'Der Duft des Mangobaums' - Seiten 341 - Ende

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  • @ nofret & Tereza


    Behaltet nur eure Illusionen. :keks Da es nie geschehen ist, kann ich schließlich auch nur spekulieren. :grin


    Zitat

    Original von Tereza
    Solche Vorwürfe kommen leider öfter. Ich glaube, man müsste schon wirklich unsympathische Figuren in den Mittelpunkt stellen, um ganz sicher davor zu sein. Aber (wie ich aus eigener Erfahrung weiß) regen sich dann auch Leute drüber auf, weil sie kein Buch über "so eine doofe Kuh" lesen wollen. :cry


    Man kann es einfach nicht jedem recht machen.


    Stimmt. Es ist wie im richtigen Leben: Allen kann man nicht gefallen. Und irgendwie wollen wir das doch auch gar nicht, oder? :grin

    "Lieber losrennen und sich verirren. Lieber verglühen, lieber tausend Mal Angst haben, als sterben müssen nach einem aufgeräumten, lauwarmen Leben"

    Andreas Altmann

  • Zitat

    Original von bonomania


    Stimmt! Eher wurde Florence von Dir als wunderschön beschrieben.


    Richtig. In ihrem Fall war es unumgänglich, da sie sonst dieses Leben nicht hätte führen können. Die Schönheit war ihre Trumpfkarte, aber sie war auch schlau genug, sie "richtig" auszuspielen. Die Regeln des Spiels hat allerdings nicht sie gemacht, sonst wäre es überhaupt nicht nötig gewesen. :-(

    "Lieber losrennen und sich verirren. Lieber verglühen, lieber tausend Mal Angst haben, als sterben müssen nach einem aufgeräumten, lauwarmen Leben"

    Andreas Altmann

  • Zitat

    Original von nofret78
    Also, ich fand Alma weder wunderhübsch noch superschlau. Eine Frau wie jede andere auch, mit Stärken und Schwächen und nem durchschnittlichen Aussehen. Abgesehen von der ein oder anderen Reaktion ne sympathische Figur :grin


    :write


    Zum Epilog: Ich finde es ganz wichtig, über die Kriegsereignisse zu hören. Hier merkt man auch, dass dir das richtig wichtig war, klarzumachen, was der Krieg für Malaya und die Menschen dort bedeutet hat. Meiner Meinung nach gibt es innerhalb des Epilogs einen zu großen Kontrast zwischen den brutalen Kriegsereignissen auf der einen Seite und der super-glücklich-sich-nicht-streitenden Clarkfamilie. Ich gönne ihnen ja ihr Glück, aber eben, da ist der Kontrast einfach zu groß. Ich kann nicht erkennen, dass sie als Famlie miteinander irgendwo ein Problem haben (wo gibt`s denn sowas???)


    Ich hab das Buch sehr gerne gelesen, es hat in mir große Sympathien gegenüber dem Land und den Leuten geweckt. Es gibt zwar einee Liebesgeschichte, aber für mich steht sie nicht im Zentrum.


    Ich hätte eine Fortsetzung auf jeden Fall gelesen :knuddel1
    Lese alternativ aber auch ein anderes Buch von dir!

  • Vielen Dank auch dir fürs Mitlesen und deine interessanten Beiträge, Königstochter! Auch speziell dafür, dass du hier im letzten Abschnitt noch einmal detailliert auf meine Fragen eingegangen bist. Wie schon bei den "Blüten" war es schön, gemeinsam mit dir zu lesen! :knuddel1


    Zitat

    Original von Königstochter
    Meiner Meinung nach gibt es innerhalb des Epilogs einen zu großen Kontrast zwischen den brutalen Kriegsereignissen auf der einen Seite und der super-glücklich-sich-nicht-streitenden Clarkfamilie. Ich gönne ihnen ja ihr Glück, aber eben, da ist der Kontrast einfach zu groß. Ich kann nicht erkennen, dass sie als Famlie miteinander irgendwo ein Problem haben (wo gibt`s denn sowas???)


    Das ist ein interessanter Aspekt. Vielleicht habe ich Alma nach den vielen turbulenten und schwierigen Jahren etwas zu viel des Glücks (und der Harmonie) gewünscht? :gruebel Andererseits kann ich dir versichern, dass massive familiäre Probleme eines der Hauptthemen der angedachten Fortsetzung gewesen wären; allerdings nicht zwischen Alma und Raymond - da bliebe alles gut - sondern in der Kindergeneration.


    Zitat

    Ich hätte eine Fortsetzung auf jeden Fall gelesen :knuddel1


    Das freut mich, auch wenn nichts daraus wird. :-)


    Zitat

    Lese alternativ aber auch ein anderes Buch von dir!


    Daran arbeite ich. Bis zum nächsten Mal, Königstochter! :wave

    "Lieber losrennen und sich verirren. Lieber verglühen, lieber tausend Mal Angst haben, als sterben müssen nach einem aufgeräumten, lauwarmen Leben"

    Andreas Altmann

  • Zitat

    Original von harimau
    Auch dir vielen Dank fürs Mitlesen und -schreiben, bono.
    Vielleicht magst du dich ja später noch einmischen und zu dem einen oder anderen Punkt deine Meinung zum Besten geben. Würde mich freuen. :wave
    LG harimau
    P.S. Liebe Grüße an Pen


    harimau : ich hab übrigens heute bei Facebook ein Bild von Pen aus Malaysia eingestellt. Ich finde es sehr schade, dass Du es Dir nicht anschauen kannst, aber wir Eulen hoffen ja immer noch, dass Du und Steffi sich bei FB anmelden und sich eine Autorenseite einrichten.

    to handle yourself, use your head, to handle others, use your heart
    SUB 15
    _______________________________________________________
    :kuh:lesend

  • Ich bin erschüttert.


    Da verbringe ich über einen Monat meine Lebenszeit auf einer Plantage bzw. in einem Dorf in Malaya und dann - urplötzlich - muss ich abreisen. Wieso ist das Buch einfach zu Ende?


    Erstmal zu Robert: Wieso ist Alma so freundlich? Der Typ hätte sie vergewaltigt und dann angezeigt und sie in dieses Gefangenenlager bringen lassen.
    Und sie lässt Ah Tong und Raymond noch nicht mal die Freude, ihn zu erschießen! Klar, ich würde auch nicht wollen, dass meine Freunde zu Mördern werden.
    Aber eine anständige Tracht Prügel hätte er verdient.


    Ich bin froh, dass Alma und Samad sich getrennt haben. Beide haben ihre eigene Familie, die sie nicht durch ihre Liebschaft verletzen oder gefährden sollten. Immerhin wären Alma und Albert ja fast aus Cinta Malis rausgeflogen.
    Und außerdem gehören Raymond und Alma einfach zusammen. Raymond so geknickt zu sehen, weil seine große Liebe nicht nur ihn liebt und sich nicht entscheiden kann, hat mir ziemlich weh getan. Aber es findet ja ein gutes Ende mit den beiden.


    Als der Krieg dann ausgebrochen ist und Alma, Ling, Albert und Raymond im Eiltempo geflohen sind, hatte ich schon ein bisschen Angst, einen der vier zu verlieren. Vor allem, als Ling und Raymond alleine reisen mussten.
    Und Alma hat mich dann auch noch fast um den Verstand gebracht, weil sie das Gefühl hatte, die beiden nie wieder zu sehen und für immer verloren zu haben!
    Aber glücklicherweise ist ja alles gut gegangen und Almas Familie konnte nach dem Krieg wohlbehalten nach Malaya zurückkehren.


    Der Epilog war für mich sehr schwer zu lesen. Er beginnt so friedvoll, dass ich an ein wunderschönes Happy End geglaubt habe, was ja zum Teil zutrifft. Aber dann hat mich ein Hammerschlag nach dem anderen getroffen, und ich konnte mich kaum freuen, wieder zu Hause zu sein.
    Ich bin überglücklich, dass Alma und Raymond zusammen sind und eine eigene Familie gegründet haben und Albert jetzt zwei (drei) kleine Geschwister hat.
    Ich freue mich für Ling, dass ihre Söhne noch leben, und für Florence, dass sie vor dem Krieg aus Malaya fliehen konnte.
    Mir tut es nur so Leid für Lady Swinton, den Towkay und seine Familie.


    Ah Tongs Tod hat mich am meisten getroffen. Ich weiß nicht, wieso ausgerechnet er und Bee Lee sterben mussten.
    Mir liegen schon Worte auf der Zunge zum Thema Krieg, aber das Ganze würde in einem hitzigen Ausbruch enden, der mit Sicherheit mein Laptop zum Explodieren bringt.
    Ich hatte anfangs auch nicht daran gedacht, dass Bee Lee ein Kind erwartet hatte, und dass er der Grund war, weshalb Ah Tong immer wieder zur "BM" zurückgekehrt ist.
    Aber ich bin froh, dass Alma und Raymond den kleinen Ray in ihre Familie aufgenommen haben. So gibt es wenigstens ein kleines Happy End.


    Ein wunderschönes Buch, Harimau. Ich bin total begeistert von "Der Duft des Mangobaums".
    Mir wachsen zwar immer wieder die Charaktere ans Herz und ich fühle mich schnell mal wohl in einem anderen Land. Aber ich fühle mich selten so zu Hause, wie in deinem Buch.


    Ach, da fällt mir ein. Der Bungalow, also Almas erster Bungalow und der letzte, den sie sich mit Raymond teilt, sehen für mich schon ziemlich gleich aus.
    Aber es fasziniert mich unheimlich, wie ein und das selbe Haus an zwei völlig verschiedenen Orten aussieht.
    In "Der Duft des Mangobaums" sehe ich den Bungalow auf einem kleinen Hügel stehen und im Hintergrund ragt der Dschungel über das Haus.
    Und genau den gleichen Bungalow (bis auf kleine Unterschiede in Zimmeraufteilung und Ausstattung) habe ich auch in "Das Lied der roten Erde" von Inez Corbi gesehen, nur war da die Erde eher rötlich und nicht so schön grün und saftig.


    Jetzt ist nicht die Zeit, feste Entscheidungen zu treffen. Jetzt ist die Zeit, Fehler zu machen.


    smilie_xmas_586.gif

  • Zitat

    Original von Mairedh
    Ich bin erschüttert.


    Da verbringe ich über einen Monat meine Lebenszeit auf einer Plantage bzw. in einem Dorf in Malaya und dann - urplötzlich - muss ich abreisen. Wieso ist das Buch einfach zu Ende?


    Wie ich schon weiter oben im Fred schrieb, hatte ich bereits ein grobes Konzept für eine Fortsetzung der Geschichte in den 60ern und 70ern im Kopf. Vor dem Hintergrund der politischen und kulturellen Wirrungen des jungen Nationalstaats Malaysia wären sowohl Alma, Raymond als auch Samad (eher als Nebenfigur) wieder aufgetaucht, obwohl diesmal Albert und sein Verhalten in einem tiefgreifenden Familienkonflikt im Mittelpunkt gestanden hätten. Neben seinen Geschwistern hätten auch Florence und vor allem ihre zwei Töchter eine bedeutende Rolle gespielt. Leider werde ich dieses Buch wahrscheinlich niemals schreiben. Schade eigentlich. :-(


    Zitat

    Erstmal zu Robert: Wieso ist Alma so freundlich? Der Typ hätte sie vergewaltigt und dann angezeigt und sie in dieses Gefangenenlager bringen lassen.
    Und sie lässt Ah Tong und Raymond noch nicht mal die Freude, ihn zu erschießen! Klar, ich würde auch nicht wollen, dass meine Freunde zu Mördern werden.
    Aber eine anständige Tracht Prügel hätte er verdient.


    Beim Plotten des Mangobaums hatte ich noch vorgesehen, dass Robert von Ah Tong beseitigt wird, habe dies aber später revidiert. Im Nachhinein glaube ich, dass es so genau richtig ist, weil Alma nicht mit der Mitschuld an einem Mord - und das wäre es; ganz gleich, wie sehr man es Robert wünschen mag - leben könnte. Dafür wäre sie trotz aller verständlichen Rachegelüste zu gutmütig und weich.


    Zitat

    Ich bin froh, dass Alma und Samad sich getrennt haben. Beide haben ihre eigene Familie, die sie nicht durch ihre Liebschaft verletzen oder gefährden sollten. Immerhin wären Alma und Albert ja fast aus Cinta Malis rausgeflogen.
    Und außerdem gehören Raymond und Alma einfach zusammen. Raymond so geknickt zu sehen, weil seine große Liebe nicht nur ihn liebt und sich nicht entscheiden kann, hat mir ziemlich weh getan. Aber es findet ja ein gutes Ende mit den beiden.


    Ich stimme dir zu, möchte an dieser Stelle aber auch klarstellen, dass es zu diesem Ende nicht aus moralischen Erwägungen kam. Die Liebesbeziehung zwischen Alma und Samad scheiterte nicht, weil sie nicht sein durfte, sondern weil sie nicht funktionieren konnte. Alma erkannte endlich, dass Raymond nicht nur rational, sondern auch emotional der Richtige für sie war. Ich wollte hier keinen Zeigefinger heben. :nono



    Zitat

    Als der Krieg dann ausgebrochen ist und Alma, Ling, Albert und Raymond im Eiltempo geflohen sind, hatte ich schon ein bisschen Angst, einen der vier zu verlieren. Vor allem, als Ling und Raymond alleine reisen mussten.
    Und Alma hat mich dann auch noch fast um den Verstand gebracht, weil sie das Gefühl hatte, die beiden nie wieder zu sehen und für immer verloren zu haben!
    Aber glücklicherweise ist ja alles gut gegangen und Almas Familie konnte nach dem Krieg wohlbehalten nach Malaya zurückkehren.


    Ich habe Almas schlechtes Gefühl beim Ablegen des Schiffs bewusst eingebaut, um die große Gefahr zu verdeutlichen. Der Leser sollte spüren, dass es einer großen Portion Glücks bedurfte, damit alle vier Australien heil erreichten.


    Zitat

    Der Epilog war für mich sehr schwer zu lesen. Er beginnt so friedvoll, dass ich an ein wunderschönes Happy End geglaubt habe, was ja zum Teil zutrifft. Aber dann hat mich ein Hammerschlag nach dem anderen getroffen, und ich konnte mich kaum freuen, wieder zu Hause zu sein.
    Ich bin überglücklich, dass Alma und Raymond zusammen sind und eine eigene Familie gegründet haben und Albert jetzt zwei (drei) kleine Geschwister hat.
    Ich freue mich für Ling, dass ihre Söhne noch leben, und für Florence, dass sie vor dem Krieg aus Malaya fliehen konnte.
    Mir tut es nur so Leid für Lady Swinton, den Towkay und seine Familie.


    Nachdem sie jahrelang auf ihr gemeinsames Glück warten mussten, wollte ich ein Happy End für Alma und Raymond, aber unter den schrecklichen Umständen konnte es einfach nicht zu glücklich ausfallen, wenn es realistisch bleiben sollte. Wie jeder Krieg forderte auch dieser viele, viele Opfer in Form von Toten, Versehrten und Verschollenen.


    Zitat

    Ah Tongs Tod hat mich am meisten getroffen. Ich weiß nicht, wieso ausgerechnet er und Bee Lee sterben mussten.
    Mir liegen schon Worte auf der Zunge zum Thema Krieg, aber das Ganze würde in einem hitzigen Ausbruch enden, der mit Sicherheit mein Laptop zum Explodieren bringt.


    Es mag pathetisch und abgedroschen klingen, aber Ah Tongs und Bee Lees Tod sind mir wirklich schwergefallen. Trotzdem hatte ich das Gefühl, dass mir keine andere Wahl blieb, als meinen persönlichen Helden und seine unschuldige und liebenswerte Frau zu "opfern", um im Rahmen dieser Geschichte die Tragik des Krieges zu verdeutlichen. Dies im Rahmen meiner begrenzten Möglichkeiten zu tun, war ich mir und den Lesern schuldig. Obwohl die japanische Besetzung Malayas in der Geschichte nur einen verhältnismäßig kleinen Raum beansprucht, wollte ich ihr den gebührenden Stellenwert geben. Dafür musste Ah Tong sterben. :-(



    Zitat

    Ein wunderschönes Buch, Harimau. Ich bin total begeistert von "Der Duft des Mangobaums".
    Mir wachsen zwar immer wieder die Charaktere ans Herz und ich fühle mich schnell mal wohl in einem anderen Land. Aber ich fühle mich selten so zu Hause, wie in deinem Buch.


    Vielen, vielen Dank für dein Kompliment, Mairedh! Darüber freue ich mich wirklich sehr. :-]


    Zitat

    Ach, da fällt mir ein. Der Bungalow, also Almas erster Bungalow und der letzte, den sie sich mit Raymond teilt, sehen für mich schon ziemlich gleich aus.
    Aber es fasziniert mich unheimlich, wie ein und das selbe Haus an zwei völlig verschiedenen Orten aussieht.
    In "Der Duft des Mangobaums" sehe ich den Bungalow auf einem kleinen Hügel stehen und im Hintergrund ragt der Dschungel über das Haus.
    Und genau den gleichen Bungalow (bis auf kleine Unterschiede in Zimmeraufteilung und Ausstattung) habe ich auch in "Das Lied der roten Erde" von Inez Corbi gesehen, nur war da die Erde eher rötlich und nicht so schön grün und saftig.


    Die Bungalows in Malaya ähnelten sich tatsächlich sehr, weil sie dem aus zweckmäßigen Gründen in den tropischen Kolonien verbreiteten Grundmodell folgten. Wie es sich diesbezüglich in Australien verhielt, kann ich leider nicht beurteilen.


    LG harimau :wave

    "Lieber losrennen und sich verirren. Lieber verglühen, lieber tausend Mal Angst haben, als sterben müssen nach einem aufgeräumten, lauwarmen Leben"

    Andreas Altmann

  • Da habe ich mich gerade gefreut, dass es vielleicht eine Fortsetzung geben könnte - was ichvor ein paar Tagen gar nicht gewollt hätte - und dann werde ich schon wieder enttäuscht! :zwinker
    Wieso wirst du das Buch denn wahrscheinlich niemals schreiben? Jetzt, wo du schon ein bisschen gesagt hast, worum es gehen sollte, interessiere ich mich schon dafür. Ich würde gerne wissen, wie es mit Albert und seiner Familie weitergeht und natürlich möchte ich auch mehr über Florence und ihre Töchter wissen.


    Klar, irgendwie ist es schon logisch, dass Robert überleben musste - auch wenn er es nicht verdient hat. Aber so ist es nun mal passiert und daran kann man nichts ändern. Und ich würde auch nicht wollen, dass meine besten Freunde jemanden umbringen und ich die Mitschuld trage.
    Ist schon okay so. Wobei ich immer noch dafür bin, dass er eine Tracht Prügel verdient hat. *schmoll*


    Dass Samad und Alma sich getrennt haben, weil es einfach nicht funktionieren konnte, war mir schon irgendwie bewusst. Aber für mich stand wirklich das Wohl ihrer Familien im Vordergrund.
    Und Raymond ist in jeder Hinsicht der perfekte (oder fast perfekt; eine kleine Macke hat schließlich jeder) Mann für Alma.


    Ich wünschte, ich könnte Bilder aus meinem Kopf holen und anderen Leuten zeigen. Ich würde euch zu gerne zeigen, wie der Bungalow in Australien und Malaya aussieht. Mann, wieso geht das nicht? :fetch


    Als Autor wachsen einem die Charaktere richtig ans Herz, oder? Lady Swinton, der Towkay und seine Familie waren in dem Falle ja "nur" Nebencharaktere, bei denen ich schon traurig war, aber ihr Tod hat mich nicht so erschüttert, wie die beide Nebenhauptcharaktere Ah Tong und Bee Lee.
    Aber das ist leider auch so eine Sache, die sich nicht ändern lässt.


    Ich bin noch so an das Buch gefesselt, dass ich es gar nicht ins Regal stellen und ein neues anfangen möchte. Ich bin auch noch gar nicht bereit, das Buch mittels einer Rezi komplett abzuschließen. Gib mir noch ein paar Tage Zeit, dann bekommst du eine Rezi von mir. :-)


    Jetzt ist nicht die Zeit, feste Entscheidungen zu treffen. Jetzt ist die Zeit, Fehler zu machen.


    smilie_xmas_586.gif

  • Zitat

    Original von Mairedh
    Wieso wirst du das Buch denn wahrscheinlich niemals schreiben?


    Der Mangobaum verkauft sich leider zu schlecht, um von Verlagsseite eine Fortsetzung in Erwägung zu ziehen. :-( Sie "rein zum Spaß" zu schreiben, kann ich mir zeitlich / finanziell nicht leisten.


    Edit: Fehlerchen beseitigt.

    "Lieber losrennen und sich verirren. Lieber verglühen, lieber tausend Mal Angst haben, als sterben müssen nach einem aufgeräumten, lauwarmen Leben"

    Andreas Altmann

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von harimau ()

  • Da ich den Rest des Buches in einem Rutsch gelesen habe (ich hatte wieder mit meiner Schwangerschaftsübelkeit zu tun und konnte nicht so an den PC, wie ich wollte :grin), schreibe ich sicherheitshalber nur hier im letzten Abschnitt, sonst verrate ich womöglich noch etwas. :chen


    Alma und Samad - ich hätte es den beiden gegönnt, glücklich zu werden, aber Raymond paßt meiner Meinung nach einfach besser zu Alma... :gruebel


    Das Robert alles überlebt, finde ich schade... er hätte es verdient einen Denkzettel zu bekommen (sterben muß er ja nicht gleich)...


    Die Endszene mit Alma und den Bildern und ihre Rückschau auf die Ereignisse fand ich wunderschön - ein würdiges Ende für ein wunderbares Buch, daß mich sehr berührt hat!


    Vielen Dank Harimau für die wunderschönen Lesestunden in Malaya (Fernweh inbegriffen :rofl) und die Begleitung bei dieser LR! :anbet (auch wenn ich so spät dran war!)

  • Vielen Dank auch an dich fürs Mitlesen und -posten, bibliocat. :knuddel1 Besonders unter diesen "erschwerten" Umständen. ;-)


    Zitat

    Original von bibliocat
    Da ich den Rest des Buches in einem Rutsch gelesen habe (ich hatte wieder mit meiner Schwangerschaftsübelkeit zu tun und konnte nicht so an den PC, wie ich wollte :grin), schreibe ich sicherheitshalber nur hier im letzten Abschnitt, sonst verrate ich womöglich noch etwas. :chen


    Ich hoffe sehr, dass du das mit der Übelkeit bald hinter dir hast. :knuddel1 Zumindest bin ich froh, dass es sich nicht um "Mangobaumübelkeit" handelt. :lache


    Zitat

    Alma und Samad - ich hätte es den beiden gegönnt, glücklich zu werden, aber Raymond paßt meiner Meinung nach einfach besser zu Alma... :gruebel


    Beides würde ich unterschreiben. Ich denke, dass es sich aus der gegebenen Konstellation heraus letztendlich so entwickeln musste.


    Zitat

    Das Robert alles überlebt, finde ich schade... er hätte es verdient einen Denkzettel zu bekommen (sterben muß er ja nicht gleich)...


    Wie ich schon weiter oben schrieb, hatte ich eigentlich geplant, Robert durch Ah Tongs Hand sterben zu lassen, habe es mir aber anders überlegt, weil es Alma zu sehr belasten würde. Damit hätte sie nicht leben können. Ah Tong hätte deshalb sicher keine schlaflosen Nächte gehabt. Viele Eulen auch nicht, scheint mir. :grin


    Zitat

    Die Endszene mit Alma und den Bildern und ihre Rückschau auf die Ereignisse fand ich wunderschön - ein würdiges Ende für ein wunderbares Buch, daß mich sehr berührt hat!


    Es freut mich, dass du diesen Punkt erwähnst. Ich war mir nicht sicher, ob ich das Buch mit einer Rückschau auf Ereignisse enden lassen soll, die der Leser selbst miterlebt hat, emfand eine emotionale Retrospektive aus Almas Sicht anhand der Fotos dann aber doch als sehr schöne Abrundung. :-)


    Zitat

    Vielen Dank Harimau für die wunderschönen Lesestunden in Malaya (Fernweh inbegriffen :rofl) und die Begleitung bei dieser LR! :anbet (auch wenn ich so spät dran war!)


    Sehr, sehr gern geschehen. Mir machen diese Leserunden unglaublich viel Spaß. :wave


    LG harimau

    "Lieber losrennen und sich verirren. Lieber verglühen, lieber tausend Mal Angst haben, als sterben müssen nach einem aufgeräumten, lauwarmen Leben"

    Andreas Altmann

  • *aus dem Archiv grabe und Staub abblase*


    Ich konnte das Buch kürzlich leihen und möchte schnell meine durchwegs positiven Eindrücke schildern; im Rezi-thread melde ich mich bei mehr Zeit.


    Zuerst muss ich gestehen, dass bereits beim Studium der vorderen Leseinnenklappe bei mir der Verdacht aufkam, dass sich am Ende Alma und der eigenbrötlerische Plantagennachbar "kriegen" würden, was ja dann GsD auch geklappt hat, und das auch noch vor einem gut vorstellbar geschilderten historischen Hintergrund in einem Land, zu dem die Liebe des Autors durch seine Beschreibungen deutlich spürbar wird.
    Einige Dinge fielen mir auf:
    Während ich Almas Handeln sonst weitestgehend nachvollziehen konnte, kam mir doch ihre Zurückweisung Roberts ungewohnt ... mir fehlt das passende Wort ... hart, kalt, herzlos, verächtlich, taktlos, provozierend ... wohl eine Mischung aus allem ... vor. Nicht der Fakt, sondern die Art. Klar, das war der Hintergrund von seinem späteren Verhalten ihr gegenüber und deshalb im Sinne der Geschichte erforderlich, aber irgendwie passte es nicht so ganz zu meinem Bild von ihr. Dass sie sich trotzdem gegen seine Ermordung aussprach, passt hingegen wieder voll ins Bild.
    Ich war sehr irritiert, dass es hieß, dass Florence und Alma sich erst in 20 Jahren wiedersehen würden und dann nichts weiter außer ihrer geglückten Flucht erzählt wurde. Im Epilog hätte ich gern z. B. durch einen Brief mehr über ihr Schicksal erfahren. Inzwischen weiß ich ja, dass eine Fortsetzung geplant war, aber es hätte das Ganze m. E. trotzdem gut abgerundet.
    Aber ebenso, wie man z. B. Ah Tong der Glaubwürdigkeit von Kriegsgräueln opfern musste, gehört vielleicht auch dazu, dass manche Fäden tatsächlich ins Leere laufen, so, wie wir ja auch Über Liz´Schicksal nichts genaueres erfahren haben, was aber in Anbetracht der Zeit und der Umstände durchaus realistisch anmutet.
    Das Hin- und Her Samad oder Raymond hätte mMn nicht viel länger andauern dürfen, ohne an Glaubwürdigkeit im Hinblick auf die Persönlichkeit Almas zu verlieren.
    Eine Frage zu S. 360: Ist das mit dem "Verantwortlichsein" (war in der Leserunde zum "Kleinen Prinzen" schon Thema) bei den Chinesen auch heutzutage noch Ernst oder ist das eher ein Mythos?
    Auf S. 370 ist m. E. ein kleiner Fehler:
    "........bis die Plantage in Feindeshand geraten" - entweder "PlantageN" oder "gerät".
    Achja, und was der Nick "harimau" bedeutet, wissen wir ja nun auch! :grin
    Wenn der Tiger mir noch verrät, für die Beantwortung welcher Fragen genau er sich weiter oben bedankt hat bzw. wo ich selbige einsehen kann, werde ich prüfen, ob auch ich Antworten geben kann.
    Was eine Fortsetzung angeht... Ich bin nicht so für Fortsetzungen. Trotzdem hätte ich hierzu gern eine gelesen, denn nachdem, was du hierzu geschrieben hast, geht es ja nicht darum, ein Liebespaar, das nun wirklich schon genug Lebenstürme und Verirrungen abbekommen hat, weiter "auszuquetschen", indem man ihr Leben mit wirklich überdurchschnittlich vielen und daher langsam unglaubwürdig werdenden Abenteuern zu überfrachtet, sondern sie sollten nur Randerscheinungen und Begleiter der Konflikte der nächsten Generation werden.
    Aber bereits nach diesem ersten, aber bestimmt nicht letzten Buch von dir bin ich mir sicher, dass du es schaffst, auch lesenswerten neuen Gestalten Leben einzuhauchen.
    Ich freue mich drauf!

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Hallo maikaefer,


    ich bin leider gerade extrem eingespannt, werde mich aber in zwei oder drei Tagen ausführlich melden.


    LG harimau :wave

    "Lieber losrennen und sich verirren. Lieber verglühen, lieber tausend Mal Angst haben, als sterben müssen nach einem aufgeräumten, lauwarmen Leben"

    Andreas Altmann

  • Da bin ich wieder. :wave


    Als erstes möchte ich dir danken, dass du deine Gedanken zum Buch auch mit einigem Abstand zur LR hier noch postest, maikaefer. Das freut mich, und ich bin natürlich gern bereit, darauf einzugehen. Nun möchte ich deine - wenn auch asiatisch gestählte - Geduld aber nicht länger strapazieren...


    Zitat

    Original von maikaefer
    Einige Dinge fielen mir auf:
    Während ich Almas Handeln sonst weitestgehend nachvollziehen konnte, kam mir doch ihre Zurückweisung Roberts ungewohnt ... mir fehlt das passende Wort ... hart, kalt, herzlos, verächtlich, taktlos, provozierend ... wohl eine Mischung aus allem ... vor. Nicht der Fakt, sondern die Art. Klar, das war der Hintergrund von seinem späteren Verhalten ihr gegenüber und deshalb im Sinne der Geschichte erforderlich, aber irgendwie passte es nicht so ganz zu meinem Bild von ihr. Dass sie sich trotzdem gegen seine Ermordung aussprach, passt hingegen wieder voll ins Bild.


    Du hast Recht damit, dass es für Roberts späteres Verhalten ihr gegenüber zuvor eines scharfen Konflikts zwischen den beiden bedurfte. Dabei schien er mir allerdings nicht zu konstruiert. Zum einen war Alma aus gutem Grund schlecht auf Robert zu sprechen - er hatte sie menschlich enttäuscht und sie dann auch noch gezwungen, sich mit vorgehaltener Waffe vor seinen Zudringlichkeiten zu schützen. Keine guten Voraussetzungen, um ihr beim nächsten Treffen einen Heiratsantrag zu machen (Was er sicher nicht getan hätte, wenn es zu der Zeit in Malaya weibliche Alternativen für ihn gegeben hätte. Ich will ihm nicht seinen Stolz absprechen, wohl aber ein durch falsche Selbsteinschätzung getrübtes Urteilsvermögen unterstellen). Aus Almas Sicht muss sein Auftritt hochgradig lächerlich, wenn nicht surreal erscheinen, und so reagiert sie dann auch darauf.
    Als zweiten Grund für ihr Verhalten sehe ich die momentane Situation. Samad und sie kommen sich gerade sehr nahe, hatten einen wunderbaren Abend miteinander, wobei ihr klar ist, mit wie viel Argwohn und Bosheit dieses Verhältnis von Seiten der Europäer betrachtet wird. Dann kommt ausgerechnet Robert, der für sie die Überheblichkeit und Ignoranz der Kolonialisten quasi verkörpert, daher. So gesehen, stellt ihre harsche Reaktion für mich indirekt eine Verteidigung Samads und ihrer Gefühle für ihn dar. Ist das irgendwie verständlich ausgedrückt? :gruebel
    Außerdem wollte ich zeigen, dass selbst Alma nicht immer nur nett und verständisvoll ist, sondern auch mal richtig böse sein kann. :grin


    Zitat

    Ich war sehr irritiert, dass es hieß, dass Florence und Alma sich erst in 20 Jahren wiedersehen würden und dann nichts weiter außer ihrer geglückten Flucht erzählt wurde. Im Epilog hätte ich gern z. B. durch einen Brief mehr über ihr Schicksal erfahren. Inzwischen weiß ich ja, dass eine Fortsetzung geplant war, aber es hätte das Ganze m. E. trotzdem gut abgerundet.
    Aber ebenso, wie man z. B. Ah Tong der Glaubwürdigkeit von Kriegsgräueln opfern musste, gehört vielleicht auch dazu, dass manche Fäden tatsächlich ins Leere laufen, so, wie wir ja auch Über Liz´Schicksal nichts genaueres erfahren haben, was aber in Anbetracht der Zeit und der Umstände durchaus realistisch anmutet.


    Den Satz mit den "zwanzig Jahren" hatte ich sozusagen als Köder ausgeworfen. Im Nachhinein, mit dem Wissen, dass es keine Fortsezung geben wird, hätte ich ihn nicht geschrieben.


    Einen erklärenden Brief oder andere Informationen zu Florences weiterem Schicksal wollte ich auf keinen Fall geben. Hier sollte, genau wie im Fall Lady Swindons, Ungewissheit als Folge des Krieges herrschen. Ich wollte zeigen, dass er nicht nur Tote und Überlebende, sondern auch Verschollene produziert. Genau wie du es unten vermutest.


    Zitat

    Eine Frage zu S. 360: Ist das mit dem "Verantwortlichsein" (war in der Leserunde zum "Kleinen Prinzen" schon Thema) bei den Chinesen auch heutzutage noch Ernst oder ist das eher ein Mythos?


    Das ist eine schwierige Frage. In der Vergangenheit war diese Einstellung definitiv kein Mythos; wie es heutzutage damit steht, kann ich nicht einschätzen. Für unsere chinesische Vermieterin in Penang besitzt sie durchaus noch Gültigkeit (Sie hatte vor Jahren einen indischen Untermieter mit drei Kindern, den sie aus reiner Güte aufgenommen hat und für den sie sich seitdem verantwortlich fühlt, weshalb sie ihm regelmässig Geld oder bezahlte Arbeiten in der Nachbarschaft zuschustert). Viele meiner jüngeren Freunde würden dagegen wohl eher mit dem Kopf schütteln und es als Humbug bezeichen. Die Moderne geht halt an keiner Kultur spurlos vorbei. Eine für über anderthalb Milliarden Chinesen gültige Antwort habe ich wie gesagt nicht.


    Zitat

    Auf S. 370 ist m. E. ein kleiner Fehler:
    "........bis die Plantage in Feindeshand geraten" - entweder "PlantageN" oder "gerät".


    Also doch! Ich hatte schon gedacht, dass dieses Buch tatsächlich "fehlerfrei" sei, aber du belehrst mich als Erste eines Besseren. Es müsste natürlich der Plural sein und "Plantagen" heißen. :-(


    Zitat

    Wenn der Tiger mir noch verrät, für die Beantwortung welcher Fragen genau er sich weiter oben bedankt hat bzw. wo ich selbige einsehen kann, werde ich prüfen, ob auch ich Antworten geben kann.


    Ich liste dir kurz auf, zu welchen Fragen ich explizit um Antworten gebeten hatte. Viele davon sind erst durch die Diskussion in der LR entstanden.


    - Wie kommen Raymond und Samad beim Leser an, auch im Vergleich miteinander?


    - Wird Alma dem Leser nahegebracht, oder bleibt ihr eher auf Distanz zu ihr? Erreichen euch persönlich vielleicht eher einige der "Nebenfiguren"?


    - Wie kommt Florence bei euch an? Welche Gedanken und Emotionen wecken sie als Person und ihr Lebenswandel bei euch?


    - Habt ihr das Gefühl, das Ende wird zu überstürzt erzählt?


    - Ist das Ende, insbesondere die Schilderungen der Kriegsereignisse, zu brutal und widerspricht dem "Wohlfühlcharakter" der restlichen Geschichte?


    - Steht für euch die Liebesgeschichte im Zentrum des Buchs, oder seht ihr andere Schwerpunkte?


    Ich denke, das war es ungefähr. Die Antworten haben mir sehr weitergeholfen, gerade auch, weil sich manche sehr von meinen eigenen Einschätzungen unterschieden.


    Zitat

    Was eine Fortsetzung angeht... Ich bin nicht so für Fortsetzungen. Trotzdem hätte ich hierzu gern eine gelesen, denn nachdem, was du hierzu geschrieben hast, geht es ja nicht darum, ein Liebespaar, das nun wirklich schon genug Lebenstürme und Verirrungen abbekommen hat, weiter "auszuquetschen", indem man ihr Leben mit wirklich überdurchschnittlich vielen und daher langsam unglaubwürdig werdenden Abenteuern zu überfrachtet, sondern sie sollten nur Randerscheinungen und Begleiter der Konflikte der nächsten Generation werden.


    Eigentlich habe ich es, von wenigen Ausnahmen abgesehen, auch eher nicht so mit Fortsetzungen. Ich hätte in diesem Fall dennoch gern eine geschrieben, weil es sich hier - wie von dir schon richtig ausgeführt - nicht um die weiteren Abenteuer von Alma und Raymond gehandelt hätte, sondern um die weitere Geschichte des für mich eigentlichem "Stars" des Romans - dem Land Malaya (Malaysia). Um A & R nicht weiter zu strapazieren hätten sich die Protagonisten aus der nächsten Generation rekrutiert und sich mit den aktuellen Problemen eines sehr veränderten Landes auseinandersetzen müssen. Aber wie schon gesagt: ein müßiges Gedankenspiel.


    LG harimau :wave

    "Lieber losrennen und sich verirren. Lieber verglühen, lieber tausend Mal Angst haben, als sterben müssen nach einem aufgeräumten, lauwarmen Leben"

    Andreas Altmann

  • Uff, soviel Arbeit für einen Nachzügler mit Leihbuch, herzlichen Dank! :anbet


    Also, deine Almagründe überzeugen und auch den zweiten hast du verständlich rübergebracht. Und was das "außerdem" betrifft: Vermutlich habe ich mich zu sehr in Almas Rolle hineinversetzt - und wer lässt sich schon gern beim "Bösesein" ertappen? :grin


    Zu den Fragen.


    - Wie kommen Raymond und Samad beim Leser an, auch im Vergleich miteinander?


    Gut. Wobei ich denke, dass Samad - ganz abgesehen von den von dir aufgezeigten Gründen - auf Dauer keine Chance gegen Raymond gehabt hätte. Grund: Viele Frauen stehen auf "einsame Wölfe" (Warum das so ist, darüber könnte man stundenlang diskutieren :lache). Sehr viele werden dabei ja auch unglücklich, wenn es ein "böser" Wolf war, aber Raymond war ja ein guter.


    - Wird Alma dem Leser nahegebracht, oder bleibt ihr eher auf Distanz zu ihr? Erreichen euch persönlich vielleicht eher einige der "Nebenfiguren"?


    Nein, einige Nebenfiguren "erreichen" mich auch, aber nicht "eher".


    - Wie kommt Florence bei euch an? Welche Gedanken und Emotionen wecken sie als Person und ihr Lebenswandel bei euch?


    Ein klitzekleinwenig wie Belle Watling, Florinda Grove... (Mitchell, Bristow), die Hure mit dem goldenen Herzen, wobei sie natürlich in die heutige Zeit - verglichen mit den Genannten - transponiert wurde, selbstbewusst ist und neugierig auf ihr weiteres Schicksal gemacht hat.


    - Habt ihr das Gefühl, das Ende wird zu überstürzt erzählt?


    Nein.


    - Ist das Ende, insbesondere die Schilderungen der Kriegsereignisse, zu brutal und widerspricht dem "Wohlfühlcharakter" der restlichen Geschichte?


    Nein.


    - Steht für euch die Liebesgeschichte im Zentrum des Buchs, oder seht ihr andere Schwerpunkte?


    Almas Schicksal steht im Vordergrund. Naja, und die Töpfchen-Deckelchen-Finderei ist nun einmal ein wichtiges Bestandteil des Schicksals. Ich fand aber auch sehr interessant, etwas aus dieser Ecke der Welt in dieser Zeit zu erfahren. Ehrlich gesagt, liegt das total abseits meiner sonstigen "Lesegebiete" und ich wäre wohl auch nicht so schnell dahin gekommen, wenn ich Steffi und dich nicht so nett gefunden hätte beim Aufeinandertreffen damals im Rhododendronthread :lache
    Abschließend noch eine Frage/Anregung: Klingt ein wenig pervers, aber angeregt durch ein nach dem Mangobaumduft gelesenes weiteres tolles geliehenes Buch - Glencoe von Charlotte Lyne - tippe ich, während ich das hier tippe, andauernd auf "noch einmal" bei einem Lied von einem John McDermott über "Massacre of Glencoe". Ich habe gesehen, dass Steffi in der "Schneeleopardental"-Leserunde Bilder reingestellt hat. Vielleicht könnte man auch landestypische Musik verlinken (Kulinarische Genüsse gehen ja leider noch nicht, ist aber vielleicht auch besser für die Taille :rolleyes) und so den Gesamteindruck zu den fernen Gefilden beim Leser verstärken...
    Nur so eine Idee.... Nochmals lieben Dank, es war ein tolles Leseerlebnis.
    Mit dem Monatshighlight wirds diesen Monat echt schwer, denn den Leoparden habe ich auch schon gelesen und an der Kammerer´schen Blutsäule stecke ich noch.
    Rezi folgt demnächst!
    :wave

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Zitat

    Original von maikaefer
    Uff, soviel Arbeit für einen Nachzügler mit Leihbuch, herzlichen Dank! :anbet


    Gern geschehen, maikaefer. Ich danke dir im Gegenzug für dein Interesse und das Beantworten meiner Fragen. :knuddel1


    Was die Bilder betrifft: Ich war mir nicht sicher, ob ich damit nicht über das Ziel hinausschießen würde. Gerade ein Land mit so vielen unterschiedlichen Kulturen wie Malaysia bietet ein Unzahl interessanter Fotomotive. Da Steffi und mir bewusst ist, dass viele der Leser eine eher diffuse Vorstellung bezüglich der von uns beschriebenen Handlungsorte haben dürften, gab es zu unseren ersten Romanen großzügig bebilderte Websites. Obwohl Steffi sie selbst gestaltet hat, kostete uns das Programmieren eine Menge Geld, das wir für den zweiten Satz Bücher nicht mehr zur Verfügung hatten. Egoistisch, wie wir nun mal sind, haben wir stattdessen letztes Jahr lieber einen Monat länger in Asien verbracht. So viel zum netten Eindruck. :lache Hörproben zur landestypischen Musik würden vermutlich mehr Leser verprellen als begeistern. Ich empfehle, bei You Tube mal nach dem malaiischen Superstar schlechthin, Siti Nurhaliza, zu forschen. Nicht, dass die Chinesen und Inder im Land sich das anhören würden... :nono


    LG harimau :wave

    "Lieber losrennen und sich verirren. Lieber verglühen, lieber tausend Mal Angst haben, als sterben müssen nach einem aufgeräumten, lauwarmen Leben"

    Andreas Altmann

  • Viel zu spät - denn eigentlich wollte ich an der "richtigen" Leserunde teilnehmen - aber immerhin, ich habe gestern die letzten paar Seiten gelesen und werde mich in den nächsten Tagen ausführlicher melden, habe nämlich trotzdem Notizen gemacht :-]


    aber dies kann ich schon sagen - es hat mir sehr gut gefallen und ich möchte bald wieder mal etwas von harimau lesen :wave

  • Wie schön, dass du deine Eindrücke und Gedanken noch posten möchtest, milou! Ich freue mich sehr darüber - und darauf. Natürlich stehe ich auch dir für alle Fragen zur Verfügung. :-)


    LG harimau :wave

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    Andreas Altmann

  • Da schon so viel geschrieben wurde und ich mich ganz oft wiederholen würde, beantworte ich hier nur kurz noch die Fragen, die harimau im Verlauf der LR gestellt hat:


    - Wie kommen Raymond und Samad beim Leser an, auch im Vergleich miteinander?
    Ich mag beide, eine Mischung der beiden wäre wohl der Idealfall. Alma kann sich in Extremsituationen auch auf Samad verlassen, auch er hat sich bei Kriegsausbruch ja Gedanken darüber gemacht, wie er ihr und Albert helfen könnte. Da er aber umständehalber weit weg von Alma wohnt, nimmt Raymond einen wichtigen Platz im Alltag ein. Sobald sie ein Problem hat, bespricht sie sich mit ihm. So banal das tönen mag, Samad und Alma im Alltag, das würde wohl nicht funktionieren.



    - Wird Alma dem Leser nahegebracht, oder bleibt ihr eher auf Distanz zu ihr? Erreichen euch persönlich vielleicht eher einige der "Nebenfiguren"?
    Mir gefällt Alma sehr gut, ich finde sie sehr authentisch. Da ich persönlich schon in ganz ähnlichen Situationen war, habe ich streckenweise sehr mitgelitten. Sie hat ihre Stärken und ihre Schwächen, ich sehe sie überhaupt nicht als die übermenschliche, super aussehende Powerfrau, sondern als eine engagierte Bürgerin, die offen ist gegenüber neuem, anderem und unbekanntem.
    Von den Nebenfiguren kommt mir Ah Tong sehr nahe, mich beeindruckt auch die Loyalität zwischen Raymond und Ah Tong, die sich dann im Namen des Sohnes widerspiegelt.


    - Wie kommt Florence bei euch an? Welche Gedanken und Emotionen wecken sie als Person und ihr Lebenswandel bei euch?


    Naja, der Lebenswandel entspricht nicht gerade meinen Vorstellungen, aber ich denke, sie hat aus ihren Lebensumständen rel. viel gemacht. Sie lebt ja nicht schlecht, es geht ihr gut.




    - Habt ihr das Gefühl, das Ende wird zu überstürzt erzählt?
    Nein, denn ich finde es passt zur Handlung, das Tempo draussen in der Welt wird schneller, die Ereignisse überstürzen sich, das passt.


    - Ist das Ende, insbesondere die Schilderungen der Kriegsereignisse, zu brutal und widerspricht dem "Wohlfühlcharakter" der restlichen Geschichte?
    Ich empfand die Schilderungen nicht als zu brutal, sondern passend. Es gehört nun mal zu der Zeit und Kriegsereignisse soll man nicht beschönigen. Als wir mit Alma und Familie nach Malaya zurückkamen, stellte sich mir schon auch ziemlich bald die Frage, was und v.a. wen werden sie noch antreffen. Dass es dann Ah Tong und Bee Lee treffen musste, hat mich betroffen gemacht, aber deine Erklärungen harimau haben mich überzeugt.


    - Steht für euch die Liebesgeschichte im Zentrum des Buchs, oder seht ihr andere Schwerpunkte?
    Die Liebesgeschichte steht für mich nicht im Zentrum, sondern Alma, die sich durch die diversesten Ereignisse verändert und entwickelt. Die Liebesgeschichte ist auch verantwortlich für das Weiterkommen, das Weitergehen in der Geschichte, aber steht für mich def. nicht im Vordergrund. Also für mich ist „Der Duft des Mangobaums“ keineswegs eine „friedvolle Wohlfühl-Liebesgeschichte“.


    @ harimau
    Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich habe es bereits meiner Mutter weitergegeben. Herzlichen Dank für all deine Infos und Antworten im Laufe der LR. :knuddel1Es hat mir einmal mehr gezeigt, wie spannend solche LR sein können und ich hoffe sehr, dass ich bald wieder mal zur "richtigen" Zeit an einer LR teilnehmen kann und nicht immer erst viel später dazu komme.


    :wave