außerordentlich gefreut habe:


    Zitat

    Original von milou
    Mir gefällt Alma sehr gut, ich finde sie sehr authentisch. Da ich persönlich schon in ganz ähnlichen Situationen war, habe ich streckenweise sehr mitgelitten. Sie hat ihre Stärken und ihre Schwächen, ich sehe sie überhaupt nicht als die übermenschliche, super aussehende Powerfrau, sondern als eine engagierte Bürgerin, die offen ist gegenüber neuem, anderem und unbekanntem.


    Mir ist schon alles aus dem Gesicht gefallen, als ich als Kommentar (nicht hier bei den Eulen) lesen musste, dass ich mal wieder eine dieser klischeehaften superschönen und superschlauen Frauengestalten geschaffen hätte, die alles im Griff haben und auftauchende Probleme mit links lösen. Das war genau nicht meine Absicht, und ich empfinde Alma im Ergebnis auch überhaupt nicht so! Umso glücklicher bin ich, dass Alma bei dir und den anderen LR-Teilnehmern zumindest im Großen und Ganzen so angekommen ist, wie sie mir vorschwebte. :-]


    Zitat

    @ harimau
    Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich habe es bereits meiner Mutter weitergegeben. Herzlichen Dank für all deine Infos und Antworten im Laufe der LR. :knuddel1Es hat mir einmal mehr gezeigt, wie spannend solche LR sein können und ich hoffe sehr, dass ich bald wieder mal zur "richtigen" Zeit an einer LR teilnehmen kann und nicht immer erst viel später dazu komme.


    :wave


    Es freut mich, dass dir sowohl das Buch als auch die LR Freude gemacht haben. Einen neuen "Jan Winter" wird es wohl nicht mehr geben, aber deshalb höre ich nicht auf zu schreiben. Vielleicht gibt es eines Tages wirklich noch einmal eine Leserunde, und ich fände es klasse, wenn du wieder dabei wärst. :anbet


    Liebe Grüße harimau

    "Lieber losrennen und sich verirren. Lieber verglühen, lieber tausend Mal Angst haben, als sterben müssen nach einem aufgeräumten, lauwarmen Leben"

    Andreas Altmann

  • Was für ein Ende! Bei mir kullerten wieder Tränen...
    ...weil dieses wunderbare Land in Trümmern liegt
    ...weil das unschuldige paradiesische Leben nicht mehr möglich scheint
    ...dieser Krieg so viel Leid über die ganze Welt brachte
    ...Ah Tong sterben musste
    ...Alma und Raymond miteinander glücklich sind
    ...Samad auch sein Leben meistert
    ...der Wiederaufbau beginnt
    ...Francis vom Krieg gezeichnet ist
    ...Ich mir ein letztes Klarinetten-Konzert unter dem Mangobaum gwünscht hätte :fetch
    ...dieses wunderbare Buch zu Ende ist
    ...Ich dir danke, lieber harimau, für diese wunderbare Lese-Runde! :wave
    Vielleicht schaffe ich später ein differenziertes posting.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Zitat

    Original von harimau
    Hier kann ich eigentlich nur sinngemäß wiederholen, was ich schon zu Herrn Palomars Anmerkung weiter oben schrieb: Ja, es ist viel los zum Schluss; bedingt durch den Ausbruch des Krieges und seine Folgen überschlagen sich die Ereignisse und demenentsprechend erhöht sich das bis dahin eher gemächliche Erzähltempo. Auch bei vorablesen ist mir aufgefallen, dass dies nicht allen LeserInnen gefallen hat. "Schlüssig machen" im Sinne von aufklären, was mit den Protagonisten und Nebenfiguren während und nach des Krieges passiert ist, wollte ich tatsächlich; deshalb der Prolog. Allerdings hatte ich persönlich das Gefühl, mir dafür genug Zeit zu nehmen. :gruebel
    ...


    Das finde ich nicht! :lache Ich hätte mit einem Abbruch an der Stelle als Alma nach Australien schifft sehr gut leben können.
    Und dann einen zweiten Band gerne gelesen mit der Flucht, der Heimkehr, dem Wiederaufbau der Plantagen, irgendwelchen anderen Widrigkeiten natürlich, Florence als Frau für Francis und wie die nächste Generation dann weitermacht, Ah Tongs Sohn eine Tochter Raymonds heiratet....
    Aber gut, ich war auch mit deinem Ende sehr zufrieden!!! :anbet

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

  • Zitat

    Original von harimau


    Die Antwort darauf ist ebenso einfach wie niederschmetternd: Das Buch verkauft sich bisher viel zu schlecht, um an eine Fortsetzung auch nur zu denken. :cry Schade, ich hätte gern den Roman der nächsten Generation geschrieben, angesiedelt im Malaysia der sechziger Jahre, mit Albert als Protagonisten. Da wäre Florence - mit ihren beiden Töchtern - wieder aufgetaucht.


    Falls ich heute den 12 Millionen Jackpot gewinne, weiß ich schon, in was ich investiere.
    Und die Geburtstags-und Weihnachtsgeschenke für meine lesenden Freunde sind auch schon gesichert.


    Edit: Ich muss heute etwas zerstückelt vorgehen, haben morgen Kindergeburtstag...


    Zu deinen Fragen habe ich mich ja schon zum Teil geäußert, hier der Rest:


    - Wird Alma dem Leser nahegebracht, oder bleibt ihr eher auf Distanz zu ihr? Erreichen euch persönlich vielleicht eher einige der "Nebenfiguren"?
    Mit Alma ist dir eine Sympathieträgerin gelungen, die ich gleich mochte. Sie ist mir anfangs nicht besonders vorkommen, einfach eine normale starke Frau, die ich auf ihrer Reise begleitet habe. Erst mit ihrem Wutausbruch oder mit der Affäre mit Samad hat sie mehr Konturen gewonnen. Das war bei den Nebenfiguren anders.


    - Habt ihr das Gefühl, das Ende wird zu überstürzt erzählt?
    Nein, gar nicht. Wie gesagt, es hätte genug Stoff für ein zweites Buch geboten, aber es ist vollkommen stimmig. Mich hat es beruhigt, dass Alma mit allen Figuren Frieden schließen konnte in ihrem Inneren. Sie hat so etwas Mütterliches für mich. Ich hätte mir sie auch als Plantagen-Managerin nach Howards Tod vorstellen können und Raymond gehört einfach auf "BM".
    Sehr stark die Foto-Szene, die noch einmal alles in Erinnerung ruft.


    - Ist das Ende, insbesondere die Schilderungen der Kriegsereignisse, zu brutal und widerspricht dem "Wohlfühlcharakter" der restlichen Geschichte?
    Der 2. WK war brutal, wie jeder Krieg es ist. Der "Wohlfühlcharakter" des Buches war für mich von Anfang die Authentizität der Erzählung. Und dass ich die Liebe zu Malaya und den Menschen dort gespürt habe. Aber auch die werden von Schicksalsschlägen heimgesucht und die wegzulassen, wäre Weichspülerei gewesen.
    Vielleicht liegt die Erwartung an dem Titel und dem Coverbild. Ich möchte dich damit nicht nerven, aber es vermittelt auch mir einfach eine Vorstellung von Kitsch-Roman. Ma wases nett....


    - Steht für euch die Liebesgeschichte im Zentrum des Buchs, oder seht ihr andere Schwerpunkte?
    "Freundschaft" steht für mich im Zentrum des Buches und "Malaya". Dazu gehört auch Liebe.

    Die eigentliche Geschichte aber bleibt unerzählt, denn ihre wahre Sprache könnte nur die Sprachlosigkeit sein. Natascha Wodin

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Regenfisch ()


  • Was soll ich dazu noch sagen? :wow Ich bin froh und stolz, dass ich dich mit meinem Roman so erreicht habe. In der Hoffnung auf solche Reaktionen habe ich ihn geschrieben. Der Mangobaum ist kein intellektuelles Werk, soll seine Aussage vor allem über Emotionen transportieren, und wenn mir dies wie bei dir gelungen ist, bin ich mehr als zufrieden. :-)

    "Lieber losrennen und sich verirren. Lieber verglühen, lieber tausend Mal Angst haben, als sterben müssen nach einem aufgeräumten, lauwarmen Leben"

    Andreas Altmann

  • Zitat

    Original von Regenfisch


    Falls ich heute den 12 Millionen Jackpot gewinne, weiß ich schon, in was ich investiere.
    Und die Geburtstags-und Weihnachtsgeschenke für meine lesenden Freunde sind auch schon gesichert.


    Du bist ein Schatz! :kiss

    "Lieber losrennen und sich verirren. Lieber verglühen, lieber tausend Mal Angst haben, als sterben müssen nach einem aufgeräumten, lauwarmen Leben"

    Andreas Altmann

  • Zitat

    Original von Regenfisch
    Sehr stark die Foto-Szene, die noch einmal alles in Erinnerung ruft.


    Ich glaube, ich schrieb schon einmal, das ich mir über diese Szene viele Gedanken gemacht habe. Ich war mir nicht sicher, ob eine Aufarbeitung von Almas Geschichte in dieser Form nicht eventuell langweilt, da man eigentlich nichts Neues erfährt, dachte dann aber, dass ein so emotionaler Rückblick den Leser ebenso wie Alma in die richtige Stimmung für einen Abschied und gleichzeitigen Neuanfang versetzen könnte. Wenn ich mir die Reaktionen in der LR anschaue, war es wohl eine gute Entscheidung. :-)

    "Lieber losrennen und sich verirren. Lieber verglühen, lieber tausend Mal Angst haben, als sterben müssen nach einem aufgeräumten, lauwarmen Leben"

    Andreas Altmann

  • Hab vielen Dank für die Beantwortung der von mir gestellten Fragen. Genau dieser Dialog mit den LeserInnen macht die Leserunden zu einem ganz wertvollen Erlebnis für mich. Wo und wie sonst bekommen wir Autoren ein Feedback wie dieses? Es war mir die reine Freude, den "Mangobaum" noch einmal mit dir gemeinsam zu lesen. :-]


    Zitat

    Original von Regenfisch
    "Freundschaft" steht für mich im Zentrum des Buches und "Malaya". Dazu gehört auch Liebe.


    Ein besseres Schlusswort fällt mir nicht ein. Bis zum nächsten Roman, Regenfisch!


    LG harimau :wave

    "Lieber losrennen und sich verirren. Lieber verglühen, lieber tausend Mal Angst haben, als sterben müssen nach einem aufgeräumten, lauwarmen Leben"

    Andreas Altmann

  • Ach je, Robert ist auch noch da. Und so zuvorkommend, geradezu gentlemenlike :achtungironie, wie er Alma behandelt. Gekränkte Eitelkeit ist eben immer gefährlich.


    Sultan bestellt Samad und lässt ihm die Wahl. Ehrlich gesagt bin ich froh, dass jetzt klare Verhältnisse geschaffen wurden. Interessant allerdings Samads Reaktionen: einfach grausam naiv zu glauben, niemand würde etwas davon erfahren, zum anderen sollte er sich meiner – vielleicht naiven - Meinung nach nicht (in Gedanken) beschweren, dass er „erpresst“ wird. Als Ehebrecher wird er wohl kaum den Segen des Sultans und seiner Familie erwartet können.


    Nun müssen sie also noch einmal fliehen. Ah Tong findet wieder einmal die richtigen Worte.
    Überhaupt – Ah Tong: Für mich ist er fast die interessanteste Persönlichkeit in diesem Buch und ich würde ihn sogar als den heimlichen Hauptdarsteller bezeichnen. Mit Florence und der Lady gehört er eindeutig zu meinen Lieblingsfiguren.


    Alma, ach, ich weiß nicht. Sie gewinnt im Verlaufe des Buches an Stärke, trotzdem, hin und wieder ertappe ich mich dabei, dass ich die Geduld mit ihr verliere. Das Dumme ist eigentlich, dass ich sie ja doch verstehen kann, aber ein wenig entschlussfreudiger dürfte sie schon sein (überhaupt und im Speziellen die Szene, in der sie eigentlich weiß, dass sie fliehen muss, aber sie weiß auch, dass sie bleiben will, und alles ist ja so schwierig, besonders, weil ihr guter Freund so drängelt …).
    … und auf Seite 371 ist es da auf einmal, das Wort, das ich im vorigen Abschnitt nicht gebrauchen wollte, hier denkt Alma es selber. Na dann!
    Und … ähem … ein wenig überrrascht, aber dennoch erleichtert bin ich, dass Alma von dem einen Mann quasi prompt, von dem anderen eben kein Kind bekommt. Nicht missverstehen, bitte, aber das wäre – wenigstens mir – dann doch zu kompliziert geworden.
    Ich hoffe nur, sie hat begriffen, was für ein unendliches Glück sie hatte: Ihre Liebe ist auch ihr guter, vielleicht bester Freund … oder umgekehrt? Egal, ich bin zufrieden, wie sich das Ende darstellt, nicht immer glücklich allerdings mit dem Weg dahin.


    Sehr einverstanden bin ich, dass das hässlichen Gesicht des Krieges nicht ausgespart wurde, dass benannt wurde, was benannt werden muss. Der einzige winzige Lichtblick auf diesen Seite war eine vermutlich wohlbekannte Melodie, die mir bei Erwähnung des Kwai Flusses in Erinnerung kam. Den Film dazu habe ich zwar nie gesehen, aber ich könnte mir vorstellen, es handelt sich um den gleichen Sachverhalt (Seite 404).
    Ich vermag zu diesem Thema gar nichts weiter sagen, sonst fange ich an zu lamentieren, „warum dies“ und „warum das“ und würde doch damit ein anderes Buch fordern, als der Autor es schreiben wollte. Es hat mir weh getan, über das Schicksal von Ah Tong, seiner Frau und der anderen, über das des Landes zu lesen.


    Alma und ihre Klarinette, dazu habe ich bisher noch gar nichts gesagt, sehr bewusst übrigens. Es ist halt nur so, ich habe die eine oder andere Schwierigkeit mit Alma – und die Klarinette ist keineswegs mein Lieblingsinstrument. So gesehen passt es schon wieder.


    Meine endgültige Meinung werde ich noch versuchen in verständliche Form zu bringen, nur so viel: Das Buch hat mich gut unterhalten, weil angeregt, aufgeregt, zum Nachdenken gebracht, Dinge und Melodien in Erinnerung gerufen ... und mich zu meinen Kochbüchern getrieben.
    Allein …





    Ach, armer harimau, immer findet sie ein Haar in der Suppe …







    … allein …






    … räusper …





    … also, ähem …





    … musste es wirklich so viel Alkohol sein?

  • Zitat

    Original von Lipperin
    Interessant allerdings Samads Reaktionen: einfach grausam naiv zu glauben, niemand würde etwas davon erfahren, zum anderen sollte er sich meiner – vielleicht naiven - Meinung nach nicht (in Gedanken) beschweren, dass er „erpresst“ wird. Als Ehebrecher wird er wohl kaum den Segen des Sultans und seiner Familie erwartet können.


    Sicher hat er objektiv betrachtet kein Recht dazu, sich diesbezüglich zu beschweren - ist es aber nicht menschlich allzu menschlich, dass er es dennoch tut?


    Zitat


    Überhaupt – Ah Tong: Für mich ist er fast die interessanteste Persönlichkeit in diesem Buch und ich würde ihn sogar als den heimlichen Hauptdarsteller bezeichnen. Mit Florence und der Lady gehört er eindeutig zu meinen Lieblingsfiguren.


    Da sind wir ganz dicht beieinander. :-]


    Zitat

    Alma, ach, ich weiß nicht. Sie gewinnt im Verlaufe des Buches an Stärke, trotzdem, hin und wieder ertappe ich mich dabei, dass ich die Geduld mit ihr verliere. Das Dumme ist eigentlich, dass ich sie ja doch verstehen kann, aber ein wenig entschlussfreudiger dürfte sie schon sein (überhaupt und im Speziellen die Szene, in der sie eigentlich weiß, dass sie fliehen muss, aber sie weiß auch, dass sie bleiben will, und alles ist ja so schwierig, besonders, weil ihr guter Freund so drängelt …).


    Ich kann ihre trotzige Haltung nachvollziehen, obwohl auch ihr klar sein muss, dass es am Ende keine andere Lösung als die von Raymond vorgeschlagene geben kann.


    Zitat

    Und … ähem … ein wenig überrrascht, aber dennoch erleichtert bin ich, dass Alma von dem einen Mann quasi prompt, von dem anderen eben kein Kind bekommt. Nicht missverstehen, bitte, aber das wäre – wenigstens mir – dann doch zu kompliziert geworden.


    Das hätte ich auch zu heftig gefunden. Ich bin einfach davon ausgegangen, dass die beiden sich der Gefahr bewusst und entsprechend vorsichtig waren. ;-) In Singapur mit Raymond war es dann halt ein "Glückstreffer" - sowas kommt vor, auch wenn ich es oftmals eher als Pech denn Glück bezeichnen würde. Kommt auf die Situation an.


    Zitat

    Ich hoffe nur, sie hat begriffen, was für ein unendliches Glück sie hatte: Ihre Liebe ist auch ihr guter, vielleicht bester Freund … oder umgekehrt? Egal, ich bin zufrieden, wie sich das Ende darstellt, nicht immer glücklich allerdings mit dem Weg dahin.


    Aus Almas Reflektionen am Ende des Romans schließ ich, dass sie sich ihres Glücks bewusst und entsprechend zufrieden mit dem Ausgang ist. Was den Weg betrifft - wie ich schon vorher anklingen ließ - ist der richtige Weg nicht immer der erzählenswerteste. :grin


    Zitat

    Sehr einverstanden bin ich, dass das hässlichen Gesicht des Krieges nicht ausgespart wurde, dass benannt wurde, was benannt werden muss. Der einzige winzige Lichtblick auf diesen Seite war eine vermutlich wohlbekannte Melodie, die mir bei Erwähnung des Kwai Flusses in Erinnerung kam. Den Film dazu habe ich zwar nie gesehen, aber ich könnte mir vorstellen, es handelt sich um den gleichen Sachverhalt (Seite 404).


    So ist es. Der "River Kwai Marsch" dürfte noch immer zu den bekanntesten Filmmusiken überhaupt zählen.


    Zitat

    Alma und ihre Klarinette, dazu habe ich bisher noch gar nichts gesagt, sehr bewusst übrigens. Es ist halt nur so, ich habe die eine oder andere Schwierigkeit mit Alma – und die Klarinette ist keineswegs mein Lieblingsinstrument. So gesehen passt es schon wieder.


    :lache


    Zitat

    Meine endgültige Meinung werde ich noch versuchen in verständliche Form zu bringen, nur so viel: Das Buch hat mich gut unterhalten, weil angeregt, aufgeregt, zum Nachdenken gebracht, Dinge und Melodien in Erinnerung gerufen ... und mich zu meinen Kochbüchern getrieben.


    Mit diesem Fazit bin ich sehr glücklich. :knuddel1




    Ja, das musste es. Als Howards persönliches Problem gehört der Alkohol natürlich zum Verlauf der Geschichte (insbesondere was die Entwicklung seines Verhältnisses zu Alma betrifft), aber ich wollte auch aufzeigen, welche Bedeutung und welchen Umfang der Alkoholkonsum unter den Kolonialisten im Allgemeinen hatte. Es wurde zu vielen Gelegenheiten viel getrunken, wahrscheinlich nicht zuletzt, um der Eintönigkeit des Alltags zu "entkommen". Das wollte ich nicht unterschlagen oder beschönigen. Vermutlich wurde auch wesentlich mehr geraucht, was ich aber unter dem Einfluss der Blüten-LR stark zurückgefahren habe. Denkt nicht, dass ich mich guten Argumenten verschließe oder gar unbelehrbar sei.


    Liebe Lipperin, ich danke dir ganz herzlich fürs Lesen und Teilen deiner Gedanken und Eindrücke hier in der Leserunde. Du hast mich, wie schon beim letzten Mal, zum Nachdenken gebracht und mir viel Freude damit gemacht.



    LG harimau :wave

    "Lieber losrennen und sich verirren. Lieber verglühen, lieber tausend Mal Angst haben, als sterben müssen nach einem aufgeräumten, lauwarmen Leben"

    Andreas Altmann

  • Zitat

    Original von harimau
    Sicher hat er objektiv betrachtet kein Recht dazu, sich diesbezüglich zu beschweren - ist es aber nicht menschlich allzu menschlich, dass er es dennoch tut?


    Das ist ja gerade das Schöne an Deinen Figuren: Sie sind "menschlich allzu menschlich", Lipperin kann sie mögen, sie lieben, mit ihnen und an ihnen leiden. :anbet



    Zitat


    ... aber ich wollte auch aufzeigen, welche Bedeutung und welchen Umfang der Alkoholkonsum unter den Kolonialisten im Allgemeinen hatte. Es wurde zu vielen Gelegenheiten viel getrunken, wahrscheinlich nicht zuletzt, um der Eintönigkeit des Alltags zu "entkommen".


    Das erschreckt mich jetzt aber ganz gewaltig.
    [SIZE=7]Ich habe nur zu viel von dem Elend gesehen, dass der Missbrauch dieser Droge auslösen kann, als dass mir nicht jedes "kalte Bier" und jeder "Whisky" einen Stich versetzt hätte.[/SIZE]


    Zitat

    Vermutlich wurde auch wesentlich mehr geraucht, was ich aber unter dem Einfluss der Blüten-LR stark zurückgefahren habe.


    *erleichtert bin*



    Zitat

    Liebe Lipperin, ich danke dir ganz herzlich fürs Lesen und Teilen deiner Gedanken und Eindrücke hier in der Leserunde. Du hast mich, wie schon beim letzten Mal, zum Nachdenken gebracht und mir viel Freude damit gemacht.



    LG harimau :wave


    Und ich danke Dir nicht minder herzlich, für das schöne Buch und dass Du Dir die Zeit genommen hast, auf meine Beiträge zu antworten. :anbet

  • Ich hab den Roman am Sonntag Abend ausgelesen und nun wird es Zeit meine Eindrücke zum letzten Teil zu schreiben.


    Ah Tong und Raymond hätten Robert ohne mit der Wimper zu zucken umgebracht. Diesbezüglich besteht für mich nicht der geringste Zweifel.


    Den Krieg in Worte zu fassen ist glaub ich eine saumässig heikle und schwierige Sache. Das im Krieg unzählige Gräueltaten begangen wurden und werden dürfte jedem Leser klar sein. Der Autor muss sich Fragen was passt zur Geschichte und wie viel darf ich dem Leser zumuten? Werden Kriegsverbrechen bloss angedeutet oder schildere ich es mit Details? Für mich hat harimau hier die Balance gefunden und es passt zur Geschichte. Das eine unserer lieb gewonnen Personen leider sterben musste war für mich klar. Nun hat es Ah Tong getroffen... ;-( Aber er hat einen Tod gefunden der zu ihm passt und er hat einen Sohn hinterlassen...


    Alma auf der Veranda mit den Fotos... ein wirklich schöne Idee gewisse markante Ereignisse und Personen Alma und damit uns Lesern nochmals vor Augen zu führen... :anbet


    Ich hab aus gewissen Andeutungen von harimau gelesen das sich das Buch nicht so ganz wie gewünscht verkauft... Für mich unverständlich und ein Rätsel... ?( Harimau, Du schreibst gut und lass Dir von niemanden etwas anderes einreden!


    Ich bedanke mich bei harimau für den tollen Roman und das Du die Nachzügler zu deiner Leserunde nach wie vor Aufmerksam begleitest. Der Testleserin, die ich im ersten Abschnitt etwas aufgezogen habe, danke ich für ihre Arbeit und ihren Beitrag zu diesem lesenswerten Roman. Ich freue mich euch in einem Monat zu sehen! :wave


    Edit: Wann findet eine Büchereulenlesereise nach Malaysia statt um uns die Sachen vor Ort anzuschauen? :dafuer

  • Lieber Sapperlot,


    ich freue mich sehr, dass du das Buch gelesen und hier im Fred kommentiert hast. Dass es dir gut gefallen hat, stört mich natürlich auch nicht. Vielen Dank auch fürs Beantworten meiner Fragen an die Leser. :wave


    Zitat

    Original von sapperlot
    Ah Tong und Raymond hätten Robert ohne mit der Wimper zu zucken umgebracht. Diesbezüglich besteht für mich nicht der geringste Zweifel.


    Todsicher! :grab


    Zitat

    Den Krieg in Worte zu fassen ist glaub ich eine saumässig heikle und schwierige Sache. Das im Krieg unzählige Gräueltaten begangen wurden und werden dürfte jedem Leser klar sein. Der Autor muss sich Fragen was passt zur Geschichte und wie viel darf ich dem Leser zumuten? Werden Kriegsverbrechen bloss angedeutet oder schildere ich es mit Details? Für mich hat harimau hier die Balance gefunden und es passt zur Geschichte. Das eine unserer lieb gewonnen Personen leider sterben musste war für mich klar. Nun hat es Ah Tong getroffen... ;-( Aber er hat einen Tod gefunden der zu ihm passt und er hat einen Sohn hinterlassen...


    Es freut mich, dass mir meine Herangehensweise gefallen hat. Zu viel Krieg und damit einhergehende Brutalität hätte nicht zum Roman gepasst, bzw. seinen Rahmen gesprengt. Ihn zu verniedlichen oder ganz auszublenden, wäre für mich nicht in Frage gekommen.


    Zitat

    Ich hab aus gewissen Andeutungen von harimau gelesen das sich das Buch nicht so ganz wie gewünscht verkauft... Für mich unverständlich und ein Rätsel... ?( Harimau, Du schreibst gut und lass Dir von niemanden etwas anderes einreden!


    Danke für die aufbauenden Worte. Kann ich gut gebrauchen. :knuddel1


    Zitat

    Ich bedanke mich bei harimau für den tollen Roman und das Du die Nachzügler zu deiner Leserunde nach wie vor Aufmerksam begleitest. Der Testleserin, die ich im ersten Abschnitt etwas aufgezogen habe, danke ich für ihre Arbeit und ihren Beitrag zu diesem lesenswerten Roman. Ich freue mich euch in einem Monat zu sehen! :wave


    Solange ich im Forum aktiv bin, stehe ich jedem Leser für Fragen und Diskussionen zur Verfügung - und da ist kein Ende in Sicht. :-)


    Auf das Treffen freue mich auch schon sehr!


    Zitat

    Edit: Wann findet eine Büchereulenlesereise nach Malaysia statt um uns die Sachen vor Ort anzuschauen? :dafuer


    So schnell wie möglich, wenn es nach mir geht. :chen


    LG harimau :wave

    "Lieber losrennen und sich verirren. Lieber verglühen, lieber tausend Mal Angst haben, als sterben müssen nach einem aufgeräumten, lauwarmen Leben"

    Andreas Altmann

  • So, leider viel zu schnell war ich am Ende angelangt.


    Ich habe es wirklich seit gestern in quasi einem Zug gelesen und konnte deshalb üüüberhaupt nicht posten - sorry


    Bis zum letzten Viertel wollte ich eigentlich schreiben, daß es ein richtiges Wohlfühlbuch und ein Lesevergnügen ist, zurücklehnen, lesen, genießen und das Buch sollte nie zu Ende gehen.


    Dann aber kam der Krieg und das Wohlfühlbuch hat sich etwas geändert und bei mir sind einige Tränen geflossen. Da ich sehr nah am Wasser gebaut bin, war auch das Nachhausekommen von Alma mit ihrer Familie und das Wiedersehen etc. sehr emotional *Tränenwegwisch*


    Jetzt muß ich auf jeden Fall schreiben, daß es ein Leseerlebnis war. Ich war sehr gerne in Malaya und habe diese wundervolle Landschaft/Natur/Menschen/Essen genossen


    Vielen Dank harimau für dieses schöne Buch :knuddel1

  • :wave die beiden letzten Abschnitte habe ich in einem Rutsch durchgelesen


    nun hab ich Zeit, die Fragen eines neugierigen Autors zu beantworten :grin


    - Wie kommen Raymond und Samad beim Leser an, auch im Vergleich miteinander?


    dazu habe ich mich bereits im 2. Abschnitt geäußert


    - Wird Alma dem Leser nahegebracht, oder bleibt ihr eher auf Distanz zu ihr? Erreichen euch persönlich vielleicht eher einige der "Nebenfiguren"?


    Alma ist eine starke Frau, aber trotzdem kein sogenanntes Superweib. Sie ist weder superschön, noch ohne Fehl und Tadel. Gerade wegen ihrer Schwächen kommt sie sehr normal und authentisch rüber und wird einem dadurch schnell sympathisch. Alma hat eine positive Grundeinstellung zum Leben. Sie macht aus jeder Situation das bestmögliche und sie geht unvoreingenommen auf Land und Leute von Malaya zu. Dadurch gewinnt sie schnell gute Freunde, auf die sie sich in jeder Notlage verlassen kann. Der Tod ihres Ehemannes Howard, die Fehlgeburt, der zweite Weltkrieg, die Verfolgung durch die Briten und Japaner, ihre Flucht nach Australien – das sie diese Schicksalsschläge relativ unbeschadet übersteht, ist nicht allein ihrem starken Charakter zu verdanken, sondern vor allem ihren guten Freunden, allen voran Raymond, Samad, Ah Tong und Ling.


    Bei den Nebenfiguren erreichen mich vor allem Ah Tong und Ling. Aber hier geht es mir wie maikaefer, diese Figuren erreichen mich nicht „eher“ sondern „auch“.


    - Wie kommt Florence bei euch an? Welche Gedanken und Emotionen wecken sie als Person und ihr Lebenswandel bei euch?


    Sie ist eine kluge Frau, die aus der Not heraus, aus ihrer Schönheit Kapital schlägt. Und sie scheint ihre einzige Möglichkeit Geld zu verdienen, optimal zu nutzen.


    - Habt ihr das Gefühl, das Ende wird zu überstürzt erzählt?


    Da sich die Ereignisse bedingt durch den 2. Weltkrieg überstürzen, konnte das Ende gar nicht anders erzählt werden.


    - Ist das Ende, insbesondere die Schilderungen der Kriegsereignisse, zu brutal und widerspricht dem "Wohlfühlcharakter" der restlichen Geschichte?


    Das finde ich überhaupt nicht. Kriegsereignisse sollten nicht beschönigt werden. Zudem wurde dadurch deutlich gemacht, in welcher Gefahr sich Alma befand. Das Alma und Raymond doch noch zusammengekommen sind, hat mich natürlich ganz besonders gefreut.
    Über den langen Epilog bin ich dem Autor äußerst dankbar. Nicht zu wissen, ob Raymond und Ling die Flucht geglückt ist, hätte mir gar nicht gefallen.
    Die Rückschau auf die Ereignisse des Buches an Hand von Almas Fotos war eine sehr schöne Idee.


    - Steht für euch die Liebesgeschichte im Zentrum des Buchs, oder seht ihr andere Schwerpunkte?I


    m Zentrum des Buches stehen für mich Almas Schicksal und ihre Liebe zu Malaya sowie der Begriff „Freundschaft“. Die Liebesgeschichte gehört einfach zu Almas Schicksal dazu.



    Mir hat das Buch von der ersten Seite an sehr gut gefallen. Vielen Dank, harimau, für viele unterhaltsame Lesestunden :knuddel1


    P.S. die weißen Blüten sind bereits bestellt :-]